Beiträge von fossi74

    es wurden exakt so viele Exemplare angeschafft, wie Schüler im Jahrgang sind. Mit dem Hinweis auf eine aktuelle Sparmaßnahme.

    Klar - die anschließenden und mit Sicherheit verloren gehenden Prozesse sind ja viel günstiger. Oder verlässt sich da jemand darauf, dass die gutmütigen Lehrer gern ins eigene Portemonnaie fassen, wegen der Leuchtenden Kinderaugen [TM]?

    - Wobei ich die Mär, Arbeitsmaterialien seien mit der Besoldung abgegolten, durchaus auch schon von Kollegen gehört habe.

    An der Grundschule in Berlin meines Neffen war ein Bewerber für die Schulleitungsstelle, der von Eltern, Schülern und Kollegen wohl gestützt wurde - aber dann funkte die Frauenbeauftragte dagegen und nun muss eine Frau auf die Stelle (gibt ja so wenige im Grundschulbereich ) - ein Teil der Kolleginnen wandert nun ab.

    Die Geschichte scheint mir - wie das oft der Fall ist, wenn juristische Fragestellungen von Laien wiedergegeben werden - quanti- wie qualitativ um relevante Anteile gekürzt.

    Zum Kinderarzt sind es fünf Minuten, zu den meisten Fachärzten 15 Minuten und zum Einkaufen mit dem Rad 2 Minuten. Das bietet auch ein Städtchen mit ca. 70.000 Einwohnern.

    Immer wieder interessant, wie unterschiedlich doch die Maßstäbe sein können. Hier in Bayern ist eine 70.000-Einwohner-Stadt (Beispiele wären Passau, Landshut, Bamberg oder Bayreuth) im Normalfall ein veritables Oberzentrum. "Städtchen" ist hier alles bis maximal 30.000... und meine 12.000-Einwohner-Heimatstadt wäre für Dich wahrscheinlich trotz Fachärzten und mehreren Supermärkten ein Dorf im Nirgendwo.

    Beim Vergleich von Monatsgehältern muss man - zumindest für Baden-Württemberg - berücksichtigen, dass Lehrer weder Urlaubsgeld noch 13.Monatsgehalt bekommen. Das ist in den monatlichen Betrag eingerechnet und damit abgegolten.

    Beim Peter Zwegat war kürzlich eine Familie in Behandlung, wo der Mann kurz vorher als KFZ-Mechaniker zu Porsche gewechselt war: 2600 netto, 14 Monatsgehälter, Urlaubsgeld. Noch Fragen, Hauser?

    @Elternschreck, es handelt sich um Wien, hier sind in den letzten Jahren die Preise und Mieten explodiert.
    Eigentum geht im Grunde genommen auch schwer weg, eine gute 70m² Wohnung kostet schonmal gut zwischen 250.000 und 300.000€. Das sind aber bitte die erschwinglicheren.

    Ich habe kürzlich mal gelesen, dass Wien von den Lebenshaltungskosten her eher mit Zürich als mit München vergleichbar sei. Mietpreise von 10 Euro pro Quadratmeter sprechen da aber eine andere Sprache. Das zahlst Du hier im vergleichsweise kleinen Würzburg mittlerweile auch für eine einigermaßen ordentliche Wohnung. Auch die Preise für Eigentumswohnungen liegen hier auf einem ähnlichen Niveau. In München zahlst Du für eine 70-qm-Wohnung übrigens locker eine halbe Million. Das sind dann aber auch die erschwinglicheren am Stadtrand.

    Ich hatte erst letztens eine Diskussion, die ich bis dato für unmöglich gehalten hätte, als die ganze weibliche Korona allen Ernstes den Gedanken gewälzt hat, den Kindern in der Pause das spielerische Kämpfen zu verbieten.

    Eine schöne Illustration für den Hauptgrund, warum ich nicht in der GS arbeiten wollte... allein unter Frauen kann für einen Mann SEHR anstrengend werden. Nicht nur in Fällen wie dem hier beschriebenen, sondern vor allem auch dann, wenn mit Schiller "Frauen zu Hyänen" werden und alle versuchen, den Hahn im Korb auf ihre Seite zu ziehen. Da kann man dann auch sehr schnell mal die ganze Hühnerschar gegen sich haben, wenn man das Spiel nicht mitspielt.

    Disclaimer 1: Das trifft natürlich nicht auf alle GS-Kollegien zu
    Disclaimer 2: Nein, ich pflege hier kein Vor-, sondern ein Nachurteil. Mein Ausflug in ein komplett weibliches Kollegium fand zwar nicht in der GS, sondern im Pflegebereich statt, aber da dürfte es ja ähnlich sein.

    Ich habe z.B. einen Hund, der Rundumbetreuung braucht, weil sonst die ganze Nachbarschaft zusammengebellt wird. Ich behaupte mal, das bedeutet zu 100% gleichfalls viel Organisationsaufwand wie adäquate Rundumkinderbetreuung, nur dass bei mir keiner darauf Rücksicht nimmt.

    Das kannst Du aber leicht ändern. Wenn Du magst, kann ich Dir gern ein paar leckere Rezepte schicken.

    ich hole dann das Popcorn für die "Ist Kinder kriegen egoistisch oder nicht"- Debatte. Wer für das bedingungslose Grundeinkommen ist, den kann ich leider nicht ernst nehmen.

    Vielleicht habe ich ein verschobenes Sprachempfinden, aber für mich ist "egoistisch" deutlich negativ konnotiert und hat einen sehr wahrnehmbaren Beigeschmack von "ich schädige den anderen zu meinem Nutzen". Allerdings scheinen das so einige hier wohl genau so wahrzunehmen, wenn andere sich Kinder halten.

    Über das bedingungslose Grundeinkommen diskutiere ich jetzt auch nicht, war nur so ein Gedanke. Wer sich "Schall und Rauch" nennt und als BuLa "anonym" angibt, den kann ich leider auch nicht ernst nehmen.

    Ich frage mich immer wie Menschen, die in weniger privilegierten Berufen arbeiten, das mit den Kindern alles hinbekommen.


    Ich frage mich immer, wie die Mär entstanden ist, der Lehrerberuf sei ein besonders familienfreundlicher. Klar - in den Ferien hat der Leher, gar das Lehrerpaar, einen Riesenvorteil gegenüber der arbeitenden Bevölkerung. Das ist unbestritten. Während der Schulzeit aber sieht das zumindest heutzutage anders aus.

    Vielleicht rührt die Mär noch aus einer Zeit, als Lehrer so gearbeitet haben, wie ich das bei meinem Vater (Hauptschullehrer, im Dienst bis 2001) noch erlebt habe: Der war jeden Tag um halb zwei zu Hause, hatte einmal die Woche 2 Stunden Nachmittagsunterricht und saß abends ca. zwei Stunden am Schreibtisch; selten länger. Da war es auch ohne verwandtschaftliche Unterstützung absolut kein Problem, dass meine Mutter drei Mal die Woche von Mittag bis zum späten Abend arbeiten ging. Heute - wie schon gesagt - geht das nicht mehr. Warum auch immer (verstehen muss man das nämlich nicht).

    [Anekdote am Rande: Ich musste kürzlich eine Woche zu Hause bleiben, um meine Tochter zu betreuen, weil meine Mutter kurzfristig ausgefallen ist. Mein privater Arbeitgeber hat anstandslos die gesetzliche Regelung umgesetzt und mir fünf Tage Kind-krank-frei mit voller Lohnfortzahlung bewilligt. Unser schlauer Staat hat sich das im TV-L fein abbedungen und hätte mich ab dem ersten Tag an die Krankenkasse verwiesen, wo ich mir Kinderkrankengeld hätte holen können (Einbuße: ca. 300 Euro). Bei Beamten siehts da wohl noch düsterer aus, soviel ich weiß.]

    Keiner hat es (wohlgemerkt: in meinen Augen) also nötig, seinen (egoistischen) Kinderwunsch als Opfer für die Gesellschaft schönzureden.

    Notabene: Das hat hier bis jetzt auch keiner getan. Und noch was: Kinderwunsch als "egoistisch" zu brandmarken, ist in meinen Augen irgendwie... krank. Das kann ich vielleicht einer 65-jährigen unterstellen, die sich in obskuren Zweite-Welt-Staaten künstlich besamen lässt.

    Mal abgesehen davon, dass andere ja nichts dafür können, wenn du dich aufopferst: Wer sagt denn, dass aus deinen Kindern Steuerzahler werden?

    Mein Gott, wie abgeschmackt.


    Und von dieser ganzen albernen Debatte mal abgesehen: Kann ich nicht etwas tun, was der Gesellschaft nützt, obwohl es mir auch Freude bereitet? Dieser Aspekt scheint mir etwas vernachlässigt worden zu sein. Dieses Entweder-Oder, wie es hier in vielen Beiträgen rauskommt, halte ich für komplett verfehlt.

    Schließlich, um mal noch einen gänzlich neuen Aspekt reinzubringen: Man könnte die ganze Diskussion (also nicht nur hier, sondern in der Gesellschaft) ganz einfach abstellen - man müsste nur das bedingungslose Grundeinkommen einführen. Et voilà: Kinderkriegen würde sich lohnen, ohne dass die Kinderlosen sich über die Extrawürste für die Kinderbesitzer aufregen müssten, denn die Marie würde ja ganz stumpf pro Kopf bezahlt.

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