Ich hätte lieber eine schöne Eigentumswohnung in der Stadt statt diesem freistehenden Einfamilienhaus auf dem Kaff, mit genug Platz für 3 Autos, die braucht so eine Familie auf dem Kaff nämlich auch.
Das Argument, dass es für Kinder so schön ist auf dem Kaff gilt auch nur bis zu einem bestimmten Alter. Ich habe es einfach nur gehasst, dass man ohne Elterntaxi und ewig lange Fahrten nirgendwo hin kam.
Definiere "Kaff". Das ist mir zu diffus. Wenn es ein Dorf wäre (ca. 3.000 Ew.) wie das, in dem meine Großmutter 50 Jahre gelebt hatte, dann würde ich Dir zustimmen. Da kommst Du ohne fahrbaren Untersatz nicht weit.
Ich wohne in einer Kleinstadt , die durch die Eingemeindung mehrerer vorher eigenständiger Kommunen jetzt bei ca. 70.000 Einwohnern liegt. Die Bedürfnisse des täglichen Bedarfs lassen sich hier teils zu Fuß, teils mit dem Fahrrad und je nach Menge und Gewicht natürlich mit dem Auto bewältigen. Es gibt Grundschulen, weiterführende Schulen, Vereine und mehr.
Wir wohnen in einer gemischten Neubausiedlung (aus 2005) und bewohnen selbst eine DHH - verkehrsberuhigte Zone, ein großer Platz vor dem Haus, mehrere Spielplätze in Steinwurfreichweite. Viele Kinder im Alter meiner drei Kinder - weitgehend also ein Bullerbü.
Natürlich müssen wir auch mal Elterntaxi spielen - da kann man sich aber auch mit anderen Eltern abwechseln; irgendwann sind die Kinder groß genug, um alleine zu gehen/fahren.
Gerade in Corona-Zeiten war es letztlich ein Privileg, dass die Kinder mit entsprechend von uns überwachtem Abstand dort nach wie vor weitgehend ausgelassen spielen konnten.
Als jemand, der in einer gutbürgerlichen Großstadt aufgewachsen ist, empfinde das oben beschriebene Leben für die ganze Familie durchaus als sehr lebenswert. Ich will es eigentlich gar nicht anders haben.