- sehr viele Seminarleiter haben keine Ahnung von der wissenschaftlichen Basis ihrer pädagogischen Theorien, und wurden auch nicht aufgrund ihrer entsprechenden empirisch-wissenschaftlichen Fachkompetenz befördert; respektive es fehlt ihnen die Reflexionsfähigkeit ihr Gebiet objektiv zu evaluieren. Ideologie zählt mehr als Empirie.
Entschuldige, aber lies doch selbst nochmal, was du da geschrieben hast. Was für ein Blabla.
Bevor du mit der Lehrerausbildung loslegst, solltest du dir klarmachen, dass Pädagogik völlig anders funktioniert als Physik. Wie willst du denn eine "objektive Evaluation" definieren? Es kommt immer drauf an, worauf man achtet!
Geht es am Anfang um die persönlichen Dinge (Haltung, Aussprache, Mimik, Gestik, Umgang mit den Schülern), wird später mehr auf die Strukturierung der Stunde geachtet, letztlich zielt alles darauf ab, den Lernzuwachs der Schüler zu beobachten. Dafür ist es wichtig, dass du als Lehrer weißt, was deine Schäfchen gerade brauchen. Und du musst zeigen, dass du deine Stunden entsprechend vorbereiten kannst.
Angenommen also, du möchtest einer Klasse zeigen, dass sie mit bestimmten mathematischen Methoden ein reales technisches Problem lösen können und du baust die Stunde um dieses Ziel herum auf. Dann kann es sein, dass das prima klappt und die Schüler etwas mitnehmen. Es kann auch sein, dass du sie völlig überforderst und hinterher nichts hängenbleibt als Frust. Und je nachdem, welche Schülergesichter gerade auf ihre Reaktion betrachtet werden, kann das auch bei jemandem, der zuschaut, völlig anders ankommen als du das wahrnimmst.
Siehe oben: Das ist nicht wie bei einem physikalischen Experiment.
Dass du fachlich sicher bist, wird natürlich vorausgesetzt.
Unterschiedliche pädagogische Konzepte sind keine "Ideologien". Es sind eben unterschiedliche Konzepte. Die zu diskutieren erfordert ein hohes Maß an Sachkompetenz, denn man muss ja erst mal wissen, worum es überhaupt geht. Man kann kein Kind objektiv erziehen. Ich vermute, du hast keine Kinder, denn dann wüsstest du, dass man, wenn man in der Erziehung eine Sache richtig macht, meistens zugleich drei falsch macht. So ist das beim Lehrersein auch.
Bevor du über die Ahnungslosigkeit deiner Ausbilder mutmaßt, solltest du dir klar machen, dass die auf jeden Fall mehr Ahnung vom Unterrichten haben als du. Punkt.
Im Übrigen ist das, was Lehramtsanwärter in Seminaren erleben, nicht viel anders als das, was wir täglich unseren Schülern zumuten, und die sind nicht nach 2 Jahren fertig. Und sich das klar zu machen, ist auf jeden Fall hilfreich für die Tätigkeit als Lehrer.