ich hole dann das Popcorn für die "Ist Kinder kriegen egoistisch oder nicht"- Debatte. Wer für das bedingungslose Grundeinkommen ist, den kann ich leider nicht ernst nehmen.
Vielleicht habe ich ein verschobenes Sprachempfinden, aber für mich ist "egoistisch" deutlich negativ konnotiert und hat einen sehr wahrnehmbaren Beigeschmack von "ich schädige den anderen zu meinem Nutzen". Allerdings scheinen das so einige hier wohl genau so wahrzunehmen, wenn andere sich Kinder halten.
Über das bedingungslose Grundeinkommen diskutiere ich jetzt auch nicht, war nur so ein Gedanke. Wer sich "Schall und Rauch" nennt und als BuLa "anonym" angibt, den kann ich leider auch nicht ernst nehmen.
Ich frage mich immer wie Menschen, die in weniger privilegierten Berufen arbeiten, das mit den Kindern alles hinbekommen.
Ich frage mich immer, wie die Mär entstanden ist, der Lehrerberuf sei ein besonders familienfreundlicher. Klar - in den Ferien hat der Leher, gar das Lehrerpaar, einen Riesenvorteil gegenüber der arbeitenden Bevölkerung. Das ist unbestritten. Während der Schulzeit aber sieht das zumindest heutzutage anders aus.
Vielleicht rührt die Mär noch aus einer Zeit, als Lehrer so gearbeitet haben, wie ich das bei meinem Vater (Hauptschullehrer, im Dienst bis 2001) noch erlebt habe: Der war jeden Tag um halb zwei zu Hause, hatte einmal die Woche 2 Stunden Nachmittagsunterricht und saß abends ca. zwei Stunden am Schreibtisch; selten länger. Da war es auch ohne verwandtschaftliche Unterstützung absolut kein Problem, dass meine Mutter drei Mal die Woche von Mittag bis zum späten Abend arbeiten ging. Heute - wie schon gesagt - geht das nicht mehr. Warum auch immer (verstehen muss man das nämlich nicht).
[Anekdote am Rande: Ich musste kürzlich eine Woche zu Hause bleiben, um meine Tochter zu betreuen, weil meine Mutter kurzfristig ausgefallen ist. Mein privater Arbeitgeber hat anstandslos die gesetzliche Regelung umgesetzt und mir fünf Tage Kind-krank-frei mit voller Lohnfortzahlung bewilligt. Unser schlauer Staat hat sich das im TV-L fein abbedungen und hätte mich ab dem ersten Tag an die Krankenkasse verwiesen, wo ich mir Kinderkrankengeld hätte holen können (Einbuße: ca. 300 Euro). Bei Beamten siehts da wohl noch düsterer aus, soviel ich weiß.]