Beiträge von Friesin

    Dass man seine Unterrichtsfächer aussucht nach Interesse, ist eigentlich völlig normal. Dass man für sein Fach "brennt", wäre ideal. Aber:
    man muss sich im Klaren sein, dass man auch auf dem Gymnasium nicht nur " Thomas Mann" wird lesen können. Da brauchts auch Vorgangsbeschreibungen, Erörterungen verschiedener Art, Rechtschreibung und ja: auch Grammatik.
    Auch am Gymnasium wirst du dir viele verschiedene Methoden aneignen (müssen), den Schülern "etwas zu vermitteln" -wie auch immer man sich das vorstellen mag. -

    Was ich damit sagen will, ist, dass du dir bewusst sein solltest, dass auch am Gymnasium der fachliche Aspekt in keiner Weise mit einer universitären Ausbildung mithalten kann. Vieles von dem, was du im Studium machst, wirst du in der Schule nicht direkt anwenden können.Das gilt für Geschichte ebenso wie für Literatur in den Sprachen.
    Du wirst sehr vieles didaktisch reduzieren müssen.
    Ich schreibe das nur, um ein evtl. schiefes Bild vom Gymnasialunterricht geradezurücken-- nicht um dich abzuschrecken ;)

    ich notiere mir immer meine Plusstunden, nicht nur die, die ich als Vertretung für erkrankte Kollegen halte, sondern ich schreibe alles auf, was zur Nach- und Vorbereitung, zu Korrekturen, Projekten etc. gehört. So habe ich eine genauere Vorstellung dessen, was ich tatsächlich gearbeitet habe. Wenn man nichts in der Hand hat, kann man schlecht gegenrechnen ;)

    nun ja, da wird ja nicht einfach "Luft" verkauft, sondern Druckluft, die mit Aufwand und Strom erzeugt werden muss.

    Trotzdem muss es schon arg pressieren, wenn ich zukünftig bei Shell den Reifendruck überprüfe und ggf korrigiere.....

    normalerweise bist du als Vertretungslehrer angestellt, es sei denn, die Stelle ist explizit als Honorarstelle ausgeschrieben. Dann bist auch gesetzlich krankenversichert. Als Honorarkraft musst du dich selbst versichern und bekommst nur die Stunden bezahlt, die du wirklich hältst, d.h. kein Gehalt z.B. bei Krankheit.

    ich kenne das aus meinem Fach Latein auch. Und da bin ivch mit einem Durchschnitt von 3,4 halbwegs zufrieden ;)

    Wenn immer dieselben schüler auch nach der xten Wiedrholung rufen: "Ich kapier das einfach nicht", fragst du mal zurück, was sie denn bislang dazu beigetragen haben, um es doch zu verstehen.
    Wenn das 1 x 1 nicht "sitzt", muss man es daheim aufholen und lernen, bis man es kann. Das ist wie Vokabellernen. Und das kannst du ihnen nicht abnehmen. Du kannst auch nicht alles glattbügeln, was in den letzten 2 Jahren verbummelt wurde.
    Du als Lehrer musst guten Unterricht vorbereiten und anbieten. Natürlich musst du auch mal Wiederholungen einplanen. DSas tust du alles.
    Auich die Schüler haben eine Pföicht: nämlich die Pflicht, im Unterricht mitzumachen und selbst zu lernen bzw. zu wiederholen, was sie auch beim wiederholten Mal nicht verstanden haben.
    Meist ist der Spruch "Ich habe es einfach nicht kapiert" DIE klassische Aurede, um sich auf die faule Haut zu legen.
    Das kann man auch den Eltern klarmachen.
    #Zum Thema Eltern: wie wollen sie beurteilen. welcher Ton im Unterricht herrscht? Ab und zu muss man auch mal energisch werden, das ist meist das Erste, was gerade die Eltern einfordern. Wenn die Eltern kurz vor einer Klassenmarbeit anrufen, weil das Kind etwas nicht verstanden hat, ist es das Probelm des Kindes. Es hätte im Unterricht nachfragen, diene Übungen machen, eigene Lösungen kontrollieren und eigene Fehler finden können. Hat es meist aber nicht, und dann geht vor Ultimo die Muffe.
    Auch die Eltern müssen begreifen, dass die Kinder eine eigene Verantwortung für ihren Lernerfolg haben! Im konkreten Fall: am Telephon beruhigen, man solle sich nichtverrückt machen, denn wer gearbeitet hat, werde den Stoff der Klassenarbeit können.
    Bloß keine Nachhilfe übers Telephon geben :ohh:

    Ansonsten wünsche ich dir recht gute Nerven!! Man kann es tatsächlich nicht allen Recht machen....

    ich denke auch, es nimmt sich nichts.

    Ob man berufliche Vorteile hat, wenn man Spanisch spricht, das ist ein Hype, den ich nicht ganz nachvollziehen kann. In manchen Berufssparten wäre da ein gepflegtes Mandarin sicher hilfreicher. :D

    Beide Sprachen haben ihre Tücken, in keiner sitzt Mama mit im Klasenraum, in beiden muss man Grammatik lernen, müssen die Schüler aufpassen, büffeln, redeaktiv sein und schauspielern, um die Satzmelodie gut zu intonieren.
    Bei Französich mag die Rechtschreibung schwieriger sein, aber ob das den Ausschlag geben sollte?

    Hallo Silentium,

    mit genau deiner Fächerkombi habe ich auch vor 5 Jahren meine erste volle Stelle mit Klassenleitung angetreten. Ich habe allerdings keine einzige Stunde Geschichte unterrichtet, "nur" Latein.
    Und ich fand es nicht so schlimm.
    Wobei ich das BL gewechselt hatte und somit viel Neues auf mich zukam.

    Klar gibt es immer gewisse Hauptkampfzeiten im Schuljahr, (Nov. und jeweils vor den Zeugnissen), aber da muss man durch. Hat man in anderen Branchen auch.

    Ich hatte neben meinem vollen Deputat noch die Zeit für 1 oder 2 VHS-Kurse (als Dozentin) im Schulajhr.

    Allerdings muss ich dazusagen, dass ich vor dem Ref 4 Kinder großgezogen hatte -- dagegen sind eine volle Stundenzahl mit Ferien und Wochenende ein Kinderspiel ;)

    Also nur Mut, du schaffst das! Du wirst die Vorbereitungen kürzer abhandeln müssen als im Ref., aber das tut den Stunden meist sigar ganz ngut.

    Unser Seminarleiter im Ref (Nds) sagte immer: "Kein Schüler erträgt 6 Stunden super Unterricht am Tag!"

    Es ist schaffbar. In meinen Augen gut schaffbar!

    erst Mal: Kopf hoch!!!!
    Ähnlich ging es wahrscheinlich fast allen hier!!

    Mit D und Ge hast du eine der aufwändigsten Fächerkombinationen überhaupt, und beide sind sicherlich auch sehr arbeitsintensiv bei der Vorbereitung. Da finde ich es sehr gut, dass du dir sagst:" keine 60 Stunden -Woche ". Das ist ein sehr gesunder Ansatz!!

    So intensiv wie im Ref kann man bei einem größeren Stundendeputat seine Vorbereitungen nicht mehr machen. Da muss man Abstriche machen. Wo genau, das ist wahrscheinlich sehr schwer zu beantworten, weil wir ja nicht deine Stunden sehen.

    Vielleicht helfen dir folgende Beispiele:

    Versuche, möglichst viel im Team zu arbeiten. Oder dich zumindest mit Parallelkollegen abzusprechen. Auch Fachkollegen, die gerade nicht im selben Jahrgang unterrichten wie du, kannst du um Rat und/oder Material bitten. Parallel arbeiten bietet sich besonders für Klassenarbeiten und Korrekturen an. Du machst das ja auch bereits.

    Versuche, dich möglichst nicht von Stunde zu Stunde vorzubereiten. Gerade in Geschichte habe ich die Erfahrung gemacht, dass es leichter fällt, in einem Rutsch ein ganzes Thema vorzubereiten und es dann auf die einzelnen Stunden aufzuteilen. Das gibt Luft unter der Woche.
    Wenn ihr auch das Doppekstundenprinzip habt, kannst du versuchen, möglichst viel in Freiarbeit oder als Wochenplan erarbeiten zu lassen. Dann setzt du den Schülern einen Termin, zu dem sie ein bestimmtes Ziel erreicht haben müssen. Du stellst ihnen Materialien (Quellen, Fragen, Arbeitsblätter) zur Verfügung, die SuS selbst bestimmen ihr Tempo und evtl. die Reihenfolge der Bearbeitung. Deine Aufgabe ist es, helfend zur Seite zu stehen, wenn sie nicht mehr weiterkommen. So bist du nicht in jeder Stunde der Kaspar, der vorne die SuS "bespaßt" und hast einen hohen Anteil an Eigenaktivität bei den Schülern. Das bedeutet in meinen Augen allerdings auch eine verstärkte Anzahl an Lernzielkontrollen. Doch auch die kann man sich ja korrekturfreundlich gestalten ;)

    Und last not least:

    mach dich nicht verrückt!!
    Deine Aufgabe ist es nicht, für Stimmung in der Klasse zu sorgen.
    Deine Aufgabe ist es, guten Unterricht zu machen. Dass du das kannst, hast du ja im Ref bewiesen!!
    Du wirst es auch nie allen Schülern recht machen können.

    Mach dir bewusst, dass deine Ansprüche an dich selbst nicht überhöht sein sollen und dass auch woanders nur mit Wasser gekocht wird.
    Die Ansprüche aus dem Ref gehen da völlig an der Alltagsrealität vorbei.

    Ein fettes Trösterle und Aufmunterungs *umarm* !! :troest:

    Normalerweise gibst du nur die gefahrenen Kilometer an. D.h. du schaust in den kalender, an welchem Tag im Schuljahr du von wo nach wo gefahren bist. Nichtzu vergessen Extratermine wie Schulfest, Konferenzen, Elternabende usw.

    Ist vermutlich ziemlich fummelig, wenn du ständig zwischen mehr als 3 Orten hin und herfährst. Bei 2 Schulen geht es aber, habe ich gemerkt.
    Die Fahrtkostenpauschale, bekommst du die mit dem Gehalt abgrerechnet? Dann müsste sie auf deinem Gehaktsschreiben angeführt sein.

    Zitat

    Dieses entsetzte "Man wird doch wohl noch Neger sagen dürfen" ist einfach furchtbar. Ist es nicht schön, dass es mehr Sensibilität für Diskriminierung gibt? Und dass das auch sprachlich sichtbar wird? Ich finde das selbstverständlich.

    negros (altgriech.) heißt nichts anderes als "dunkel, schwarz".
    Wo ist da eine Diskriminierung enthalten?
    Die ergibt sich doch immer nur aus dem Kontext.


    edit: hat sich überschnitten mit dem Beitrag von tina40

    Ich habe als Kind sogar den Trotzkopf gelesen, aber never ever würde ich das meiner Tochter auf den Nachttisch legen - vielleicht mal wenn sie 25 ist.


    Warum nicht? Wie alt ist denn deine Tochter? Besteht da eine gewisse Angst, dass sich deine Tochter das Trotzkopf-Weltbild zu eigen machen könnte?
    Das war schon zu meiner Zeit überholt, und ich habe mich (mit 13) darüber genauso amüsiert und es genauso verschlungen wie meine eigenen Töchter. Genauso wie wir in den Sissy-Verfilmungen geschwelgt haben. :D

    Ganz so dramatisch sehe ich das Problem also nicht, nicht nur aus den von nele angeführten Gründen.

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