Beiträge von Bolzbold

    Ich denke, dass viele Frauen insgeheim ähnliche Wünsche hegen, dies aber eher ein "nice to have" ist als ein "must have".

    Viele Frauen haben heute immer noch die Möglichkeit, sich Männer zu suchen, die erheblich mehr als sie verdienen. Dagegen ist an sich erst einmal nichts weiter einzuwenden.
    Für mich stellt sich die Frage, ob es vertretbar ist, dass ich mir jemanden suche, mit dem ich mir meine Ansprüche erfüllen kann, die ich sonst nicht erfüllen könnte bzw. erfüllt bekäme - denn Luft und Liebe bekäme ich ja auch von einem Mann, der weniger verdient.
    Wenn eine Beziehung ein stetes Geben und Nehmen ist, dann stellt sich für mich als nächstes die Frage, was denn dann auf der "Gebenseite" steht.
    Ganz überspitzt stellt sich dann noch für mich die Frage, ob das nicht die ganze Debatte um Sexismus etc. ad absurdum führt, wenn genau solche Verhaltensweisen aus scheinbar pragmatischen Gründen von gebildeten Frauen weiter kultiviert werden.

    "Ich bin emanzipiert, führe eine moderne Partnerschaft auf Aufgenhöhe, doch greife ich auf alte Rollenmuster zurück, wo es mir Vorteile bringt."

    Ich glaube, mit unserem eigenen Nationalbewusstsein hat das nichts zu tun.
    Wer sich primär als Deutscher ansieht, kann keinem türkischen Autokraten huldigen. Wenn man sich nicht mit Deutschland identifizieren kann oder will, dann respektiere ich das. Ob man wie Özil, der sich angegriffen fühlt, dann mit der Rassismuskeule kommen muss, wage ich jedoch zu bezweifeln. Den Fehler hat ER gemacht.

    Aus den Erfahrungen mit männlichen wie weiblichen türkischstämmigen Schülern kann ich sagen, dass die türkische und die deutsche Mentalität in einigen Bereichen schlichtweg unvereinbar sind. Da kann es dann kein "sowohl als auch" geben, ohne sich komplett unglaubwürdig zu machen, Rosinen zu picken oder eben einen Shitstorm zu provozieren wie Özil.

    Nachdem nun Özils Statement zu seinem Foto mit Erdogan nun eine der Top-Schlagzeilen einiger Online-Nachrichtenportale war, komme ich nicht umhin folgendes festzustellen:

    Özils Verhalten ist aus meiner Sicht einerseits verständlich. Andererseits weist es aber auf das zentrale Problem hin, das viele türkischstämmige Bürger selbst in dritter Generation in diesem Lande haben.
    Dann wiederum frage ich mich, wie jemand so naiv und politisch offenbar völlig ungebildet sein kann, um der Ehre und des Respekts halber einem Autokraten zu huldigen, was er noch nicht einmal als solches erkennt, obwohl es deutschlandweit als solches wahrgenommen wurde.

    Meine hinsichtlich des Ergebnisses völlig offene Frage ist nun, wie unsere Gesellschaft mit dem Phänomen, dass Menschen wie Özil offenbar zwischen den Kulturen gefangen sind dies ganz offensichtlich früher oder später zu erheblichen interkulturellen Konflikten führt, künftig umgehen soll. Letzlich haben wir alle damit ja jeden Tag mehr oder weniger zu tun.

    (Vielleicht können wir hier allgemeine Kritik am Islam, der Türkei, dem Kopftuch, Burkinis, Erdogan etc. zugunsten einer konstruktiven Diskussion zurückstellen.)

    Wir finden im Kollegium durchaus auch andere Themen als Schule - gerade wenn man Familie hat oder gemeinsam auch am Wochenende etwas unternimmt. Natürlich spielt Schule als Gesprächsthema grundsätzlich oft eine Rolle, aber es ist auch durchaus erholsam, einmal über etwas anderes zu reden.

    In meinem Kollegium sind die meisten KollegInnen in langjährigen Partnerschaften/Ehen und wir sind ein recht junges Kollegium, d.h. weniger als 1/5 sind 60+ und ca. 1/4 sind 50+.
    Diejenigen, die seit Jahren Single sind, würde ich nicht per se ob ihres "Beziehungsstatus'" be- oder verurteilen wollen.
    Das kann an so vielen unterschiedlichen Faktoren liegen und ich finde es für die meisten der Dauersingles sehr schade, dass sie nicht den Partner fürs Leben gefunden haben. Dennoch mögen die Dauersingles das mitunter gar nicht so dramatisch erachten. Vielleicht sind sie glücklich mit ihrem Leben oder setzen andere Schwerpunkte.

    Eine Lehrerin als Partnerin eines Lehrers hat in meinen Augen mehr Vor- als Nachteile. Die Arbeitszeiten sind ähnlich, das Verständnis dafür, wie der Job funktioniert und wo und wie die Belastungen sind, ebenso. Die Gespräche drehen sich auch, aber aufgrund dessen, dass die Beziehung eben primär in der außerschulischen Zeit aktiv stattfindet, nicht primär um Schule. Eine Lehrerin als Partnerin eines Lehrers bringt noch einmal eine andere fachliche Sichtweise auf Dinge, die einen selbst umgeben oder beschäftigen. Besonders, wenn sie an einer anderen Schulform unterrichtet. Das ist mitunter sehr bereichernd.
    Die vielen Gemeinsamkeiten, das Verständnis für den Beruf des Partners und ein gleicher Sozialstatus sind durchaus positive Rahmenbedingungen für eine funktionierende Beziehung abseits der individuellen Persönlichkeiten. Im Schuldienst macht man in der Regel auch keine Karriere, so dass man auch auf Augenhöhe bleibt.

    Ein ganz pragmatischer Vorteil sind am Rande noch die stets gemeinsamen Ferien.

    Bei uns im Kollegium sind viele Kolleginnen mit Männern, die in der freien Wirtschaft arbeiten und oft deutlich mehr arbeiten und mehr Geld verdienen, verheiratet. Das führt bei Kindern dann dazu, dass sie die ganze Last der Krankheitstage und der unwirtschaftilchen Teilzeittätigkeit übernehmen müssen. (Vielleicht hätten es da aber auch ein Golf statt einem BMW und ein 300k Haus statt dem 500k Haus getan sowie die 100 € Lampe statt der 800er...)

    Das Familienleben in Doppellehrerhaushalten leidet zwar manchmal unter den Korrekturbergen, dafür gibt es aber in den Ferien reichlich Zeit zum Nachholen. Insgesamt sehen Doppellehrereltern ihre Kinder sicherlich häufiger bzw. sind zu Hause öfter präsent als der 8-17h Bürohengst. Das ist für Familienmenschen sicherlich unbezahlbar.

    Hallo und willkommen im Forum.

    Ich bezweifle, dass sich hier zu viele User dezidiert über ihr Privatleben auslassen. Dazu ist dieses Forum an sich nicht gedacht.
    Ob man sich hier derart exponieren möchte, weil Partnersuche bzw. Beziehung nun einmal ein sehr persönlicher Bereich ist, wage ich zu bezweifeln.

    Korrekt, aber so kann man immerhin für sich selbst "moralisch" punkten, da man sich ja "entschuldigt" hat. Auch wenn es eher eine Frage der präzisen Artikulation ist, so würde streng genommen der "Sünder" durch ein "Entschuldigen" sich selbst reinwaschen können, ohne auf die Annahme selbiger durch denjenigen, dem man übel mitgespielt hat, angewiesen zu sein.

    Ich meine das hier aus §7

    Zitat


    (1) In einem Tarifvertrag oder auf Grund eines Tarifvertrags in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung kann zugelassen werden,
    1.abweichend von § 3
    a) die Arbeitszeit über zehn Stunden werktäglich zu verlängern, wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt,
    b) einen anderen Ausgleichszeitraum festzulegen

    Und das hier aus §19

    Zitat


    Bei der Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben im öffentlichen Dienst können, soweit keine tarifvertragliche Regelung besteht, durch die zuständige Dienstbehörde die für Beamte geltenden Bestimmungen über die Arbeitszeit auf die Arbeitnehmer übertragen werden; insoweit finden die §§ 3 bis 13 keine Anwendung.

    http://vbe-nrw.de/downloads/PDF%…beit_120416.pdf

    Wenn es da eine Chance gäbe, hätten die Verbände längst geklagt. Die anderen Verbände schreiben ähnliches.

    Nebenbei lässt das Arbeitszeitgesetz in §7 ausdrücklich abweichende Regelungen zu und §14 käme vermutlich für uns zur Anwendung. Da Klassenfahrten in der Regel pro Lehrkraft einmal im Jahr anfallen und das auch nicht jedes Jahr, dürften die Aussichten bei einer Klage eher gering sein, zumal man ja auch in der Regel zu zweit fährt und sich so die Arbeit zumindest auf dem Papier teilen könnte. So würden das vermutlich die Juristen sehen.
    §19 regelt ferner die Übertragbarkeit der Regelungen für Beamte auf Angestellte im ÖD.

    Es lohnt sich anscheinend immer, nicht nur die ersten drei Paragraphe eines größeren Gesetzeswerkes zu lesen.

    Wie kommst du immer auf "weniger Geld"? Ich glaube in fast allen Bundesländern bekommen Lehrer für die Sekundarstufe I genau das gleiche Geld wie ihre Grundschulkollegen. Und mehr Stunden sind es auch nicht zwangsläufig in NRW. Real- und Hauptschullehrer haben auch 28 Stunden, S1-Gesamtschullehrer haben zwar 25,5 Stunden, aber haben dafür auch häufig Unterricht bis teilweise 16 Uhr. Und dazwischen etliche Springstunden. Also mit solchen pauschalen Aussagen wäre ich hier auch etwas zurückhaltender.

    Bitte nicht mich hier zitieren. Das war ich nicht.

    Schönes Beispiel für einen Syllogismus.
    Obersatz: "Dienstrecht" (das per definitonem nicht auf Angestellte anwendbar ist, weil sie keinen Dienst leisten) ist Landesrecht, das ArbZG ist Bundesrecht.
    Untersatz: Bundesrecht bricht Landesrecht.
    Schlussfolgerung: Also kann das ArbZG nicht von irgendeinem dahergelaufenen "Dienstrecht" ausgehebelt werden.

    Das scheint selbst die GEW anders darzustellen, oder irre ich mich?

    https://www.gew-bildungsmacher.de/fileadmin/frei…Arbeitszeit.pdf


    Wie du merkst, hast du eben keine Argumente. Gesamtschulen sind eben NICHT besser auf die Inklusion vorbereitet, nur das Gymnasium zieht sich wegen Standesdünkel da eben heraus. Die Einstellung vieler Eltern und Lehrer ist halt "Mit den Assis oder Dummen wollen wir nichts zu tun haben".


    Diese simplifizierenden, pauschalen "Erklärungsversuche" helfen hier nun wirklich nicht weiter.

    Es geht weniger um "damit zu tun haben zu wollen" als vielmehr darum, ob mit bestimmten Inklusionskindern ohne Doppelbesetzung oder der Möglichkeit, Inklusionskinder bei Bedarf aus dem regulären Unterricht zu ziehen, für die anderen 27 Kinder noch Unterricht möglich ist. Die haben nämlich auch ein Recht auf Unterricht und Bildung - und auch das dürfte schulformübergreifend gelten.

    Wir haben in Deutschland eine merkwürdige Entwicklung, was den Umgang mit Minderheiten generell und was die Hypersensibilität im Umgang mit diesem Thema angeht. Das zeigt sich bei der Form der Umsetzung der Inklusion wie auch beim Gender-Sternchen.

    Als ich heute die Nachricht im Radio gehört habe, habe ich mir nur noch gedacht:

    Da werden jetzt also die Schulen belohnt, die das Problem ausgesessen haben und die Schulen mit Inklusionskindern bestraft, die ein Inklusionskonzept etc. erstellt haben. Wie man mit 25 Schülern in einer Klasse, davon drei Inkludierte, alleine unterrichten soll, ist mir schleierhaft, zumal wenn es um Inkludierte mit sozialem und emotionalem Förderbedarf geht.

    Ach ja: Bei mir am Ort machen sie Ende nächster Woche zum Schuljahresende die Förderschule zu, wegen der Inklusion. :daumenrunter:


    Dieselbe Frage stellt sich aber schulformunuabhängig. Und die Gymnasien haben sehr wohl ihren Anteil an Inklusionskindern bekommen. Bei Kindern mit SE-Schwerpunkt oder Lernbehinderung wirkt sich die individuelle Problematik des Kindes im Vergleich zu den anderen Kindern nur noch stärker aus.
    Ich kann mir kaum vorstellen, dass das wirklich so gewollt ist.

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