Beiträge von aus SH

    Oh, jetzt sind wir im ganz miesen, rechten Sumpf angekommen. Ich verabschiede mich wieder aus der Diskussion, das ist mir zu plump.

    "Der ganz grosse Unterschied, den ich sehe, ist, dass ihr 2015 eine sehr grosse Gruppe an Menschen aus einem offensichtlich nicht ganz kompatiblen Kulturkreis bekommen habt. DAS macht die Situation noch mal deutlich schwieriger, aber das wiederum betrifft die EU als Ganzes und speziell uns eher weniger bis gar nicht. Ukrainer*innen haben wir anteilig nicht weniger als Deutschland und es ist gleichermassen schwierig, die in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Aus den gleichen Gründen wie bei euch. Aber das ist egal, weil ..."

    Das hast du geschrieben.

    Jedes Land ist nicht nur eine Wirtschaftszone, sondern zuerst die Heimat der Menschen dort. Bei zu viel Zuwanderung geht die Heimat verloren. Man ist Fremder im eigenen Land.

    Das kann man lokal in Deutschland schon beobachten. Dazu dieser Artikel aus dem Jahr 2005:

    https://www.spiegel.de/lebenundlernen…r-a-342504.html

    Die Eberhard-Klein-Oberschule im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg steht vor einem mindestens in der Berliner Schulgeschichte einmaligen Rekord. 334 der 339 Schüler sind nichtdeutscher Herkunft.

    Umso wichtiger ist es, dass man Zuwanderer*innen nicht sich selbst überlässt, sondern der Staat steuert.

    Was insbesondere den Zuwanderer*innen und ihren Kids helfen würde.

    Integration ist so außerdem kaum möglich.

    Ich habe keinen Bias. Wer aufmerksam liest, was ich schreibe, weiss, dass ich unsere Rosinenpickerei scharf kritisiere. Noch schärfer kritisiere ich diejenigen, die sich für super sozi halten und gar nicht merken, dass ihr Geschwafel das gleiche ist, wie das der Rechten. Migranten sollen vor allem nützlich sein und notfalls in unserem Interesse nützlich gemacht werden.

    Also sollten wir lauter Wirtschaftsmigrant*innen ins Land lassen, obwohl sie vielleicht gar nicht arbeiten, also für uns nützlich sein wollen?

    Warum sollte Deutschland das tun?

    Ganz einfach:
    Das soll dir sagen, dass diese Menschen sich nicht auf Bürgergeld ausruhen, sondern in Jobs arbeiten, für die Bedarf besteht - und für die sie geeignet sind. Deine Ansicht über die Jobs im Gastgewerbe ist schon auch herabwürdigend. Ich hatte mir mein Studium auch nebenbei als "Barkeeper" und "Seelen- und Räuberfrühstück-Verkäufer" finanziert.

    Dein Verständnis von Yummis Beitrag kann ich nicht nachvollziehen.

    Warum lernt denn kaum jemand im Gastronomie-Gewerbe?

    Während des Studiums hat wohl die Hälfte von uns hier in dieser Branche gearbeitet. Allerdings hatten wir doch gegenüber Festangestellten in Vollzeit Vorteile.

    Als in Vollzeit angestellte Fachkraft ist es garantiert nicht lustig, da die Bezahlung für den Knochenjob nicht üppig ist. Allerdings kann man auch als relativ wenig gebildete Person diese Arbeit schnell erlernen, weshalb dort viele Menschen aus z.B. Syrien, Afghanistan usw. arbeiten.

    Die Diskussion ist hier leider abgedriftet. Niemand behauptet HIER nämlich, dass Geflüchtete und andere Menschen mit Migrationsgeschichte in der Regel nichts tun.

    Darin sind wir uns doch alle einig und unterscheiden uns von der AfD, oder nicht?

    Was genau soll ausgedacht sein?

    Es gibt zu wenige Kinderpfleger/Erzieher. Um dieses Problem zu verkleinern oder zu beseitigen, muss ausgebildet werden. Es gibt zu wenige junge Menschen, die eine entsprechende Ausbildung anstreben. Die gezielte Ausbildung zugewanderter Menschen kann zur Lösung des Problems beitragen.

    Wo genau steigst du mental aus?

    Wenn es doch so einfach ist, dann ergibt es kaum Sinn, dass es Probleme gibt, oder nicht?//

    Oder gibt es vielleicht einen Haken an anderer Stelle?

    Ganz offensichtlich kommen nicht so viele zugewanderte Menschen in Frage.

    Auch hier könnte eine schnelle (Nach-)Qualifizierung von migrierten Erwachsenen zum Beispiel zu Kinderpflegern und Kinderpflegerinnen, dann zu Erziehern und Erzieherinnen, aber auch zu Integrationshelfern und Integrationshelferinnen stattfinden, die gezielt unterstützen und die Kinder auch in der Muttersprache weiter fördern und in der Grundschule alphabetisieren können (ich meine damit ausdrücklich nicht, dass man Kinder mit und ohne Migrationshintergrund in getrennten Gruppen unterbringen sollte). Eine sichere Beherrschung der Muttersprache in Wort und Schrift erleichtert den Erwerb der Zweitsprache. In diesem Zusammenhang fand ich die Initiative in Hessen unglaublich gut, im Schulversuch Ukrainisch als Fremdsprache einzuführen.

    Wer bildet die denn schnell mal aus?

    Er sprach von "Lösungsansatzen". Das ist (meiner Meinung nach) keine Lösung, sondern eher ein "Nicht mein Problem - macht was ihr wollt".

    Für die skandinavischen Länder selbst, ist das aber eine Lösung, oder nicht?

    Es interessiert doch die anderen EU-Länder auch nicht, dass in Deutschland 50% aller Asylanträge in der EU gestellt werden.

    Ja, eine bessere Zusammenarbeit wäre hilfreich. Die gibt es aber nicht. Die Konsequenz daraus sollte doch aber nicht so aussehen, dass Deutschland immer mehr Menschen aufnimmt.

    Warum genau sollte es das müssen?

    Es mag sich durch Migration der letzten Jahre verschärfen, aber den Mangel an Lehrkräften und Erzieher:innen hatten wir vor 10 Jahren auch schon, in den Schulen mit Standortnachteil deutlich zu spüren.

    Stärkere Jahrgänge gab es durch die Einführung des Elterngeldes, KiGa-Plötze waren aber nicht ausreichend vorhanden für mehr Kinder und das Recht auf Betreuung, das vermehrt in Anspruch genommen wird.

    Und auch die regionale Verteilung spielt hinein. 2 zusätzliche Kinder eröffnen nur selten eine neue Klasse, 20 aber schon. Dann hätte es doch eine Quote je Klasse geben müssen und jede Klasse hätte wenige dieser Kinder aufgenommen.

    Ich verstehe das Aber nicht so ganz.

    Es war schon damals unbefriedigend. Heute ist es noch schlimmer.

    Auch zwei Kinder, die kein Deutsch können/traumatisiert sind/..., mehr pro Klasse machen sich stark bemerkbar.

    Hinzu kommen ja immer mehr "Altfälle", die auch noch bearbeitet werden müssen.

    Lügenmärchen ziehen bei manchen, nichts ändern müssen, weil es keinen Klimawandel gibt ist schön. Die Bequemlichkeit heute ist für viele wichtiger, vom Rest glaubt man, nicht betroffen zu sein.

    Und dazu passt, die Grünen, die Ampel ist schuld, ich doch nicht.

    Es ist nicht die Ampel, die dafür verantwortlich ist. Da bin ich komplett bei dir.

    Tatsächlich habe ich den Eindruck, dass bestimmte Medien (z.B. Springer + Focus/Burda) andauernd Stimmung gegen Rot und Grün (gegen Gelb komischerweise nicht) machen und den Bequemen damit helfen, sich als Opfer falscher Politik sowie ihrer eigenen Verantwortung enthoben zu fühlen.

    Aber denkst du nicht, dass man nicht einfach sagen darf, man würde dann eben lieber Geflüchtete unterstützen, wenn die anderen nicht wollen?

    Nachtrag: Da meine Schule eine Ganztagsschule ist, kann ich sagen, dass Ganztag nicht per se Defizite ausgleicht. Es müssen sehr viele Kapazitäten hineingegeben werden.

    Man kann es drehen und wenden, wie man will, die Kapazitäten, die nötig wären, um alle - Sozialschwache mit und ohne Migrationsgeschichte und Neuankömmlinge - adäquat zu fördern und fordern, gibt es nicht.

    Ich unterrichte unter ähnlichen Bedingungen wie du. Leider ist meine Erfahrung, dass viele dysfunktionale Familien die Angebote, die es gibt (Familienhilfe ... etc.) nicht in Anspruch nehmen; wenn Hilfe nicht gewollt ist, wird es schwierig. Ein weiteres Problem bei einem Großteil meiner Schülerschaft ist das Desinteresse seitens der Eltern.

    In diesem Zusammenhang habe ich schon öfter mit dem Konzept der Familienschule geliebäugelt.

    Ich bin auch der Meinung, dass man viele Kinder über ein gutes Ganztagsschulkonzept erreichen und fördern kann - auch, um Lücken zu schließen, etwa über Lernbüros.

    Aber denkst du nicht, dass man nicht einfach sagen darf, man würde dann eben lieber Geflüchtete unterstützen, wenn die anderen nicht wollen?

    Kannst du ein bisschen genauer schreiben, in welchen Punkten du dir mehr Unterstützung wünschen würdest? Nachhilfe, soziale Teilhabe

    Eine bessere Unterstützung von dysfunktionalen Familien, intensive Förderung abgehängter Kids (auch durch mehr Verbindlichkeit), verbindliche Deutschkurse ...

    An was für einer Schule arbeitest du denn?

    Meine Erfahrungen entstammen aus meiner Tätigkeit an einer großen Gemeinschaftsschule in einer sozial-schwachen Stadt in SH.

    Bei Konstanz fällt mir Konstanz 83 ein https://www.fluechtlingshilfe-bw.de/projekte/unter…er-fluechtlinge

    War sehr erfolgreich, auch meine konservativen Eltern haben positiv darüber gesprochen, ebenso Nachbarn (die Leuchtreklame 83 war nicht zu übersehen, ich war beim 1. Mal neugierig, was dies bedeutet und mir wurde es ausführlich erklärt).

    Bei mir am Ort gibt es einen Verein (ca. 1% der Einwohner sind Teil), gegründet 2015, der Migranten persönlich begleitet (konkret eine Person oder Familie hilft einer anderen beim Arztbesuch, bei den Hausaufgaben, laden in den Sportverein ein und vermitteln bei der Arbeitssuche) und sehr erfolgreich ist. Fast alle haben Arbeit, der Rest ist in Ausbildung (in meiner letzten Klasse war eine nigerianische Asylsuchende Klassensprecherin), ich schrieb schon ein paar Male davon.

    Das kenne ich auch alles. Und ich habe selbst ganz tolle S*S mit Migrationsgeschichte.

    Es gibt also bereits sehr viele solcher Initiativen und Projekte.

    Der Punkt ist aber doch, dass das alles nicht ausreicht, weil konstant viele Menschen, die eine intensive Unterstützung benötigen, nachkommen.

    Zum anderen wird komplett vergessen, dass es ja massenhaft Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte gibt, die keine ausreichende Unterstützung erhalten, weil sämtlich Kapazitäten in die vielen Neuankömmlinge gesteckt werden.

    Dieser Aspekt kommt mir hier gerade viel zu kurz.

    Und wie hoch sind die Mieten? Nichts für ungut.

    Aber das schreit förmlich nach Mietwucher.

    Ich weiß aus dem Dorf, in dem meine Mutter lebt, dass dort alles an Geflüchtete vermietet wird, was geht. Da die Kommune die Mieten zahlt, werden Mondmieten genommen.

    Ein weiteres Problem ist, dass Menschen dahin gehen, wo ihre Verwandtschaft lebt, sobald sie das dürfen.

    Und auch, wenn das Projekt einigermaßen funktionieren sollte, wohin sollen eigentlich Nicht-Geflüchtete ziehen?

    Was ist mit Betreuung und Beschulung, Bearbeitung der Anträge etc.?

    Was, wenn auch in Zukunft 50% aller Asylanträge in der EU in Deutschland gestellt werden?

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