Beiträge von fossi74

    Zur Umverteilung in den Sozialsystemen ein kleines Gedankenspiel:

    Heute heiraten alle, in neun Monaten haben alle zwei Kinder.

    Gäähhn. Heute heiratet keiner mehr, es werden keine Kinder geboren. In drei Jahren sind alle Kindergärten dicht, in zehn Jahren alle Grundschulen (in zwölf auch die in Berlin, wo alles etwas länger dauert), in zwanzig Jahren alle Gymnasien, in dreißig alle Unis. Gesellschaftliches Leben in der Form, wie wir es kennen, wäre in spätestens vierzig Jahren komplett erledigt. Ich finde, dagegen ist die Finanzierung der KV ein eher peripheres Problem.

    - Gottseidank sind beide Varianten gleich unwahrscheinlich.

    Du schreibst:

    Achja: Den Begriff "Abschieben" in Bezug auf Kinderbetreuung empfinde ich auch den dort arbeitenden pädagogischen Fachkräften gegenüber als sehr respektlos! Wenn ich meinen Sohn jeden Morgen ansehe, wie er freudestrahlend in die Gruppe rennt (und das seit 5 Jahren!!) und mir vorwirft, dass ich zu früh komme, wenn ich um 15:30h, statt um 16:00h zum Abholen komme, kann von "verwahren" keine Rede sein. Er wird dort optimal gefördert und wenn in 1 Woche für ihn die KiTa-Tore schließen, werde ich mir ein Tränchen verdrücken.


    Das ist toll auf den Punkt gebracht und absolut überzeugend - bei Sawe und den anderen Einschlägigen kommt aber wahrscheinlich trotzdem nur folgendes an:

    "Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet. uptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet." - oder so ähnlich.

    man sollte aber auch daran denken, dass gerade Single oder Ehepaare ohne Kind, die finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, im Alter noch viel mehr auf ihr vorher selbst erarbeitetes Einkommen angewiesen sind als Menschen mit zahlreichen Angehörigen, die - so hart es ist - im Notfall vom Staat zur Kasse gebeten werden.

    Diese Fälle kannst Du aber sehr bequem an nicht allzu vielen Händen abzählen. Wer für seine alten Eltern oder Großeltern zur Kasse gebeten wird (und die Unterhaltspflicht besteht nur in gerader Linie, also zwischen Eltern und (Kindes-)Kindern), der steht finanziell sehr gut da. Alle diejenigen, die noch halbwegs zur Kategorie der Normalverdiener zählen (also bis, sagen wir mal, 120.000 im Jahr), müssen kaum Angst haben, Elternunterhalt zahlen zu müssen, weil es natürlich x Möglichkeiten gibt, das Einkommen kleinzurechnen.

    Ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn jemand solche Äußerungen tätigt, nur weil er ein anderes Lebensmodell hat. Ich verurteile deins doch auch nicht, das vermutlich heißt, dass du 3 Jahre mit deinem Kind daheim bleibst. Ich könnte da auch was von fehlender sozialer Kompetenz daherreden. Mache ich aber nicht.

    Ich schon. Mein Bruder und seine Frau (sie Lehrerin, er nicht), probieren dieses Modell nämlich gerade aus, denn der kleine N.N. soll ja zu Hause von der Mami bestmöglich gefördert werden. Dumm nur, dass N.N. mit jetzt fast zwei Jahren gerade mal wacklig läuft, noch keinen Ton spricht und jeden Fremden (also alle außer Mami, Papi und Omi mamiseits) anguckt wie ein Auto, bevor er dann jämmerlich anfängt zu weinen, während seine halb so alte Cousine (Kitakind) ihren Eltern davonrennt und an die zwanzig Wörter drauf hat... aber ich will natürlich nicht verallgemeinern. :engel:

    Ich habe immer wieder Gespräche mit Eltern, die ihre Kinder nicht mit auf Klassenfahrt lassen wollen. Sie wollen nicht, dass ihr Kind über Nacht von zuhause wegbleibt, schon gar nicht in einer Gruppe mit anderen Kindern/Jugendlichen, von denen so manche nicht gerade ein "guter Umgang" sind.

    Ja, in manchen religiösen Gruppierungen ist das normal. "Nicht gerade ein guter Umgang" heißt dann schon mal schlicht "kein Zeuge Jehovas" oder "evangelisch". In Deinem Bundesland "Sek. I und II" scheinen mir solche Eltern aber geradezu endemisch aufzutreten. Das kenne ich ja nicht mal aus Bayern.

    Kinderpfleger ist für die, die ansonsten in der Großküche Küchengehilfe oder Altenpfleghelferin etc. lernen würden.

    Also ganz so niedrig würde ich es jetzt nicht einschätzen. Die Kinderpflegerinnen, die ich bis jetzt kennengelernt habe, hatten schon ein wenig mehr drauf als die klassischen Hauswirtschaft/Pflegehilfe/Gärnter-KandidatInnen.

    Und Kinderpfleger ist wirklich nur was für Leute mit Hauptschulabschluss.

    Das allerdings ist wohl wahr. Deshalb auch meine verwunderte Nachfrage.

    Lehrer X würde die mündliche Mitarbeit von Fritzchen mit 2 bewerten. Lehrer Y würde exakt dieselbe mündliche Mitarbeit höchstens mit 4 bewerten. Das ist doch so. Und welche Bewertung nun "richtig" ist, kann man objektiv gar nicht sagen.

    Kann es wirklich sein, dass ein echter Lehrer diese uralten Ammenmärchen weitererzählt und mutmaßlich auch noch glaubt?


    ... fragt sich
    Fossi

    Modal Nodes hätte ja auch dafür bezahlen sollen!

    "Hätte" und "sollen" sind hier natürlich die entscheidenden Punkte... "nicht" und "müssen" antwortet das Gesetz. Danke, liebe EU! Allerdings soll die Menge unverlangt zugeschickter Waren seit der Einführung des Paragraphen schlagartig zurückgegangen sein. Offensichtlich wieder mal ein lukratives Geschäftsmodell, das die EU-Bürokraten gekillt haben.

    Ganz allgemein gilt für FOS/BOS in Bayern, dass "Wirtschaft, Verwaltung und Rechtslehre" so gut wie immer die größte, "Sozialwesen" die kleinste Abteilung ist. Insofern würde ich eher in Richtung Wirtschaftspädagogik studieren.


    Davor möchte ich natürlich eine kaufmännische Ausbildung oder eine Ausbildung als Kinderpfleger vor der Aufnahme des Studiums absolvieren.


    Warum das denn?!


    Viele Grüße
    Fossi

    Ich versuche selber schon länger die Schule zu wechseln; muss mich aber sicherlich auch bald nicht mehr selber darum kümmern, das machen dann meine Kollegen schon für mich


    Audiatur et altera pars - ich bin mir absolut sicher, dass auch Du Kollegen kennst, bei denen Du die Anwendung dieser Methode nicht ganz so sehr missbilligen würdest wie man es nach der Schilderung im Ursprungsthread unwillkürlich tut...


    Viele Grüße
    Fossi

    § 241a BGB ist Dein Freund:

    § 241a Unbestellte Leistungen

    *)
    (1) Durch die Lieferung beweglicher Sachen, die nicht auf Grund von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen oder anderen gerichtlichen Maßnahmen verkauft werden (Waren), oder durch die Erbringung sonstiger Leistungen durch einen Unternehmer an den Verbraucher wird ein Anspruch gegen den Verbraucher nicht begründet, wenn der Verbraucher die Waren oder sonstigen Leistungen nicht bestellt hat.
    (2) Gesetzliche Ansprüche sind nicht ausgeschlossen, wenn die Leistung nicht für den Empfänger bestimmt war oder in der irrigen Vorstellung einer Bestellung erfolgte und der Empfänger dies erkannt hat oder bei Anwendung der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt hätte erkennen können.
    (3) Von den Regelungen dieser Vorschrift darf nicht zum Nachteil des Verbrauchers abgewichen werden. Die Regelungen finden auch Anwendung, wenn sie durch anderweitige Gestaltungen umgangen werden.


    - bei Amazon hättest Du sicher gutes Geld für die Bücher bekommen.

    *hihi* Jetzt muss ich gerade grinsen. Das Boot meiner Eltern heißt Ginette. Weil die Töchter Gina und Jeanette heißen ;D

    Dann korrigiere ich beschämt: Eltern mit Über-Knäcke-IQ hätten den Namen nicht ausgesucht, ohne die richtige Schreibweise zu kennen. Die Betroffen konnte übrigens sehr überzeugend lautstark darlegen, warum ihr Name Schienett und nicht Schanett ausgesprochen werden müsse. Hatte was mit dem fehlenden zweiten "n" zu tun (Jeanette vs. Jeannette) oder so ähnlich. Nun, des Menschen Wille...

Werbung