Ich denke, in unserem Beruf kommt und kam es vor allem auf Herz und Humor an. Das hat man immer dabei. Und wenn das ein junger Kollege schon am Anfang nicht mitbringt, frage ich mich, wo das dann im Laufe des Berufslebens herkommen soll????
Das würde viele Konzepte und Methoden überflüssig machen. Da bin ich mir sicher.
Und man kann auch wie ein Profi arbeiten (und sich damit vom allgegenwärtigen Wahnsinn abgrenzen) und gleichzeitig empathisch sein.Arbeit empfindet man immer dann als belastend, wenn sie sinnlos ist oder so erscheint. Ansonsten ist der Mensch so konzipiert, dass er etwas aushält.
Naja, immerhin sind jetzt "Haut und Haare" schon aus deiner Aufzählung raus, und nur noch Herz und Humor übrig. Dem kann ich mich schon eher annähern. Humor braucht man. Herz insoweit, als dass man zwar ein Profi, aber kein kalter Fisch sein sollte.
Wie ein Profi zu arbeiten, muss man erst lernen. Da reichen die 2 Jahre oft weltfremdes Referendariat nicht, wo man kleine Brötchen backen oft nicht lernt, sondern große Hochzeitstorten zu gestalten. Diese nachfolgende Berufsanfangs-Lernphase muss, was die Prioritäten angeht, so eingeteilt sein, dass man das Wichtigste solide beherrscht (bodenständige, wirksame Stunden halten, angemessen und ökonomisch korrigieren, eine Reihe / Jahresplan im Überblick/Griff haben, die pädagogischen Grundlagen sicher und ohne Panik meistern).
Dann kann man sich um die Kür kümmern, die sicher das Berufsleben auch bereichert, aber nicht, wenn man sie a) noch nicht wirklich beherrscht und b) man eh an allen Baustellen über- oder sehr gefordert ist.
Das halte ich für professionell und das hat m.E. nichts mit geringer Belastbarkeit zu tun. Und ich finde auch nicht, dass das, was du in deinem Post weiter oben forderst -
ZitatUm gut im Beruf zu werden/zu sein, sollte man am Anfang sich mit Haut und Haaren (du hast das Herz vergessen) in den Beruf stürzen.
- so klingt, als sei das diese professionelle Herangehensweise: "Haut, Haare und Herz" und dann noch hinein-"stürzen". Klingt für mich nicht sehr sinnvoll.
Ich erlebe Jungkollegen überwiegend nicht als wenig belastungsfähige Jammerer oder von-Vornehereinverweigerer. Und auch nicht als überangagierte Sucher nach dem pädagogischen Märtyrertod. Sondern überwiegend als systematisch (und systemisch) überlastet und deshalb durchaus willig, dem einen Riegel vorzuschieben, wenn man denn wüsste, wie. Dafür machen wir - wenn es unsere Zeit zulässt - Beratungen.
