Ich denke, es wurde jetzt ausreichend Kritik an der Aussage von SteffdA geübt.
Wir müssen uns alle kurzfristig und mittelfristig darüber Gedanken machen, wie wir mit orthodoxen Muslimen umgehen wollen, die sich aus echten oder vorgeschobenen religiösen Gründen nicht in unsere Gesellschaft integrieren wollen - letztlich läuft es genau darauf hinaus.
Der Islam gehört in meinen Augen durchaus zu Deutschland, aber nur dann, wenn er sich den Gesetzen unseres Landes unterordnet und wenn die Menschen, die dieser Religion angehören, akzeptieren und respektieren, dass die Art und Weise, wie wir hier miteinander umgehen, dass die Gesetze, Normen und Werte, die wir hier alle teilen, nicht verhandelbar sind. Wenn die Auslegung des Islam dies verbietet, dann gehört er nicht hierher - und wir sprechen hier nicht von bedingungsloser Assimilierung sondern von Integration.
Menschen, die den Islam konservativ oder fundamentalistisch leben wollen, finden hier auf dieser Erde von der Westsahara bis nach Indonesien eine breite Auswahl an Staaten und Zweigen des Islam, wo sie nicht durch uns Ungläubige gestört werden, wo Demokratie und Gleichberechtigung nicht den "reinen Glauben" Allahs und seines Propheten zu beflecken drohen.
Alle Muslime müssen sich letztlich die Frage stellen bzw. sich stellen lassen, wieso sie in einem Land der Kuffar leben wollen, in dem Frauen vorehelichen Verkehr haben dürfen, sich ihre Ehepartner oder -partnerinnen selbst frei aussuchen dürfen, sich nicht verschleiern müssen und anderen Männern die Hand geben können, in dem man Schweinefleisch isst und Karikaturen mit religiösem Bezug im Rahmen der Vorgaben des Grundgesetzes erlaubt.
Die Antwort ist letztlich die, dass es ihnen hier besser geht als in nahezu jedem anderen Land, wo der Islam quasi Staatsreligion ist.
Der Islam ist jedoch nicht nur eine Religions- sondern auch eine Kulturgemeinschaft. Er wähnt sich in seinem Selbstverständnis allen anderen Kulturen überlegen und muss doch erfahren, dass die Welt nicht von ihm sondern von den Kuffar dominiert wird und dass die Zeit gewissermaßen über ihn hinweg gegangen ist. Der daraus in den letzten zweihundert Jahren gewachsene Minderwertigkeitskomplex in Verbindung mit der empfundenen immerwährenden latenten Bedrohung durch die Ungläubigen wird dann durch besondere Religiosität (in Extremform durch Terrorismus) kompensiert. Der Ball liegt seitdem beständig im Feld der Muslime, auch wenn sie mitunter annehmen, es sei an uns, ihr rückständiges Weltbild durch unsere Toleranz - nebenbei auch ein Teil unserer Werte - endlich als gleichwertig zu akzeptieren. Da schließt sich dann der Kreis. Wenn das bedeutet, dass wir zulassen sollen, dass unsere Gesetze und unsere grundsätzlichen Werte nicht mehr respektiert und akzeptiert werden müssen, dann gehört der Islam bzw. diese Form des Islam nicht zu Deutschland.