Beiträge von Muchacho

    Hi Papo,

    ich kann Dein Anliegen und die damit verbundenen Gründe, die bei manchen Kolleg:innen dahinterstecken,

    nachvollziehen und auch verstehen (wie schön ist es z. B., um 13h heimzuradeln und dann in Ruhe am Schreibtisch

    noch die 3 Stunden bis Dienstschluss zu arbeiten - 1 von wirklich 1000 Aspekten).

    Da das Thema aber sehr komplex ist und es zum dem Thema 1000 verschiedene Pros und Kontras gibt,

    würde ich hier vorschlagen, gemeinsam mit Schulentwickler*innen in einen Prozess einzusteigen, der alle

    mitnimmt (Lehrer*innen, Schüler*innen, Eltern) und gemeinsam

    - den Status Quo und

    - die Zukunft

    zu entwickeln. Die größte Schwierigkeit in der Schulentwicklung ist meistens, dass eben viele Leute viele

    verschiedene Ansichten zum Thema haben und jede*r ihren/seinen Standpunkt durchboxen möchte.

    Wenn man da Tempo herausnimmt und sich auf den Weg der Schulentwicklung macht (mit Offenheit für

    alle Vor- und Nachteile und dann einer gemeinsamen ruhigen Zielfindung), dann kann das immens helfen.

    Bei Doppelstunden geht es z. B. gar nciht darum, 2 Einzelstunden "durchzupressen", auch hier müssen die Fachschaften

    Doppelstundenkonzepte kennenlernen. Und für die Nachmittage kann die Schule sich Konzepte überlegen, z. b. Leseförderung,

    Konzepte für die Motivation, Konzepte für eine angenehme Mittagspause, Möglichkeiten für die Arbeit in der Schule usw.

    Doppelstunden am Nachmittag können schon funktionieren (und unsere Dienstzeit ist auch am Nachmittag). Wenn man aber tiefer bohrt und mal sammelt, was Kolleg*innen brauchen, um den Ganztag realisieren zu können, dann kommt man schon ein Stück weiter.

    Das alles - alle zu befragen, alle Bedürfnisse zu sammeln, daraus ein Konzept mit Kompromissen zu entwickeln oder mit komplett neuen Ideen, das kann echt was bringen.

    Alternativ kann man, wenn man merkt, dass Schulentwicklung an der Schule überhaupt nicht funktioniert und alles "festgefahren" scheint, auch erstmal mit externem Coaching beginnen.

    Übrigens alles schon erlebt...

    an dem Gymnasium, an dem ich arbeite, ist auch nachmittags Unterricht - klappt aber gut, da eben einige Baustellen, die dafür nötig waren, längerfristig bearbeitet wurden (dazu gehört z.B. auch der Stundenplan der Kolleg*innen - entweder gibt es dann Räumlichkeiten für die stille Unterrichtsvorbereitung oder aber der Stupla ist so gestaltet, dass man, wenn man freitags bis 16.15h Unterricht hat, eben an anderer Stelle frei hat, mir passt das gut). Zum Thema Konzentration: hier am Gymi in BaWü gibt es das Konzept "Achtsamkeit an Schulen" und es kommen regelmäßig Achtsamkeitstrainer*innen an die Schule, um mit den Schüler*innen Entspannung und Konzentration zu üben. Das ist z. B. einer der Ansätze.

    Aber wie gesagt, das Thema ist komplex.... so komplex, dass ich denke, dass eine einfache Rückabwicklung nicht die einfache Lösung ist.

    Wie sieht es in NRW mit der Rückkehr zu G9 aus?

    Viele Grüße,

    DanielRIng

    .... gerade entdeckt, dass Du aus Bayern/München kommst... da kann man so toll Rennrad fahren

    (oder generell biken gehen, auch E-Bike)... raus zu den Seen radeln... oder einen Teil des

    Bodensee-Königsee-Radwegs radeln, z. B. Richtung Garmisch... oder Richtung Berchtesgaden...

    übernachten kann man gut in den kleinen Gasthöfen/Hotels an der Strecke.

    Oder Tagesradeln ...

    auch cool!

    DanielRIng ... auch Rennrad fahren in der Natur oder mehrtägige Bikepacking-Touren

    machen mir ziemlich viel Freude, du lernst neue Gegenden kennen, machst Sport, überall

    lernt man auch - wenn man möchte - Gleichgesinnte zum Biken kennen (Bikeverein oder

    Bikegruppen). Wobei es wie gesagt manchmal/oft auch alleine toll ist.

    Das Schöne ist ja, dass wir diesen freien Sommer so getalten können, wie wir wollen -

    und deshalb verstehe ich auch Deine Frage gut; man/frau muss erstmal lernen, damit umzugehen.

    Viele Lehrer:innen sind auch oft auf Reisen, auch toll, nur wollte ich Dir eben schreiben, dass man

    neben den Reisen - vor allem auch, wenn man aus Gründen das Geld zusammenhalten muss -

    alternative Beschäftigungen sucht.

    Wichtig ist jedenfalls, sich den freien Sommer so zu gestalten, dass man sich erholt und (wieder) kreativ

    sein kann nach der "Rentrée". Viel Freude noch in den Ferien!

    DanielRIng

    Hi Daniel, ich mache in den Ferien als Frau ganz viel allein und genieße es: in der 1. Woche

    z. B. habe ich mir viele gesunde Rezepte herausgesucht und in Ruhe Bücher zur gesunden

    Ernährung gelesen, mit Marktspaziergängen und dem Zubereiten der Gerichte ist man schon

    ganz gut beschäftigt.

    Ich lese viel, auch das in Ruhe.

    Neulich war ich auf einem Festival und habe Guns N' Roses angesehen...

    eben war ich in der Stadt und bin ganz langsam gebummelt....

    oft tue ich auch nichts, also "nichts" im Sinne von im Garten sitzen und die Natur genießen,

    Sport geht super allein (sogar besser als zu 2.), Gitarre üben usw.

    Für mich sind die 6 Wochen Sommerpause Zeit - Zeit für alles Mögliche.

    Ich nutze die Zeit auch zur Reihenplanung (mir macht es Spaß, in Ruhe Literaturreihen

    zu planen, bin dann gerne kreativ ohne diesen Stress drumherum).

    Man kann auch spontan eine Städtereise machen oder Bikepacking.

    Kurzum: einfach die unterrichtsfreie Zeit genießen und das machen, was einem guttut.

    Viele Grüße

    Hallo chechire cat,

    Ich ziehe einfach mal spontan den Hut vor Dir; Du scheinst sehr feinfühlig und sensibel, engagiert zu sein - das Umfeld hingegen sehr rauh und schwierig.

    Ganz schlimm finde ich, dass der ehemalige SL Dir nicht beigestanden hat nach dem Vorfall; schlimm finde ich auch den Spott der Kollegin.

    In diesem unfreundlichen Umfeld gibt es wohl kein Teamplay und keine Lehrer:innensupervision?

    Und mit einer Sache hast Du Recht: Man sollte Veränderung erreichen; gibt es keine Verbündeten, die gemeinsam mit Dir Positives erwirken wollen?

    Bei all der Belastung muss man Grenzen ziehen. Ich wünsche Dir, dass Du nette Kolleg:innen findest, die etwas mit Dir verändern möchten.

    Hallo!
    Ich finde das bedrohlich.
    Vor über 10 Jahren erhielt ich mal eine anonyme Mail. In Absprache mit der Schulleitung wurde Anzeige gegen unbekannt erstattet.


    Schön fände ich es, wenn das Kollegium sich hier solidarisieren würde und Dich damit nicht allein ließe, sodass Du es nicht mit Humor abtun musst. Drohbriefe, auch latent, sind massive Grenzüberschreitungen, von denen ich hoffe, dass Deine Schulleitung sie auch als Solche ernstnimmt.


    Verbale Gewalt ist, auch wenn sie latent ist, keine Sache, die man abtun sollte.


    Viel Kraft Dir. Ggf. könnte man die Briefe abfangen und nicht mehr öffnen/bei der Anzeige als Beweismittel beilegen. Sicherlich wird ein solches Verfahren eingestellt, dennoch ist es gut, die Sache anzuzeigen.

    Ich hatte mal einen Schüler in der OS, der freitags nachmittags Unterricht hatte und das wegen des Freitagsgebets ablehnte. Es bedurfte eines Gesprächs mit der Schulleitung, in dem deutlich gemacht wurde, dass Schulpflicht besteht und daher das Gebet nicht besucht werden kann. Da es viele Schüler:innen der Oberstufe betrifft (freitags nachmittags ist bis zur 11./12. Std Unterricht, oft Sport, aber auch andere Fächer), gilt da generell: Nein.

    Ob Kolleg:innen da nun dauerhaft freigestellt werden können? Ich denke, dass das von der Schulleitung und den Stundenplaner:innen abhängt, ob private Anliegen zur Freistellung am Freitagnachmittag führen können.

    Evtl. kann Freitags ja nach dem Gebet auch wieder ein späterer Unterrichtsslot unterrichtet werden.

    Generell passt ein Nachmittagsgebet so früh am Tag schlecht in die Arbeitswelt. Eine Chirurgin kann ja auch nicht die OP unterbrechen oder ein Fernfahrer seinen LKW auf dem Seitenstreifen abstellen, um über die Leitplanke zur nächsten Moschee zu hüpfen - da gibt es viele Berufe, in denen das nicht geht. Also kann es ja kein „Muss“ sein.

    Eben! Quittengelee hat hier völlig Recht. Für mich ist das wirklich Realsatire zu behaupten, man könne nicht 1x pro Woche 20 Min Pausenaufsicht machen und habe intern beschlossen als SL-Team, das nicht mehr zu machen.

    Niemand ist so unabkömmlich und von daher ist es gut, das kritisch zu hinterfragen. Das kann man dem Kollegium vor Ort nur wünschen, dass es da im Kleinen auf die Barrikaden geht. Mit diesen Hierarchien oder Inanspruchnahmen von Privilegien, die es gar nicht gibt, sorgt man nur für schlechte Stimmung.

    Als PR könnte man mal mit einer Liste reagieren, auf der jeder notiert, warum er in der Pause „unabkömmlich“ ist.

    Für eine Aufgabe/Funktion erhält man eine höhere Besoldung und auch einen Anteil der Leitungsstunden.

    Es gibt laut Schulgesetz - BaWü und Niedersachsen nachgelesen und ersteres oben zitiert - keinen Grund für ein SL-Team, sich aus Pausenaufsichten selbst zu entlassen. Es sei denn, sie wollen die Atmosphäre im Kollegium ins Pseudo-Hierarchische umpolen. Jedem Kollegium ist in diesem Fall ein kritischer Personalrat zu wünschen, der da dann mal ordentlich Dampf macht.

    Und jedem Lehrer - egal welcher Besoldungsgruppe - steht es gut an, wichtige Besprechungen nicht in die 20 Minuten Pause zu legen und dann den Vorwand anzugeben, deswegen keine Aufsichten zu machen.

    Um‘s mal konkret zu machen: in der Pause trinke ich Kaffee mit Kollegen, esse, gehe ggf. in den Ruheraum oder bereite mich auf die nächsten 2 Doppelstunden innerlich vor. Teamkollegen, die dann ankämen, um irgendwas mit mir zu besprechen - Funktionsträger, die das ja hier angeben - denen würde ich in der Pause aus dem Weg gehen oder sagen: lass uns einen Termin ausmachen, ich kann gerade nicht. Ich würde ggf. auch sagen: es ist gerade Pause. Oder einfach systematisch aus dem Weg gehen.

    Über den Beitrag von Dr. Rakete habe ich mich gefreut, Humor und Selbstironie tun allen gut.

    Und letzten Endes bin ich froh, an einem Gymnasium in BaWü zu arbeiten, wo wir alle an einem Strang ziehen, wo ich genauso wie der stellvertretende Chef Pausenaufsicht mache, ebenso wie die AL, wo wir in den Pausen reden, quatschen, essen, uns ggf. zurückziehen - und wo sich niemand unter dem Deckmantel der „Ich bin unabkömmlich“ vor dem drückt, was er laut Schulgesetz zu tun hat. Jeder, der unterrichtet, macht Aufsicht.

    Und wenn Seph und Co damit an ihrer Schule nicht anecken, dann ist das so, richtig ist es dennoch nicht.

    Hi Dr. Rakete! In den Pause geht aber doch nicht -

    da sind die Kolleg:innen mit höherer Weihe doch im unermüdlichen Gesprächseinsatz

    mit A12/A13, weswegen sie keine Aufsicht machen können.

    Ich schlage daher alternativ für den Kaffeeplausch die 3. Stunde vor - da ist Otto Normallehrer

    im Unterricht oder hat Vertretung und die höheren Weihen können dann - nach den kollegialen Beratungen in der

    Pause - einmal in Ruhe sprechen und beraten.

    So, direkt mal mit dem Kollegen aus dem PR nachgeblättert (BaWü):

    Im § 38 SchG („Pflichten der Lehrer“) heißt es:

    Zitat

    „Die Lehrer sind verpflichtet, ihre Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen und die ihnen im Rahmen der Schulordnung übertragenen Aufgaben zu übernehmen.“

    Dazu gehören alle dienstlichen Aufgaben – einschließlich Pausenaufsicht –, sofern sie nicht ausdrücklich bestimmten Funktionen vorbehalten sind.

    Verwaltungsvorschrift „Aufsicht über die Schüler“ (VwV Aufsicht)

    Diese konkretisiert, dass die Aufsicht Teil des Erziehungsauftrags ist und in den Verantwortungsbereich aller Lehrkräfte fällt.

    Zitat

    „Die Aufsichtspflicht liegt grundsätzlich bei allen mit der Erziehung und Unterrichtung von Schülern betrauten Lehrkräften.“

    A13: z. B. „normale“ Lehrkraft an Gymnasien, Realschulen oder Gemeinschaftsschulen

    14/A15: meist beförderte Lehrkräfte (z. B. Fachberater, Abteilungsleiter, Studiendirektoren)

    Diese höheren Besoldungsgruppen gehen oft mit Funktionsstellen einher, aber nicht mit einer Befreiung von allgemeinen Lehrerpflichten, solange keine dienstliche Ausnahmeregelung (z. B. durch die Schulleitung) vorliegt.

    Hallo an die/den Fragende/n,

    nochmals etwas präziser: Jedes Kollegium tut gut daran, aus den verschiedenen Besoldungsgruppen

    keinen Anspruch auf "keine Aufsichten mehr", "keine Klassenfahrten mehr" etc. abzuleiten und daraus

    Hierarchien abzuleiten, die fehl am Platz sind.

    Die Aufgaben A14 und A15 werden über das deutlich höhere Gehalt abgebildet (in Vollzeit und je

    nach Familienstand ist es deutlich mehr Geld), außerdem über die damit verbundenen Entlastungs-

    stunden (bei A14 ist es oft 1, bei A15 mehr).

    Ansonsten gibt es keinerlei Grund, weitere Privilegien daraus abzuleiten.

    Hier - Gymnasium BaWü - fahren alle auf Klassenfahrt (auch AL mit A15) und diese machen genauso

    Aufsichten wie alle anderen Lehrenden.

    Im Sinne einer guten Stimmung und der Motivation aller (die ansonsten Versetzungsanträge stellen u. U.)

    ist es wichtig, darauf zu achten.

    Und es gibt wirklich keinen Grund, dass ein/e A13-Vollzeit-Lehrende/r zahlreiche Aufgaben, die über den

    Unterricht hinausgehen, macht (so wie es auch das Schulgesetz BaWü vorsieht), andere Besoldungsstufen

    aber nicht.

    Ich war jahrelang an einem Gymnasium, an welchem das nicht so gehandhabt wurde - die Versetzungswelle

    von dort weg war nicht umsonst enorm. Nun ist es völlig anders, es herrscht Kooperation auf Augenhöhe,

    die Klassenfahrten machen fast alle mit (Chefin ausgenommen, das ist aber dann auch wirklich verständlich).

    Viele Grüße,

    Nein. Warum sollten Lehrer*innen mit Vollzeit (A13) ohne Entlastungsstunden

    Klassenfahren machen (=Zusatzarbeit), während Lehrer*innen in Vollzeit (A14) mit

    einer Entlastungsstunde für die Afugabe keine Klassenfahren machen.

    Klassenfahren machen alle, die an der Schule arbeiten, auch AL mit A15, die

    für ihre Zusatzaufgabe auch 1-2 Stunden Entlastungsstunden erhalten.

    Auch der stellvertretende SL fährt demnächst mit auf Klassenfahrt (in meiner 8.).

    (Gym, Baden-Wü)

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