Schummeln mit I-Pad o.ä. ?

  • Zitat

    Original von Nuffi


    Da hat jemand wohl nicht ganz genau gelesen ;)


    Ich habe keine auffallend gute Arbeit gehabt, meine Frage war also nur Theorie... aber ich liebe diese lehrertypischen Antworten... 8)


    Da fühlt sich wohl jemand angesprochen - das war eine Antwort auf CRK. :-p
    Und natürlich meine ich auch nur einen theoretischen Lehrer, der einen theoretischen Schüler abspicken lässt ;)

  • Zitat

    Original von Hawkeye
    Eine andere Perspektive wäre es ja nun auch, die Leistungskontrollen mal zu überdenken. Wenn Spicken / Abschreiben ein so großes Problem darstellt, könnte man ja auch hier ansetzen und sich fragen, ob man nicht einfach das Format ändert, um die Beurteilung nicht auf leicht Reproduzierbares oder eben "leicht Abschreibbares" zu konzentrieren, sondern eben auf wirklich eigenständige Leistungen.


    Was meinst du mit "Format ändern" ? ?(

  • Er meint weg von Reproduktions- hin zu Transferaufgaben, bei denen man "um die Ecke denken" muss.


    Problem daran: Es ist nicht ganz einfach, Transferaufgaben hinzukriegen, die niveaugerecht sind, ich tue mich da sehr schwer damit.
    Ich habe die Tendenz, zuviel Transferaufgaben zu bringen, die die Schüler dann nicht verstehen.

  • Habe gerade ein wenig Stress, insofern mal eben die Kurzvariante:


    Langfristig kann man natürlich auch ganz anders an die Situation herangehen. Vielleicht kann man irgendwann Aufgaben stellen, die mit der neuen Situation und anderen Medien harmonieren ;)



    Ich meine, die Dänen hätten vor einiger Zeit beschlossen, dass teilweise (also für einige Fächer) bei Prüfungen das Internet zugelassen wird.


    LG


    Birgit

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

    • Offizieller Beitrag

    Sorry, hatte den Thread aus den Augen verloren.


    Andere Formate meint, weg zu gehen von den üblichen Klausuren im Sinne von "alle sitzen in einem Raum zwei Stunden und schreiben über ein Thema".


    Hier gibt's z.B. Die Möglichkeit eine Schulaufgabe durch ein Bewertetes Projekt zu ersetzen . Dies soll in der 9 demnâchst Pflicht werden. Auch eine sogenannte Präsentation als Schulaufgabe ist möglich. Daneben ist es möglich Schulaufgaben mit vorangehender Gruppenarbeitsphase zu schreiben. Vom Gym habe ich mir grad berichten lassen, dass dort statt schriftlicher Erörterung eine sogenannte Debatte als Schulaufgabe.


    Das ist so das, was ich meine. Nicht nur Transfer,sondern bewusstes Einbauen von Recherchemöglichkeiten, Zusammenarbeit, Prozessorientierung, um weg zu kommen von dem Abfragen abhakbarer Leistung.


    Wie ich schon an anderer Stelle mal gesagt habe: es kann doch nicht sein, dass man Freiarbeit, Gruppenarbeit, Kreativität usw. In seinem Unterricht fordert und dann als Leistungsfeststellung eine Klausur schreibt wie vor 100 Jahren...

  • Hawkeye:


    "Alternative Formen der Leistungsbewertung" schön und gut, aber diese bedeuten am Ende noch mehr Arbeit für die Lehrkraft, wenn man sie wirklich fair und objektiv beurteilen will.


    Während PISA usw. den Auswerteaufwand möglichst klein halten (Ankreuz-Tests mit Computerauswertung), sollen die Lehrkräfte "an der Front" immer mehr Zeit in solche Sachen investieren? Ohne Entlastung an anderer Stelle? Da sage ich "Nein, Danke!".


    Wenn PISA "Kompetenzen" hoch-standardisiert messen kann, warum nicht dann auch wir? Oder sollten wir "besser" sein, als diese top-bezahlten Experten? Kann gar nicht sein :D


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    2 Mal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Für die mobile Kommunikation (WLAN,GSM,UMTS...) gibt es technische Lösungen (Stichwort Handyblocker).


    Zitat

    Wenn PISA "Kompetenzen" hoch-standardisiert messen kann, warum nicht dann auch wir? Oder sollten wir "besser" sein, als diese top-bezahlten Experten? Kann gar nicht sein großes Grinsen


    Ich hab' mal derartige Tests gesehen (für Deutsch). Die sind schon gut ausgearbeitet und ich würde mir das so einfach nicht zutrauen.
    Insofern denke ich schon, das mit Multiple-Choice-Tests einiges zu machen ist, wenn sie wirklich gut sind. Nur das muß man mal gelernt haben....

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Mit einem Spick fährt man meistens nicht besonders weit. Alles was man darauf schreiben kann, könnte man im Prinzip auch auswendig lernen. Verstehen und anwenden kann man nicht auf einem Spick festhalten.


    Als Alternative:


    Weshalb nicht einmal einen Spick zulassen für die Prüfung. Jedes Kind bekommt in der Fachstunde davor ein A5-Blatt und Zeit um einen eigenen Spick zu kreieren, der dann an die Prüfung mitgebracht werden DARF.
    Dabei reflektieren die SuS natürlich genauestens ihre Stärken und Schwächen und setzen sich nochmal mit ihren individuellen Knackpunkten auseinander. Beim Schreiben vertiefen sie nochmal den Stoff und sie realisieren dabei auch, dass ein Spick eben nicht die ganze Miete ist. Nebenbei ist es noch eine ausgezeichnete feinmotorische Übung ;)

    • Offizieller Beitrag

    hm. Für die Feinmotorik fühle ich mich in der Sek. I jetzt weniger zuständig


    Ich weiß nicht so recht. Schnell mal was abpinseln heißt ja nicht unbedingt = lernen.


    In meinem Fach Latein dürfen die Schüler bei uns ab Klasse 10 (2.Jahr Lektüre) ein Wörterbuch benutzen. Nicht irgendeines, sondern eines der drei (3!!!) zugelassenen.


    Aber glaubt nicht, dass dadurch die Fehler weniger würden.... :gruebel:

    • Offizieller Beitrag


    Nö, muss es nicht heißen.


    Über Bewertungsbögen, Beobachtung, Kriterienraster läuft das genau so gut und flüssig neben den Stunden, die z.B. für eine Projektschulaufgabe angesetzt werden, her.
    Eine Gruppenarbeitsphase vor eine Schulaufgabe ist ja nun nicht auch soooo der Zeitaufwand.


    Weiterhin funktioniert mein Berufsbild nicht allein nach messbarer Arbeitszeit, sondern auch persönlicher Zufriedenheit und in einem Schreibportfolio, welches die Schüler über ein Halbjahr führen und welches ich dann bewerte, kann ich mehr Zufriedenheit entdecken als hinter einem Test, einer weiteren Erörterungsschulaufgabe oder stündlichen Abfragen zum Beginn des Unterrichts. Das mag schneller gehen, aber das beständige Würgen und dieser saure Geschmack im Mund machen mich fertig.


    Und ja, an der Front fühle ich mich auch...aber meinen Schützengraben mache ich mir schön: vorn ein wenig Blumen und nach hinten schalldicht. ;)


    Und PISA ist kein Leitbild für mich, seitdem mir klar wurde, dass die OECD dahinter steckt - also eine Organisation der "wirtschaftlichen Zusammenarbeit", die ihre Bildungsstudie unter ökonomischen Gesichtspunkten betreibt.
    Man mag mich einen alten Linken nennen, aber das geht mir sowas von gegen den Strich...

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