Beiträge von Derdide

    Naja, entweder du hast Lust auf Lehramt oder nicht. Die Überlegung mit den Jobaussichten als Historiker kann ich nachvollziehen, aber den Rest deines Berufslebens in Klassen zu stehen, obwohl du dich eigentlich im Archiv in Büchern blättern siehst, halte ich für keine gute Idee.

    Und auch wenn es alle möglichen Wege gibt: von vorneherein irgendwas auf Lehramt zu studieren, um sich noch einen Ausweg offen zu halten, halte ich für keine gute Idee. Welcher potentielle Arbeitgeber, bei dem du jetzt schon keine Zukunft siehst, sollte dich mit Lehramt Geschichte einstellen, wenn sich dort bereits 100 Historiker*innen mit Berufserfahrung, gezielten Praktika und Kontakten beworben haben?

    Ich sehe mich ja gerade nicht im Archiv. Wie ich weiter oben geschrieben habe, sehe ich mich eher darin, Kindern und Jugendlichen ein Demokratieverständnis zu geben und sich auch mit historischen Themen auseinanderzusetzen. Ich denke gerade in dem Alter der Sekundarstufe 1 kann man da am meisten erreichen. Ich könnte mir z.B. auch vorstellen, regelmäßig an einem geschichtlichen oder politischen Museum Vorträge für Schulgruppen zu machen. Nur das sind in der Regel unbefristete Teilzeitstellen.

    Jugendarbeit mit Schwerpunkt politische Bildung kann ich mir sehr gut vorstellen. Sowas in der Richtung ist auch mein Ziel, sollte es doch nicht auf die Schule hinauslaufen. Ich weiß zwar noch nicht genau, wo man sich für sowas bewirbt, aber das finde ich heraus. Wenn sich da noch ein Freiwilligenjahr bis Oktober realisieren lässt, dann wäre das definitiv eine Überlegung. Falls nicht, dann bleibt immer noch die Option Lehramtsstudium. Das wäre nicht mal aus der Not heraus 😊

    Okay, ich danke allen für die Kommentare. Nun habe ich einen Überblick wie Lehrer das sehen und auch einen Überblick aus Politikwissenschafts- und Geschichtsforen wie diese Studenten das sehen. Eine größere Anzahl davon würde das nicht mehr studieren, da die Berufsaussichten in dem Bereich als sehr schwierig bewertet werden. Sie studieren das eher aus Leidenschaft und die Hoffnung stirbt zuletzt. Ohne Beziehungen aber ein schwieriges Thema, erst Recht an Museen oder im Journalismus. Wie gesagt, kann ich mir gut vorstellen Lehrer zu werden. Die Fächerkombination ist vielleicht nicht die Günstigste, bietet aber im Zweifelsfall einen leichteren Übergang in andere außerschulische Berufe. Dann bringt mir eine Kombination aus Geschichte und Deutsch eher weniger wie eine mehr zusammenhängende Kombination aus Geschichte und Politik/Wirtschaft. So erstmal meine Überlegung. Bis zum Studienbeginn habe ich noch 3 Monate Zeit zu überlegen 😉

    Also ich denke Grundschullehrer wäre definitiv nichts für mich. Genau wie Sonderpädagogik. Berufsschulehrer mit diesen Fächern wird in NRW nicht zum Studium angeboten. Bleibt also nur Gymnasium sowie Haupt- Real- und Gesamtschule. Sicher gehe ich (aus Unwissenheit) vielleicht noch etwas blauäugig an die Sache heran. Frage ich in Foren von Geschichtsstudenten oder Politikwissenschaftlern nach, dann raten die einem auch dringend davon ab. Viele arbeiten nach dem Studium fachfremd. Klar könnte ich ein Hauptfach nehmen, nur interessieren würde es mich nicht wirklich. Und wieso sollte ich das machen, wenn ich in der Sekundarstufe 1 ja heutzutage auch mit den Fächern Geschichte und Politik/Wirtschaft fast sicher eine Stelle bekomme? Was man später dann wirklich alles unterrichten muss.. sicher sehr viel. Sicher auch sehr viele Überstunden. Sicher auch mit vielen schwierigen Schülern, die es aber auch bei uns im Gymnasium haufenweise gab! Vielleicht ist das aber auch gerade die Herausforderung an dem Beruf? Ich weiß es (noch) nicht. Jedenfalls brenne ich absolut für diese Fächer und würde auch gerne mit Kindern ab ca. 10 Jahren arbeiten. Meine Frage bezog sich ja nicht auf eine Studienberatung, sondern auf die Herausforderungen der Sekundarstufe 1 im Gegensatz zur Sekundarstufe 2. Ich danke allen, die versucht haben dies zu beantworten.

    Das würde ich dir auch ganz dringend empfehlen! Zumal du dir scheinbar nicht wirklich klar bist, welche Schüler*innenklientel dich z. B. an einer Hauptschule erwartet.

    Und wenn du in deinem Heimatlandkreis keinen Praktikumsplatz bekommen kannst, versuch' es unbedingt in den Nachbarlandkreisen. Für die kurze Zeit des Praktikums sollte dir ein Praktikumsplatz eine längere Fahrtzeit zu der betreffenden Schule wert sein.

    Hab ich auch versucht. Vor dem Studium, also dann im September, wollen die Schulen niemanden als Praktikant haben. Oder aber nur welche die bereits studieren. Bin für alle Angebote offen, auch wenn diese weiter weg sind.

    Das ist natürlich richtig. Die Frage ist ja, was hat man für Alternativen? Politikwissenschaft oder Geschichte studieren? Jobaussichten mau! Besonders wenn man dann in dem Bereich später auch arbeiten möchte. Außerdem kann ich mir gut vorstellen Schüler zu unterrichten. Jetzt irgendwelche Mangelfächer zu nehmen, die mich gar nicht interessieren? Dann vielleicht gerade so irgendwie durchs Studium zu kommen? Wäre das wirklich ein besserer Weg?

    Absolut nachvollziehbar. Da ich selbst nach der Grundschule sofort ins Gymnasium gewechselt bin, kenne ich die Haupt-, Real- und Gesamtschule eigentlich gar nicht. Ich hätte gerne noch im September hier bei mir im Kreis Wesel ein kurzes Praktikum in einer solchen Schule gemacht, aber die nehmen alle nur welche, die schon studieren. Also gewissermaßen ein Sprung ins kalte Wasser. Für mich steht eigentlich fest, dass es die Sekundarstufe 1 wird, denn mit Geschichte und Politik habe ich auf einem Gymnasium eher schlechtere Chancen. Ich denke so geht es vielen und trotzdem studiert man lieber Lehramt auf Gymnasium. Das wundert mich etwas und mir drängt sich die Frage auf, wieso ein Lehramtsstudium auf Sekundarstufe 1 dagegen relativ unbeliebt ist? Welche anderen Voraussetzungen gibt es da? Vielleicht kann mir das jemand plausibel erklären. Danke

    Hallo zusammen..

    Ich habe gerade frisch mein Abitur gemacht und möchte gerne ein Lehramtsstudium beginnen. Da es mir sehr wichtig ist, Unterrichtsfächer zu studieren für die ich auch brenne (in meinem Fall Geschichte und Politik), habe ich speziell für NRW in Erfahrung gebracht, dass ich mit diesen Fächern eher in der Sekundarstufe 1 Chancen auf eine Einstellung habe. Grundsätzlich kann ich mir das auch sehr gut vorstellen. Ich frage mich allerdings, woran es liegt, dass für Haupt- Real- und Gesamtschule so wenig Interesse bei Studierenden besteht. Warum sind die anderen Schulformen so viel beliebter? Was sind die besonderen Herausforderungen in der Sekundarstufe 1? Sind Lehrer dort insgesamt unzufriedener? Ist die Belastung größer? Ich wäre sehr dankbar, für diesbezügliche Anmerkungen und Ratschläge. Vielen Dank 😊

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