Beiträge von Paraibu

    Ein kleiner (- noch halbwegs themenbezogener) Quiz zur Auflockerung: "Die Zeit" hat eine Reportage über die südschwedische Stadt Malmö veröffentlicht. Dort taucht u. a. der folgende Satz auf:

    Es ist die Geschichte einer innovationshungrigen Stadt, deren Bewohner zur Hälfte unter 35 Jahre alt sind. Das schlägt sogar die rund 300 Km entfernte Freie und Hansestadt Hamburg, die 2021 mit einem Durchschnittsalter von 42,1 Jahren das jüngste deutsche Bundesland war.

    Gibt es hier jemanden, dem der Fehler, der der Journalistin bzw. dem Journalisten hier unterlaufen ist, NICHT auffällt?

    Mein Eindruck ist, dass viele Journalistinnen und Journalisten mit Mathematik und Naturwissenschaften nichts am Hut haben, was sich auf die Qualität der Berichterstattung auswirkt. Nicht nur in nebensächlichem Kontext wie hier in diesem Beispiel. SuS, die mit Mathe Probleme haben, landen irgendwann im wirklichen Leben, und haben dort vorhersehbar weiterhin Probleme.

    Ich kenne das nur unter "Idioten Dreieck".

    Ich finde nicht, dass besagtes Dreieck die Sache einfacher macht.

    Wenn man einmal begriffen hat, wie man Gleichungen nach der jeweils gewünschten Komponente umformt, ist das der IMHO simplere Weg. Vor allem einer, der universell anwendbar ist, nicht nur für lineare. Aber gut, jeder ist anders ..

    Als Kind habe ich die Mathebücher als weitgehend nutzlos empfunden. Ich habe aber einen "Migrationshintergrund" und meine diesbezüglichen Erfahrungen nicht in Deutschland gesammelt.

    Mein Problem war, einfach gesagt "viele Aufgaben, wenig Lösungsbeispiele, noch weniger Erklärungen". Offenbar waren die Autoren der Ansicht, dass die SuS am besten lernen, wenn sie sich alles selbst erschließen. Wenn man bei einer Hausaufgabe nicht weiterkam, boten die Bücher meist keine Hilfe, sie waren zum Selbststudium ungeeignet. Für mich war es wie eine Befreiung, als es an der Uni auf einmal frei zugängliche Klausursammlungen inkl. vollständiger Lösungswege gab, mit denen ich wirklich üben konnte. Das Aufkommen des Internets änderte dann sowieso alles.

    Welchen diagnostischen Wert sie hat, muss man extra bewerten, in diesem Falle sollte doch wahrscheinlich genau das passieren, was Schmidt schrieb, Zahlen entnehmen und Differenz ermitteln, oder nicht? Was übrigens ein Viertklässler theoretisch könnte...

    In dem Augenblick, in dem man die Fragestellung ernst nimmt und versucht, sich die Situation zu verbildlichen, ist man bei einer anderen, wesentlich komplexeren Aufgabenstellung als vom Autor beabsichtigt.

    Mich wundert schon sehr, dass hier eine eine Diskussion darüber nötig ist, ob so etwas passieren darf. Bei einen globalen Test sind solche Schlampereien ein No-Go.

    Wir wollen doch gerade, dass die SuS lernen, erst nachzudenken, versuchen eine Fragestellung inhaltlich zu erfassen, bevor sie wild irgendwas rechnen. Nur dann ist auch möglich, die Plausibilität des erzielten Ergebnisses zu bewerten. Wenn wir ungenaue Formulierungen akzeptieren, wie sollen die SuS denn bitte erkennen, ob eine Frage tatsächlich so gemeint ist, wie sie gestellt wurde, oder vielleicht doch irgendwie anders?

    Wie hier bereits mehrfach dargelegt, wäre die Aufgabenstellung ganz leicht "heilbar", wenn nach den Bahnabständen gefragt werden würde.

    Es geht offensichtlich darum, Werte aus einer Tabelle abzulesen und plus/minus zu rechnen. Den "Anwendungsbezug" kann und sollte man, auch als Schüler, einfach ignorieren. So, wie bei den meisten "anwendungsbezogenen" Aufgaben. BS zu erkennen und zu ignorieren gehört zu den Fähigkeiten, die man seinen Schülern auch vermitteln sollte.

    Wer immer sich die Aufgabe ausgedacht hat, hat die tatsächliche Komplextät der Fragestellung nicht erkannt und damit einen Fehler gemacht. Das kann passieren. Die Aufgabe hätte aber auf keinen Fall durch alle Evaluierungen hindurch in den Test gelangen dürfen.

    P.S.: Mich würde mal interessieren, ob es SuS gab, die während des Tests erkannt haben, was hier schiefgelaufen ist. Wäre das eine KLassenarbeit, hätten die sich die doppelte Punkzahl für die Aufgabe verdient :)

    Ich stimme Firelilly absolut zu, dass andere Inhalte an der Uni wichtiger sind als das Druchsetzten gegenüber Pubertierenden etc.

    Unsere Ansichten könnten nicht gegensätzlicher sein.

    Ohne die die Fähigkeit, sich durchzusetzen, ist kein sinnvoller Unterricht möglich - in allen Jahrgangsstufen. Zum Nachteil nicht nur der SuS. Der eigene Burnout ist dann quasi schon von Beginn an gesetzt.

    Ich habe festgestellt, daß Chat GPT anscheinend auch die Fehler aus den Veröffentlichungen übernimmt und selber einbaut.

    Selbstverständlich geschieht das. Wahrheit ist, was mehrheitlich im Netz geschrieben wird. Die Software hat keinen Zugriff auf auf Realitäten jenseits des Internets.

    Erheiternd find ich, was geschieht, wenn man KI-Tools aufs Glatteis führt:

    FRAGE: Liebe KI, gibt es Pinguine, der natürlicher Lebensraum nördlich des Äquators liegt?

    ANTWORT: Nein. Pinguine sind flugunfähige Vögel, deren natürlicher Lebensraum die küstennahen Regionen rings um die Antarktis bilden.

    FRAGE: Wo liegen die Calapagos-Inseln?

    ANTWORT: Im Pazifik beidseits des Äquators.

    FRAGE: Leben dort Pinguine?

    ANTWORT: Ja, der Calapagos-Pinguin.

    FRAGE: Nun nochmal meine ursprüngliche Frage: Gibt es Pinguine, deren natürlicher Lebensraum nördlich des Äquators liegt?

    ANTWORT: Entschuldige bitte, ich habe mich geirrt. Die Antwort lautet "ja".

    Schon fast menschlich ...

    Das bestätigt für mich den Weg, den wir an der Schule gehen einerseits und wirft andererseits manches Fragezeichen auf im Hinblick auf bestimmte private Grundschulen, die als Verkaufsargument damit werben komplett und ausschließlich digital zu arbeiten.

    Welche private Grundschule macht denn so etwas?

    Ich sehe das Problem eher bei Politkerinnen und Politikern, die beim Buzzword "Digitalisierung" die Chance sehen, mit Slogans wie "Tablets für alle" beim Wähler zu punkten - ohne Zielvorstellung, was für Inhalte vermittelt werden sollen, ohne didaktisches und technisch-administratives Konzept, erst recht ohne irgendeine Form der Evaluierung. Die Leidtragenden sind - wie bei anderen überhasteten Bildungs"reformen" auch - in erster Linie SuS aus bildungsfernen Haushalten an öffentlichen Schulen, deren Eltern die zusätzlich entstehenden Lücken nicht stopfen können.

    Bei den Privaten sorgen schon wirtschaftliche Aspekte und das allgemein engmaschigere Monitoring des Lernerfolgs dafür, dass die größten Dummheiten unterlassen oder zumindest zeitnah korrigiert werden.

    Also mir reicht das in der Regel, denn das trifft dann genau die Hochzeit wenn man im Herbst impft.

    Genau das doch eben nicht!

    Die Infektionwelle rollt bereits seit September. Das erkaufte Zeitfenster ist 1. mit "maximal 2 Monaten" viel zu kurz und 2. mit "50%" Schutzwirkung innerhalb dieses Zeitraums auch noch erstaunlich löchrig.

    Herr Lauterbach macht Anti-Werbung für's Impfen: zeit.de

    "Das Risiko für eine Infektion sei "für maximal zwei Monate nach der Impfung deutlich abgesenkt, man schätzt ungefähr um 50 Prozent", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe".

    Das klingt IMHO jetzt nicht wirklich beeindruckend. Ja, mir ist klar, dass der Haupteffekt des Impfens der Schutz vor schweren Verläufen ist. Dass der Schutz vor Infektionen dermaßen gering ist, hätte ich jetzt nicht vermutet.

    Ist mir bewusst, wenn man Bar zahlt, bekommt man diesen Bon aber, nach wie vor, häufig nicht. Und dann muss man wieder diskutieren. Kartenzahlung hinterlässt eine Spur, da kann man auch auf den Bon verzichten (auch wenn der generiert werden muss), weil das schwarz verbuchen dieser Transaktion ist faktisch nicht möglich.

    Technisch sind "schwarze Transaktionen" auch bei Kartenzahlung banal: Man verwendet für einen Teil der Zahlungsvorgänge ein anderes Konto. In größerem Umfang dürfte das so oder so aber kaum geschehen - Finanzbeamte sind ja nicht blöd, und schauen sich bei Betriebsprüfungen den gesamten Cashflow an.

    Die wirklich relevante Schwarzarbeit dürfte in der Gastronomie legal durch Zahlung von Trinkgeldern stattfinden. Die Trinkgeldpraxis ermöglicht es, die Löhne künstlich niedrig zu halten und so Steuern und Sozialabgaben zu sparen. Zum längerfristigen Nachteil der Angestellten, denn für offiziell nie gezahlte Gehaltsanteile gibt es weder Arbeitslosengeld noch Rente.

    Kann man ja i.d.R. gerade nicht, da die steuerliche Absetzbarkeit flöten geht. Von irgendwelchen Haftungsproblemen im Gewährleistungsfall oder auch bei Unfällen während der beauftragten Tätigkeit ganz zu schweigen.

    Finanziell lohnt sich Schwarzarbeit vordergründig immer, denn die Summe der einsparbaren Sozialversicherungsbeiträge und Steuern übertrifft die potentielle Steuerersparnis des Kunden.

    Zum anderen ist Aspekt der steuerlichen Absetzbarkeit ist nur relevant, wenn 1) überhaupt eine Steuererklärung gemacht wird bzw. gemacht werden muss, und 2) die Maßnahme relativ geringfügig ist (Deckelbetrag 6000 EUR).

    In der Gastro zahle ich jedenfalls konsequent mit Karte bzw. meide Barzahlungs-Restaurants.

    Ob Barzahlung oder Karte ist für den Aspekt "Schwarzarbeit" irrelevant.

    Entscheidend ist, ob Du unaufgefordert einen maschinell erstellten Bon bekommst, und wie dieser aussieht.

    Das muss auf dem Kassenbon (D)eines Restaurants stehen

    Vollständige Adresse und vollständiger Name Deiner Gastronomie

    Korrektes Datum und Uhrzeit der Belegausgabe

    Art der Bestellung (Gericht, Getränk) und Anzahl der Gerichte / Getränke (Menge)

    Fälliger Zahlbetrag und Steuerbetrag

    Rechnungsnummer bzw. Transaktionsnummer (fortlaufend)

    Seriennummer Deines Kassensystems oder Sicherheitsmoduls (TSE-Kassen)

    Es gibt noch einige wenige kleine Restaurants mit "offene Ladenkassen", die von der Bonpflicht ausgenommen sind. Die Inhaber unterliegen aber einer täglichen Dokumentationpflicht für das Finanzamt, was einen erheblichen zusätzlichen Aufwand darstellt und deshalb kaum noch Relevanz hat.

    Ich habe in den letzten Jahren beobachtet, dass viele Kinder/Eltern keinen religiösen Hintergrund mehr haben, aber trotzdem Traditionen in der Vorweihnachtszeit pflegen.

    ...

    Und solche Traditionen sind einfach nach wie vor an den Schulen üblich, warum auch nicht?

    Die Aussage gilt in Analogie IMHO übrigens auch für "bildungsbürgerliche" formal muslimische Familien. Diese bilden noch eine Minderheit in der Minderheit - aber eine rasch wachsende.

    Es ist in dieser Pauschalität auch nicht richtig. Paraibu darf aber gerne die Originalstudien verlinken, die nachgewiesen haben, dass das so ist.

    "Thus, although no intrinsic differences in susceptibility according to ABO blood type were detected, ABO incompatibility strongly decreased the risk of COVID-19 transmission, suggesting that anti-ABO antibodies contribute to virus neutralization"

    Front. Microbiol., 05 January 2022 Sec. Infectious Agents and Disease

    Edit: Originalstudie (oben Zusammenfassung)

Werbung