Der eine davon hatte ne Sprachstörung oder kam aus Bayern...
Beiträge von Meike.
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Also ich mach den Job noch so gern dass ich weiter arbeiten würde, gewänne ich ein paar Millionen - aber jedes Mal, wenn mir irgendjemand mit irgendwas Nervigem auf den Keks ginge, würde ich es genießen zu sagen: "Wissen Sie, ich muss das hier nicht machen... deshalb mach ich's auch nicht so - sondern so. Feuern Sie mich doch
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Ich schließe mich meinem Vorredner an - die vom TE genannten Aspekte sind Sekundäraspekte, die sicherlich auch irgendwo zum Tragen kommen, jedoch in meinem Fall nicht berufswahlentscheidend waren.
Für mich wären folgende Fragen relevant:
- möchte ich mit Jugendlichen oder jungen Erwachsenen sehr eng zusammenarbeiten?
- möchte ich diesen Menschen tagtäglich Wissen und Kompetenzen sowie sozialadäquates Verhalten vermitteln?
- möchte ich auch mit den persönlichen Problemen dieser Menschen tagtäglich konfrontiert werden - inklusive der Probleme, die sie in der Schule machen?
- halte ich den instutionell bedingten Stress langfristig physisch und psychisch aus?
- kann ich damit umgehen, dass in regelmäßigen Abständen eine neue pädagogische Sau durchs Dorf getrieben wird und ich das Ganze als Landesdiener brav umsetzen darf und konzeptionell entwickeln darf, um es nach fünf Jahren wieder in die Tonne zu kloppen?
- schaffe ich es, schulische Probleme dort zu lassen, wo sie hingehören, d.h. kann ich zu Hause abschalten?
- macht es mir etwas aus, aufgrund meiner Profession oder des Beamtenstatus als Sündenbock der Nation zu gelten? Oder anders gefragt: Schaffe ich es, über den typischen Stammtischparolen zu stehen und solche Dinge an mir abprallen zu lassen?
- habe ich eine hohe Frustrationstoleranz und kann zwischen Dingen differenzieren, die sich an mir persönlich und Dingen, die sich an meiner Rolle als Lehrer festmachen?Gruß
Bolzbold
Und: hab ich ein Faible für meine Fächer?
Und noch wichtiger: Beherrsche ich sie? Kann ich sie flexibel anwenden, ummodeln, anpassen, in die Tiefe wie in die Breite, je nach Klasse/Kurs?
Humor muss sein, aber auch der nötige Ernst.Berufung ist ein Mythos, Professionalität ist wichtiger.
ZitatMich interessieren deshalb vor allem die Antworten von denjenigen, die Lehramt nicht studiert haben, weil sie es lieben, sondern wegen vermeintlichen Vorteilen wie Geld und Ferien. Habt Ihr tatsächlich so hart zu kämpfen und große Probleme wegen Euren (falschen) Vorstellungen und Motiven, oder lässt es sich einigermaßen aushalten, oder liebt Ihr den Beruf sogar mittlerweile?
DAS - Geld&Ferien - ist allerdings wirklich ein bisschen wenig. Solche Leute müssen zwar nicht unbedingt hart kämpfen, oft/öfter/manchmal sind das dann die klassischen Wegducker... aber das Kollegium und die Schüler kämpfen dann hart mit deren ...Hinterlassenschaften. Die Selbstwahrnehmung der besagten Exemplare ist allerdigs gar nicht so negativ: sie haben ja nun die Ferien und das Geld...
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Danke, Friesin! Das, und den Schülern erklären, dass die offizielle Meinung "der Kirche" über sie nicht die geringste Rolle in ihrem Leben spielen sollte, weil ihr Charakter und ihre Persönlichkeit und ihre persönliche Leistung das sind, was zählt, und nicht ihre Sexualität. Und dass ich Vorschläge wie "lebenslange Keuschheit" für ein unglaubliche Anmaßung halte, ein extrem arroganter Versuch der eigenen verklemmten und verstaubten und verachtenden Sexuallehre einen menschlichen Hut aufzusetzen- nämlich "wir respektieren euch doch, und lieben euch wie unseren nächsten - WENN, ja wenn ihr das Unmögliche möglich macht und euere sexuelle und mentale Gesundheit dem Glauben opfert".
Und ich werde die Schüler auch daran erinnern, dass Kirchenlehre nicht gleich Kirche ist: es gibt im Basisschiff der Kirche einige Menschen, die entgegen der Lehre sich Menschlichkeit bewahrt haben und das Gebot der Nächstenliebe als so verstehen, wie es gedacht ist: bedingungslos. Und ich bitte die Schüler, diese Lesart als die angemessene zu verstehen und nicht die der Dogmatiker.Solche Gespräche hatte ich schon. Und habe die Verletzung und Verunsicherung live erlebt, den diese schwachsinnige Deutung schwulen oder "anderen" Lebens anrichtet.
Und die Dankbarkeit, wenn einem jungen Menschen alternative Lesarten aufgezeigt werden.Und du, Claudius, schreibst:
ZitatGenau so unterrichte ich das auch, allerdings nur dann, wenn explizit Schülerfragen dazu kommen. Und dies ist meist nur in der Sek II der Fall, wenn die Medien mal wieder eine katholische "Sau durchs Dorf treiben.
Du erklärst - auf Fragen, meinetwegen - auch den still zuhörenden Homosexuellen in deinen Klassen DIESEN Stuss. Und du verstehst nicht, dass das was anrichtet. Und wie viel das anrichtet. Auch wenn du sie, da sie sich dir sicher nicht geoutet haben, nicht direkt ansprichst. Umso schlimmer. So knnen sie sich nicht verteidigen.
Sie verstehen aber: ich bin verkehrt, ich kann mich nur "vollkommen" machen, wenn ich ein Leben lang bete, statt Liebe und körperliche Nähe zu erfahren.
Und dann sollen die davon keinen Schaden davontragen? Nur weil DU es nicht kapierst?Ganz ehrlich, deine Naivität, dein Nicht-Sehen wollen, deine Überheblichkeit im Glauben "gut" zu agieren, empören mich.
Es ist diese gedankenlose Überzeugtheit vom eigenen Recht-Haben, Gut-Sein, Besser-Sein, die in der Erziehung den meisten Schaden anrichtet. Diese selbstgerechte Nähsten"liebe", die darin besteht, den Nächsten nach dem eigenen Bild formen zu wollen, und wenn man ihn dafür brechen muss.
Arrogant und schädlich. -
Die Sexualität meiner Schüler geht mich nichts an. Und das Thema "Homosexualität" kommt in meinem Unterricht auch normalerweise nicht vor. Ich sehe auch keinen Grund dazu. Wie ich bereits geschrieben habe, äussere ich mich höchstens dann zum Thema "Homosexualität", wenn meine Schüler - in der Regel betrifft das die Sek II - mich gezielt danach fragen, weil sie wieder irgendwo im Fernsehen einer Sendung gesehen haben, in der reisserische Falschbehauptungen über die Haltung der Kirche zur Homosexualität verbreitet wurden. Dann bin ich natürlich verpflichtet meine Schüler wahrheitsgemäß darüber zu unterrichten, was die Kirche denn nun wirklich dazu sagt und warum sie das tut. Das ist mein Lehrauftrag.
Du verstehst nicht, dass dieser angebliche Lehrauftrag, "wahrheitsgemäß" zu unterrichten, was die Kirche dazu sagt, die Homosexuellen oder Transsexuellen in deinen Kursen demütigt und exkludiert? Naja, wundert micht nicht, bis vor zwei Beiträgen hast du ja noch nichtmal verstanden, dass du welche in deinen Klassen hast...
Bei der Sensibilität bin ich mir sicher, dass du die Botschaft der Kirche - bleibt keusch und nehmt halt Pillen gegen die Depression - ganz menschenschonend an den Schüler bringst...
*seufz* -
Leider sieht es in der Praxis nicht so gut aus. Menschen, die in die von dir genannte Gruppe fallen, reagieren entweder mit wüsten Beschimpfungen
Auch "live", also dir ins Gesicht...
? Ich dachte immer, sowas trauen die sich nur in dr Forenanonymität oder hinter dem Rücken... -
Aber du (ihr) hast (habt) Recht. Ich habe hier wirklich manches geschrieben, was unterhalb der Gürtellinie war und was sich sicherlich abwertend klingt. Ich bitte um Entschuldigung und werde mich bemühen, in Zukunft jeden individuellen Menschen mit seiner individuellen sexuellen Identität und Orientierung wertzuschätzen und nicht zu verurteilen und mein Denken und Handeln in diesem Sinne zu reflektieren.
Wemm der ganze thread diesen Sinn gehabt hätte, wäre er es vermutlich schon wert gewesen... -
Du tust sie zwischen den Zeilen. Du tust sie indem du anderes nicht als gleichwertig akzeptierst. Du tust sie mit "man wird doch noch sagen dürfen".
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Ja, Plattenspieler, auch die Eltern meiner selbstmordgefährdeten schwulen Muslime wollten ihren Kindern nichts Böses - außer, dass sie sie mit ihrer ach so liebevollen Erinnerungen daran, dass Kind in der Hölle braten wird, wenn er sich nicht ändert, besagte Jugedliche an den Rand des nicht-mehr-Lebenwollens getrieben haben. Oder das Mädchen - das heute, 6 Jahre und ein paar OPs später - endlich ein junger Mann und glücklich ist, dessen "wir lieben dich doch nur und wollen dir helfen wieder auf den rechten Pfad zu finden"-besorgte christliche Eltern aus lauter Liebe die transgender Tochter (sic! / Sohn) in die Psychiatrie gebracht hatten. Über ein Jahr, vollgepumpt mit Medikamenten, überzeugt, vollkommen "verkehrt" zu sein. Umgeben von lieeebevollen und besorgten Eltern, Geschwistern und Verwandten, alle aus der katholischen Ecke. Aus lauter christlicher Besorgnis um "das rechte Leben" hat er/sie jahrelang Medikamente genommen und ist fast verreckt.
Und jetzt haben sie ihn - by the way. - dadurch auch für immer verloren. Er lebt jetzt sein Leben - halbwegs zufrieden - ohne Familie.Die Christliche Nächstenliebe(tm) kann ganz schön verheerende Folgen haben. Sie ist so unendlich selbstgerecht.
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Fossy, pleaaase... bei allem Verständnis für die Empörung.... könntest du bitte ein bisschen nachbessern?
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Könnten wir jetzt bitte mal innehalten und würdigen, dass hier jemand sehr offen einen Erfahrungsbericht gepostet hat? Kommt das irgendwo in eurem gesunden Menschenverstand an oder könnt ihr das wirklich ausblenden?
Pyro, ich danke dir für deinen Post! Ich bin froh, dass du gute Menschen um dich herum hattest. Und ich bin auch (wieder einmal mehr) erleichtert, wenn ich lese, dass es noch vernünftige Menschen da draußen gibt, die ihren SuS gesunde Einstellungen vermitteln.
Da hast du Recht, immergut.
Vielleicht wäre es mal hilfreich, wenn sich unsere 'Christian Right Wing' hier mal direkt mit jemand unterhält, dessen Schicksal (zum Glück nicht nur) von Menschen wie ihnen geprägt wurde/wird. Reden mit, statt reden über.
Falls Pyro das erträgt. Und die weltbildverengten Hirne der fundamental-indoktrinierten dann nicht explodieren...implodieren...whatever. -
Wäre das denn schlimm?
Wir sind doch hier tolerant gegenüber jeder Lebensweise, also auch gegenüber Priestern, oder nicht?
Wenn man aus verklemmer Sexualität ins Priesteramt geht, statt aus Liebe zu Gott, was viele, viele tun, ist das in der Tat ein Problem: nämlich ein Verzeiflungsakt, weil man sich selbst nicht annehmen kann, so wie man ist. Und das bricht sich dann öfter Bahn... so oder so...
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Gottes- und Nächstenliebe, das gehört nach christlicher Lehre und der Botschaft Jesu untrennbar zusammen.
Ist halt ein bisschen schwer umzusetzen, wenn gleichzeitig exkludierende Einordnungen diverser nicht-konformer Menschentypen Doktrin sind. Und ein Gebot lebenslanger Keuschheit ist jetzt nicht gerade ein Willkommensgruß an den "betroffenen" (sic! nicht von der Homosexualität, sondern von der Begegnung mit der kath. Kirche) jungen Menschen...Nächstenliebe unter konservativen Christen ist halt meist nur leeres Geplapper. Nicht fällt ihnen schwerer, als die zu lieben, die ihnen unähnlich sind.
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Zitat von c.p.moritz
Ich finde das selbstgefällige Mitleid der offiziellen Dokttrin in diesem Fall fast widerlicher als offenen Widerstand oder Hass.Natürlich hat er homosexuelle Schüler. Die machen um die 5-10% der Bevölkerung aus, also auch einen Teil seiner Klassen. Und sitzen dann dort drin und müssen diese Demütigungen über sich ergehen lassen: keusch für den Rest des Lebens, weil falsch gepolt. Und großzügig wird ihnen Respekt und Nachsicht angeboten, wenn sie sich völlig abnormal und wider die menschlichen natürlichen Triebe (also keusch) verhalten, lebenslang. Was übrigens mit ziemlicher Sicherheit in die Depression führt.
Oder ins katholische Priestertum ... -
Ich habe Schüler auskonservativen muslimischen und/ oder christlichen Familien, bisher haben die mir immer vertraut.
Ich hab auch Schüler, die nichts über Amerika hören wollten, außer vielleicht das Wort "Imperialistenschweine!", und solche, die nichts über Krieg hören wollen, oder über das British Empire, oder die Zauberheiler in Südafrika, Gewalt gegen Muslime, Gewalt von Muslimen, Gewalt gegen Israel, Gewalt von Israel, Frauenthemen, gender roles, human rights..... Immer verstößt irgendwas gegen irgendwelche religiösen oder anderen Gefühle, theoretisch . Und bisher habe ich die Themen immer irgendwie trotzdem machen können. Sie sind halt wichtig zum Weltverständnis. Ohne Bildung geht halt nix.
Es kommt drauf an, wie man es rüberbringt, und ob die Schüler und deren Familien einem vertrauen. Dann kann man über jedes - jedes! - Thema sprechen.
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Zitat
Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich - vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft -‚ durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern.
ZitatGenau so unterrichte ich das auch
Du erzählst deinen homosexuellen Schülern allen Ernstes, dass sie keusch bleiben sollen, lebenslang?
Mann, weißt du eigentlich was für einen Schaden du anrichtest???
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Was du dir vorstellen kannst oder nicht, ist mir völlig schnurz, Claudius.
Im Gegesatz zu dir hab ich mich dem Thema im Unterricht gestellt, währendes bei dir weiter im Bereich des Nichtvorstellbaren herumwabert.
Wahrscheinlich ist das besser so für deine Schüler.. -
Aber siehst du denn nicht, dass es nur ein gradueller Unterschied ist, ob ich Homosexualität als erstrebenswert betrachte oder Pädosexualität?
Glaubst du, dass die 68er und die Grünen sich für eine Straffreiheit für den Sexualverkehr mit Kindern ausgesprochen haben, war reiner Zufall?
Der wirklich einfach zu kapierende Unterschied ist der, dass Sex zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Erwachsenen niemanden verletzt und von beiden gewollt beider Leben bereichert - Kindesmissbrauch eben nicht, da brauchst man nur die Opfer fragen.Was nichts daran ändert, das man einem Pädophilen den Wert als Mensch zugestehen kann, was wiederum nichts daran ändert, dass er nicht Täter werden darf.
Homosexuelle sind keine potentiellen Täter.
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Nun, auf Seite 6 geht der Thread eben wieder von vorne los.
*stöhn*
(und zwar kein lustvolles ...) -
Ich kenne keinen einzigen Lehrer, der mit diesem Handbuch arbeitet.
Übernimmst du Materialien immer 1:1 und ungeprüft?
Was soll denn das überhaupt für diese doch sehr generelle Diskussion, darüber, wie Sexualkundeunterricht aussehen soll, bringen?Ich als Großstadtkind, weiß, dass 80% der Prostituierten hier solche sind, die es aus Zwang, bitterster Armut oder Drogendruck tun. Und ja, wenn Prostitution ein Thema im Unterricht ist (bei mir öfter mal beim Thema "globalization") wäre das das erste, was ich dazu ansprechen würde, und als zweites das Frauenbild, da dahinter steckt.
Im Sexualkundeunterricht wäre das ähnlich.Wobei Prostitution da bei den Jugendlichen eher selten gefragt wird, die sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
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