Beiträge von Paraibu

    Ich bedaure, dass keine wirklich detaillierten Ergebnisse veröffentlicht werden. Aber vielleicht suche ich auch nur falsch. Europa allgemein und Deutschland speziell mit seiner nach Bundesländern aufgesplitterten Bildungslandschaft und diversen Sozialstruktur müsste eigentlich fantastische Datenquellen abgeben - wenn man nur bereit wäre, die Ergebnisse unvoreingenommen zu vergleichen.

    Angeblich haben sich in Deutschland ausgerechnet die Gymnasien am stärksten verschlechtert. Aber warum? Gibt es diesbezüglich evtl. Unterschiede zwischen den Bundesländern, die Rückschlüsse auf die Ursachen ermöglichen?

    Die massenhafte Migration von Menschen mit bildungsfernem Hintergrund hat dennoch wohl auch eine Rolle gespielt, aber vielleicht nicht soo entscheidend, wie in der Öffentlichkeit diskutiert. Zumal Angehörige der im letzten Jahr zahlenmäßig größten Migrantengruppe offenbar von der Teilnahme an der Studie ausgeschlossen waren. Ähnliches gilt für die Corona-Maßnahmen: Förderlich waren die bestimmt nicht, aber die Abwärtsentwicklung begann bereits um Jahre früher. Und das auch in Ländern wie Norwegen oder Island, in denen es an den Schulen kaum Corona-Maßnahmen gab.

    Leider zeichnet sich in Deutschland bisher dasselbe Bild wie immer ab: Das schlechte Ergebnis wird von allen schulpolitischen Denkrichtungen genutzt, um darauf hinzuweisen, dass man es ja schon immer gewusst hätte. In der Regel ohne sich auch nur die Mühe zu machen, wenigstens einen oberflächen Bezug zu den empirischen Ergebnissen herzustellen.

    Fertighäuser sind ein anderes Thema, werden üblicherweise nicht von Firmen hergestellt, die ich als "Bauträger" bezeichnen würde.

    Die Wortschöpfung "Bauträger" dürfte aus den 1980ern stammen, korrekt, aber das Geschäftsmodell "Koordination von Bauleistungen für einen Bauherren im Rahmen eines Werkvertrages" selbst ist viel älter.

    Viele der entsprechenden Unternehmen haben sich vorher einfach "Bauunternehmung" genannt, sind ursprünglich aus Handwerksbetrieben hervorgegangen und haben oft eine über mehrere Generationen reichende Firmengeschichte.

    Ich hätte eine Idee, die bereits an manchen Schulen erfolgreich umgesetzt wird (auch Hessen). Verbindliche Ganztagsschule, wo Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen gemeinsam und auf Augenhöhe auf dem jeweiligen Fachgebiet gemeinsam Kinder in ihrer Entwicklung, begleiten. Schwungübungen würden dann nämlich unabhängig vom Elternhaus geübt werden- in der Schule.

    Es wird 2x im Jahr Geld eingesammelt und sämtliches Material vom Bleistift bis zum Arbeitsheft den Kindern direkt in der Schule zur Verfügung gestellt. Da rennt man 2x im Jahr zwar dem Geld hinterher, dafür nicht bei jedem voll geschriebenen Heft oder verloren gegangenem Bleistift.

    Problem: An allen mir bekannten Schulen haben bei Einführung des Modells viele Lehrkräfte Versetzungsanträge gestellt, weil sie nicht bereit waren nach 13 Uhr in der Schule zu arbeiten.

    Eine der Ursachen für das schlechte Abschneiden dürfte der Lehrermangel und die verbreiteten Unterrichtsausfälle im Land sein. Du schlägst als Lösung ein Modell vor, für das nochmals mehr Lehrer/Lehrerinnen benötigt werden. Woher sollen die kommen?

    Inhaltlich gebe ich Dir aber insofern Recht, dass ein Problem sein dürfte, dass gemeinsames Üben aka "Pauken" in den Schulen aus der Mode gekommen ist. Lernen soll offen, selbstbestimmt und ohne Zang ablaufen - was faktisch (- höhere Jahrgänge ausgenommen) oft nichts anderes bedeutet, als dass der eigentliche Lernvorgang ins Elternhaus verlagert wird. Zum besonderen Nachteil derjenigen Kinder, die zu Hause wenig Unterstützung erfahren.

    Tja, zwischen Bauträger und Betrüger ist ja schon rein phonematisch nicht so arg viel Unterschied.

    ... und Lehrer sind Menschen, die die Lücke zwischen Bafög und Rente mit Urlaub überbrücken möchten.

    So an die 90% der nach dem 2. WK errichteten Eigenheime in Deutschland dürften das Werk von Bauträgern sein. Die allermeisten sind keine Betrüger, sondern fähige Fachleute.

    Ich weiß nicht, ob die Gesamtschule irgend ein Problem lösen würde. Die Schlussfolgerung, dass die Ausländer alle Schuld sind, ist halt auch keine Lösung.

    Natürlich sind "die Ausländer" nicht Schuld. Es geht hier aber IMHO auch nicht um die Schuldfrage, sondern um Lösungsoptionen. Darauf zu hoffen, dass Kinder mit bildungsnahen Hintergrund diejenigen mit bildungsfernen schon irgendwie mitziehen werden, ist praxisfern. Eher droht der gegenteilige Effekt.

    Aus Elternperspektive geht es zunächst um das eigene Kind. Wenn der Staat es nicht schafft, wirklich gute Lernbedingungen zur Verfügung zu stellen, dann sorgt man eben selbst dafür - außerhalb des Systems, denn das System kann man als Einzelner nicht ändern.

    Nein, Gesamtschulen sind nicht per se schlecht, sondern das Niveau und Sozialverhalten sinkt, weil jeder, der es irgendwie schaffen kann, aufs Gymnasium geschickt wird. Wenn es nur noch Gesamtschulen gäbe, würden gutsituierte Eltern schon dafür sorgen, dass die Gesamtschule, an der ihr Kind ist, läuft

    Das fängt schon beim Förderverein an, der jedes Jahr Tausende Euro verwaltet undhirt bei den Eltern nicht auf, die Lektüren, Museumsbesuche und Skifreizeiten bezahlen.

    Was genau haben die Kinder in Gropiusstadt davon, wenn die Kinder aus dem Grunewald in die Gesamtschule im Grunewald gehen?

    Aber selbst wenn es zu einer Durchmischung kommt - wie genau sollen denn Eltern den Lehrermangel beseitigen, oder dafür sorgen, dass demotivierte Kinder aus bildungsfernen Haushalten mitziehen?

    Vielleicht sollte man auch einen Blick auf die Erfahrungen aus anderen Ländern richten. Das hochgelobte finnische Gesamtschulsystem läuft offfenbar in dieselben Probleme wie das hiesige hinein, sobald es migrationsbedingt in nennenswertem Umfang Kinder aus bildungsfernen Haushalten integrieren muss.

    Im Endeffekt ist ein Gesamtschulsystem immer auch ein selektives System. Das fängt bei den E- und G-Kursen an, kann aber noch durch weitere Wahlen ausdifferenziert werden. Wären wirklich ALLE Schüler an diesen Gesamtschulen kann das System durchaus auch funktionieren.

    Ich weiß nicht, wer auf die unsägliche Idee kommt, ein dreigliedriges System und ein Gesamtschulsystem parallel laufen zu lassen. Beides kann nur ernsthaft funktionieren, wenn man daraus ein „entweder oder“ macht.

    Was soll sich genau und wodurch verbessern, wenn alle SuS in ein dysfunktionales System gesteckt werden, statt nur 2/3?

    In den "Problemvierteln" landen doch ohnehin schon fast alle Kinder im Gesamtschulsystem.

    Ich denke, dass der Hauptaspekt die veränderte Schülerschaft ist. Gefühlt werden die Kinder jedes Jahr schlechter und wir haben jedes Jahr mehr "Problemkinder".

    Aber ich finde auch die Abkehr vom reinen Ausrechnen im Mathematikunterricht der Grundschule sinnvoll...

    Die "Zeit" berichtet, dass das Gynasium die Schulform ist, für die sich die Ergebnisse am deutlichsten verschlechtert haben.

    Man mag es im europäischen Vergleich nicht glauben, aber im Fach Englisch sind wir gegenüber dem asiatischen Raum weit vorne. Dort ist der Unterricht "formaler" und auf das sprechen wird kaum Wert gelegt.

    Entschuldigung, aber es gibt keinen "asiatischen Raum" in soziokultureller Hinsicht. Was haben z.B. der Iran, Singapur, die Philippinen, Nordkorea und der Osten Russlands gemein?

    Ich glaube ja in etwa zu verstehen, wie Deine Aussage gemeint ist. Aber ich kann Dir versichern, dass in Singapur und auf den Philippinen in den höhereren Schulen hervorragendes Englisch gesprochen wird. Die Philippinen beheimaten aus genau diesem Grund eine gigantische Callcenter-Industrie.

    Die 16 Kultusministerien gehören abgeschafft und ein einheitliches Schulsystem mit verbindlichen zu überprüfenden Lernständen muss her

    Um Gottes Willen - nein!!

    Damit hätten wir nur noch eine Chance auf eine vernünftige Bildungspolitik statt 16.

    Gerade zu debil, aber, wäre es gewesen, sich vor Betrieb der KKWe Gedanken darüber zu machen, was man mit dem „Zeug“ anfängt.

    Das hat man doch (Salzbergwerksstollen). Dass diese Option nicht genutzt wird, ist nicht technisch, sondern politisch begründet. Mittlerweile gäbe es prinzipiell auch noch die Möglichkeit, die alten Brennstäbe wieder als Brennstoff zu verwenden.

    Da Drama ist hier doch, dass die Atomdebatte die Grünen über Jahrzehnte identitätsstiftend geprägt hat, und dabei dabei das eigentliche Problem, der Klimawandel durch Verbrennung fossiler Rohstoffe, kaum noch wahrgenommen wurde. Mir wäre nicht bewusst, dass Grüne jemals versucht hätten, sich an Eingangstore von Kohlekraftwerken zu ketten. Dabei wäre genau das notwendig gewesen.

    Betreffend China: Die WHO hat mittlerweile Entwarnung gegeben. Offenbar resultiert die Häufung an Atemwegserkrankungen aus dem "Nachholeffekt" nach Aufhebung der Corona-Kontakteinschränkungen, analog zu der schweren Infektionswelle in Europa im letzten Winter.

    Technisch ist Atommüll kein besonderes Problem. Wir haben prinzipiell 3 Optionen: Endgültige Einlagerung in Salzstöcken, das Beibehalten "dauerhafter Provisorien" wie derzeit, oder, neuerdings auch denkbar, der Verbrauch der Altbrennstäbe in modernen Anlagen außerhalb Deutschlands als Brennstoff.

    Das Thema ist er, dass es für die linkere Hälfte der Politik ein essentielles Diktum ist, das Problem tunlichst ungelöst zu lassen, um mit dem Verweis auf die vermeintliche Unlösbarkeit des Problems jede Diskussion über eine Wiederaufnahme der Kernkraft-Nutzung ersticken zu können.

    Die Diskussion wird in Deutschland unehrlich geführt.

    Kernkraft will man nicht. Aber der Ausbau der dann essentiell wichtigen Windernergie wird mit hinderlichen administrativen Auflagen ("1000m Mindestabstand zum nächsten Wohngebäude für WKA") und baurechtlichen Auflagen faktisch zum Stillstand gebracht. Schlimmer noch: Trotz einer seit nunmehr gut 2 Jahren regierenden Koaltion mit Güner Beteiligung gibt es noch nicht einmal eine verbindliche Ausbauplanung. Deutschland "weiß" also gar nicht, wo und wann all die nötigen WKA gebaut werden sollen. Weiterhin gibt es kein Konzept zur Stromspeicherung, obwohl es dazu längst ausgereifte Ideen und Vorbilder gäbe.

    Offenbar besteht in der Regierung der Glaube, dass man der Bevölkerung den notwendigen massiven Ausbau der Regenerativen nicht zumuten kann. Das Vorgehen wirkt - sorry - dilettantisch.

    Der Spiegel berichtet über eine großangelegte schwedische Studie zu Long-Covid, bei der die bisher bei solchen Studien häufigen systematischen Mängel wie zu geringe Probanden-Zahl oder die fehlende Einbeziehung einer Vergleichsgruppe ohne Infektion vermieden wurden. Zum einen erscheinen die relativen Fallzahlen insgesamt deutlich geringer als bisher angenommen, zum anderen korreliert der Status "mindestens einmal geimpft" mit einer um 2/3 verringerten Wahrscheinlichkeit, an Long Covid zu erkranken. Letzteres ist ein Indiz für einen causalen Zusammenhang, aber kein Beweis eines solchen.

    Demnach leiden 1,4% der NICHT-geimpft Infizierten nach einer Corona-Infektion an Long Covid, sowie 0,4% derjenigen, die mindestens eine Impfung erhalten haben.

    Wenn sich nun in einem Kollegium üblicher Größe ein Dutzend Long Covid-Betroffene auftuen sollten, wäre das also mindestens verwunderlich.

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