Beiträge von juna

    habe auch schon Gänsefedern zum Schreiben mit den Kindern präperiert: beim Bauern nachgefragt, ob er mir einen Gänseflügel geben kann (war zu St. Martin kein Problem), war für die Schüler auch sehr beeindruckend, so den ganzen Flügel zu sehen; dann musste man Sand erhitzen, da die Feder "zum Verhornen" (oder so) hineinstellen, danach konnte man sie anschnitzen und damit schreiben. Zum Ausprobieren hatte ich dann auch noch fünf verschiedene Schreibfedern aus Metall (die waren zwar auch gut im Einsatz, haben aber ausgereicht, weil die Kinder eigentlich viel lieber mit "ihrer" Feder geschrieben haben)


    genaue Anleitung hatte ich damals im Internet gefunden.


    Hatte drei Eltern zum Helfen da, und der ganze Tag hat super funktioniert :)

    Weiß nicht, wie sehr die Kinder freies Arbeiten gewohnt sind, so zum grundsätzlichen Nachdenken kann ich dir aber meine Erfahrungen berichten:


    Ich (die sehr freien Unterricht in der eigenen Klasse halte) habe zweimal zwei Förderstunden in einer dritten und einer anderen ersten Klasse, jeweils vier Kinder kommen immer zu mir. Diese Kinder sind kein freies Arbeiten gewohnt - und ich habe schnell meinen Unterricht in diesen beiden Stunden auf einen gelenkten Unterricht umgestellt. Die Kinder waren es einfach nicht gewohnt, freie Wahl zu haben, konnten sich nicht entscheiden und haben sich alleine in der Auswahlphase dreimal umentschieden; sie waren nicht gewohnt, Arbeiten zu beenden (wenn die große Auswahl da ist), kannten es nicht, dass der Nachbar etwas anderes arbeitet als man selbst ("will ich jetzt auch" oder bewusstes Stören des Nachbarn, wenn ich dazu anhielt, erstmal eine Arbeit fertig zu machen). Hatte teilweise das Gefühl, die Kinder denken, meine Stunden sind "Spielstunden", nehmen die Arbeit nicht wirklich ernst - ist es doch keine Arbeit, so wie sie sie kennen. Habe mich immer wieder gefragt, wie ich es mit 24 Kindern schaffe, die freien Arbeitsstunden ganz entspannt zu sehen - wo ich mir mit vier Kindern schon so vorkam, als würde ich wirklich überall gebraucht werden.


    Wir haben dann erstmal ne zeitlang zum "und-jetzt-üben-wir-auf-diesem-Arbeitsblatt"-Unterricht über gegangen, mittlerweile dürfen Kinder, die fertig sind, sich eine eigene Arbeit nehmen (das kennen sie anscheinend).


    Mein Tipp daher (vor allem, wenn die Kinder freies Arbeiten noch nicht kennen): nicht zu viel auf einmal anbieten (und erwarten), lieber ganz kleinschrittig freie Entscheidungen ermöglichen; Förderstunden sind - zumindest bei uns an der Schule - oft die letzten Stunden am Tag, und es sind nicht unbedingt "die fitten Kinder", die den Förderunterricht besuchen.


    Mein Tipp daher:

    Feste Anstellreihe (von mir festgelegt, keine Seppl laufen nebeneinander) gleich bleibend das gesamte Schuljahr lang;
    ich laufe hinten, vorne gibt es "Vorderlichter", die wissen, wo die "Stopppunkte" sind und dort zuverlässig warten;
    ich warte ohne zu ermahnen, bis es leise wird (und erzähle hinterher "schade, jetzt sind euch fünf Minuten Sport ausgefallen"), Kinder dürfen sich nicht gegenseitig lautstark daran erinnern ("xy, du sollst leise sein") sondern machen ein vereinbartes Leisezeichen;
    es gibt auf dem Weg genau drei Ermahnungen, dann wird zurückgegangen und Sport o.ä. fällt aus.


    Konsequent durchgeführt funktioniert das selbst in "schwierigen Klassen" nach ein paar (anstrengenden) Wochen - zwar gibt es leise Kinder, die dann drunter leiden, die leiden aber auch, wenn immerzu Lärm und Schubsereien um sie herum sind. Und wie gesagt: nach wenigen Wochen hatte das bisher jede Klasse kapiert :)


    (ist mir aber auch wichtig, dass das tadellos funktioniert, bei einem Ausflug muss man oft an vielbefahrenen Straßen entlanggehen, und das kann ich mit 26 Kindern nur machen, wenn ich mich auf die 1000-prozentig verlassen kann)

    Ich stemple da immer drunter "Freies Schreiben" oder "Nachgesehen, ohne auf Rechtschreibfehler zu achten" - dann lass ich das Wort so stehen. Die Kinder wissen, dass es eine Erwachsenen- und eine Kinderschrift gibt und wenn wir Kinderschrift schreiben, dass ich das dann irgendwie kennzeichnen muss...

    Ich geh zur Lohnsteuerhilfe - da zahl ich im Jahr etwa 100 Euro.


    Ob es sich lohnt... Für mich: "Ja" Ich geh da einmal im Jahr für eine Stunde hin, gebe vier Schuhkartons ab (sortiert nach Büromaterial, Fachliteratur, Fortbildungen, Versicherungen) und damit hat sich die Sache für mich :)


    Wenn es zum Widerspruch kommt, bin ich dem netten Mann immer sehr dankbar - ob ich aber immer Widerspruch einlegen muss, weil die Anträge, die vom Steuerberater kommen, genauer geprüft werden (das Vorurteil hört man manchmal), kann ich nicht sagen.

    Was mich immer wieder erstaunt: ich muss Fortbildungen besuchen, und will ich eine "gute Fortbildung" besuchen, so kostet die etwas. Alle, die ich kenne, können sich dann an ihren Arbeitgeber wenden und nachfragen, ob er bereit ist, etwas dazu zu zahlen - und kriegen dann meist wenigstens die Tage frei. Ich besuche die Fortbildung an einem Wochenende und zahle selber...


    Mein Lieblingsjob in der Schule ist immer "Blumen umtopfen" - als ich damals Grundschullehramt studiert habe, habe ich mit keiner Sekunde dran gedacht, dass ich mich auch mal gärtnerisch betätigen müsste! Sicher, ich bräuchte keine Blumen im Klassenzimmer, aber gerade in der Grundschule, wenn man den ganzen Tag in einem Klassenzimmer ist, will man sich doch wohl fühlen!


    Arbeitsmaterialien: da kommt bei mir ein ganzer Pack zusammen... Neulich war ich ganz erstaunt, als ich mit bei meinem Freund im Büro war und er sich einfach einen 500er-Pack Druckerpapier sowie Leuchtmarker mitgenommen hat - und ganz erstaunt war als ich ihn fragte, ob er das nicht zahlen muss ("ich stelle ja auch nicht meiner Firma den Strom von meinem Drucker in Rechnung")

    Ich hab mal bei Tschibo Zen-Gärten gekauft. Die sind super, richtige Größe, hoher Rand, toller feiner Sand, mit extra Sandschieber zum wieder glätten, stabil.


    Ne Kollegin von mir hat aus Schuhkarton-Deckel und Vogelsand selber Sandkästen gebastelt, billig, schnell herzustellen, aber nicht ganz so stabil.

    Bei mir muss das Kind eine "Entschuldigung für die Klasse" übernehmen, um die "verschwendete Zeit", die wir alle fürs Ermahnen oder warten opfern mussten, wieder auszugleichen, z.B. die Tische aller Kinder wischen, alle Tischabfallkörbchen ausleeren, etc. Nachteil: ich muss im Klassenzimmer bleiben, nicht wie beim Abschreiben einfach alle Kinder vors Lehrerzimmer setzen...

    Bei mir auch! Nach dem Wohnungsgrundriss wollten die auch eine Übersicht über die Nutzung des Zimmers (bei mir eine "Arbeitecke", das sollte aber nach neuestem Urteil auch anerkannt werden). Ich schau mir gerne Wohnungsgrundrisse an, daher hab ich schon gedacht: das wäre mein idealer Traumjob, ich würd mir dann aber auch noch Übersichtspläne vom Wohn- und Schlafzimmer wünschen ;)


    Nachdem ich keine Nutzungsskizze hatte, hab ich jetzt mal Photos losgeschickt :) (und warte schon darauf, dass der Antrag abgelehnt wird, weil in dem Regal eine Reihe Bilderbücher und eine Reihe CDs sind... ;) )

    Habe meinen bei ebay ersteigert, Versand erfolgte dann durch die Teppichscheune. Kaufpreis war ca. 50/60 Euro, 200 cm Durchmesseer. Habe ihn schon seit zwei Jahren und bin mit der Qualität sehr zufrieden :)

    Hefte vom Auer-Verlag kenn ich nicht, kann also nichts dazu sagen.


    Interessant fände ich, ob es bei euch Fortbildungen zum Fach "Ethik" gibt. Ich hab nämlich damals bei der bayernweiten Suche keine einzige Fortbildung gefunden - aber unterrichten kann es jeder...

    Meine Meinung zu Hauptfach in Bayern: eigentlich ist es im späteren Lehrerberuf egal, was man genau studiert hat, man muss eh (fast) alles unterrichten (ich hab letztes Schuljahr auch Werken gegeben :) ). Bei der Prüfung ist es das letzte mal entscheidend, was du studiert hast, wie oft habe ich mir manchmal gewünscht, kein so "offenes Fach" wie Deutsch als Prüfungsfach zeigen zu müssen (wo man sich ja erstmal unter soooo vielen Möglichkeiten entscheiden muss), sondern z.B. Erdkunde, wo ganz klar ist, welches Thema sich in der Jahrgangsstufe eignet.


    Später die Schulen sind froh, wenn man möglichst vielfältig einsetzbar ist (z.B. Schwimmschein, Englisch, etc.), aber es ist kein Grund für Anstellung bzw. Ablehnung (zumindest nicht, wenn es ums Beamtenverhältnis geht).


    Die meisten Schulpsychologen haben auch eine eigene Klasse, geben aber z.B. keinen Fachunterricht sondern nutzen die Zeit für beratende Funktionen.

    Musste auch mal Ethik in 3/4 geben. Total doof, da bei uns die Ethik-Gruppen immer recht groß sind (hatte 28 und 30 Schüler) und sich dann die Vorschläge aus dem Lehrerhandbuch zum Ethik-Buch leider nicht geeignet haben (Bastle einen "Wie-kann-ich-die-Umwelt-schützen"-Baum - gute Idee mit 30 Kindern... ;) )


    Die Bücher vom pb-Verlag konnte ich dann ganz gut nutzen, was sich aber auch als ein Segen erwiesen hat, waren die Materialien, die z.B. sämtliche Umwelt-Organisationen sowie cariative Organisationen kostenfrei (teilweise sogar zum einfach-auf-der-Homepage-downloaden) zur Verfügung stellen.

    Habe sowohl schon mal mit den gekauften gearbeitet, als ich Schule wechselte, hab ich sie selber nachgebastelt - allerdings nicht mit der tollen Seite. Bei mir waren das einfach selbst erstellte Word-Kärtchen, die ich dann in unterschiedliche Kästen (Werkzeugschachteln aus dem Baumarkt) sortiert habe und klar ist: für den Satzkasten 1 brauchst du Kästchen 1 und 2, etc. Nicht ganz so hübsch, von den Kindern aber trotzdem gerne gewählt.

    Grammatikkasten ist toll, ich und die Kinder mögen ihn gern und arbeiten viel damit. Könnte aber auch daran liegen, dass wir alle das Wortartenmärchen so sehr lieben :)


    Tolle Montessori-Fortbildung übrigens (bei denen man auch richtig mit den selbst erstellten Materialien heimgeht) zum Bereich "kosmische Erziehung" bietet das "Erfahrungsfeld Lernen". Nach einer theoretischen Einführung hat man dann den Nachmittag Zeit, in einer "vorbereiteten Umgebung" selbst die Materialien zum Arbeiten herzustellen, es ist wirklich an alles gedacht: Scheren, Laminiergeräte, Faden, Nadel, etc. Leider aber auch nicht ganz billig...

    So weit ich weiß, darf eine Privatschule das selbst festlegen... Hab schon mal an ner Waldorf-Schule hospitiert, wa waren sicher 40 Schüler in einer Klasse (die Disziplin aber durchaus größer als bei meinen 20 Kindern...!)

    Mache mittlerweile auch (obwohl an unserer Schule anders üblich) Brotzeitpause nach der Draußenpause, damit haben sich viele Probleme von selbst erledigt (u.a. auch das Problem, nach der Pause wieder zügig ins Klassenzimmer zu kommen, früher hatte ich da so Kandidaten (das sind dann die Jungs), die erst zehn Minuten später wieder rein kamen...)


    Toilettenpause machen wir immer kurz vor der Draußen-Pause, während die anderen Kinder noch die Möglichkeit haben, ihre Schultasche/unter der Bank etc. aufzuräumen. Toiletten werden während der Pause abgesperrt.


    Und ich zähle immer in guter "1, 2 oder 3"-Gewohnheit: "1,2,3, letzte Chance vorbei, ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr wenn die Tür zugeht" Habe für mich die Erfahrung gemacht, dass die Kinder es manchmal ausnutzen, wenn man bis zehn zählt, bei mir wissen sie, dass bei drei eigentlich vorbei ist und da rennt dann jeder zur Tür (wobei ich die im Stehen bleiber und dann im letzten Moment drüber-Hupfer auch kenne... ;) )


    Bei uns ist die Abmachung: aus den Gängen müssen die Kinder draußen sein, da sind alle Lehrer dafür verantwortlich. Notfalls geht schon mal ein Kind noch strumpfsockig in die Aula mit den Straßenschuhen in der Hand. Dass sie dann aus der Pausenhalle wirklich ins Freie gehen, dafür sind die Pausenaufsichten verantwortlich (ist aber ne machbare Aufgabe)

    Bei mir war es (vor fünf Jahren) so:


    Referendariat ging bis zum letzten Schultag der bayerischen Sommerferien. Da gab es auch erst das Zeugnis, bis dorthin gab es auch Geld.


    Ich begann bei einer Schule schon zwei Wochen eher - kein Problem. Ein Anruf beim Schulamt. Zeugnis ausstellen ging zwar noch nicht (das hab ich gebraucht, um bei der neuen Schule eine Stelle als "Lehrer" anzutreten), ich hab aber innerhalb weniger Tage eine Bestätigung erhalten, dass ich die Prüfung mit Note... bestanden habe, ich das bayerische Beamtensystem zum xy-Tag verlassen werde und das Zeugnis am letzten Sommerferientag in Bayern verliehen wird. Die konnte die neue Schule dann übers Schulamt problemlos einreichen.


    Geld hab ich nur bis zu dem Tag, bevor ich bei der neuen Schule angefangen habe erhalten - nachdem ich hinterher aber eine Vollzeitstelle hatte, war das kein Problem, einfach zwei Wochen früher schon ein "richtiges Gehalt" zu bekommen :)

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