Die Frage der TE war nicht, was sie neben ihrem Job noch so machen oder eben nicht machen soll. Sondern wie sie sich motivieren soll, ihren Job zu machen. Das ist ein Unterschied. Wenn man im Ehrenamt unterwegs ist, macht das ja die Arbeit nicht leichter. Leichter wäre sie, wenn man sie als sinnvolles, erfüllendes Tun versteht. Und das sollte sie mindestens so sehr sein wie ein ausgeübtes Ehrenamt, das, nebenbei bemerkt, auch in Stress ausarten kann.
Da könnte man ansetzen mit der Frage: Für wen oder was mache ich das hier? Mit jungen, bei TE sogar sehr jungen Menschen zu arbeiten ist immer wichtig und sinnvoll. Ich verliere die Motivation, wenn ich merke, ich kann diesen SuS nichts beibringen, die wollen nichts lernen, das ganze System funktioniert nicht etc.
Mich motiviert, wenn ich merke, ich kann jemandem helfen, ins Leben zu finden, einfach indem ich da bin. Manche Kinder haben es einfach sehr schwer und freuen sich über jedes kleine Bisschen Zuwendung. Magst du deine SuS, GoldenGirl?
Für mich ist es oft ein Wechselbad, es gibt Tage, an denen läuft alles entspannt oder ich habe Ideen umsetzen können, habe Lustiges oder Schönes erlebt oder habe das deutlich Gefühl, ich war gerade durchaus wichtig für jemanden. An anderen Tagen bin ich verärgert und genervt und denke, omg, wie lange noch, was soll das ... und bin so müde, dass ich zwar Zeit genug hätte, die aber nicht für das nutzen kann, was ich sonst noch so gerne mache. Von daher sind diese Zeitrechnungen relativ unnütz, mal abgesehen davon, dass auch "nicht putzen" nicht hilft, gern in die Schule zu gehen.
Vielleicht bist du gerade sehr ferienreif, GoldenGirl? Verabschiedest du Klassen in diesem Schuljahr? Ich finde das immer einen guten Zeitpunkt zu spüren: Ach, irgendwie war es doch schön, diese jungen Menschen zu begleiten, und es ist ein Anlass, mich neidlos mitzufreuen, wenn sie ihre Zeugnisse entgegennehmen. Mir hat mal ein Kollege gesagt, er freue sich jedes Jahr auf die neuen Schüler. Das fand ich schön und habe noch oft daran gedacht.