Beiträge von SteffdA

    ...was verstehst du genau unter struktur?

    Tendenziell erlebe ich das so:
    ehemalige Ingenieure und jetzige Lehrer vs. grundständige Lehrer

    Wiederverwendbare, bestenfalls skalierbare Unterrichtsmodule vs. jedes Schuljahr das Rad neu erfinden, am besten mehrfach...

    Verwendung eines E-Learningsystems, welches Kurs-/Unterrichtsstrukturen unterstützt vs. z.B. OneNote, in dem solche Strukturen erst geschaffen werden müssen...

    Überlegungen, wie beispielsweise ein vorhandenes E-Learningsystem sinvoll durch andere Tools ergänzt werden kann vs. jeden Tag drei neue Apps, ach wie toll die doch sind! etc.

    Konzepte, die sowohl von Struktur als auch Inhalt die Umsetzung unterstützen (mit Tabellen, Listen, Ablaufplänen, Zeitplänen etc.) vs. viele Seiten prosa, die sich nett lesen, aber bei der Umsetzung im Weg stehen/liegen, weil jeder was anderes hinein- bzw. herausinterpretiert...

    In Konferenzen klare Ansagen, auf den Punkt kommen vs. unklares/konfuses Geschwafel mit unendlichen, oft ergebnislosen, Diskussionen...

    usw.usf.

    ein sehr guter (!) geisteswissenschaftler kann nichts und wirklich fast alles, was mit strukurieren, denken, analysieren, planen, komunizieren zu tun hat ("schlüsselqualifikationen"). und das ist verdammt viel, fast alles.

    Komisch, ich erlebe bei uns an der Schule die Kollegen am strukturiertesten, am plavollsten und mit klarster Kommunikation, die vor ihrem Lehrerdasein als Ingenieure tätig waren.
    Diesen Unterschied merkt man bei uns sehr deutlich gegenüber grundständig studierten Lehrern.

    Zum Einkommen:
    Ich habe habe Anfang der Jahrtausends mehr Netto gehabt (Steuerklasse 1), als ich jetzt nach 10 Jahren Schuldienst habe (A13, Steuerklasse 1)

    ...und wollte eigentlich von ihm hören, dass er an dem Tag mitkommt.

    ... und erwartest, dass er die Glaskugel rausholt um deine Erwartungen zu erraten?

    Da ich ihn kenne, weiß ich genau, was das heißt: ist da irgendwas Privates, was er deutlich netter findet, wird er nicht kommen.

    Was ich als legitim empfinde, da ja unterrichtsfreie Zeit eben die Möglichkeit einer freien Arbeitszeitgestaltung ermöglicht (einer der Vorteile des Lehrerlebens). Was allerdings m.E. auch dazugehört, dich rechtzeitig vorher darüber zu informieren.

    ..oder ihn bei der SL verpetzen,

    Kindergarten?

    Ich finde das insgesamt einfach unglaublich frech und undankbar.

    Kommuniziere deine Erwartungen klar und deutlich. Und du wirst ertragen müssen, dass andere Menschen in vergleichbaren Situationen andere Entscheidungen treffen, zu anderen Ergebnissen kommen. Das macht u.a. Menschen aus.

    Meine Klasse 7 Gymnasium ist immer sehr aufgeregt, wenn sie noch genau wissen wie bestimmte Projekte, Wandertag, Feste und so weiter ablaufen.
    Meiner Ansicht nach bin ich jemand der immer versucht frühzeitig und so genau wie möglich Infos weiterzugeben. Natürlich, ihr wisst wie es ist, habe ich nicht immer alle Informationen oder erst kurzfristig oder es ändert sich mal was.

    In einer Moodle-Plattform Kurs für die Klasse einrichten. Im dortigen Kalender entsprechende Kurstermine inkl. Infos eintragen. Diese kann dann z.B. auf dem Handy aboniert werden.
    Sonstige Infos im gleichen Kurs einpflegen. Es gibt ach de Möglichkeit automatische Benachrichtigungen einzustellen, sobald sich im Moodle-Kurs etwas ändert.

    So sind deine Schüler*innen und ggf. Eltern immer und überall informiert.

    Ansonsten gilt m.E.: keine Beschwerde = kein Problem

    Inzw. gibt es zu machen Lösungen sogar mehrere konkurrierende Kristallisationskerne, so daß die digitale Landschaft total zersplittert ist. Jede Abteilung hat ihr eigenes elektronisches Klassenbuch und ihre eigene Dokumentenverwaltung. Kompatibilität = null.

    Und genau deshalb gehört in ein Medienkonzept, mit welchen Plattformen/Werkzeugen etc. verbindlich gearbeitet wird.

    Für Hardware (wohl der größte Teil) sind andere zuständig, ich für Medien und ihre Implementation und Fortbildung des Kollegiums.

    Das reicht aber nicht. Der ganze IT-Kram will auch unterhalten werden und wenn das so gemacht werden soll, dass sowohl Verfügbarkeit als auch Funktion gesichert sind, dann macht das kein IT-/Mathe-/Physiklehrer o.ä mit 'ner Stunde Entlastung.

    ...ich frage nach dem Mehrwert für den Lehrer bei seiner Arbeit,...

    Der wird sowieso nie gesehen.... aber eine Lernplattform vereinfacht auch mir die Unterrichtsvorbereitung und -durchführung.

    Ich habe an anderer Stelle hier schon geschrieben: 1-2 Seiten Präambel und 3 Tabellen reichen aus. Evtl. kommt noch ein Zeitplan dazu, der ergibt sich aber m.E. logischerweise aus den Tabellen und der Einteilung der zeit an einer Schule in Schuljahre.

    Wenn gewünscht können wir das gerne näher diskutieren, vielleicht auch in einem extra dafür angelegten Thread.

    ...wir wollen im nächsten Jahr konzeptionell stärker Richtung Nutzung digitaler Lernmittel arbeiten,...

    Gibt es bei euch ein Medienkonzept (eines, dass die Bezeichnung verdient) und was sagt dieses über die zu benutzenden Medien/Plattformen aus?

    Ansonsten empfehle ich Moodle. Und nein, OneNote ist kein Ersatz dafür.

    Gerade beim Beruf Lehrer mit sehr vielen Stoßzeiten darf man doch nicht wochenweise schauen, sondern müsste größere Zeiträume, in meinen Augen auch über ein Schuljahr hinaus, beobachten.

    Ja, durchschnittlich ist alles ok, so denken viele. Ist es aber nicht!
    Du kannst nicht an einem Tag 32 Stunden arbeiten und an den folgenden 3 Tagen frei machen, damit du auf eine druchschnittliche Arbeitszeit von 8h/Tag kommst.

    Früher (ich weiß, da hatten wir auch mal 'nen Kaiser) hatte man gesagt:
    "Im Durchschnitt war der Dorfteich 1m tief und trotzdem ist die Kuh ersoffen."

    ..."Konzepte" für alles mögliche (Medien,...

    Naja... diese Jacke müssen sich m.E. auch viele Lehrer anziehen.
    Ich bin u.a. mit einem Medienkonzept beschäftigt und ich brauche für ein tragfähiges Konzept 1-2 Seiten Vorspann und drei Tabellen.
    Das kriegt man aber "normalen" Lehrern nicht vermittelt. Die kommen in der Diskussion nicht zum Punkt und beschreiben dann lieber 20,30,50 Seiten, was ein Haufen Arbeit ist, aber bei der Realisierung nicht hilft.

    Man merkt in dieser Hinsicht sehr deutlich, wer in einem ersten Leben mal anders beruflich unterwegs war.

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