Irgendwie finde ich das schrecklich. Da geht es um ein aktuelles, beklemmendes, beängstigendes Thema, nicht einfach "Konflikt", sondern echten Krieg, und auch gebildete, gut informierte Menschen verstehen nicht wirklich, was passiert, weil man eigentlich auch nicht verstehen kann, wie so etwas passieren kann, wie kann es sein, dass Krankenhäuser beschossen werden, ganze Städte zerstört werden, Menschen ihre Häuser verlassen müssen, Kinder getötet werden. Wie können Menschen so sein? Was können wir tun?
Und da fordert man Zehntklässler auf, eine Internetrecherche zu machen und wundert sich, dass sie irgendetwas zusammengoogeln und will sie auch noch dafür sanktionieren.
Bei uns gibt es ein Gesprächsangebot zu diesem Krieg, das helfen soll, mit den Gefühlen klar zu kommen, die dieser "Konflikt" auslöst. Das finde ich den richtigen Ansatz. Sprechen, nicht prüfen.
Mich erinnert das an einen Aufsatz, den ich von meiner Mutter, die Kriegskind war, gefunden habe. Sie schilderte darin die dramatische Heimkehr an ihren Wohnort, als der Krieg gerade beendet war.
Darunter der Rotstift der Lehrerin, die allerlei zu kritisieren hatte und eine Note gab. Zum Weinen.