Beiträge von malvinas2

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    Original von NebelparderOch, besser einen kleinen Einblick als keinen, oder?


    Klar, eine Woche Hospitation ist auf jeden Fall empfehlenswert, nur sollten die Erwartungen nicht zu hoch geschraubt werden.

    Auch auf die Gefahr hin, daß ich dich desillusioniere, aber eine Hospitation ist nach meiner Erfahrung wenig hilfreich: Ich habe eine Woche an einer BBS hospitiert, dem Unterricht bei verschiedenen Lehrern beigewohnt und am Ende der Woche eine Doppelstunde selbst gehalten. Ob ich für den Lehrerberuf geeignet bin und ob er mir liegt, konnte ich nach dieser Woche genausowenig sagen wie vorher. Letztlich läuft es darauf hinaus, daß Du es Dir in Deinem Stuhl bequem machst und Dich berieseln läßt.


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    Original von Peter37NRW
    Existiert auch vielleicht eine Website mit Beispielen für den Ablauf einer perfekten Unterrichtsstunde?


    Jo, so eine Website sollte mal jemand erstellen :tongue:

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    Original von lehrersebAber 1000 Euro, da müssten eine Menge Türen zufallen, bevor ich das mache.
    Selbst das A13 Gehalt ist, selbst bei Netto Betrachtung, nicht der Überflieger.


    Naja, A13 einschließlich Kindergeld dürfte als verheirateter Familienvater mit zwei Kindern nach Abzug der Krankenkassenbeiträge ca. 3.200 € `netto`monatlich ergeben. Allerdings werden weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld bezahlt.
    Andererseits habe ich erst vor wenigen Wochen einen Physiker getroffen, der nach seiner Promotion keine Stelle fand und jetzt Seiteneinsteiger in Bayern ist.
    Auch soll es Uni-Ingenieure geben, die nach über fünf Jahren im Beruf nur 2.500 € netto + Kindergeld verdienen.....
    Aber ich pflichte Dir bei, als SAPler wäre man schön dumm den Beruf zu wechseln.

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    Original von lehrerseb
    Ja, das habe ich auch schon gehört, aber dann bin ich am Ende ja ein Lehrer ohne 2tes Staatsexamen und damit für den Rest meines Lebens an Niedersachsen gebunden oder?


    Man hat mir allerdings gesagt, man wüßte noch nicht, wann die Verordnung in Kraft tritt.


    - dann machst Du halt den Quereinstieg in dem Bundesland, von dem Du Dir am ehesten vorstellen kannst, Dein restliches Leben dort zu verbringen. Ein Wechsel ist m.M. ohnehin eher theoretischer Natur, die Mentalitätsunterschiede sind doch beachtlich und ein Lehrer aus Schleswig-Holstein müßte sich in Bayern vermutlich stark umgewöhnen.
    By the way: Wie alt bist Du, daß Du über weitere Umzüge in Deinem Leben nachdenkst ? Spätestens wenn Du Kinder hast, bist Du heilfroh, möglichst wenig umziehen zu müssen.


    - es gibt Bundesländer, in denen Du als Quereinsteiger das 2. Staastsexamen erwirbst, Hamburg stellt sogar in den nur 18 Monate dauernden Vorbereitungsdienst ein, danach bist DU `richtiger` Lehrer.

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    Welcher Berufserfahrene mit Hochschulstudium macht sowas bitte? Wie will man 2 Jahre von 1000 Euro leben. Meine Fixkosten (Auto, Miete, Versicherungen, Nebenkosten) sind schon höher.


    Tja, das Leben ist kein Ponyhof ! Bevor die seit einigen Jahren existierenden Extra-Wege für Quereinsteiger war, sind viele Ingenieure nach ihrem Diplom nochmals für 2 Jahre an die Uni zurückgekehrt, um Pädagogik und das 2. Fach nachzuholen. Anschließend haben sie dann noch die 2 Jahre Referendariat abgerissen....


    Aber für Quereinsteiger, die direkt einsteigen -also mit quasi voller Stundenanzahl-, wird es ab dem nächsten Schuljahr (beginnend im August) neue Regelungen geben (wichtig für Dich: Du wirst zum Schluß verbeamtet, vorher wurden Direkteinsteiger auf dem Gymnasium nur angestellt):


    http://www.gew-nds.de/meldunge…gs-Laufbahnverordnung.php

    Verstehe ich es richtig, daß die Schritte 1-3 seriell, also nacheinander, abgearbeitet werden ? Demnach würde der gesamte Quereinstieg 4 Jahre dauern, was mir sehr lang erscheint. In anderen Bundesländern dauert dies max. 3 Jahre (NDS u. BW), in den meisten anderen kannst Du direkt mit dem Referendariat beginnen.


    Was die Wochenstunden angeht: Ein Zuckerschlecken wird es nicht, aber wenn Du 60-70 Stunden gewohnt bist und bisher mit Deinen Kindern vereinbaren konntest, sehe ich hierin das kleinere Problem.

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    Original von wossen
    PhillipTR schreibt:


    Wie bitte - echt ?( Kürzlich? Aber zu welchen Konditionen/Vertragsausgestaltung? (War der habilitiert oder ähnliches?)


    Das würde mich aber auch interessieren... Die Kombination Geschichte / Politik ist nämlich so ziemlich die ungeschickteste, die man wählen kann. Für die Schulen bist Du damit uninteressant, weil jeder Schuldirektor sich denkt: "Ein Geschichtslehrer kann automatisch Politikunterricht geben." Ergo sucht er sich vorzugsweise Lehrer mit Kombinationen wie Geschichte und Mathe oder Geschichte und Englisch. Diese Kandidaten unterrichten dann gleich drei Fächer: Geschichte, Mathe UND Politik.

    Modal Nodes:
    In NDS ist ein Quereinstieg möglich, hierbei unterrichtet man von Anfang an nahezu die volle Stundenzahl und muß drei Jahre lang das pädagogische Rüstzeug `nebenbei` erwerben. Das ganze schließt mit einer Prüfung ab und hinterher wird man zu den gleichen Konditionen verbeamtet wie Stex IIer. Allerdings ist diese Prüfung dem 2. Stex nicht gleichgestellt:
    http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C1668983_L20.pdf


    PhilippTR:
    Wirtschaft und Informatik sind m.W. keine Mangelfächer mehr in NDS (leider...). Informatiker und Elektrotechniker hat NDS genug, weil mit der Einführung der neuen Ausbildungsgänge im IT-Bereich um die Jahrtausendwende Heerscharen von Quereinsteigern eingestellt wurden. Die wurden damals aus der Wirtschaft abgeworben, so daß NDS für die nächsten 20 Jahre mehr als ausreichend Lehrkräfte in diesem Bereich besitzt.
    Außerdem gibt (gab?) es noch für Ingenieure die Möglichkeit eines zweijährigen Aufbaustudiums in Münster (?), das zum Eintritt ins Referendariat berechtigte (nicht zu verwechseln mit dem einjährigen Masterstudium in Göttingen, das sich hauptsächlich an Gymnasiallehrer wendet).

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    Original von gingergirl
    Ich kenne einen Fall, wo Schüler einen Film mit ihrem Lehrer im Unterricht auf Youtube eingestellt haben, mit Nennung des Schulnamens und des Lehrers. Sie erhielten eine ziemlich harte Schulstrafe - dreitägiger Schulausschluss.


    Einen Verweis fände ich viel zu "läppisch"...


    Oho, hört, hört... Dreitägiger Schulausschluß !! Welch drakonische, gar unmenschliche Strafe !


    Wenn ich mir anschaue, was für Vollpfosten heutzutage Abitur machen, dann hat die sog. Reifeprüfung mit `Reife` nichts mehr zu tun. Deshalb befürworte ich es, daß auf Abiturfeiern Kritik geübt wird.
    (wenn ich mich nur an meinen eigenen Jahrgang zurückerinnere... Da gab es Leute, die haben den Lehrern im Deutsch-GK Honig um den Mund geschmiert, indem sie die Aussagen von Gedichten und Erzählungen in der vom Lehrer beabsichtigten Weise interpretierten ("Vorurteile sind böse!") und fünf Minuten später in der Pause die größten asozialsten Arschl**** waren. Wenn ich mir dann noch vorstelle, daß einige davon heute als gutbezahlte Ärzte oder BWLer arbeiten, läuft es mir eiskalt den Rücken runter.
    Aber das ist halt ein grundlegendes Problem: Man kann den Charakter von Menschen nicht bewerten und davon die berufliche Karriere und/oder spätere Verdienstmöglichkeiten und/oder soziale Aufstiegsmöglichkeiten abhängig machen.

    Hallo,


    kannst Du Dich nicht einfach für Deutsch und Französisch auf Lehramt einschreiben und den Großteil Deiner bereits vorhandenen Scheine anerkennen lassen ? Dann würdest Du wahrscheinlich noch 1-2 Jahre studieren und anschließend das Referendariat durchlaufen müssen.
    Alternativ fiele mir bei Deutsch und Französisch freiberuflicher Übersetzer ein, wenngleich Übersetzer schlecht bezahlt sind.

    Hallo,


    vielen Dank für Eure Antworten !


    Es ging mir in erster Linie herauszufinden, wie diese Themen inhaltlich behandelt werden.
    Da ich als Laie keinerlei didaktische und methodische Kenntnisse besitze, blieb mir nur der unsägliche Frontalunterricht übrig, zumal die Zeiten zwischen Bekanntgabe der Unterrichtsthemen und des Unterrichts nur 1 bzw. 2 Tage betrugen.

    Hallo zusammen,


    ich bin Dipl.-Ing. der Elektrotechnik und denke über den Seiteneinstieg in das Lehramt für Berufsbildende Schulen nach. Im Rahmen einer Hospitation an einer Berufsschule habe ich probeweise zwei Unterrichtsstunden gehalten und möchte Euch dazu gerne ein paar Fragen stellen (die Klasse war im 1. Ausbildungsjahr zum Informationselektroniker):


    Themen der Stunden waren "Computer-Arbeitsspeicher" bzw. "USB".
    - wie würde bei diesen Themen Eure Unterrichtsgestaltung aussehen ?
    Um in die Tiefe zu gehen, fehlte m.E. die Zeit (pro Thema stand eine Doppelstunde zur Verfügung). Deshalb hatte ich gehofft, zumindest das Funktionsprinzip erklären zu können, z.B. hing in dem Klassenraum ein Bild, das den schematischen Aufbau eines Laserdruckers zeigte (Trommel, Toner, Steuerungseinheit usw.). Für meine abstrakten Themen fiel mir leider nichts dementsprechendes ein, so daß ich eigentlich nur im Dozentenstil die verschiedenen Speichertypen und ihre Vor-/ und Nachteile aufzählte bzw. im Falle von USB dessen Vor-/Nachteile. Das hat aber meiner Meinung nach nichts mit Erklären und Verstehen zu tun, sondern ist reines Fakten-Wissen (ungefähr so, als ob Günther Jauch nach dem höchsten Berg der Erde fragt).


    - Wie behandelt Ihr diese oder ähnliche Themen im Unterricht ?
    (ich weiß, daß genau diese Thematik im Referendariat vermittelt wird und ganze Bücher sich mit der Antwort auf diese Frage beschäftigen. Vielleicht könnt Ihr trotzdem das ganze zumindest grob umreißen).
    - Gibt es vielleicht sogar offzielle Vorgaben in Lehrplänen, was genau bei diesen Themen erläutert werden soll ?


    Außerdem dachte ich vorher, daß ich mich durch Unwissen bloßgestellt fühlen könnte, z.B. wenn ich eine Schülerfrage nicht adhoc beantworten kann. Das war nicht der Fall, hier habe ich m.E. sogar recht souverän reagiert. Was mich viel mehr verunsichert hat, war das Gefühl den Schülern Oberflächlichkeiten beizubringen. Über Arbeitsspeicher und USB liest doch heutzutage jeder 15-jährige Jugendliche in Computerzeitschriften, und sei es nur Computer-BILD ?!?! Wenn ich mich tatsächlich für den Beruf des Lehrers entscheide, möchte ich Schüleraussagen a la "in der Berufsschule lernt man nichts" vermeiden.
    - kennt jemand speziell bei diesen Themen das Unterrichtsziel ? Was sollen die Schüler lernen, einen Riegel Arbeitsspeicher von einem Riegel Schokolade unterscheiden zu können oder wissen wo am Computer man eine externe USB-Festplatte anschließt ? Das wissen die doch alles ?!?!


    Vielen Dank, malvinas2

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    Original von Dini78Dadurch, dass da anscheinend nichts durch die Presse gegangen ist, ist die Sache auch nicht sehr hochgekocht bisher.


    Doch, ich erinnere mich nicht wo, aber ich habe davon gelesen. Er hatte Pech und ist auf einen Betonboden gestürzt, daher die schweren Verletzungen. Ich glaube, es stand auch noch etwas über den Grund des Hinaufkletterns, weiß nicht mehr genau.

    Hallo mausilienchen04,


    leider kann ich Dir keine konkrete Antwort geben.
    Kannst Du den Vorbereitungsdienst in einem anderen Bundesland absolvieren und anschließend nach NRW zurückkehren ?


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    ...bis dahin gibt es einen neuen Erlaß


    auf solche Aussagen würde ich mich keinesfalls verlassen, solange das ganze nicht irgendwo schriftlich geregelt ist !
    Du weißt nicht wann und nicht was und ob überhaupt. Also Finger weg !

    Wenn ich mich recht entsinne, ist es bereits an einigen Universitäten und / oder einigen Bundesländern möglich mit einem Meister direkt an die Uni zu gehen, ohne das Abitur nachmachen zu müssen.
    Ich weiß jedoch nicht recht, ob das ganze empfehlenswert ist: Das Studium dauert mindestens fünf Jahre plus das sich anschließende Referendariat. Also ein Haufen Zeit ohne Einkommen. Und als Industriemeister verdienst Du doch nicht schlecht ?!?! Bei uns im Unternehmen (9.000 Mitarbeiter weltweit) bekommt ein Meister genausoviel wie ein Ingenieur, je nach Betriebszugehörigkeit und Tätigkeit sind das zwischen 50 und 60 t€. Da würde ich an Deiner Stelle meine Neigung zum Unterrichten bei den Azubis ausleben.

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