Beiträge von physik_ist_toll

    Mir sind mehrere Lehrkräfte bekannt, die transitioniert haben. Teilweise vor dem Ref, teilweise während der Lehrtätigkeit.

    Das hat in diesen Fällen jeweils gut geklappt. Das Outing vor Eltern, Kolleg*innen, Schüler*innen wurde gut akzeptiert.

    Die Verbeamtung stellt meines Wissens kein Problem mehr dar, falls man die Transition schon vor dem Ref bzw. der Verbeamtung angeht.


    Das freut und erleichtert mich zu wissen, vielen Dank!

    Vielen Dank! Solche Einstellungsvoraussetzungen sind eindeutig skurril..

    Mmm... ich befürchte, das Forum ist nicht die richtige Anlaufstelle für eine beratung für eine Transition. Dafür gibt es ja wirklich bessere Stellen.
    und ja, für die Transition wird vermutlich ein Arztzeugnis mit "Dysphoria" und damit eine "F-Diagnose" (Psychische Diagnosen) benötigt werden.
    Was ist die Alternative? Im falschen Körper weiterleben und erst mit 30 transitionieren, aber dann beim Psychiater angeben, dass man seit 20 Jahren weiß, ein Mann/eine Frau zu sein? es erscheint mir - neben dem vermutlichen, täglichen Leiden - nicht der richtige Weg.
    Aber spezialisierte Stellen werden da entsprechend beraten und informieren können.

    Vielen Dank! Wird diese Diagnose dann die Verbeamtung erschweren?

    Ergänzend dazu: Es hilft ganz ungemein, mehr als eine Schule und ein Schulkonzept kennenzulernen, um verschiedene Umsetzungsideen für ganz alltägliche Fragen kennenzulernen. physik_ist_toll , du kennst jetzt die Lösungsansätze deiner Schule aus Schülerperspektive. Erlaub dir gerade wenn du davon träumst spätestens nach dem Ref an diese zurückzukehren zumindest im Ref einen Blick über den Tellerrand zu werfen und andere Ideen kennenzulernen. Davon profitiert man selbst in seiner Entwicklung als Lehrkraft ungemein, aber auch Schulen profitieren davon, dass sie so immer wieder auch neue Anregungen bekommen, wie man altbekannte Dinge angehen und lösen könnte.

    Da kann ich nur zustimmen! Vielen Dank, das ist eine tolle Perspektive!

    aber woher solltest du es wissen? Ich meine, wenn du die Transition nicht selbst erlebst, dann weißt du es nicht. Wenn mein Student mir nicht unbedingt alte Praktikumszeugnisse hätte geben wollen (Schulzeugnisse wurden ja umgeschrieben) und mir das also erzählt hat, hätte ich es nie erfarhen. Wie du es ja selbst weißt: nur weil jemand vorher im Körper einer Frau gelebt hat, sieht man es ihm jetzt nicht mehr an, und er hat das Anrecht, "nur noch" Martin zu sein. und kein "Transmann" zu sein, sondern ein "Mann". Punkt.

    Stimmt, das ist mir irgendwie entgangen. Ich kann Ihnen nur zustimmen! Vielen Dank!

    Mir stellt sich auch die Frage, ob Du Deine Schule aus der Perspektive des Lehramtsanwärters oder später Kollegen nicht ganz anders siehst, als das jetzt der Fall ist.

    Wenn Lehrkräfte irgendwann nicht mehr die eigenen Lehrkräfte sind sondern Kollegen, dann kannst Du die Situation vor Ort ohnehin nicht eins zu eins übertragen.

    Natürlich hoffe ich, dass meine Herzenswärme für die Schule noch bleibt, aber die Frage ist absolut berechtigt! Vielen Dank für die Antwort

    und ehrlicherweise: als Beamt*in geben wir schon einige Rechte auf eine gewisse Art und Weise ab, da ist es gar nicht so abwägig zu glauben, dass der Beamtenstatus durch eine Transition erschwert werden kann.
    Aus meiner Erfahrung mit transitierten Lehramtsstudierenden (von denen ich es zufällig und im Vertrauen erfahren habe): ich würde es noch so tun, dass ich mit neuer Identität im Referendariat starte. Nicht jede*r hat Lust, die Bürde des Exempels zu tragen. Statistisch gesehen werde ich schon Transfrauen oder Transmänner getroffen haben, ohne zu wissen, in welchem Körper sie geboren wurden. Und es geht mich nichts an.
    Der Wechsel von Frau Müller zu Herrn Müller über die Osterferien ist sicher kein Trauma für die Schüler*innen (ich bin sicher, ich habe schon von einem solchen Fall gelesen), aber wenn es sich anders lösen lässt, ist es sicher einfacher (aber auch hier weiß ich: sowas kann man schwer vollständig steuern).

    Dankeschön! Haben Sie noch Tipps o.ä. wie ich am besten Vorgehen könnte? Ich habe außerdem gehört, dass eine Therapie, sie ja für die Transition notwendig ist, die Verbeamtung erschwert, wissen Sie darüber noch etwas?

    Die individuelle Toleranz unterscheidet sich noch einmal von der gesamtgesellschaftlichen. Es ist schön, dass hier viele User die Frage als offensichtlich betrachten und es hat sich in den letzten Jahren bereits viel in Sachen Aufklärung über Transexualität getan, dennoch bestehen bei vielen Leuten noch einige Berührungsängste und Vorbehalte. Dieses Jahr gewann die erste Person mit einem Transhintergrund einen Grammy. Auch in Politik und Sport ist das Phänomen noch relativ neu. Sehr viele Menschen kennen keine einzige transidentitäre Person persönlich. Manche älteren Kollegen tun sich womöglich noch schwer im Umgang mit dem Thema und wenn es noch nicht allzu lang her ist, dass Schüler selbstbewusst die "Schwuchtel" und "schwul" mit deutlich negativer Konnotation auf dem Schulhof gebrauchen, kann man sich denken, dass Schüler aus konservativen Elternhäusern hiermit erst recht Schwierigkeiten haben könnten.

    Rechtlich dürfen transidentitäre Menschen jeden Beruf ausüben, für den sie formal qualifiziert sind (und da ist Deutschland schon viel weiter als andere Länder auf der Welt), die faktische Akzeptanz dauert vermutlich noch ein paar Jahre. Schule ist weiterhin ein sehr konservativer Ort, was ja auch in dem Jogginghosenthread immer mal wieder angesprochen wurde.

    Vielen Dank! Ich wurde selber schon "Schwuchtel" und ähnliches genannt, was auch ein Grund für die Frage war. Eine queere Lehrerin habe ich sogar, eine erwachsene Transperson außer mir und einer Freundin habe ich aber noch nie gesehen, besonders keine Lehrkräfte.

    Herzlichen Glückwunsch! Du lebst in einer sehr schönen Bubble.
    Quer- und Transfeindlichkeit ist 2023 weiterhin Alltagsgeschäft. Es ist wichtig, alle Anliegen ernstzunehmen, so "veraltet" sie einm vorkommen können.

    Vielen Dank! Das genau war meine Sorge, meine Familie und Teile meines Umfelds sind leider transfeindlich, was genau meine Sorge war und der Grund, weshalb ich gefragt habe. Meine Frage ist weder Aprilscherz noch Ironie, nur ernsthafte Sorge um meine Zukunft. Danke für dein Verständnis! <3

    Wenn das ein Aprilscherz ist, ist er extrem grausam.


    Wenn nicht, dann ist das natürlich möglich und ich würde der Person alle Unterstützung der Welt wünschen, sowohl für die Bürokratie als auch die Transition an sich.


    Wo soll geschrieben stehen, dass man das nicht darf? Bzw. wie kommst du darauf, dass das evtl. nicht möglich ist.


    Was soll in dem Punkt Beamt:innen von anderen Arbeitnehmer:innen unterscheiden?.

    Das ist natürlich kein Aprilscherz! Meine Sorge war nur, ob damit ein Problem wäre, weil mittlerweile ja noch viel Transphobie gängig ist und vielleicht die Transition als unangebracht oder ähnliches gesehen wird. Persönlich finde ich das ja nicht so, ich bin ja trans, aber die generelle Meinung dazu von anderen fehlt mir halt.

    es war gestern trans-visibility-day. Lasst uns hoffen, dass es nur jemand ist, der dadurch den Mut bekommen hat, sich, mit seiner Zukunft auseinanderzusetzen.
    Es gibt Netzwerke, die weit über den "Selbsthilfegruppe-Effekt" hilfreich sind und Empowerment betreiben. Selbstverständlich schließen sich die zwei Eigenschaften trans und und Lehrkraft nicht aus. (Ich finde die Frage komisch gestellt und würde eher denken: "Darf ich als Transfrau/Transmann Lehrkraft werden?" "Lehrkraft" ist etwas, was ich noch steuern kann, meine Transidentität nicht.)
    Die Antwort bleibt dieselbe: selbstverständlich.

    Vielen Dank für die Antwort! Du hast recht, die Frage war ernst gemeint, mir ist das Datum wirklich gar nicht aufgefallen.

    Vielen Dank für die Antworten!

    Ich würde gerne an diese Schule zurück, weil ich meine Lehrer unglaublich mag und soweit ich weiß gerade nur ein einziger NwT-Lehrer unterrichtet, was ich dann auch werde (Physik,NwT und Astronomie). Wenn das Ref an der Schule nicht möglich ist, dann hoffe ich wenigstens auf den späteren Beruf hier. Vielleicht kann ich ja den Schulleiter fragen ob er mir eine Stelle sichert ;)

    Hallo,

    ich würde gerne nach dem Studium für das Ref oder wenigstens nach dem Referendariat zurück an die Schule, an der ich selber war.

    Jedoch hat einer meiner Lehrer mal gesagt, dass das eher schwer ist.

    Ich kann mich nicht an den Grund erinnern aber grundsätzlich ist das doch möglich, oder?

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