Beiträge von vastehst

    Die schriftliche Division fällt langfristig tatsächlich aus den Lehrplänen/Bildungsplänen der Grundschulen der Bundesländer heraus, wenn die Bundesländer die Bildungsstandards so umsetzen, wie sie drinstehen.

    Ich persönlich finde, dass da an der falschen Stelle gestrichen oder geschoben wird. Ich würde z. B. am Thema Wahrscheinlichkeit ansetzen, das in Bayern in Mittelschule/Realschule/Gymnasium nicht vor Klasse 8 wieder kommt. Ob die Kinder in Klasse 3 am Glücksrad gedreht haben oder nicht, macht keinen Unterschied aus, wage ich zu behaupten. Auch Bandornamente oder Parkettierungen sind Randthemen, die ich weniger bedeutsam für das weitere mathematische Fortkommen finde. Dafür ein schriftliches Rechenverfahren rauszuschmeißen / zu verschieben, steht - finde ich - nicht im Verhältnis.

    Also wir arbeiten mit dem ABC der Tiere und alle Kinder in allen Klassen bekommen den gleichen Wochenplan. Auch die Hausaufgabe (Seite aus dem Heft oder Arbeitsblatt) muss für alle Kinder aller Klassen gleich sein :(

    Es klingt schrecklich. Was habt ihr denn für Vorgaben? Gottseidank gesteht Bayern den Lehrern Methodenfreiheit zu. Ich würde mich von den Dingen, die ich aus guten Gründen für unsinnig halte, daher sofort loslösen. Dann arbeitet meine Klasse eben die Themen des Lehrplans auf andere Weise durch. Ich weiß noch, als ich eine Klasse übernahm und gleich drei schon gekaufte Deutsch Arbeitshefte verwenden sollte, eines schlechter als das andere. Gleich am Elternabend habe ich allen Eltern erklärt, dass ich diese Hefte nicht zum Einsatz bringen werde und aus welchen Gründen. Alle haben es verstanden.

    Zu dem Thema kann ich das Buch "Unterricht entschleunigen" von Christina Buchner empfehlen. Ich zitiere zwei passende Passagen:

    „Wir können uns aber auch dem Diktat von Buch und fertigem Arbeitsheft vollständig unterwerfen und einfach der Reihe nach alles abarbeiten. Dann haben wir schon einen hausgemachten Stressfaktor in unserem Unterricht, ein von außen festgelegtes Pensum, das höchst selten zu den individuellen Bedürfnissen unserer Klasse passt.“

    „Es sind einzig und allein wir selber, die uns – nach Kant – in eine selbstverschuldete Unmündigkeit begeben, wenn wir uns Vorgehensweisen und Materialien aufoktroyieren lassen, die uns in ein unbequemes Zeitkorsett pressen, uns und den Kindern Stress machen und nicht zu den individuellen Bedürfnissen unserer Klasse passen.“

    Bilderbuch und Zuhören sind immer noch riesige Themenfelder. Ja nachdem, was du mit dem Bilderbuch machen willst (weiterschreiben, nachspielen, diskutieren, Sprachbetrachtung,...), bieten sich andere Bilderbücher an. Du solltest dir entweder Gedanken machen, was du mit dem Bilderbuch machen willst (dann können evtl. Vorschläge für geeignete Bilderbücher gefunden werden) oder ein Bilderbuch finden (dann kann man überlegen, was man damit Sinnvolles und Vorzeigbares tun kann).

    Zuhören: Ich habe schon mal in der 1. Klasse vorgeführt. Es gab eine Hörgeschichte und dann differenzierte Aufgaben dazu (Kinder haben ein Bild zur Geschichte gemalt und knapp beschrieben, andere haben einen Anschlussdialog zur Geschichte erfunden und vorgespielt, wieder andere spielten einen Teil der Geschichte nach). Hat schon halbwegs gepasst, aber das Zuhören nahm der Kritik zufolge nicht genügend Raum ein.

    Und wie interpretieren sie das Ergebnis "5 R 3"? Ist ihnen wirklich klar, dass da keine 3 Ganzen (= 3) übrig bleiben, sondern ein Wert zwischen 0 und 1, was ich vorher "ein bisschen" genannt habe, da sie den genauen Wert mit ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln noch gar nicht ausrechnen können?

    Nein, das ist den Kindern in der 3. und 4. Klasse nicht klar, zumindest bei mir nicht. Wir rechnen, wie es andere Grundschullehrkräfte schon beschrieben haben: 38 : 7 = 5 R 3. Wir machen dann auch die Proberechnung, um unser Ergebnis zu überprüfen: 5 • 7 + 3 = 38. Also den Kindern ist klar, dass die 3 Rest nicht mit-dividiert wurden. Sie werden am Ende bei der Proberechnung als Ganze hinzuaddiert.

    Ich finde die Divisionsschreibweise (38 : 7 = 5 + 3 : 7) interessant, wüsste aber auf Anhieb nicht, wie ich das in der 3./4. Klasse den Kindern so verständlich und anschaulich machen kann wie die Restschreibweise.

    Das habe ich ja noch nie gehört. Schriftliche Division, 4 Fälle, Satzglieder... das sind doch die Indikatoren fürs Gymnasium. Also, bei uns auf dem Land zumindest ^^

    So ist es auch bei mir. Die schriftliche Division ist in etwa um das Übertrittszeugnis dran. Ja nachdem, wie ich zeitlich liege, zählt die Probe oder der Test noch ins Übertrittszeugnis rein oder nicht. Danach ist noch genügend Zeit, um alle vier Grundrechenarten mit ihren schriftlichen Verfahren immer mal wieder zu üben.

    Ich kann alles so unterschreiben. Die Weihnachtszeit ist mit Schullebensveranstaltungen deutlich überfrachtet. Ich fände es besser, wenn jeder Klassenlehrer die Adventszeit in der eigenen Klasse individuell begehen könnte, ohne zwingend einen beeindruckenden Beitrag für die Weihnachtsfeier einstudieren zu müssen, ohne die Klasse bei langatmigen Besinnungen ruhig halten zu müssen, ohne alle bei Laune halten zu müssen, weil der Nikolaus wieder mal nicht pünktlich kommt.

    Ich persönlich würde die Drehung anhand des aufgetretenen Problems bei zwei Würfelgebäuden aufgreifen und nicht davor.

    Man könnte aber darüber nachdenken, ob man mit einer kopfgeometrischen Aufgabe einsteigt wie: Finde immer die zwei gleichen Würfelgebäude! Und dann sind es eben immer zwei Gebäude, die durch Drehung gleich sind. Wegen Kopfgeometrie würde ich hier aber nicht bauen. Ob das sinnvoll ist, müsste man durchdenken.

    Was ich mir auch vorstellen könnte, wäre, in einer Vorstunde etwas vom Prinzip Ähnliches vorbereitend zu machen, zum Beispiel durch Drehung deckungsgleiche Formen im zweidimensionalen Raum identifizieren.

    Ich glaube, ich verstehe es langsam. Kann mich aber auch täuschen. Dass Baupläne sich drehen, verwirrt mich.

    Eventuell kann man eine Stunde "Welche Viererhäuser gibt es?" so aufziehen (wenn es darum gehen soll): Geschichte von einer Würfelstadt, in der die Häuser immer nur aus 4 Würfeln zusammengesetzt sein sollen. Frage: Welche Häuser können gebaut werden? Arbeitsauftrag 1: Einzelarbeit. Baue mit deinen Würfeln möglichst viele Viererhäuser und schreibe die Baupläne dazu! Zwischenreflexion: Man schaut exemplarisch, welche Baupläne die Kinder gefunden haben und greift dann im Plenum bewusst zwei Baupläne heraus, bei denen durch Drehung das gleiche Gebäude herauskommt (2 1 1 und 1 1 2 zum Beispiel). Hier baut man die Gebäude nach und dreht sie, um das Problem anschaulich zu machen. Arbeitsauftrag 2: Gruppenarbeit. Berichtet einander, welche Viererhäuser ihr gefunden habt. Schreibt die Baupläne auf. Überprüft, dass ihr keine doppelten Häuser gefunden habt! (Tipp: Nachbauen, drehen).

    Oki aber kann man von dieser Erarbeitung auf das Thema: unterschiedliche Baupläne für 4 Würfel finden? Kommen?

    Das klingt jetzt nach einer kombinatorischen Aufgabenstellung: Wie viele Gebäude kann ich aus 4 Würfeln bauen und wie sehen die Baupläne aus?

    Ist es das?

    Wie lautet das genaue Stundenthema / die Zielangabe?

    Nein , es geht darum dass der Bauplan durch Drehen gleich ist. Zb 1 1 2 = 2 1 1

    Oder 1 2 = 2 1

    Bei dir ist es ja das kippen zb:)

    Das wäre dann das von Caro angesprochene Betrachten von Würfelgebäuden aus verschiedenen Perspektiven. Nämlich in deinem Beispiel von vorne und hinten. Wenn ich das Gebäude 1 1 2 von hinten betrachte, bekomme ich 2 1 1.

    Verstehe ich es richtig, dass es darum geht, ein Gebäude verschieden zu drehen und dann den Bauplan dazu zu schreiben, so wie in meinem Beispiel? Dann würde ich die Gebäude mit Steckwürfeln nachbauen lassen, sodass sie leicht in alle Richtungen gedreht werden können.

    Vorbereitend würde ich noch sicherstellen, dass der Begriff "deckungsgleich" gesichert ist. Man könnte das anhand von Würfelnetzen oder noch einfacher von Quadratvierlingen oder -fünflingen machen. Wenn ich es richtig verstanden haben, dann geht es in der Stunde doch um das gleiche Prinzip, nur im Dreidimensionalen.

    Ich finde es super, welche Hinweise hier zusammengetragen werden.

    Das einzige, was mich in dem Entwurf irritiert, ist, dass es drei Mädchen sind und nicht irgendwie beide Geschlechter berücksichtigt. Stichwort: Ausgangssituation der Schüler. In der Klasse gibt es sicher auch Jungs. Wird das dann noch mit Jungs gemacht, z.B. als Hausaufgabe?

    Stimmt! Am besten noch einen Jungen mitreinnehmen, der ebenfalls braune Haare, ein blaues Oberteil und helle Schuhe hat. Dann wird im EInstieg noch offensichtlicher, dass viel zu ungenau beschrieben wird, denn man weiß nichtmal, ob der Jungen oder ein Mädchen gemeint ist.

    Das mit dem Text mach ich ganz zu Anfang. Damit die SuS erkennen, dass im zweiten Text viel präzisere Nomen und Adjektive genutzt werden. Statt lang zb schulterlang.

    Das nimmt doch dann was von der Erarbeitung vorweg, oder? Es reicht doch, dass wir feststellen, dass zu ungenau beschrieben wird und wie es besser geht, finden wir heraus. Darauf bezog sich Palims Hinweis auf den Lernzuwachs, meine ich.

    In der Sicherungsphase tragen wir die Plakate am der Tafel zusammen, die Kinder lesen vor, welche Wörter sie gesammelt haben. Unbekannte schwierige Wörter werden besprochen und evtl Abbildungen von gezeigt (z.B. Stupsnase)

    Danach gebe ich 2 Kindern die Möglichkeit mit den gefunden Wörtern schon einmal eine Person differenziert zu beschreiben (entweder Kind aus der Klasse oder wieder fiktive Kinder an der Tafel, die sich sehr ähnlich sehen)

    Hier bin ich gleicher Meinung wie Palim. Nimm doch einfach die 3 Kinder vom Einstieg nochmal her: "Toll, wie viele Wörter ihr gefunden habt! Nun stelle ich euch nochmal ein Rätsel. Ich versuche, viele eurer Wörter zu verwenden. Vielleicht kannst du nun besser sagen, welches Mädchen ich beschreibe." Oh Wunder, plötzlich ist die Beschreibung eindeutig ;) Und als zweites könntest du vielleicht noch einen kurzen Lückentext zeigen und gemeinsam wird versucht, auch zum 2. Mädchen eine genaue Beschreibung zu erstellen. Lückentext, damit es nicht zu lange dauert. Nur die genauen Adjektive/Nomen müssen ergänzt werden.

    Deine Stundenidee: Wir haben bereits Wortschatz erarbeitet, und jetzt müssen wir die passenden Wörter herausfiltern, um die Person zu beschreiben. Ist das die Idee?

    Ja genau, das ist eine der Ideen. Darauf würde ein Kriminalfall passen und der Dieb muss mithilfe der zuvor schon erarbeiteten Wörter genauer beschrieben werden o.Ä..

    Alternativ könnte man den Wortschatz überhaupt erstmal erarbeiten. Da würde ich vermutlich ungenaue Rätsel zu Kindern in der Klasse stellen und wir kommen darauf, dass man hinsichtlich Gesicht, Kleidung usw. genauer werden muss. Gemeinsam überlegen, wie man die Dinge genauer beschreiben kann, dann aus einigen Texten (Personenbeschreibungen) weitere Adjektive / Nomen in Gruppenarbeit sammeln. Natürlich könnte man sich auch nur auf das Gesicht beschränken z. B..

    Ich gehe wahrscheinlich in folgende Richtung: Die Weihnachtsgeschenke waren verschwunden, 4 Kinder haben sie wieder gefunden.
    Diese Kinder müssen beschrieben werden, um sie zu ehren, sich zu bedanken etc.

    Und kennen die Schüler den Wortschatz für eine Personenbeschreibung dafür schon oder soll er frisch erarbeitet werden? Ich persönlich hätte für diesen Kontext wohl den Wortschatz schon allgemein erarbeitet und jetzt werden für Kind 1, 2, 3 und 4 daraus passende Wörter gesammelt / ausgewählt.

    Es muss ja nicht der komplette Wortschatz in einer Stunde sein, warum?

    Nein, muss es natürlich nicht. Das Stundenthema muss meiner Meinung nach aber noch geschärft werden: Wir sammeln Wörter für die Personenbeschreibung (Rundumschlag Wortschatzerarbeitung); Wir sammeln Wörter, um z.B. Gesichter genau zu beschreiben (Wortschatzerarbeitung in Teilen); Wir sammeln Wörter, um Person XYZ zu beschreiben? --> Letzteres könnte auch eine schöne Stunde ergeben: Wenn der Wortschatz davor schon anderweitig erarbeitet worden ist, diesen nett wiederholen und dann konkret anwenden. Bräuchte halt mehr Vorlauf.

    Anstelle von Texten hätte ich halt sonst Bildkarten benutzt.

    Geht auch, ich fände aber Texte besser, weil die Stunde dann integrativ angelegt ist (lesen + schreiben miteinander verschränkt).

    Ja, die Kinder sollen ruhig erstmal selber kurz überlegen, was ihnen einfällt. Ich würde es nur nicht dabei belassen. Der Wortschatz bei der Personenbeschreibung ist ja ein bestimmter und aus dem Stegreif kommen die Kinder vermutlich nicht auf alle relevanten Wörter, die man haben will.

    In Bayern wäre die Wortschatzarbeit ausgehend von Texten z.B. auch gut im Lehrplan Deutsch - Schreiben verankert: "ziehen, auch im Austausch mit anderen, typische Elemente aus [...] informierenden Texten heran (z. B. Wortmaterial, typische Formulierungen oder Textbausteine) und erstellen für eigene Texte Sammlungen [...]."

    Die Idee, Wörter erst gemeinsam im Plenum zu sammeln (Vorwissen) und dann in Gruppen - z.B. anhand von verschiedenen Personenbeschreibungen - die Wörtersammlung zu ergänzen, fände ich sehr stimmig. Ich würde dann arbeitsteilig vorgehen, Gruppe 1 sucht speziell was zur Kleidung, Gruppe 2 zu Haaren (Frisuren, Haarfarben),...

    Einstieg mit 3 Personen, die sich insgesamt ähnlich sehen, finde ich erstmal gut. Man muss sich nur überlegen, wie man den Aufhänger für die Vorführstunde konstruiert. Klassiker wäre vermutlich ein Kriminalfall (evtl. schon in der Vorstunde eingeführt) und ein Zeuge beschreibt den Dieb leider so ungenau, dass alle 3 abgebildeten Personen infrage kommen. Was aber noch zu bedenken ist: Ziel der Stunde soll doch sein, den "kompletten" Wortschatz zur Personenbeschreibung zu erarbeiten. Wie bekommt man es hin, dass nicht nur Wörter gesammelt werden, die z.B. zu der einen Person im Bild passen? Vielleicht dann doch nichts so arg Konstruiertes, sondern dass Rätsel zu einem Kind in der Klasse gestellt werden und leider trifft das erste Rätsel auf viele Kinder zu ("Hat zwei Augen, hat eine Hose an...) und wir müssen überlegen, was man an den Kindern eigentlich genau beschreiben kann, damit man sie in einem Rätsel auch erkennt.

    Ich würde zunächst überlegen, wie die Wörter gesammelt werden. Beim freien Überlegen muss man mit allem rechnen. Kinder mit besonderem Humor könnten Adjektive wie "fett" oder "hässlich" liefern. Um den speziellen Wortschatz wirklich zu erhalten, würde ich jeder Gruppe eine Reihe von Personenbeschreibungen an die Hand geben, in denen sie je nach Gruppenauftrag Wörter für Mund, Nase, Augen, Haare oder Kleidung markieren sollen. Diese Wörter sollen sie dann auf das Plakat übertragen. Hier kannst du differenzieren: Einmal quantitativ (z.B. schnelle Gruppen nehmen sich mehr Beschreibungen vor und finden darin passende Wörter) und qualitativ: Die zu untersuchenden Texte sind unterschiedlich lang, manche nur in Ausschnitten, manche vielleicht in Silbenschrift, wenn du etwas davon halten solltest. Das wäre gleich auch ein intergrativer Ansatz und nebenbei kommen die Kinder schon mit der Aufsatzform in Kontakt.

    Zur Sicherung: Ich würde jede Gruppe vorlesen lassen, welche Wörter sie auf ihrem Plakat notiert haben. Jedes Plakat kommt an die Tafel. Dann hätte ich noch das Bild einer Person vorbereitet und eine der Auswahl der Wörter, die in der Erarbeitung gefunden werden konnten, steht dabei, sodass sie jeder lesen kann. Gemeinsam wird dann eingekreist, welche Nomen/Adjektive wirklich zu der Person passen. Vielleicht kann man die Stunde so aufbauen, dass die abgebildete Person am Anfang der Stunde nicht genau beschrieben wird und jetzt am Stundenende können wir mit unseren gesammelten Wörtern genauere Aussagen treffen. So würde sich ein Kreis schließen.

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