Beiträge von inaj77

    Natürlich gibt es Zeiten, wo man mehr oder weniger arbeitet. Trotzdem muss es auch in Hochzeiten eine Grenze geben, um nicht der Gesundheit zu schaden. Man kann doch nicht in den Sommerferien "vorschlafen" für die Abikorrektur.


    Geht auch ganz einfach: Korrekturtage und der Unterricht wird von der Vertretungsreserve durchgeführt oder fällt aus. Dann müsste sich der Dienstherrn nur dazu durchringen entweder das nötige Geld auszugeben oder ehrlich zu den Eltern zu sagen, dass keins da ist oder der Staat es lieber für andere Dinge ausgibt.


    Dann müssen dieses Dilemma nicht mehr die Lehrkräfte austragen.


    Um zu Thema zurück zu kommen. Dieses Vorgehen können wir als Lehrkräfte aber nur einfordern, wenn wir nachweises das eine Grenze der wöchentlichen Arbeitszeit überschritten ist. Dazu müssen wir der diese Zeit aber auch erfassen und nicht nur über gefühlte Mehrarbeit jammern.

    Wo wir gerade diskutieren wie die Arbeitszeit wohl genau erfasst werden wird:


    Ich tippe auf das Modell, das bereits in Hamburg und der Schweiz verwendet wird (eben weil es das einzige ist, dass es bereits gibt) Und dann fallen sämtliche, obige Überlegungen nämlich weg. Das Modell ist vielleicht nicht ganz genau und schon gar nicht fair, aber wenigstens etwas transparenter (und damit einklagbar) als jetzt.


    Zur Info wie das grob funktioniert:
    Anhand der Wochenarbeitszeit, z. B. 41 Stunden wird die Jahresgesamtarbeitszeit ermittelt (Urlaub abgezogen) Dann wird davon ausgegangen, daß man in den Ferien nicht arbeitet, so dass eine Wochenarbeitszeit von etwa 46 Stunden in der Schulzeit entsteht. (die Zeit kann man sich ja persönlich in der Schulzeit reduzieren, indem man doch Teile der Arbeit in den Ferien erledigt)


    Dann werden Aufgaben pauschal Zeitzuweisungen gemacht. zum beispiel 1,5 Stunden pro 1 Stunde Oberstufe einschließlich Korrektur, 2 Stunden pro Woche für Klassenleitung, 10 Stunden Korrektur 1 Klausur, 1 Stunde für Konferenzen, 5 Stunden für Funktionstätigkeit usw.
    Dann bekommt man soviele Aufgaben bis man eben auf die errechnete Wochenarbeitszeit kommt.


    Da hat man dann auch mal eine Übersicht wieviel (oder wenig) Zeit einem der Dienstherrn für die die Aufgaben gibt. Und erledigt sie so, wie es in der Zeit machbar ist.

    Ich zeige in der Auswertung die Kriterien und evtl. eine mögliche Lösung per Folie. Mitgeben kann ich nicht, da reicht das Kopierkontingent nicht.
    Finde aber das sollte trotzdem reichen, man kann ja nachfragen, wenn etwas unklar ist.
    Nur schwierig wenn man gar keine Ahnung hat, aber wie oben gesagt, dann wird sowieso schwierig. Außerdem wird sowas doch mehrmals vorher geübt. Das Kind muss doch Beispiele im Hefter haben aus denen ersichtlich wird, was bei einer Wegbeschreibung erwartet wird.

    Das ist doch alles irrwitzig. Wie soll man denn Prüfungen erstellen in bei denen ganz sicher ist, daß im langjährigen Mittel keine Abweichungen von 0,08 entstehen?
    Es geht doch echt nur noch ums Rechte einklagen. Niemand interessiert mehr, was die Abiturienten wirklich können, nur noch um (aber ganz) scheinbar objektive Zahlenkombis.
    Wir sind in der Schule, arbeiten mit Menschen und nicht mit Maschinen oder im Labor.

    Wir schreiben inhaltliche Mängel an der entsprechenden Stelle an den Rand ohne im Text zu unterstreichen. So kann man ganz gut Sprache von Inhalt optisch unterscheiden.

    Es wurde ja gesagt, dass es in kleinen Orten eventuell besser funktioniert, das heißt wirkt.


    Wenn in Großstädten täglich die Polizei kommt (bzw. kommen MUSS) ist es vielleicht eher ein Zeichen, dass die Schüler davon nicht so beeindruckt sind.
    Abergut, ist ja nicht das Thema.

    Danke, sehr interessant.
    Das heißt Lehrer arbeiten trotzdem mehr, aber gleich verteilt. Ausserdem kann man sich gegen übermäßige Mehrarbeit besser wehren.
    Was passiert denn, wenn man Mehrstunden anhäuft? Werden die bezahlt oder verfallen die? Oder werden die doch nicht konkret erfasst?

    Mal eine Frage an die Schweizer Lehrer:
    Habt ihr das Gefühl, das durch euer System der Arbeitszeiterfassung bei Lehrern, das Ziel wirklich erreicht wird?
    Das heisst im Jahresschnitt kann man die Wochenarbeitszeit von 41 Stunden einhalten und trotzdem seinen Job zufriedenstellend erledigen?

    Bei mir sind alle Vokabeln, die in der Stunde dran waren (auch die, die nur im Text standen) aus dem Vokabelteil im Buch ins Vokabelheft zu schreiben und zu lernen. Dann schriftliche Abfrage mit 10 Punkten. Wörter oder Wortgruppen Englisch Deutsch und umgedreht einfach übersetzen. Etwa 2 Punkte gibt es aber auf schwierigeren Anspruch: Gegenteil oder Synonym finden, Wort zu englischer Definition finden. 3 Abfragen sind eine Note.


    Nach etwa 4 Buchseiten kurzer Test, oft mit Grammatik kombiniert. In dem müssen Vokabeln angewendet werden (Vokabeln in Luckentext einfüllen, crossword puzzle, Synonyme, Gegenteile, ordnen nach Gruppen...)


    Also ständiges Abprüfen kleiner Häppchen und dann noch mal im ganzen. Schwierigkeit langsam steigern.

    Ich muss auch sagen, so sehr ich die Verwendung der Zielsprache sinnvoll finde, bin ich auch im Gymnasium dazu übergegangen häufiger Deutsch zu verwenden. Vorallem in der Mittelstufe.
    Super in der Fremdsprache kann man unterrichten:


    1. Wenn es um die Kompetenzen Lesen und Hören geht.
    2. Vorbereitung auf Lese- oder Höraufgaben (Bilder beschreiben, Vokabeln semantisieren)
    3. Einfache Grammatik


    Aber je älter die Schüler werden, desto schwieriger die grammatischen Phänomene. Da muss ich sogar auf Deutsch zehnmal in verschiedenen Varianten wiederholen, bevor sie eine Ahnung haben, wie es funktioniert. Da rechtfertigt der bessere Lernerfolg den Wechsel und ich habe für andere Dinge mehr Zeit.
    Auf Deutsch übersetze ich auch die zunehmend komplexen Aufgabenstellungen. Auch da haben viele auch noch nach der Übersetzung Erklärungsbedarf. Das hat dann gar nichts mit Englisch an sich zu tun. Ich erkläre auch wie man an die Lösung der Aufgabe geht.Vorallem bei langfristigen Projekten oder gar Gruppe arbeiten.
    Mediation mache ich oft auf Deutsch.
    Einschätzung von mündlichen Leistungen.
    Auch erzieherische oder disziplinarische Ansagen finde ich in Deutsch angebrachter.


    Insgesamt finde ich es leichter bei Anfänger und in der Oberstufe Einsprachigkeit einzuhalten. Dazwischen macht es die Diskrepanz zwischen inhaltlichen Anforderungen und noch mangelnden Englischkenntnissen schwierig.

    Zitat

    Original von unag
    Ich muss hier jani77 einmal ergänzen bzw. abändern, weil sich eben viele Lehrer in den alten Bundesländern Probleme herbeireden, die es bei einem ordentlichen Aufbau der Lehrpläne überhaupt nicht gibt. In Sachsen zu DDR-Zeiten hatten wir sogar nur G4! Nach Abschluß der 8. Klasse gingen die Schüler auf die EOS (Gymnasium) 9.-12.Klasse und wir haben vom Westen geschätzt sehr gute und eine breite Masse von Akademikern hervor gebracht. Wir hatten eben ein sehr hohes Niveau auf der POS (heute Realschule), vergleichbar mit dem des Gymnasiums. Deshalb war es für viele Schüler auch kein Problem, nach der 10. Klasse der POS noch die 2 Jahre EOS mit einem sehr guten Abitur zu schaffen! Diese hatten somit nur G2!!!


    In diese Richtung ist mein Kommentar nicht ganz gemeint.


    Was ich unterschreiben kann, ist, dass in den alten Bundesländern Probleme herbeigeredet werden die es bei ordentlicher Vorleistung nicht gibt. Mir ist z.B. im Vergleich Sachsen - Baden-Württemberg aufgefallen, dass die Sek I in Sachsen viel straffer organisiert ist, währenddessen man in BaWü noch dies und jenes Zusatzthema macht und alles sehr ausführlich und breit behandelt. Ich denke, da kann man zu Gunsten einer zeitlich effektiven Vorbereitung auf die Oberstufe einiges weglassen.


    Ich möchte aber auf keinen Fall sagen, dass DDR-"Realschüler" besser vorbereitet wurden und deshalb die Oberstufe in noch weniger Jahren geschafft haben. Man muss nämlich bedenken, dass zu DDR-Zeiten sehr viel weniger Schüler die Chance bekamen auf die EOS zu gehen und damit das Abi zu machen als heute. (als Beispiel meine Heimatstadt: zu DDR-Zeiten 2 Abiturklassen, heute etwa 6 bei sehr stark zurückgegangenen Schülerzahlen insgesamt). Das die obere Leistungsgruppe weniger Probleme hatte einen guten Abischnitt zu schaffen als wenn viel mehr Schüler Abi machen dürfen/können, ergibt sich natürlich von selbst.

    Hallo!


    Ich muss mich hier mal zu Wort melden, kann nämlich Langzeiterfahrungen mit G8 beisteuern (leider nur aus Schülersicht) und mit G9 aus Lehrersicht vergleichen. In Sachsen gab es nämlich schon immer G8 und laut Pisa hat das den Schülern bis jetzt anscheinend noch nicht geschadet.


    Ich möchte mal einen ganz anderen Gesichtspunkt in die Waagschale werfen. Ich finde ich es etwas arrogant von Niveausenkung oder ähnlichem zu sprechen, denn das Leben ist doch für die Schüler nicht nach der Schule zu Ende. Ganz im Gegenteil sie haben ein Jahr dazu gewonnen über das sie selbst entscheiden können und aus dem sie unter Umständen mehr machen können als in der Schule. Es ist vielleicht interessanter statt G8 und G9 Abiturienten zum Zeitpunkt des Abis, G9 Abiturienten mit G8 Abiturienten nach einem Jahr Studium (also beide mit etwa 19 Jahren) zu vergleichen. Wer wird sich wohl weiter entwickelt haben?
    Das ein Abitur nach 12 Jahren für die längerfristige Persönlichkeitsentwicklung vielleicht besser sein kann, ist mir durch meine eigenen Erfahrungen als Lehrer im G9 bewusst geworden. Ich finde die Klasse 13 gehört einfach nicht mehr in den Schonraum Schule, sondern in die Herausforderungssituation Studium und Beruf, weil sie auf der einen Seite schon erwachsen und reif sind und wissen was sie wollen, aber ich der Schule nur auf ihre Rechte pochen und noch nichts wirklich leisten müssen.


    Ich denke die Mehrzahl der Schüler am Gymnasium ist ein Abitur auf dem Niveau, das man für den Beginn eines Studiums braucht, durchaus zuzutrauen und für die, die wirklich ein Jahr mehr Zeit brauchen gibt es genügend "Umwege" wie Wirtschaftsgymnasium oder ähnliches. Das gewonnene Jahr lässt sich für Auslandsaufenthalten, Praktika oder einfach einen schnelleren Berufseinstieg super nutzen und das tut Deutschland mit seinen vielen Langzeitstudenten bestimmt gut :)

    Ok, dann bin ich ja beruhigt. Hab bis jetzt nur mit Arbeitszeugnissen zu tun gehabt und war etwas schockiert über den Wortlaut und die konkrete Benennung von Kritikpunkten. (die schon stimmen, wo man aber denkt: "So schreibt man das doch nicht in ein Zeugnis!")


    Danke für die Antwort!

    Hallo an alle!


    Ich habe mal eine Frage. Sind in dienstlichen Beurteilungen Formulierungen wie in normalen Arbeitszeugnissen (d.h. "bemüht sich zu..." = mangelhaft oder "ist besonders erfolgreich" = sehr gut) üblich?


    Hintergrund: ich habe eine Beurteilung mit einer guten Note bekommen, der Wortlaut liest sich aber nach den Maßstäben, die für Arbeitszeugnisse gelten eher wie mangelhaft. (und ist zudem widersprüchlich, sehr schlecht vom Ausdruck und enthält teilweise sogar Umgangssprache).


    Wenn der Wortlaut auch wichtig ist würde ich mich rumstreiten, doch Note und inhaltliche Aussagen (bis halt darauf wie sie formuliert sind) sind völlig in Ordnung.


    Was meint ihr?


    Danke!

    Was haltet ihr von folgender Methode:


    Es gibt für jedes Kästchen einen Punkt.
    Natürlich nur wenn man bei richtig mit Haken angekreuzt hat und bei falsch ein x gemacht hat oder so. Also man bekommt einen Punkt für die richtige Entscheidung, egal ob richtig oder falsch.


    So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Es gibt keine Minuspunkte aber man kann auch nicht wild ankreuzen und hoffen dass das richtige Kästchen dabei war.

Werbung