Beiträge von fossi74

    "Nur"!? "Standardfall"!?

    Ein Fehler - z. B. die Beantragung der Entlassung zum falschen Zeitpunkt - und die Folgen sind möglicherweise ebenso ungewollt wie unumkehrbar. Ich halte es nicht für übertrieben, vor einem solch existentiellen Schritt ca. 200 € in eine anwaltliche Erstberatung zu investieren. Nicht zu vergessen ist außerdem der Punkt der Haftung:

    Der Gewerkschaftjurist mag ein guter Jurist sein oder auch nicht. Verpflichtet ist er jedenfalls nur gegenüber seinem Arbeitgeber. Ein selbst mandatierter Anwalt ist seinem Mandanten gegenüber verpflichtet, auch zur Haftung bei Fehlberatung.

    Personalrat wäre in den BLs, die ich kenne (Bayern gehört nicht dazu) geeigneter Beratungs- bzw. Vergewisserungspartner (Seminaren würde ich da nicht so recht unbedingt 'trauen', aber es gibt viele unterschiedliche....) NACHDEM Du dir selbst die Rechtslage erschlossen hast (was heutzutage ja nur ein paar Mausklicke sind

    I beg to differ, aber nur in einem Punkt: Die Personalräte, die ich kennenlernen durfte, waren immer superbemüht, aber in Rechtsfragen schnell überfordert. Ich rate in solchen Fällen immer zum Anwalt, der nicht nur verlässlichen, sondern auch verbindlichen Rechtsrat erteilt und für Fehlberatung haftet.

    Wenn du dir absolut sicher bist, dass Lehramt einfach nicht dein Berufsweg ist, dann

    schreibst du einen Einzeiler: "Ich beantrage die Entlassung aus dem Beamtenverhältnis zum nächstmöglichen Zeitpunkt." Danach "mit freundlichen Grüßen" oder "hochachtungsvoll" - letzteres steht im Behördenjargon übrigens für "Ich wünsche Ihnen ein eitriges Geschwür am A* und immerwährendes Pech für Sie und die nächsten 7 Generationen Ihrer Nachkommen".

    Zu meiner Zeit war die Entlassung am Ende des zweiten Abschnitts (also nach 18 Monaten) noch völlig unschädlich für eine spätere Wiederaufnahme in ein anderes Seminar. Das mag sich aber geändert haben.

    Das sollte gut durchdacht werden..gerade wenn du viel medizinische Hilfe brauchst könnte die PK von Vorteil sein.

    Ja, das denkt man so. Und ist dann überrascht, wenn die Beiträge in die Höhe gehen. Wer "viel" (definiere "viel"...) medizinische Hilfe braucht, ist in der GKV auf Dauer wahrscheinlich besser dran.

    Anekdotisch: Wir streiten uns gerade mit der Debeka um die Meniskus-OP von Kind 1. Die Debeka sagt, dass ein Unfall vorliegen müsse (nein, es war kein Unfall, es handelt sich um Verschleiß) und weigert sich zu zahlen, bis wir das Gegenteil belegen. Da wünsche ich uns jetzt schon viel Spaß und Geduld.

    Anekdotisch 2: Ich höre im Auto gerade ein Uralt-Hörspiel, das im Klinikbereich spielt. Vorhin endete meine Fahrt damit, dass ein Röntgenarzt zu seinem jungen Kollegen meinte, der Patient solle nicht nochmal geröntgt werden, wegen der Strahlenbelastung. Nur Privatpatienten dürften einer viel höheren Belastung ausgesetzt werden, die seien da zäher. Hat sich wohl an der Realität orientiert, der Autor.

    Das sagt sich so leicht und ist in manchen Fällen bei weitem nicht leicht. Mal als kurzes Szenario: eine Lehrkraft reicht partout auch zum letzten Schultag der Q2 keine Noten zur Bewertung ein. Ohne diese kann aber streng genommen keine Zulassung zum Abitur festgestellt werden, dessen Prüfungen unmittelbar in der darauffolgenden Woche beginnen. Ein solcher Fall ist nicht mal so nebenbei auf anderem Weg zu lösen.

    Dann ist es Sache des Dienstvorgesetzten, der betreffenden Lehrkraft rechtzeitig auf die Füße gestiegen zu sein, damit jederzeit entweder aussagekräftige Noten vorliegen oder noch genug Zeit ist, solche durch einen Vertreter erheben zu lassen.

    Wenn man selbstständig ist mit knapp 200 Angestellten sieht die Welt ganz anders aus als viele es sich hier vorstellen

    Ich denke, es ist auch dem unbedarftesten, mit seinem Gehalt am zufriedensten Lehrer klar, dass es „da draußen“ durchaus Verdienstmöglichkeiten gibt, die weit jenseits der unseren liegen. Und doch findet auch der Inhaber des 200-köpfigen Unternehmens noch irgendwo seinen Meister, was das Einkommen und Vermögen angeht.

    Leute, ich sprach von "oft". Nicht von "immer" und nicht von "jeder". Dass es auch ganz viele Leute gibt, die auf der Erbschaftsschiene nicht sehr weit kommen, ist mir schon klar.

    Wir waren aber beim Thema "warum wollen viele nicht mehr Vollzeit arbeiten", und dafür habe ich eine (1) Erklärung angeboten. Nicht mehr und nicht weniger.

    Naja, für die Generation E (wie Erben) ist es eben oft keine Illusion, sondern Realität. Ich spreche gar nicht vom Millionenvermögen, das einen für immer der Pflicht zur Erwerbsarbeit enthebt. Es reicht ja schon, eine Immobilie für den Eigenbedarf zu erben, plus vielleicht ein wenig Barvermögen, und schon kann z. B. ein Lehrerehepaar ganz locker von zwei halben Stellen leben.

    OT: Die Erbschaftssteuer müsste bekanntlich dringend reformiert werden. Mein Vorschlag wäre ein großzügiger Freibetrag von sagen wir ruhig 500.000 € — der aber nicht für jeden Erbfall neu gilt, sondern insgesamt für die Lebenszeit des Erben. Das scheint mir eine halbwegs gerechte Lösung.

    Gleichzeitig bin ich erleichtert, dass ich nicht in der Schulzeit erkrankt bin, weil mir schon so viel Unterricht in diesem Schuljahr ausgefallen ist und ich gleich nach den Ferien Staatsexamen prüfe und wir kurz vor dem Abitur sind und ich mir eigentlich derzeit keinen weiteren Ausfall erlauben kann.

    Ich glaube, so (wie ich es im Zitat markiert habe) können wirklich nur Lehrer denken.

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