Beiträge von Friesin

    hallo, ihr Lieben, heute habe ich mal eine halbwegs rechtliche Frage:
    da zu Schuljahresbeginn mein Vertretungsvertrag ausgelaufen war und in meinem Bundesland dergleichen nicht verlängert wird, bin ich momentan nicht an der Schule eingesetzt.
    Heute hat ein Kollege bei mir wegen folgendem Sachverhalt vorgefühlt:

    Eine 4 tägige Fahrt mit Austauschschülern steht an; Teilnehmer sind die deutschen Gastgeberschüler und ihre Austauschpartner. Aus jedem Land je eine männliche und eine weibliche Lehrkraft.
    Nun musste kurzfristig die deutsche Kollegin ausfallen, und da an der Schule niemand gefunden wurde (Gründe weiß ich nicht), hat man mich gefragt, ob ich einspringen würde.
    Fahrt und Unterkunft werden bezahlt, für das Essen muss ich selbst aufkommen.
    Ich habe erst mal Bedenkzeit erbeten, weil das Ganze sehr kurzfristig ist. Die SL hat sich noch nicht bei mir gemeldet.

    Natürlich möchte ich unbedingt Haftpflicht- und sonstige Versicherungsfragen geklärt wissen.

    Hätte ich überhaupt, im Falle dass ich mitfahre, Weisungsbefugnis den Schülern gegenüber? Schließlich bin ich ja nicht mehr dienstlich dabei.
    Die deutschen Schüler sind 15/16 Jahre alt, die Austauschpartner ca. 1 Jahr jünger.

    Bin gesapnnt auf eure Antworten!
    Was gäbe es sonst noch zu bedenken?

    Zitat

    Aber grundsätzlich ist es doch völlig absurd, die eigenen wütenden Emotionen hinter einer Maske der "ewigen Geduld und liebevollsten Zuneigung" zu verstecken, wenns dahinter brodelt..... Stichworte wie Ich-Botschaften oder Authentizität werfe ich mal so rein.

    Völlig richtig. Und ich bin mit Sicherheit alles andere als das, was ich eine "dutzi-dutzi-Lehrkraft" nenne.

    Was ich damit meinte, war, dass man sich nicht provozieren lassen soll. Sich bei Störungen nicht persönlichangegriffen fühlen soll. Störungen sind für mich ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt. (schwieriger Stoff, Langeweile, Müdigkeit, Konzentrationsmangel, Austetsten der Grenzen, um nur Einiges zu nennnen). Sie sind kein Zeichen dafür, dass ich in meiner Persönlichkeit angegriffen werde; selbst das Grenzentesten ist doch eher ein Machtspielchen, was bei Pubertierenden dazugehört. Also muss man Grenzen aufzeigen. Deutlich. Konsequent. Mit liebevoller Zuneigung oder gar ewiger Geduld hat das absolut nichts zu tun. Natürlich werde ich manchmal auch laut, wenn die Grenzen überschritten werden. Für die Störenfriede und den Rest der Klasse das absolute Zeichen, dass sie zu weit gegangen sind. Ist selten nötig, weil vorher andere Maßnahmen greifen.

    meine liebe Sonnenkönigin,
    konkrete Tipps für Konsequenzen bei Grundschulkindern habe ich der TE nicht gegeben, weil ich keine GS-Lehrerin bin.
    Wohl aber Tipps für eine konsequente Haltung.
    Was sie damit anfängt, bleibt natürlich ihr überlassen. wie bei allen Tipps, die man in diesem und anderen Foren bekommt.
    Über die Sinnhaftigkeit der einzelnen Vorschläge lasse ich mich nicht aus.

    Nur soviel zum Thema Zorn zeigen:

    Zitat

    Zorn sollte man sich für einen Extremfall aufsparen.


    das war genauso gemeint, wie es dort steht. Wer bei jedem Störverhalten von Schülern sich persönlich angegriffen fühlt und zornig wird, handelt unprofessionell. Du als Erwachsener solltest die Mechanismen der Schüler (er)kennen und ruhig, aber bestimmt und konsequent darauf reagieren. Wer immer gleich loszetert wie ein Zorngiggel, macht sich unglaubwürdig. Nachhaltig gesehen hilft das auch nichts.
    Dass man trotzdem, wenn ausnahmnsweise der Bogen überspannt wurde, seinem Ärger lautstark und energisch Luft machen kann/soll/ muss, steht außer Frage. Siehe meinen Text. Und danach nicht zornig, nachtragend oder gar gekränkt bleiben, sondern umschalten auf das normale Tagesgeschäft. Hat sich bewährt, auch im Sinne von Authenzität und Nachhaltigkeit :D

    Ergänzung zum Thema Handwerk:

    In vielen Handwerksberufen wird heute ein Großteil der Arbeit computergesteuert erledigt. Dennoch müssen Auszubildende das grundlegende Handwerk lernen. Auch dann, wenn der Meister im täglichen Tun die Computer nutzt.

    Sonnenkönigin, wie kommst du eigentlich darauf, dass alle gestanden Lehrer nach veralteten Methoden arbeiten und restistent gegen neue und neuere didaktische Erkenntnisse sind? Von deiner einen Ausbilderin?
    Mir ist das zu viel Rundumschlag auf Stammtischniveau. :(

    Nele, genau so erlebe ich es auch. Und nicht nur ich, auch Kollegen an anderen Schulen ergeht es so.
    Nicht alle persönlichen Erfahrungen aus der Anfangszeit sind allgemein anwendbar, Sonnenkönigin ;)

    von einigen krausen Ideen , die hier genannt worden sind, möchte ich wieder auf etwas Prinzipielles zurückkommen:
    überlege dir deine Konsequenzen. Nenne sie einmal deutlich. Es sollten immer dieselben sein, und sie sollten dem Anlass angemessen sein (nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen). Sie müssen durchgesetzt werden.Ganz konsequent. Keine Diskussion. Keine Ausnahme. Kein Zorn deinerseits. Zorn sollte man sich für einen Extremfall aufsparen.
    Ebenso wichtig: nicht drohen: "Wer jetzt noch einmal, der...", um dann diese Drohung beim nächsten Störfall zu wiederholen, statt sie durchzusetzen.

    Dabei wäre es wichtig, dass man selbst nicht das Gefühl hat: Ich Böse, ich ärgere die Kinder.
    Nein, du erziehst sie zu mitarbeitenden Schülern.


    Und - wurde schon genannt, ging aber vll etwas unter--:mit ganz viel Lob arbeiten bei denen, die sich gut verhalten !!!!

    ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass eine gute Organisation das A und O ist. Ob nun mit Eckspannern (mache ich auch :D , farblich je nach Jahrgang zugewiesen, Parallelklassen jede ein einem eigenen Spanner) , Lehrerkalendern (meiner ist von 4 teachers, für mich ist er optimal), oder ob mit handgearbeiteten Nappalederfächern-- völlig wurscht, Hauptsache gut durchorganisiert und händelbar.
    Alles notieren, was man für die nächste Stunde verspricht oder sich im Stillen vornimmt.
    Zu Hause arbeite ich viel mit Post-it-Zetteln, die haben die Vorteil, man sieht so schön, wenn der Stapel abnimmt. :D

    "Nachhalten von Hausaufgaben" = Kontrolle ?
    Mache ich immer zu Beginn einer Stunde. Eisern. Mit Zettel, um mir diejenigen zu notieren, die keine gemacht haben. Argumente höre ich mir zwar an, lasse mich aber auf keine Diskussionen ein.
    Und wenn ich mit Kollegen etwas abgesprochen habe: aufschreiben. Nicht auf irgendwelche Fliegezettel, sondern immer ins gleiche Heft/Kalender/was auch immer.
    Je mehr System deine Organisation hat, desto leichter machst du es dir! ;)

    ganz unkritisch kann ich das nicht sehen, gerade weil wir in einer Zeit der zunehmenden Kommerzialisierung leben.
    Was, wenn große Geldsummen gerade von z.B. stark rechts gerichteter Seite kämen? Von Scientology o.ä.?
    Und des Weiteren: muss man den Kindern wirklich zeigen, dass es gar keinen werbefreien Raum gibt?
    Skeptische Überlegungen meinerseits

    Vermutlich stehe ich mit diesen Ansichten mal wieder alleine, aber ich finde es schlimm, dass viele Eltern gar nicht mehr "das beste aus ihrem Kind" machen wollen, um ihm gute Fähigkeiten zu vermitteln und ihm dadurch einen guten Schulstart zu ermöglichen. Es wird immer so getan als würde dem Kind damit was ganz Schlimmes angetan, selbst hier im Forum habe ich das schon gemerkt, als man mir ungefähr sagte "Die armen Kinder, Du siehst nur das Humankapital".

    das kann man so nicht stehen lassen.
    es gibt genauso diejenigen Eltern,die ihren Kindern alles ermöglichen, sie beonders vielfältig fördern wollen. Deren Kinder haben dann einen randvollen Terminkalender und sindnicht fähig,sich alleine zu beschäftigen und auch mal Langeweile auszuhalten.

    Zwischen diesen beiden Extremen scheint sich heute Erziehung abzuspielen. Gemeinsam ist beiden Gruppen, dass sie (Vorsicht: Verallgemeinerung!) ihren Kindern viele Entscheidungen überlassen und wenig Grenzen setzen.

    Bei Kandidaten, die eine 5 oder 6 aus Faulheit haben, habe ich keine Hemmungen, dies auch (nicht nur für sie, sondern auch für die Eltern) entsprechend zu formulieren:

    "Dir fehlt eine Einleitung und die Stilmittel nennst du einfach, ohne sie zu deuten - das hatten wir vor der Arbeit ausgiebig geübt!"

    Das notiere ich bei der Korrektur an Ort und Stelle, d.h.wenn mir ein Stilmittel einfach ohne Deutung oder Inhaltsbezug "hingeklatscht" wird, mache ich das Zeichen für"fehlt" und schreibe "Deutung" hinzu.
    Als Resümmée unter die Arbeitschreibe ich eherPositives. In ganz beratungsresistenten Fällen schreibe ich schon auch mal etwas wie: Das und jenes Kapitel hast du nicht gründlich genug geübt/beachtet,... Allerdings soll das mehr den Eltern oder dem Nachhilfelehrer als Hinweis gelten ;)

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