Die Pressekonferenz zur Heinsberg-Studie habe ich auch gelesen und live verfolgt, die Wissenschaftler wirkten insgesamt sehr besonnen, gerade auch was Bildungseinrichtungen angeht. Die Aussagen dazu waren sehr vorsichtig und betonten immer wieder den Sicherheitsaspekt. Was macht das ARD Mittagsmagazin draus? "Kitas können schon bald wieder öffnen, wenn mehr geputzt wird." -.-
Beiträge von Eugenia
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Ich fand das hier eine sehr intelligent und sachlich gemachte Zusammenfassung, zu empfehlen auch was das Thema Herdenimmunität betrifft, die ja in diesem Forum ebenfalls schon Thema war:
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Dieser Thread spiegelt doch genau das wider, was man im Moment überall sieht - in Talkshows, Sondersendungen, Interviews mit Wissenschaftlern: im Prinzip wird immer dasselbe durchgekaut, es schwankt zwischen reißerischer Horror-Berichterstattung, mahnenden Worten, Drängen auf Beendigung der Maßnahmen, Erklärungen, dass die Maßnahmen noch nicht beendet werden können, und widersprüchlichsten Informationen auch aus dem Bereich der Wissenschaft. Der Spiegel-Artikel, den Moebius verlinkt hat, ist dafür letztlich auch beispielhaft. Erst wird groß aufgemacht, eine Forschergruppe aus Großbritannien und Australien würde den "Sinn von Schulschließungen bezweifeln", dann folgt lang und breit der Artikel, der dann irgendwann umschwenkt in "die Datenlage ist noch schlecht" - aber wir ziehen trotzdem Schlüsse, dann folgt, es gebe auch Widersprüche in den Forschungsarbeiten, die zugrunde liegen - und schließlich die Aussage, dass die Schulschließung die Todesfälle in GB um 2-4% reduzieren könnte (auf 1000 Verstorbene wären das 20-40 Leute). Und abschließend der 08/15 Vorschlag: macht doch die Schulen irgendwie gestaffelt auf und haltet irgendwie doch Abstand. Der Sinn eines solchen Artikels erschließt sich mir nicht, das wirkt wie "Ja, manche haben Zweifel, aber irgendwie auch nicht, und Genaues weiß man nicht." Kurz vorher ebenfalls im Spiegel: Forscher warnt vor voreiliger Schulöffnung. Im Prinzip vollzieht sich hier im Forum nichts anderes als überall in der Gesellschaft: es wird rumspekuliert, einige geraten in Panik, andere werden pampig und meinen, das sei doch alles überzogen, manche drängeln, andere warnen und es wird immer wieder dasselbe durchgekaut. Vielleicht auch, weil die Corona-Thematik die allermeisten schlichtweg überfordert und die gegenwärtige Berichterstattung auch keinen Beitrag liefert außer Dauerschleifen. Wenn kein essentieller Fortschritt in der Diskussion mehr besteht, macht den Thread doch lieber zu als "Mops" hinzuschreiben oder die Sache ins Lächerliche zu ziehen, wobei das vll. auch eine Bewältigungsstrategie ist. Das ist nämlich auch irgendwie kindisch.
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@samu : Da kann ich dich etwas beruhigen. Ich war Montag beim Zahnarzt, ließ sich nicht vermeiden. Ausgefeilte Hygienemaßnahmen, Arzt und Team sehr ruhig und vertrauenserweckend, kein Kontakt mit anderen Patienten. Alles Gute für deinen Termin!
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Was kann ich als LehrerIn mit gesicherter Besoldung tun, um meinen Beruf, für den ich bezahlt werde, jetzt bzw. nach den Ferien ausüben zu können?
Also ich kann über fehlende Möglichkeiten der Berufsausübung nicht klagen. Das Ergebnis ist nicht immer befriedigend, aber dafür ist die Situation auch neu. Ich habe in den letzten Wochen deutlich mehr Arbeit investiert als im normalen Schulbetrieb und habe meine gesicherte Besoldung mehr als verdient. Ganz zu schweigen von den Überstunden, die ich aus der Zeit vor Corona mit mir rumschleppe. In den "Ferien" korrigieren ich gerade 3 Klausurensätze und Abitur und bin weiter im Kontakt mit Eltern, Schülern, Kollegen und Schulleitung. Ich kenne aber auch Kollegen, die in den vergangenen Wochen deutlich weniger gemacht haben. Eine allgemeingültige Klärung von Seiten unseres Arbeitgeber fände ich, wie ja auch Fraggles schreibt, hier dringend nötig. In der Öffentlichkeit im Netz findet man leider nur letztere in der Wahrnehmung nach dem Motto "Die Lehrer schaffen gerade nichts und sollten mal wieder ihre Arbeit tun." Das hier ist ein offen zugängliches Forum. Wir sollten teilweise aufpassen, dass wir nicht noch Öl ins Feuer gießen. Was mich gerade extrem stört ist das Hochpushen der Auswirkungen des Unterrichtsausfalls / der Online-Beschulung, nach dem Motto "Jetzt werden soziale Ungleichheiten massiv wirksam. Jetzt ist die schulische Zukunft massiv in Gefahr." Unser betagter Nachbar (Kriegsgeneration) sagte dazu, dann müsste seine Generation ironisch gesagt total abgehängt worden sein. Er hatte über mehrere Jahre kaum Unterricht, hat Aufgaben unter widrigsten Umständen erledigt und war die letzte Kriegszeit v.a. auf der Flucht. Corona beschäftigt uns intensiv gerade ein paar Wochen. Da sollten vll. auch manche die Kirche im Dorf lassen, was schwere schulische Folgen betrifft. Natürlich werden gerade Mängel offenkundig, sei es bei der Digitalisierung, bei einzelnen Schülern und in der Wahrnehmung der Eltern, die plötzlich merken, welche Probleme das Kind hat, die man bisher verdrängt oder auf die Schule geschoben hat, sei es bei sozialen und familiären Brennpunkten. Aber das löst man doch nicht pauschal mit "Schulen jetzt aufmachen ohne Rücksicht auf Verluste". Das erscheint mir ziemlich blauäugig und eindimensional gedacht.
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Diese Expertenkommission, die die Regierung berät, wirft übrigens Schule und Hochschulen in einen Topf mit hochautomatisierten Bereichen der Wirtschaft und spricht pauschal dort von geringer Ansteckungsgefahr.



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@ Möbius: 70% der Arbeitnehmer sind aber nicht nonstop mit Massen von Kindern auf engster Tuchfühlung. An einem normalen Montag unterrichte ich insgesamt 140 Schüler und habe noch Aufsicht in der vollgepackt Aula. Zum Vergleich: mein Schwager im Großraumbüro mit Mundschutz und 2 m Abstand zum nächsten Arbeitnehmer. Und ehe jetzt wieder die Verkaufskraft ins Feld geführt wird: Plexiglas hab ich auch nicht. Der Herr Kurz hat heute übrigens die Pressekonferenz hinter einer Plexiglaswand gemacht. Es wäre übrigens interessant zu wissen, wie viele Arbeitnehmer gerade wirklich ihren Job ohne weitere Schutzmaßnahmen machen. Sogar der Klempner, der heute hier war, trug Mundschutz.
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Kurz hat eben im Interview den österreichischen Weg begründet. Eine frühere Öffnung der Schule sei ihm zu riskant. Sehe ich auch so. Nebenbei durchschnittliche Klassengröße SEK. I in Dänemark unter 20, in Deutschland knapp unter 25. Größe meiner 6. Klasse: 32.
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Ich hatte, als es zu den Schulschließungen kam und einige große Panik hatten, hier im Thread gefragt, ob auch nur ein Fall einer Übertragung im normalen Schulbetrieb (also nicht Klassenfahrt) bekannt wäre. Man konnte mir damals nicht einmal einen einzigen Fall verlinken; mir ist auch nach wie vor keiner bekannt.
Bei uns im Kreis grassierte schon vor der Schulschließung massenweise fiebrige Bronchitis, teilweise auch mit Durchfall. Teilweise waren Klassen nur halb anwesend. Kein Mensch hat damals auf Corona getestet, weil die Kinder in keinem Risikogebiet waren. Im Nachbarkreis waren schon Schulen dicht, weil Corona-Fälle aufgetreten waren. Über Sportvereine bestanden enge Verbindungen... Der Virologe, der gerade eine groß angelegte Studie in Heinsberg gestartet hat, warnt übrigens vor voreiligen Schulöffnungen. Warum hier immer noch rumdiskutiert wird, ob Kinder ihre Eltern oder Lehrer anstecken können, geht nebenbei über mein Fassungsvermögen. Das ist doch keine andere Spezies! Interessant diese Aussage des besagten Virologen zu Heinsberg: "Ende Januar soll eine ganze Schule mehr oder weniger lahmgelegt gewesen sein. Fast alle Kinder und Eltern waren krank. Wir prüfen jetzt, ob diese Menschen Antikörper haben." (https://www.zeit.de/wissen/gesundh…ssnahmen-studie)
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Nein. Warum?
Man streicht aus dem Lehrplan Dinge heraus.
Es finden keine Klassenfahrten statt -> "mehr Unterricht" -> "weniger Ausfall" -> die Stunden werden also letztendlich "aufgeteilt".
In der Oberstufe wird vermehrt auf EVA gesetzt. Dadurch werden Resourcen frei, die nach unten bzw. auf andere Schulen verteilt werden.
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Da gibt es so viele Möglichkeiten.
Also letztlich unterrichtet dann irgendwer irgendwen in irgendwas - denn die eigentlichen Fachlehrer können sich kaum aufspalten. Der Lehrplan wird aufgehoben und die Oberstufe wurschtelt vor sich hin. Dann kann man auch im Gymnasium digitale Betreuung durch den eigentlichen Lehrer machen, wo es klappt. Und wir bekommen z.B. viele positive Rückmeldungen von Eltern und Schülern. Sonst sind wir wieder bei betreuen statt sinnvoll unterrichten.
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- Klare Anweisungen an Eltern, jeden Schüler mit leichten Krankheitssymptomen zu Hause zu lassen, und an die Lehrer, im Zweifelsfall jeden kränkelnden Schüler sofort zu isolieren und abholen zu lassen
- jede Schule für eine Woche schließen, wenn ein Infektionsfall bei einem Schüler, Lehrer oder einer mit im Haushalt lebenden Person auftritt
Die Anweisung an die Eltern, kranke Schüler zu Hause zu lassen, klappt bei uns so schon nicht. "Da verpasst er / sie ja so viel. / Mein Kind wollte aber unbedingt in die Schule." Wenn wir anrufen, dass das Kind abgeholt wird, wird uns erklärt, die Eltern können jetzt nicht - das Kind bleibt also doch in der Schule. Eine Woche schließen? Im Moment gilt als Quarantänezeit 2 Wochen, da die Inkubationszeit so hoch ist. Schon vor den allgemeinen Schulschließungen wurden hier im Kreis einzelne Schulen 2 Wochen dicht gemacht, wenn ein (!) Coronafall auftrat. Und zur Mundschutzpflicht in Schulen: ich seh uns schon hinter den Schülern herhechten, weil natürlich die Maske nicht aufbleibt, sondern - das sind Kinder! - der übliche Mist damit gemacht wird. Viele, die im Moment auf anderen Internetseiten über Schule diskutieren, haben null Ahnung, wie Realität aussieht. Wie so oft bei Schuldebatten.
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Den meisten hier ist auch klar, dass es keine 100%-Vollkaskoversicherung für Lehrer geben kann, bei der wir alle optimal geschützt werden, in dem wir für die nächsten 6 Monate bei vollen Bezügen und ohne weitere Aufgaben zu Hause bleiben.
Also ich bin im Moment zu Hause, da die Schulen geschlossen sind, aber nicht ohne weitere Aufgaben. Korrekturen, Planungen, digitale Arbeitsaufträge, Chats mit Schülern etc. füllen meine Dienstzeit gerade mehr als aus.6 Monate bei vollen Bezügen Däumchen drehen will doch hier gar keiner vorschlagen.
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Auch in Schweden sind nicht alle Schulen offen, nur Schulen der Klassen 1-9. Darüber hinaus gibt es online-Unterricht. Auch die Universitäten sind geschlossen. Herr Tegnell ist - auch in Schweden selbst - nicht unumstritten und es regt sich zunehmend Protest gegen die gewählte Vorgehensweise im Land. Auch bei angesehenen schwedischen Wissenschaftlern. Daneben sollte man berücksichtigen, dass Schweden, abgesehen von einigen größeren Städten, wesentlich lockerer besiedelt ist als z.B. Deutschland. Schweden: 21 Einwohner pro Quadratkilomenter, Deutschland 229 Einwohner auf derselben Fläche. Die durchschnittliche Klassengröße in Schweden beträgt ca. 20 Schüler. Zum Vergleich: hessische Gymnasien 2012 im Schnitt 26 Schüler pro Klasse. In den schwedischen Vorschulen kommen auf einen Erzieher 5,2 Schüler. Die Schule einer Freundin hat einen Austausch mit einem Gymnasium im ländlichen Schweden - da besteht die gesamte (!) Klassenstufe 10-12, die dort Gymnasium heißt, gerade einmal aus 120 Schülern. Das sind ganz andere Voraussetzungen als an vielen unserer Klassenzimmer, die eher besseren Legebatterien ähneln. Finnland, das ähnliche Bedingungen wie Schweden hat, hat übrigens die Schulen geschlossen. Die Frage "Wie kann man da in Deutschland noch Schulschließungen rechtfertigen, wenn Schweden sie offen lässt?" stellt sich für mich nicht. Das ist z.T. Äpfel mit Birnen vergleichen.
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Zitat von Kathie
"Für die, die sich dann evtl anstecken oder die Krankheit in ihre Familien tragen, wohl eher nicht."Doch, auch dann ist es für die genannten Kinder ein Gewinn.
Vielleicht sollte man hier nicht das Wort "Gewinn" verwenden. Natürlich hätten die Kinder Vorteile, wenn sie z.B. mit Arbeitsmaterial versorgt würden. Aber mir fehlt da die "Kosten-Nutzen-Relation". Ich als Mutter würde nicht sagen "OK, jetzt hat sich die Lehrkraft mit Corona infiziert und ihre Familie und andere mit - aber für die Übergabe der Arbeitsblätter hat sich das echt gelohnt. Das war ein Gewinn." Das wäre extrem zynisch. Klar ist Unterricht wichtig und im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen die Kinder. Aber ich bin Lehrer, kein Märtyrer. Das ist im Moment eine beispiellose Situation, viele sagen: die größte Herausforderung seit dem 2. Weltkrieg. Da ist die Übergabe von Arbeitsmaterial vll. auch einmal zweitrangig.
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Österreich stellt in Aussicht, Schulen und Universitäten eventuell nicht vor September wieder zu öffnen. Das nur zur Info, nicht um die leidige Debatte "Wann würdest du denn bitte wieder aufmachen und wer soll dann arbeiten?" neu zu beleben.
Am meisten geht mir im Moment diese Virologen-Profilierungsschlacht auf die Nerven, v.a. wenn es um "die Schulen" geht und "die jungen Schüler" mit "den jungen Eltern", als sei Schule eine reine Schüler-Veranstaltung und Experimentierfeld für eine zügige "Durchseuchung" der Bevölkerung. Das hat teilweise etwas extrem Kaltschnäuziges frei vom Schreibtisch gesprochen und ohne Bezug zum Alltag in deutschen Schulen.
Natürlich ist es tendenziell leichter, ältere Schüler auf Abstand zu halten - wenn man denn den Platz für Abstand hat. Meine Schüler sitzen aus Raumnot teilweise deutlich weniger als 50 cm vor mir.
Irgendwo habe ich gelesen, deutsche Politiker schlagen vor, die Schulen in weniger betroffenen Gebieten zuerst zu öffnen und dann eben wieder zu schließen, wenn ein Corona-Fall auftritt. Durchdacht scheint mir das auch nicht. Die Schließung kann man dann gleich mitplanen.
Ich brauche übrigens auch keinen Applaus, sondern Arbeitsbedingungen, die mir nicht schon im Vorfeld den kalten Schweiß auf die Stirn treiben.
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was schlägst du denn vor, wie lang sollten d.M.n. Schulen geschlossen bleiben?
Das weiß ich nicht, ich bin auch kein Hellseher, wie die Lage sich in den nächsten Wochen entwickelt. Ich hätte gerne, dass auch verantwortungsvoll mit der Gesundheit der Lehrer umgegangen wird. Ich störe mich an der Formulierung "Hoffentlich machen die Schulen bald wieder auf, ich hätte gerne wieder etwas Normalität." Hier in Hessen läuft Abi - das allein macht keine Normalität.
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Darum ging es zu Beginn des Threads schon mal. Kassiererinnen sitzen auch den ganzen Tag ggü. von hustenden Leuten, ich schätze, es sind mehr Fremde über den Tag verteilt als unsere paar Hanseln, die wir immer wieder sehen. Es geht bei der Schulschließung nicht um deinen oder meinen Ansteckungsschutz, sondern darum, dass nicht täglich 1000e Kinder zusammenkommen. Wenn man feststellt, dass das Schließen von Stadien-/Messehallen am meisten bringt, gibt es keinen Grund, die Schulen zuzulassen.
Natürlich geht es bei der Entscheidung Schulen zu schließen nicht um einzelne Lehrkräfte - aber es geht AUCH um uns.
1. Ich finde es legitim, Bedenken zu äußern und dem Arbeitgeber nahezulegen, dass er für die Gesundheit seiner Lehrer mit verantwortlich ist. Die Mentalität "stellt euch mal nicht so an, andere sind genauso schlimm oder noch schlimmer dran" finde ich in normalen Zeiten schon bedenklich, geschweige denn im Moment.
2. In der Schule meines Mannes (Gymnasium, 1300 Schüler) gehört fast die Hälfte des Kollegiums zur Gruppe besonderes Risiko durch Alter / Vorerkrankungen oder es sind schwangere Kolleginnen. Außerdem schlägt neben Corona dort gerade auch die Grippe / Erkältungswelle durch, von der noch verfügbaren Hälfte haben sich einige krankgemeldet. Die verbleibenden Kollegen gehen auf dem Zahnfleisch, die Schulleitung hat eine Überlastungsanzeige gestellt. Mein Mann hat selbst eine chronische Erkrankung, meine Schwiegereltern sind beide gebrechlich und auf Hilfe angewiesen. Klar schließt man wegen einzelner keine Schulen - aber das ist bestimmt kein Einzelfall!
3. "Unsere paar Hanseln" ist bei der durchschnittlichen Gymnasialgröße auch "leicht" untertrieben.
Die Schulen wurden hier im Kreis angewiesen, Masken und Desinfektionsmittel zu besorgen - dass das eine unerfüllbare Aufgabe im Moment ist, muss ich wohl keinem sagen.
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Zum Thema Sportfest / Bundesjugendspiele: Klar sagt das Schulgesetz in einigen Bundesländern, dass das stattfinden muss - aber darum mache ich mir gerade überhaupt keine Gedanken. Das ist eine beispiellose Krise - da wird im Notfall auch hier eine Anpassung stattfinden.
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Ich hoffe, dass die schulen bald wieder aufmachen. Ich möchte etwas normalität haben.
Aber dann bitte auch versuchen, alle außerunterrichtlichen veranstaltungen mit viel publikumsverkehr so gering wie möglich zu halten
Ich hoffe eher, dass die Politik Vernunft beweist und uns Lehrer nicht als Kanonenfutter in erste Reihe stellt, indem man möglichst schnell die Schulen wieder hochfährt, um die Leute zu beruhigen. Was ist das denn im Moment in Hessen für eine Normalität beim Abitur? Und Publikumsverkehr haben wir doch nonstop. Ich erinnere mich an die Woche vor der Schulschließung. Alle Nase lang kam in den Medien Abstand halten und ich quetschte mich durch hunderte Schüler in der Pausenhalle und stand vor rotzenden und hustenden Klassen, die so dicht sitzen, dass nicht mal 1 Meter zwischen mir und der ersten Reihe ist. Da stellte sich mir schon nachhaltig die Frage nach der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Und mit Eltern und Schülern musste ich bis zum letzten Moment diskutieren, ob diese Händewascherei denn nicht überzogen ist und ich soll mich mal nicht so haben. Seife auf Schülertoiletten war oft Fehlanzeige, auf dem Lehrerklo wurde das Desinfektionsmittel geklaut. Ich möchte nicht, dass die Schulen bald wieder aufmachen - mir graut eher davor, wenn die Sache noch nicht sicher unter Kontrolle ist. Das wäre keine Normalität, das wäre Augenwischerei und Kopf in den Sand... wie sofort im Bildungssystem.
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Ich weiß nicht, wie viele Arbeiten ihr während des Halbjahres schreibt. Ich selbst hätte Probleme damit, endlos Nachtermine anzubieten. Regeltermin versäumt wegen privatem Termin, Nachschreibetermin wahrgenommen, aber nachträglich soll er jetzt auch für nichtig erklärt werden und dann konzipierst du Arbeit Nr. 3? Irgendwann ist ja auch das Thema "ausgelutscht". Falls noch mehrere andere schriftliche Arbeiten geplant sind, würde ich die Leistung erst einmal stehen lassen (du hast nicht zu verantworten, wenn die Mutter das Kind als "schreibfähig" in die Schule schickt, und geschrieben hat das Kind, es ist nicht während der Arbeit ausgefallen). Gleichzeitig würde ich in Aussicht stellen, pädagogischen Spielraum zu nutzen, sofern die folgenden Arbeiten besser sind. Außerdem würde ich der Mutter gegenüber noch einmal deutlich machen, dass sie bitte das Kind im Krankheitsfall zu Hause lassen soll, sonst müssen Arbeiten gewertet werden. Das ist sonst auch ein Präzedenzfall, was machst du, wenn demnächst in jeder Arbeit Kinder im Nachhinein Atteste bringen, sie seien eigentlich gar nicht schreibfähig gewesen?
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