Beiträge von Bolzbold

    Solange es geht, versuche ich, die 41 Stunden unter der Woche in der Schule zu verbringen und alles wegzuarbeiten. Bisher (zweite volle Schulwoche ist um) gelingt mir das, so dass ich am Wochenende nur das absolut notwendige mache - wie jetzt eine in der Tat eine wichtige Rückfrage zu beantworten und das "Problem" zu lösen.

    Mein Ziel ist es, wenigstens einen, wenn nicht zwei freie Tage am Wochenende zu haben, gerade WEIL es auch noch ein Leben ohne bzw. außerhalb der Schule gibt.

    Ich denke, es wurde jetzt ausreichend Kritik an der Aussage von SteffdA geübt.

    Wir müssen uns alle kurzfristig und mittelfristig darüber Gedanken machen, wie wir mit orthodoxen Muslimen umgehen wollen, die sich aus echten oder vorgeschobenen religiösen Gründen nicht in unsere Gesellschaft integrieren wollen - letztlich läuft es genau darauf hinaus.

    Der Islam gehört in meinen Augen durchaus zu Deutschland, aber nur dann, wenn er sich den Gesetzen unseres Landes unterordnet und wenn die Menschen, die dieser Religion angehören, akzeptieren und respektieren, dass die Art und Weise, wie wir hier miteinander umgehen, dass die Gesetze, Normen und Werte, die wir hier alle teilen, nicht verhandelbar sind. Wenn die Auslegung des Islam dies verbietet, dann gehört er nicht hierher - und wir sprechen hier nicht von bedingungsloser Assimilierung sondern von Integration.

    Menschen, die den Islam konservativ oder fundamentalistisch leben wollen, finden hier auf dieser Erde von der Westsahara bis nach Indonesien eine breite Auswahl an Staaten und Zweigen des Islam, wo sie nicht durch uns Ungläubige gestört werden, wo Demokratie und Gleichberechtigung nicht den "reinen Glauben" Allahs und seines Propheten zu beflecken drohen.

    Alle Muslime müssen sich letztlich die Frage stellen bzw. sich stellen lassen, wieso sie in einem Land der Kuffar leben wollen, in dem Frauen vorehelichen Verkehr haben dürfen, sich ihre Ehepartner oder -partnerinnen selbst frei aussuchen dürfen, sich nicht verschleiern müssen und anderen Männern die Hand geben können, in dem man Schweinefleisch isst und Karikaturen mit religiösem Bezug im Rahmen der Vorgaben des Grundgesetzes erlaubt.

    Die Antwort ist letztlich die, dass es ihnen hier besser geht als in nahezu jedem anderen Land, wo der Islam quasi Staatsreligion ist.

    Der Islam ist jedoch nicht nur eine Religions- sondern auch eine Kulturgemeinschaft. Er wähnt sich in seinem Selbstverständnis allen anderen Kulturen überlegen und muss doch erfahren, dass die Welt nicht von ihm sondern von den Kuffar dominiert wird und dass die Zeit gewissermaßen über ihn hinweg gegangen ist. Der daraus in den letzten zweihundert Jahren gewachsene Minderwertigkeitskomplex in Verbindung mit der empfundenen immerwährenden latenten Bedrohung durch die Ungläubigen wird dann durch besondere Religiosität (in Extremform durch Terrorismus) kompensiert. Der Ball liegt seitdem beständig im Feld der Muslime, auch wenn sie mitunter annehmen, es sei an uns, ihr rückständiges Weltbild durch unsere Toleranz - nebenbei auch ein Teil unserer Werte - endlich als gleichwertig zu akzeptieren. Da schließt sich dann der Kreis. Wenn das bedeutet, dass wir zulassen sollen, dass unsere Gesetze und unsere grundsätzlichen Werte nicht mehr respektiert und akzeptiert werden müssen, dann gehört der Islam bzw. diese Form des Islam nicht zu Deutschland.

    Da ich selbst einen asiatischen Migrationshintergrund habe, hätte ich mit dem Schüler über Rosinenpickerei in unserem Land bzw. unserer Kultur gesprochen. Es kann nicht angehen, dass er als Moslem zentrale Annehmlichkeiten (Sicherheit, Wohlstand, Stabilität, Bildungschancen) eines Landes der Kuffar in Anspruch nimmt, aber einige zentrale gesellschaftliche Normen aus religiösen Gründen mit den Füßen tritt. Uns geht es hier nicht deshalb so gut, obwohl bei uns die Frauen gleichberechtigt sind, sondern WEIL sie gleichberechtigt sind.

    Und es wird Zeit, dass diese jungen Männer das endlich kapieren.

    Hallo zusammen!

    In einer interessanten Abordnung habe ich folgenden Satz gelesen: "Die Abordnung ist kein Beförderungsamt"

    Bedeutet das, die Beförderung hängt an meiner Schule? Wie oft/selten ist es, dass man bei einer 50%-Abordnung noch eine Beförderung bekommt?

    Und noch eine Frage, wo ich dabei bin: Wenn ich mich für eine Abordnung bewerbe, wie sehr könnte eine Schulleitung eingreifen?

    Danke für eure Antworten!

    Der Satz ist eine Formalie. Mit der Abordnung wird man nicht befördert.

    Man kann sich theoretisch während der Abordnung auf eine Beförderungsstelle bewerben.

    Je nachdem, wohin man abgeordnet wird, kann man auch dort befördert werden. Dann steht da der Satz in der Stellenausschreibung, dass die Beurteilungskompetenz nach zwei Jahren auf die neue Dienststelle übergeht und die Beurteilung dann Teil einer Personalmaßnahme - sprich Beförderung - sein kann. Wenn man zu 50% abgeordnet ist, müssen sowohl Schule als auch die andere Dienststelle in diesem Fall einen Beurteilungsbeitrag leisten - und man braucht eine Bezirksregierung, die dann mitspielt. Das trifft meiner Kenntnis nach nicht auf alle BR zu.

    Was ich nicht gut finde: Zahnspangen für Jugendliche werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen, wenn die Zahnkorrektur nur der Optik dient. Wenn das Gebiss hässlich ist, aber beißt, kann man es so lassen.

    Das gilt aber auch für die Beihilfe. Da die bei den Kindern 80% übernimmt, würde eine rein kosmetische Zahnregulierung auch bei den PKV-PatientInnen reinhauen.

    Man sollte nicht vergessen, dass je mehr Parameter man in Untis einstellt, es womöglich auch gerade deswegen dann zu "interessanten" Plänen kommen kann, die wiederum andere KollegInnen auf den Plan rufen. (Das war jetzt tatsächlich mal ein unbeabsichtigtes Wortspiel.)

    Stichwort Teilzeit, Stichwort Stillstunden, Stichwort "ich kann/will nie zur ersten Stunde"... Unabhängig von der Berechtigung dieser Anliegen erschwert das zusätzlich das Erstellen des Stundenplans.

    Es wird nicht daran gearbeitet. Effektive Lösungen würden Geld kosten und "wichtigere" (bzw. prestigeträchtigere) Vorhaben behindern.

    Die Schulträger sind für die Ausstattung der Gebäude zuständig - vor diesem Hintergrund ist das ein riesiger Flickenteppich. Und das wird auch so bleiben.

    Die Maßnahmen des Arbeitsschutzes greifen bei uns leider nur bedingt.


    In NRW ist das hier geregelt.

    BASS 2022/2023 - 12-52 Nr. 1 Teilnahme am Unterricht und an sonstigen Schulveranstaltungen (schul-welt.de)

    Nebenbei sei bemerkt, dass das Gebäude des Schulministeriums von NRW auch nicht ansatzweise über einen Sonnenschutz, der den Namen verdient, verfügt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwitzen bei dieser Witterung gerade in den Büros, die in Richtung des Sonnenlaufs liegen, erheblich. Das Architektenprojekt ist ein Glaskasten, in dem die Fenster die einzigen undurchsichtigen "Wände" sind. (Das Wand-/Fenster-Verhältnis ist quasi umgekehrt.)

    Der Unterricht muss aber nicht zwangsläufig im Gebäude stattfinden - ggf. findet sich ja ein schattigeres Plätzchen auf dem Campus, wo man genauso gut (oder schlecht) arbeiten kann, ohne dass man zerfließt.

    Während die GKV nur Fallpauschalen zahlt (plus evtl. Auslagen) und ebenso nicht alle Leistungen, die ein Arzt oder eine Ärztin erbringt, können selbige zum einen den 2,3fachen Satz abrechnen und für jeden Handgriff abrechnen. Damit verdienen Ärzte letztlich an den PKV-PatientInnen und nicht an den GKV-PatientInnen.

    Ich schwanke zwischen "leider" und "Gott sei Dank", was das Bevorzugen der PKV-PatientInnen betrifft.

    In NRW muss man keine Schnitte genehmigen lassen.

    Aber verstehe schon, was du meinst. Man sucht halt auch da, wo kein ansatzweise gerader Satz steht, nach Inhalt.

    Das ist aber faktisch so gewollt. Irgendwoher muss die inflationäre Zahl der AbiturientInnen (aber keinesfalls damit Studierfähigen) ja kommen.

    Wow, da bin ich neidisch.

    Unsere Schüler sind allerdings auch durch die Bank weg so schlecht (ich spreche jetzt von Spanisch neu einsetzend), dass da quasi die ganze Seite total rot ist. Es ist so gut wie nicht verständlich. Das hält halt zeitlich sehr auf. Trotzdem muss ich ja immer nach Punkten suchen, kann ja schlecht pauschal dem ganzen Kurs eine 5 geben.

    Fairerweise muss ich einräumen, dass das am Anfang natürlich deutlich länger gedauert hat. Mittlerweile sehe ich aber schlichtweg nicht mehr ein, so viel Zeit darauf zu verwenden. Es hat keinen erkennbaren Mehrwert.

    Ich habe einmal eine Nachfrage zu den sehr aufwändigen Korrekturen: Stehen diese (also die ganzen Bemerkungen, Verbesserungen von seiten des Lehrers usw.) im Verhältnis zum Lerneffekt für die Schüler?

    Wäre da nicht ersatzweise eine Nachbesprechung bzw. eine gemeinsame Verbesserung vom Lerneffekt her effektiver?

    Da ich in der Oberstufe nur das positiv korrigiere, was die SchülerInnen aus meiner Sicht nicht wissen oder nicht besser schreiben konnten, spielt dieser Aspekt "nur" insofern eine Rolle, als dass der Lerneffekt nur bei den SchülerInnen vorhanden ist, die ohnehin leistungsstark sind.

    Das Lesen, verstehen, entziffern, korrigieren, in das Bewertungsraster eintragen als Ganzes nimmt sehr viel Zeit in Anspruch und ist eine Tätigkeit, die sehr viel Konzentration verlangt. Eine Nachbesprechung findet bei mir zusätzlich statt, da sage ich dann generelle Dinge zur Klausur.

    Deiner Nachfrage stehen die KMK-Vereinbarung zur Oberstufe sowie die Oberstufenverordnungen der Bundesländer entgegen. Wir müssen das so machen - nicht zuletzt, da wir ab der Q-Phase bereits abiturrelevante Noten vergeben müssen.

    Ich hätte gejubelt. Keine Sek I, was das an Nerven spart...

    Bei sicherlich deutlich über 100 Oberstufenklausuren pro Quartal? Das sind für eine/n Anfänger/in selbst bei schnellem Arbeiten geschätzte zwei vollständige Arbeitswochen, die man neben dem vollen Deputat noch abreißen muss. Soviel zum Thema Nerven...

    Bezüglich der Beförderung:
    SGV § 7 Beförderung, Erprobungszeit | RECHT.NRW.DE

    Abs. 2 und 3 sind für Dich relevant.

    Bezüglich der Funktionsstellen:
    SGV § 34 Zugang zu Leitungsämtern und Ämtern mit besonderen Funktionen | RECHT.NRW.DE


    Bezüglich der Versetzung:
    JaehrlicherVersetzungserlass.pdf (nrw.de) Ziffer 3.

    (Diese Informationen hat Dir ein Funktionsstelleninhaber mit 17 Jahren Dienstzeit (nach dem Ref.) und ebenfalls einer 5-Punkte-Bewertung in der letzten dienstlichen Beurteilung zusammengestellt. Mit gezieltem Googeln und Lesen lassen sich diese Infos alle problemlos zusammentragen. :) )

    Wenn man Kinder hat, relativiert sich alles, egal wo man wohnt. Wir haben zeitweise 3 Studenten auf einmal finanziert. Mit Kindern kann man nicht durchgängig arbeiten, wenn man sie nicht von Anfang an irgendwo abgeben will. Kitas, Musikschulen und anderes kosten viele hundert Euro pro Monat (und nicht jeder kann sich das leisten, was ungerecht ist). Meist arbeitet eine/r mehrere Jahre Teilzeit, was weniger Gehalt/Besoldung bedeutet und weniger Rente/Pension. Dafür finanzieren unsere Kinder die Rente/Pension der Kinderlosen.

    Richtig. Aber nur zum Teil. Die Kinderlosen haben ihrerseits unsere universitäre Ausbildung durch ihre Steuern mitfinanziert. Ebenso finanzieren sie öffentliche Einrichtungen, von denen unsere Kinder profitieren, mit. Daher ist das mit der Aufrechnung so eine Sache.

    Was vermutlich langfristig schwerer wiegt als die Kosten, die Kinder "verursachen", sind tatsächlich die Gehaltseinbußen und die dadurch verringerte Pension. Gleichwohl gehe ich davon aus, dass meine Frau und ich "bis zum Schluss" zusammenbleiben werden und damit ohnehin alles in einer Kasse bleibt. So werden wir auch im Alter nicht darben müssen.

    Bolzbold

    Einen Auslandsurlaub, nicht jedes Jahr sondern gelegentlich, wo würdest Du denn in Deiner Bedürfnispyramide einordnen?

    Wenn wir einen Urlaub im Ausland verbracht haben, dann bisher (in den letzten 16 Jahren) nur zweimal in den Niederlanden und einmal in Paris zum runden Geburtstag meiner Frau. Ich war 2014 das letzte Mal alleine im überseeischen Ausland, als ich meinen Vater ein letztes Mal besucht habe, bevor er gestorben ist. Seitdem keine Flugreise mehr.

    Ein Auslandsurlaub ist ein "nice to have", denn Flugreisen mit drei Kindern in der Hauptsaison gehen echt ins Geld. Unsere Urlaube haben bisher allesamt jeweils - wenn überhaupt - maximal ca. 3.000 Euro für uns alle zusammen (für zwei Wochen in einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus inkl. Essen, Ausflüge, Eintritte, Sprit) gekostet. Teils deutlich weniger, denn da sind wir "geizig". Der Erholungswert eines Urlaubs mit drei Kindern bemisst sich für uns nicht durch die Entfernung des Ortes. Urlaub mit drei Kindern ist Alltag unter erschwerten Bedingungen - es sei denn, man gibt einen fünfstelligen (!) Betrag für einen zweiwöchigen Urlaub im Familotel mit Kinderbetreuung und Action rund um die Uhr aus. Und das können (und wollen) wir uns in der Tat nicht leisten.

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