Beiträge von fossi74

    Ok, im Bestfall also 9600 €, mithin ca. 5-6000 netto. Das ist natürlich ein anderer Schnack, bei realistischer Betrachtung aber immer noch kein echter Anreiz.

    Höxter liegt übrigens in NRW, aber das ist den Betroffenen natürlich bekannt.

    Ich denke, deine Formulierung

    die aller-allerletzten Stellen

    spricht durchaus für sich.

    Und davon abgesehen, ganz ehrlich: Wie hoch sind diese Prämien (immerhin sprechen wir vom öD)? 500 €? 1000 €? 2000 €? Das ist doch alles pillepalle. Solche Beträge sind doch im Alltag schneller verdunstet als ein kühles Pils bei 30 Grad. Und dann hoxtu da in Höxter [1] und greifst dir ans Hirn, weil du so blöd warst, dir für ein Linsengericht die Hiwi-Stelle an der Assi-Schule andrehen zu lassen.

    [1] Sorry an alle Höxteraner oder wie ihr euch nennt. Höxter ist sicher eine ganz tolle, liebenswerte Stadt, aber das Wortspiel konnte ich nicht ungenutzt liegenlassen.

    konnten sich mit 9 noch nicht länger als 5 Minuten alleine beschäftigen

    Oh, woher kennst du meine Neffen?

    Ich fürchte allerdings, dass wir langsam aber sicher in die gleiche Richtung steuern

    Ich spreche von vier Neffen, aber aus zwei Familien. Insofern hast du wohl Recht.

    wenn sicher auch nicht ganz so extrem

    Nein, nein. Was der Deutsche anfängt, macht er gründlich.

    daß da gerade die Bayrischen Refis wirklich die A***-Karte gezogen haben, wenn sie alle par Monate die Einsatzschule wechseln müssen und da dann durchs ganze Bundesland verschickt werden.

    Dieser Unsinn hält sich echt hartnäckig. Ja, es kann sein, dass ein Referendar an zwei unterschiedliche Einsatzschulen geschickt wird, so dass er insgesamt an drei Orten das Referendariat zubringen darf.

    Aber das gilt erstens nur fürs Gym, zweitens sind diese Fälle insgesamt eher selten.

    Ein Englisch-Prof hat es uns im Studium mal so erlautert: Du wirst als Prof angeschrieben und um Einreichung von Themenvorschlägen gebeten. Dann gibt es drei Möglichkeiten:

    1. Du bist dir der Verantwortung für die Studierenden bewusst und reichst ein eher allgemein gehaltenes Thema ein, das von einem gut vorbereiteten Studierenden gut zu schaffen ist; egal, ob in München, Regensburg, Eichstätt oder Würzburg.

    2. Du hast nicht ganz so große Lust auf Korrekturen und reichst ein Thema ein, das erkennbar auf eine deiner Lehrveranstaltungen ausgerichtet ist.

    3. Du möchtest nie wieder mit solchen Anfragen behelligt werden und reichst ein vollkommen unmögliches Thema ein, das die Auswahlkommission gleich verwirft.

    Die grobe Fahrlässigkeit bei Schlüsselverlust ist schneller erreicht, als man so gemeinhin denkt. So haben Gerichte eine entsprechende Schadensersatzpflicht u.a. in folgenden Fällen mit Schlüsselverlust bejaht:

    (1) Lehrkraft lässt Schlüssel nach aufschließen der Tür stecken, da sie später die Tür zuschließen wollte. (VG Lüneburg, AZ. 1 A 253/05)

    (2) Lehrkraft verwahrt Schlüssel in Hosentasche in unverschlossener Umkleidekabine (OLG Naumburg, AZ. 6 U 41/96)

    (3) Lehrkraft legt Schlüssel kurz ab und vergisst ihn auf Bank. (VG Augsburg, AZ. 2 K 11.1231)

    Fall 1 und 2 sind - soweit aus der Kürze deiner Schilderung erschließbar, die Urteile habe ich jetzt nicht nachgelesen - klar. "Ich bin zu faul, den Schlüssel aus dem Schloss zu nehmen, später brauche ich ihn eh wieder" ist ebenso grob fahrlässig wie "ich lass den Schlüssel jetzt mal in der Hosentasche, merkt ja keiner". Beides klassische Fälle von "wird schon nichts passieren".

    Bei Fall 3 würde es mich interessieren, ob es ein höherinstanzliches Urteil gibt. Wenn eine Lehrkraft den Schlüssel kurz auf die Bank legt, um z. B. einen Gegenstand entgegenzunehmen, und dann unmittelbar (z. B. durch Schüler) stark abgelenkt wird, würde ich die grobe Fahrlässigkeit verneinen.

    Edit: Lesen bildet. In allen drei Fällen kommen Umstände hinzu, die die Bejahung der groben Fahrlässigkeit geboten erscheinen lassen, insbesondere die jeweils lange Zeitdauer, während der der Schlüssel unbeaufsichtigt war (Fall 1: fast zwei Tage, Fall 3: mehrere Stunden). Bei dem von dir zitierten Urteil zu Fall 2 scheint das AZ nicht zu stimmen. Ich bekomme da nur einen Fall von Mietwucher angezeigt.

    Es gab neulich auch mal eine Studie zu dem Thema. Der Anteil echter Arbeitszeit ist erschreckend gering und liegt wohl tatsächlich weit unter 50%. Das liegt aber sicher nicht an (einzelnen) Menschen, sondern am System.

    In den Gewis gibt es in Bayern die sogenannten "Körbe", also größere Themengebiete, auf die man sich gezielt vorbereiten kann - meist auf 3 oder 4 von 12. Das geht schon ganz gut. Die Themen sind bayernweit die gleichen (also nix mit "schwere Uni vs. leichte Uni), und es gibt schon immer wieder welche, die erkennbar auf das Spezialgebiet eines Profs abzielen. Deshalb bereitet man nicht nur einen Korb vor.

    Insgesamt ist das Staatsexamen aber deutlich abgesetzt von den konkreten Studieninhalten. Theoretisch kann man sich auch ohne das vorgeschaltete Studium darauf vorbereiten. Insofern würde ich einen Wechsel im 6. Semester nicht per se für problematisch halten.

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