Ich muss ganz ehrlich sagen, ich fühle mich wirklich im Stich gelassen von meinem Bundesland, in dem ich mir den Hintern aufgerissen habe, um so weit zu kommen.
Ich denke, deine Ausbildung hast du für dich gemacht, nicht für irgendein Bundesland. Natürlich in der Hoffnung, danach auch eine Arbeitsstelle zu bekommen, aber es geht allen so, die eine Ausbildung abgeschlossen haben, dass sie sich einen Job suchen müssen. Lehrer machen da keine Ausnahme. Jobsicherheit gibt es erst, wenn du einen unbefristeten Vertrag hast, oder verbeamtet wurdest. Auch das ist für alle anderen so.
Es eine sehr besch****** Situation, auch sowas kenne ich. Ich bin aus der Industrie über Aufbaustudium und Referendariat in den Schuldienst gekommen und lebte zu der Zeit nicht mehr in einer Studentenbude... hatte also einen vollständigen Haushalt zu unterhalten. Ich war in Situationen, da mußte ich mir das Geld für eine Fahrkarte von Freunden borgen, damit ich zum Seminar fahren konnte. Zu dieser Zeit hatte ich ernsthaft darüber nachgedacht die Ausbildung abzubrechen.
Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist, sich bei entsprechenden Schulen direkt zu bewerben. Habe ich nach dem Referendariat auch so gemacht (so richtig mit Bewerbungsmappe usw.). Das ist wohl recht gut angekommen und so (und sicher auch aufgrund meiner Fächerkombination) bin ich da gelandet, wo ich jetzt bin.
Der Lehrerberuf ist von den monetären Verhältnissen eine ganz ganz miese Nummer, da sitzen wir alle in einem Boot.
Von der ganz miesen Nummer läßt sich aber recht gut und sicher leben (gut meint hier nicht den goldenen Wasserhahn). Das, was ich als verbeamteter Lehrer bekomme muß man in der freien Wirtschaft auch erstmal verdienen und dort ist man dann oft genug mit dem Laden "verheiratet", für den man arbeitet. Ich habe sowas selbst erlebt, von permanenter Verfügbarkeit bis hin zu Kontrollanrufen am Abend oder Wochenende. Allerdings und das ist auch klar, ich hatte zu der Zeit deutlich mehr Einkommen als jetzt.
Letztlich ist es eine Frage der Prioritäten, die man im eigenen Leben setzt. Und ein mittleres, aber dafür stabiles und sicheres Einkommen ist da (inzwischen zumindest für mich) nicht so ganz schlecht.
Grüße
Steffen