Beiträge von fossi74

    Mach Dich mal von der Vorstellung ein bisschen frei, dass die Tätigkeit des Lehrers - zumal an den beruflichen Schulen - in erster Linie darin besteht, Fächer zu unterrichten. Hauptsächlich unterrichtest Du Schüler - damit solltest Du Dich identifizieren.

    Kein Interesse an und keine Ahnung von Politik? Wenn Du Lehrerin werden willst: Ändere das. Als Lehrerin bist Du in nicht geringem Maß Teil des politischen Systems und solltest dementsprechend an Politik nicht nur interessiert sein, sondern auch etwas davon verstehen.

    "Islamische Religionslehre" als Fach scheint mir jetzt auch nicht so wahnsinnig zukunftsträchtig.

    Und, was wäre die Alternative? Lebenslänglich mit Sicherungsverwahrung? Verbannung nach Sibirien? Ich kann nur dringend dazu raten, sich mal mit dem Jugendstrafrecht und dort vor allem mit dem Aspekt der Strafzwecke auseinanderzusetzen.

    Ich würde ja gern noch etwas zum Thema "schwere Kindheit - lasche Strafe" schreiben, aber ich fürchte, dieses Klischee ist nicht ganz unberechtigt.

    Ich bin nicht so derjenige der auf Konfrontation geht, aber so langsam denke ich, dass genau das ausgenutzt wird.

    Mist. Wieder einer, der das Spiel durchschaut hat.

    Keiner kann in deinen Kopf gucken und erahnen, dass dir etwas nicht passt.

    Naja, es gibt schon Sachen, bei denen ich niemandem unterstellen würde, dass er sie gern macht, und die ich eigentlich dann im Kollegium rotieren lassen würde. Und wenn es dann einzelne gibt, die protestieren, und andere, die das nicht tun, weil sie eben davon ausgehen, dass kein vernünftiger Mensch unterstellen würde, dass sie das gern machen und dass deshalb auch mal andere dran wären... ja, dann trifft es halt die, die den Mund nicht aufmachen.

    Was mich fertig macht, sind die Strukturen (wer fragt wen wann weshalb), der Papierkram (und ich rede nicht von Arbeitsblättern), das Zuständigkeitsgeschiebe, die langen Bearbeitungswege, das tägliche Gefühl, Listen abzuarbeiten und keine Ergebnisse zu sehen.

    Also ehrlich - mit all dem hast Du doch als Feld-, Wald- und Wiesenlehrer nicht so arg viel zu tun.

    Aber ich muss irgendwie mehr Ergebnisse sehen... Ich will den Papierstau im Kopierer selbst verursacht haben und den kaputten CD-Spieler abends zur Reparatur bringen können.

    Dann bring halt Deinen eigenen CD-Spieler mit und verursache ab und an mal einen Papierstau. Ist nicht schwer, das kriegt jeder hin.

    Welche konkreten Ergebnisse würdest Du denn bei freiberuflicher Tätigkeit sehen? Also jetzt mal außer der n-ten stümperhaften Wiederholung des "Ave Maria" auf der Blockflöte?

    Es ist halt ein Unterschied, ob man jemandem einen Brief schreibt, also ein abgeschlossenes „Werk“ erstellt und der anderen Person schickt und die das dann liest, eine Antwort in Form eines neuen Briefes erstellt und zurückschickt oder ob man gleichzeitig kommuniziert und nur einzelne oder gar nur bruchstückhafte Sätze hin- und hersendet (und bei letzterem schreibt man halt „mit“ jemandem).

    Nur zur Klarstellung: Selbstverständlich spreche auch ich davon, "mit jemandem zu schreiben" und finde es immer wieder faszinierend, wie Signifikant und Signifikat einander (Grüße an Herrn Rau) annähern. Noch vor dreißig Jahren hätten allenfalls zwei verliebte Telegrafisten die Möglichkeit gehabt, wie im obigen Zitat "miteinander zu schreiben". Aber das hätten die Regularien der Bundespost sicher verboten (also beides, die Liebe und das Schreiben).

    ja. Du sprichst ja auch MIT jemandem, und chattest MIT, also schreibst du auch MIT...

    Hm. Früher [TM] hatten wir [TM] manchmal sogenannte Brieffreundschaften. Da lautete der gängige Ausdruck "Ich schreibe mir mit jemandem".

    Oder so: "Triffst Du Deinen Brieffreund auch mal?" - "Nein, bis jetzt schreiben wir uns nur."

    Aber "mit jemandem schreiben"? Vielleicht so: "Mick Jagger schreibt mit Keith Richards einen tollen Song." Oder: "Jacob Grimm schreibt mit Wilhelm Grimm an einer Märchensammlung." Klingt für mich stimmiger.

    Naja - sicher nur meine fossilisierte Sichtweise!

    Wobei es irgendwie dann ja auch ein Fortschritt ist, dass Nazis jetzt offensichtlich auch außen braun sein dürfen. Muss man anerkennen. Dieser türkische Vegankoch ist ja ähnlich unterwegs.

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