Zitat
Original von SemL
Nein, ich bleibe dabei, FB ist hier das falsche Medium.
Wir haben Moodle und da kann jeder Lehrer für jede Klasse eine entsprechende Seite einrichten, auf die dann alle Schüler der Klasse Zugriff haben. Da können Schüler auch in Kommunikation mit dem Lehrer treten und umgekehrt.
Umso älter ich werde, umso mehr wird mir klar, dass man den Schülern auch ihren Freiraum außerhalb der Schule lassen muss, in dem es keine Lehrer gibt und sie ihr Privatleben haben. Und da gehört Facebook dazu.
Deswegen ganz klar: Facebook ist Freizeit.
Da addet man Leute, mit denen man per du ist. Das sind keine (aktuellen) Schüler und das ist nicht der Chef. 
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1. Es gibt per se, meiner bescheidenen Meinung nach, kein falsches und richtiges Medium. Es gibt eine richtige und falsche Nutzung. Oder besser: eine verantwortliche und einer verantwortungslose. Und daher liegt sie in dem Ermessen jedes Einzelnen. So wie es Billy Thomas beschreibt, klingt es vernünftig und mit nachvollziehbaren Maßstäben.
Wer Böses will oder sich einschleimen, der schafft das mit Facebook oder mit anderem....das Problem ist ja nicht der Schleimversuch, sondern diesem auch auf der anderen Seite nachzukommen.
2. Moodle ist langweilig im Vergleich zu Facebook - Moodle ist wie Internet in einem Schulbuch. Örks.
3. Facebook ist nicht die Privatsache meiner Schüler. Das ist es ja. Und nur weil Schüler irgendwo rumhängen, heißt das noch lange nicht, dass ich draußen bleiben muss. Das wäre ja noch schöner. Darf ich auch nicht die Musik hören, die sie hören? Auf die Festivals gehen, auf die sie gehen? In den Läden Klamotten kaufen, in die sie gehen?
Aber genauso so wenig, wie ich auf der Straße meinen Unterricht mit Ihnen diskutiere, würde ich das in FB tun wollen - ich denke, hier geschieht die Verwischung der Grenzen auf Seiten des Lehrers.
Aber ich wechsle auch nicht die Straßenseite, wenn ich Schüler in der Stadt treffe.
Meine Grenze, und das war auch ein Lernprozess, zwischen Arbeit und Freizeit, läuft im Kopf ab - und damit ist sie immer da: ich bin immer ihr Lehrer, sie sind meine Schüler - aber das wars auch schon.
Selbst der vollste Schüler bei Rock im Park, der mir und meiner Frau (auch Lehrerin) über den Weg lief, wusste das. Und ihn betrunken erlebt zu haben, spielte in der nächsten Notenkonferenz auch keine Rolle für mich.
4. Sicher gebe ich dir recht: Nicht jeder fragt nach dem Adden und nicht jeden adde ich, manche ignoriere ich - das nehmen die hin - ich persönlich aber frage aktuelle Schüler nie von mir aus.
Ob das Duzen als Kriterium dazu gehört...weiß nicht, ich duze meinen Chef - hab aber sonst privat nichts mit ihm zu tun - sieze meine Referendare und Praktikanten - und das auch in fb. 