Beiträge von Fred1

    Mit - wenn der Film gut ist, ärgere ich mich sonst, das Buch vorher nicht gelesen zu haben. Und wenn das Buch doof ist, kann man es weglegen und den Film anschauen (ist der auch doof, kann man ihn ja ausmachen^^).



    Großer Balkon oder kleiner Garten?

    Okay, ich finde es interessant, dass es für manche eine Schwierigkeit ist, Texte mit gemäßigter Kleinschreibung zu lesen. Ich muss schlichtweg sagen, dass ich das bisher kaum gemacht habe, daher ist es mir vielleicht noch nicht so aufgefallen - ich hätte halt bloß gedacht, dass man sich daran gewöhnt, gerade, wenn man ein ganzes Buch liest.


    Ich finde aber auch, dass es immer seltsam ist, wenn Lehrer/innen (oder jene, die es mal werden wollen) dann argumentieren, dass sie nicht auf die Rechtschreibung achten. Irgendwie finde ich ja doch, dass man als (vor allem Deutsch-)Lehrer ohnehin nicht mehr wirklich darauf achten müssen sollte. Von daher stimme ich euch voll und ganz zu, was eure Beispiele anbelangt (ich wollte ja "gebe ich euch R/recht" schreiben, aber hätte jetzt vor lauter Gedanken zum Thema nachschauen müssen, was denn nun richtig ist^^).


    Auch nochmal zur Schwierigkeit: Bei meinem Handy müsste ich bei T9 umstellen, dass ich nun großschreiben will. Ansonsten schreibt es von ganz alleine alles klein (das mag man umstellen können - ich kann es nicht^^), da ist es mir tatsächlich zu viel Aufwand, das jedes Mal umzustellen. Insbesondere, wenn ich nur mal schnell eine SMS verschicken will. Die Frage ist hier bestimmt auch, wie oft man über solche Medien kommuniziert.

    Ich frage das jetzt aus wirklichem Interesse, nicht (nur), weil ich diskutieren möchte: Findet ihr es wirklich anstrengender, Texte mit gemäßigter oder konsequenter Kleinschreibung zu lesen? Zumindest bei gemäßigter Kleinschreibung (also Satzanfang und Eigennamen groß) empfinde ich das nämlich überhaupt nicht so (wieder mal der Vergleich mit anderen Sprachen - ich finde es nicht anstrengender, einen französischen oder englischen Text zu lesen, nur weil dort bspw. Substantive eben nicht groß geschrieben sind). Also habt ihr vielleicht irgendwelche Beispiele oder könnt ihr womöglich genauer erklären, wieso das für euch anstrengender ist?!
    Es mag ja sein, dass ihr Sätze direkt mithilfe (oder mit Hilfe???) der Großschreibung direkt strukturiert, jedoch glaube ich eigentlich gar nicht, dass das geht - dafür halte ich die Satzstellung wiederum für zu frei. Ich persönlich müsste dennoch den ganzen Satz lesen - ob mit oder ohne Großschreibung.
    Oder aber ist es vielleicht einfach nur die grundsätzliche Meinung, die ja auch moonlight zum Ausdruck bringt: Wer sich die Mühe nicht macht, gut zu schreiben, ist die Mühe nicht wert, gelesen zu werden?! Dies könnte ich bei Texten mit sehr vielen Fehlern durchaus verstehen (und befinde mich dann dabei wohl einfach auf einem anderen Grad als ihr, auf dem die gemäßigte Kleinschreibung schlicht und ergreifend nicht zu den groben Fehlern gehört).

    Ja, das mit den verschiedenen Ebenen stimmt.


    Ich bin zwar ein Befürworter der gemäßigten Kleinschreibung, schreibe aber deshalb trotzdem nach den geltenden Regeln - zumindest bei "offiziellen" Anlässen. In Chats o.ä. lasse ich die Großschreibung indes, genau wie Linna, aus reiner Bequemlichkeit weg - an der Computertastatur ist es kein großer Aufwand, beim Handy (meiner Meinung nach) schon, wodurch das Schreiben einer Nachricht dort dann deutlich länger dauern würde (was sicherlich auch vom jeweiligen Handy etc. abhängt).


    Und Jotto, ich nehme mir wiederum heraus, im Privatgebrauch zu schreiben, wie ich mag. Das heißt natürlich nicht, dass ich vollkommen auf Rechtschreibung und richtige Interpunktion verzichte, doch sehe ich da keinen Grund, alles haargenau zu beachten. Ich schreibe bei handgeschriebenen Texten niemals alles klein, das mache ich, wie eben gesagt, nur am PC/Handy. Insofern unterlaufen mir dabei nur wenige Fehler - meine Mutter (als Beispiel) schreibt jedoch gerne noch nach der alten Rechtschreibung. Soll sie doch, es kann einem ja niemand vorschreiben, wie man private Texte zu schreiben hat. Ganz abgesehen davon, dass die gemäßigte Kleinschreibung nun wirklich nicht den von dir genannten besoffen und mit nur einer Kontaktlinse geschriebenen Nachrichten entspricht - andere Fehler natürlich schon, die man eben auch nicht begründen kann. Das Schreiben mit gemäßigter Kleinschreibung hingegen empfinde ich dann eher als reflektiertes Verhältnis zur Sprache: Wir kennen die Regeln, unterwerfen uns ihnen aber nicht. Was nützlich ist (also z.B. der Verständlichkeit dient) ist gut, der Rest vernachlässigbar. So schreibe ich doch privat auch mal "Waschmittel alle" und eben keinen ganzen Satz - schlimm?
    Ich würde den SuS dennoch keine Texte mit gemäßigter Kleinschreibung vorlegen (es sei denn, das wäre Thema, was mir an einer Schule aber unwahrscheinlich vorkommt), um diese nicht zu verwirren. Aber das wäre dann für mich auch kein privater Rahmen mehr.


    Ich weise erneut darauf hin, dass Chats/Foren und ähnliche Dinge keinen so schriftlichen Charakter wie beispielsweise Romane haben, sondern irgendwo zwischen Schriftsprache und mündlicher Sprache stehen (vielleicht tatsächlich eher Chats als Foren) und daher auch anderen Regeln unterworfen sind.


    Und am Rande: Sinn und Zweck von Schrift ist es, Gedankliches zu verschriftlichen und Schriftliches zu 'vergedanklichen', über Raum und Zeit hinweg. Regeln sind sinnvoll, da ansonsten vor allem bei nennensweter räumlicher und/oder zeitlicher Trennung (aber auch sonst) das Verstehen erschwert würde. Was aber nicht dazu führen darf, dass man die Beziehung zwischen dem Schaffenden (das heißt uns, den Sprachteilhabern) und dem Geschaffenen (das heißt der Rechtschreibung) pervertieren darf - wir müssen die Regeln unserem Sprachgebrauch anpassen, nicht uns ihnen bedingungslos unterwerfen (dies ist nun aus dem Gedächtnis paraphrasiert und müsste so oder so ähnlich stehen in: Nerius, Dieter (2007): Deutsche Orthographie.). Dieser Gedanke gilt für mich besonders für den privaten Bereich.

    edit: Und wir reden hier ja nun explizit von einem Lehrerforum. Ich lehne mich mal gaaaaanz weit aus dem Fenster und behaupte, dass Lehrer, die Großschreibung für ein Problem halten, eventuell den falschen Beruf gewählt haben. Vor allem, wenn D im Profil steht.

    Ich sehe es eher so, dass diejenigen (zu denen ich ja mit meinem obigen Beitrag zähle^^) schlicht weniger präskriptiv argumentiren, sondern Zweifelsfälle sehen (für die es ja keineswegs stets eine eindeutige, nachvollziehbare Antwort gibt) und aus sowohl pädagogischem als auch fachwissenschaftlichem Interesse eine Möglichkeit erkennen, diese Probleme dann durch gemäßigte Kleinschreibung ggf. lösen zu können. Soll heißen: Großscheibung als Problem nicht etwa für mich selbst (zumindest meistens, wobei ich ab und ann auch mal im Wörterbuch nachschlagen muss), sondern vielmehr für SuS.
    Denn auch die nominalisierten Verben (wie "beim Lesen") können ja Probleme machen - man stelle sich mal vor (was ich tatsächlich stark hoffe), dass das am-Progressiv in (wahrscheinlich eher ferner) Zukunft offiziell als richtig anerkannt wird: Dann müsste man überlegen, ob es dann dort auch "ich bin am/beim Lesen" oder aber, immerhin ja ein Verb, eher "ich bin am/beim lesen" - oder gibt es etwa einen Unterschied zwischen "ich bin am lesen" und "ich bin beim Lesen"?! Dies ist sicherlich ebenfalls diskutabel, aber für mich ist es unwahrscheinlich, dass eine zweifelsfreie Lösung gefunden werden kann - zumindest die SuS blieben dann, bei gemäßigter Kleinschreibung, von dieser in Teilen doch sicherlich sehr kleinlich argumentierenden Debatte unberührt.


    Von daher haben - und jetzt lehne ich mich schon allein aus Trotz noch ein paar Zentimeter weiter aus dem Fenster ;) - womöglich eher die, denen die Frage der Verständlichkeit für SuS offenkundig weniger wichtig ist als denjenigen, die aus diesem Grund für eine gemäßigte Kleinschreibung plädieren, den falschen Beruf gewählt?! (Nein, das sehe ich eigentlich nicht so, sondern reagiere eher auf die obige Anschuldigung^^.)

    Linna, auch ich gehöre wohl zu dieser Gruppe. Es kommt schon oft vor, dass ich nur klein schreibe - vor allem in SMS, da es mir dort einfach viel zu aufwändig ist, jedes Mal alles umzustellen (ich komme mit meinem neuen Handy mit Touchscreen ohnehin nicht so gut zurecht wie mit Tasten). Aber auch in E-Mails, Nachrichten bei Facebook oder ähnlichen Seiten oder in Foren schreibe ich hin und wieder einfach alles klein.
    Das ist im Prinzip auch kein Problem - gerade so Sachen wie Chats, die nun mal am Computer stattfinden, wo dann auch Mails etc. geschrieben werden, sind ja nicht klar der Schriftsprache zuzuordnen sondern stehen eher zwischen Schrift- und mündlicher Sprache. Und in er mündlichen Sprache gelten schlichtweg nicht die gleichen, genauen Regeln, die in der Schriftsprache Anwendung finden - schon allein, weil dies nahezu unmöglich ist.


    Ich amüsiere mich dennoch zum Teil, wenn Menschen (und ja, leider meistens Lehrer/innen) der Meinung sind, die Sprache gehe vor die Hunde und die konsequente Kleinschreibung habe naturgemäß zur Folge, dass man die Texte dann nicht mehr verstehen könne (ein Aspekt, der hier zwar auch angesprochen wurde, jedoch nicht in dem Maße, wie ich es leider schon erleben musste). Oft wird dann begründet, dass man ja so nicht mehr die Wortarten unterscheiden könne und die SuS auch gar nicht mehr wüssten, welches Wort welche Wortart habe. Einerseits ist dies unlogisch, da man ja Adjektive und Adverben auseinanderhalten kann, auch wenn beide klein geschrieben werden. Andererseits hieße dies ja auch, dass praktisch nur deutsche SuS noch Wortarten kennen und Engländer, Franzosen etc. außer Stande seien, Nomen zu erkennen (mal ganz davon abgesehen, dass ein Wort ja kein Nomen ist, weil es groß geschrieben wird, sondern diese Wörter groß geschrieben werden, weil sie Nomen sind). Also ich habe keine größeren Verständnisprobleme bei englischen Texten, die auf die Kleinschreibung zurückgehen (eher wegen Vokabular- oder Grammatik-Defiziten, die ich leider habe^^).


    Solange dieser Unterschied - Chat vs. 'richtiger' Text - erkannt wird, besteht kein Problem. Ich schreibe auch "haste" im Chat, aber "hast du" in einem 'richtigen' Text. Das Problem tritt ja erst auf, wenn die SuS nicht mehr unterscheiden können, wann sie wie schreiben müssen. Da bin ich mir aber nicht sicher, ob das tatsächlich aus den Mails/Chats etc. resultiert - sie würden ansonsten wohl gar nicht selbst schreiben (es sei denn, sie würden, wie etwa in der Schule, dazu "gezwungen"). Aber das mag diskutabel sein. Am Ende ist aber wohl auch das offenkundige Falschschreiben eine Art der Jugendlichen, sich von den Erwachsenen abzugrenzen - so wie sie es durch Sprache immer schon gemacht haben!


    Was so einige Grammatik- oder Interpunktionsfehler angeht, stehen auch mir mitunter die Haare zu Berge - wenn ich denn erschließen kann, was gemeint ist. Bei der (gemäßigten) Kleinschreibung sehe ich schlicht den großen Vorteil, dass viele Zweifelsfälle ausgeräumt würden: "Rad fahren vs. radfahren" oder ähnliche Situationen, in denen gut überlegt und teilweise nicht nachvollziehbar begründet sein will, welche Schreibweise nun richtig ist (okay, das Problem der Getrennt- oder Zusammenschreibung bliebe hier; womöglich einfach ein schlechtes Beispiel).
    Für all jene, die diese neuen Entwicklungen verachten: Schon Konrad Duden höchstselbst hat die gemäßigte Kleinschreibung gefordert - vor seinem Hintergrund als Lehrer und der Frage, was besser für die SuS wäre. Ich stimme ihm da zu: Die Großschreibung verursacht mehr Probleme und Zweifelsfälle als die Situationen lösen kann, die sonst unverständlich(er) wären.

    Hallo!
    Ich überlege derzeit, neben Deutsch und Sozialwissenschaften noch als Drittfach Französisch zu studieren.
    Wie würdet ihr zum jetzigen Zeitpunkt den Nutzen dieses zusätzlichen Aufwands einschätzen? Mit den zwei ersten Fächern gehe ich von 2 weiteren Jahren Studium aus, mit dem Drittfach von etwa 4 Jahren (inklusive Auslandssemester).
    Glaubt ihr, dass der Nutzen des Faches Französisch groß genug ist, um diese Zeitverlängerung zu rechtfertigen (denn ganz ehrlich: Ich möchte eigentlich nicht mehr so lange studieren).


    Mir ist natürlich klar, dass Prognosen zu so einer Frage immer schwer zu erstellen sind, aber vielleicht kennt jemand doch ein paar Fakten/hat ein paar Eindrücke, die zumindest eine Tendenz in eine Richtung erlauben?!



    Danke im Voraus :)

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