Ich bin schon eine ältere Kollegin und ich habe den Eindruck, dass zumindest in NRW viele Dinge, die früher in der Grundschule eingeführt wurden, schon vorausgesetzt werden.
Bei uns findet keine Eingewöhnungszeit mehr statt - früher wurden die Kinder bis zu den Herbstferien wochenweise 1 Stunde mehr beschult - es gab verschiedene Modelle, aber 6 Stunden am Stück, inclusive Sport und danach Betreuung, das wurde im gesamten Schuljahr nicht erwartet. Es gab noch kein Englisch ab der ersten Woche (das wurde aber seit diesem Schuljahr wieder abgeschafft in NRW...). Wir hatten oft auch geteilte Lerngruppen, damit wir im kleinen Kreis die Kinder an alles gewöhnen konnten. Es war auch gewünscht, zwischendurch Pausen zu machen und auf dem Schulweg 15 Minuten zu spielen. Heute wird das bei uns nicht gewünscht.
Es gab zu Beginn Schwungübungen, die Stifthaltung wurde trainiert, Grob- und Feinmotorik, dafür gab es Zeit. Heute habe ich das Gefühl, es kommt immer noch eine Schippe drauf, heute, wird dieses vorausgesetzt. Kinder, die nicht in phonologischer Bewusstheit trainiert sind, laufen schnell hinterher. Auch für die Buchstabeneinführung steht immer weniger Zeit bereit - dafür seit neuestem: Entwicklung von Medienkompetenz, Verbraucherschutz , Methodentraining incl. Lernspiralen und was weiß ich noch alles. Dazu noch Inclusion, Abschaffung des Schulkindergarten (bei Einführung der Schuleingangsphase - ein nicht durchdachtes Modell).
Seit zwei Schuljahren steht noch weniger Zeit zur Verfügung, da durch das Testen, ständige Lüften, 3-4 maliges Händewaschen jede Woche fast 1 Unterrichtsstunde aufgefressen wird......
Daher mein Tipp:
Schauen, was bei euch erwartet wird (ich weiß nicht, wie in deinem Bundesland die Lage aussieht).
Und dann mit den Erziehern im Verbund überlegen, was erleichtert es den Kindern, in unserer Schule gut klar zu kommen?
Aus welchem Umfeld kommen unsere Kinder?
Außerdem finde ich weniger mehr - Konzentration auf das wirklich wichtige - Bewegung, Bewegung, soziales Miteinander und Muße zum Spielen, Kneten und nebenbei bauen mit Legosteinen/Magnetbausteine, Mensch ärgere dich nicht spielen (man lernt die 1:1 Zuordnung, die Würfelzahlen, sich selbst zu steuern, bei der Sache zu bleiben...).
Basics wie : / an- und ausziehen lernen anstatt Lernen welche Planeten es gibt..... und vor allem Spielen, spielen , spielen, malen, mantschen, kneten, Bilderbücher vorgelesen bekommen, Reimspiele......
flippi