Beiträge von Kathie

    In der ersten und zweiten Klasse hat er oft gelesen, weil er mit seinen Aufgaben schon fertig war und ihm langweilig wurde. Das wurde von den Lehrkräften aber unterbunden, da sie sich wohl dadurch gestört fühlten (auf die Idee ihm mal Zusatzaufgaben zu geben, kam aber auch niemand).

    Dass so etwas heutzutage noch passiert, ist hoffentlich extrem unwahrscheinlich.

    Wenn man sich Merkmale von Hochbegabung anschaut und mit unserem Kind abgleicht, kommt man sehr eindeutig zum Ergebnis, das es wohl so sein könnte. Angefangen von einem sehr geringen Schlafbedürfnis als Baby... Da geht es ja um viel mehr als früh lesen lernen. Die Komplexität der Äußerungen der jungen Dame lassen wirklich jeden verdutzt aufhorchen. Sie plappert die Dinge nicht einfach nur nach, sondern vernetzt ihr Wissen, erkennt Regeln und Strukturen, kann ungemein detaillierte Beobachtungen machen und diese verbalisieren.

    Es gibt auch viele nicht-hochbegabte Kinder, die als Baby wenig schlafen, und man kann sich mit vielen Vierjährigen erstaunlich tiefgehend unterhalten. Indem du sie als "junge Dame" bezeichnest, machst du sie für mein Empfinden älter, als sie eigentlich ist, vielleicht unbewusst. Ich will ihr die Hochbegabung nicht absprechen, auf gar keinen Fall, aber ich gebe das mal zu bedenken.

    Ich glaube auch, dass du die Entscheidung quasi schon getroffen hast, bzw. dass es für dich fast keine Option ist, sie normal einzuschulen und normal ihre Schuljahre durchlaufen zu lassen.

    Montessori würde ich mir aber genau anschauen. Diese arbeiten viel mehr mit anschaulichem Material und sind mehr auf Förderung angelegt. Ist zwar eine tolle Sache, aber ich weiß nicht, ob das in diesem Fall passend wäre. Mein Bruder hat seine Kinder in den höheren Klassen von der Montessori-Schule genommen und direkt aufs Gymnasium getan, weil sie vergleichweise nicht weiterkamen.

    In der Montessorischule hat man halt eine Mischung aus allen Kindern mit komplett unterschiedlichen Fähigkeite, von daher kann ich mir vorstellen, dass es für den Anfang super sein kann. In Bayern (wo Caro und ich wohnen) ist es schon so, dass die Montessorischulen ab der ersten Klasse gemischte Schüler aus eher wohlhabenderen Familien beschulen, dass aber ab Klasse 5 dann ein Schwung von denen aufs Gymnasium wechselt und von den Regelschulen diejenigen Kinder auf die Plätze nachrutschen, die eben den Übertritt nicht geschafft haben. Keine Ahnung, wie das in BW ist.

    Und Montessorikinder müssen halt auch selbstständig und aus eigenem Antrieb lernen wollen. Meine Beobachtungen im Bekanntenkreis zeigen, dass das bei manchen wirklich gut klappt, aber andere tatsächlich "nicht weiter kamen", wie Caro sagt, und denen der Wechsel auf die Regelschule guttat.


    Spielt sie mit den Älteren denn gleichberechtigt mit, oder wird sie von denen bemuttert, weil sie klein und süß ist? Das wäre auch noch interessant. Mit Älteren zu spielen, aber in Rollenspielen immer das Baby zu sein bzw. ihnen immer nur nachzulaufen ist ja auch nicht das Wahre.

    Solche gibt es sicherlich auch.

    Es gibt aber bestimmt noch mehr Kinder, die mit 4 schon lesen und schreiben können und zweistellige Zahlen lesen können, und die danach in der Schule zwar gut sind, aber eben keine hochbegabten Überflieger. Ich finde, man kann bei einem Vierjährigen nicht anhand von ein paar Fähigkeiten, in denen er weiter ist als andere, gleich darauf schließen, dass es immer so bleiben wird. Das nur noch kurz als Einwurf.

    Sie beginnt gerade zu lesen (Buchstaben kennt sie alle), zu schreiben und Zahlen kann sie zweistellig lesen. Sie ist sprachlich deutlich weiter als Gleichaltrige und kann sich an unheimlich viele Details erinnern, die zum Teil über ein Jahr zurück liegen.

    Schön! Ich würde das zuhause nicht weiter forcieren. Ich würde ihr natürlich Angebote machen, und wenn sie lesen will, Bücher kaufen, aber es gibt ja so Eltern, die mit ihren Kindern zuhause mini-Unterricht machen, weil sie so stolz sind, was ihr Kind alles kann, und das würde ich nicht tun. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Ein gesundes Maß also bitte!

    Emotional hat sie noch deutlich Schwierigkeiten, ist schnell überreizt, wenn zu viel Unruhe und Durcheinander herrscht, und frustriert, wenn etwas nicht wie geplant klappt.

    Das spricht für mich deutlich gegen eine frühere Einschulung. Für die meisten Kinder ist in der ersten Klasse nicht der Schulstoff das Problem, sondern sie sind emotional ganz schön gefordert. Ich würde die Zeit nutzen, und mit ihr genau daran arbeiten. Frustrationen zuminest meistns ganz gut ertragen können ist quasi eine Grundvoraussetzung für eine glückliche Schulanfangszeit. Auch nutzt es nichts, wenn sie zwar zweistellige Zahlen lesen kann, aber ständig überreizt ist und dann weint.

    Nun ist die Frage, was der richtige Weg sein könnte. Möglichkeiten gibt es ja einige:

    Früher Einschulen (sie würde dann im November 6 werden), normal Einschulen und evtl überspringen von 1 in 3... Einschulung in Klasse 2 gibt's auch (war mir neu...würde ihr die Zeit im Kindergarten lassen)

    Früheres Einschulen nur, wenn das Kind auch emotional gefestigt ist, sozial gut klarkommt und auch körperlich kräftig genug ist, ihren Ranzen zu tragen und den Tag robust zu überstehen. Sie wird es schwer haben, wenn sie von vornherein zwei Köpfe kleiner ist als die anderen, ist einfach so, der Tag ist dann noch anstrengender.

    Ans Überspringen zu denken ist, finde ich, total verfrüht. Aber klar kann man es als Option im Hinterkopf haben.

    Welche Erfahrungen habt ihr mit Kindern, die kognitiv "voraus" sind? Zu welchem Weg würdet ihr Eltern raten?

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es diesen Kindern in der Schule gut geht, wenn die Lehrkraft ein bisschen differenziert. Es ist, neben dem Lesen und Rechnen, nämlich so viel anderes los, dass sie sich in der Regel nicht langweilen. In der Klasse werden sich sehr bald ein paar starke Kinder herauskristallisieren, die dann wahrscheinlich extra Aufgaben bekommen.

    Ich würde raten, das vorzeitige Einschulen wirklich sehr sehr gut abzuwägen, ich sehe das in den meisten Fällen kritisch und habe schon von vielen Eltern gegen Weihnachetn / Ostern dann gehört, dass sie die Entscheidung bereuen. Das Überspringen finde ich noch schwieriger, man reißt ein Kind aus seiner Klasse, es muss in der Regel von 1 auf 3 doch so einiges nachlernen und verliert ein unbeschwertes Grundschuljahr dafür, dass es dann in Klasse 5 neun Jahre alt ist, zu den allerjüngsten gehört und sich dort dann wieder behaupten muss - auf einer Schule, wo die anderen teilweise 17 sind. Das ist für Zehnjährige doch schon total anstrengend.

    Ich würde also daheim ein Umfeld schaffen, indem das Kind seinen Interessen nachgehen kann, und sie ansonsten im Kindergarten lassen bis zur regulären Einschulung.

    Jedoch: Im November 6 Jahre alt zu werden ist jetzt auch nicht sooooo jung. Und ich kenne das KInd ja nicht. Von daher, ihr werdet das bestimmt richtig entscheiden. Ich finde aber tendentiell besser, nicht früher einzuschulen.

    Ich dachte, weil die älteren Kinder doch nicht ganz so sehr den Körperkontakt suchen wie die Kleinen. Aber du hast schon recht, auch an weiterführenden Schulen steckt man sich natürlich an.

    Wobei ältere Kinder, die auch mal alleine daheim bleiben können, nicht ganz so oft trotz Krankheit in die Schule geschickt werden, glaube ich. Aber ich mag mich irren.

    Das dumme ist doch: die sind oft schon längst ansteckend, bevor die so richtig krank werden… anstecken wird man sich sowieso.

    Nein. Anstecken wird man sich weniger, wenn einem nicht volle Pulle ins Gesicht gehustet wird, wenn man kein weinendes fiebriges Kind trösten muss, wenn man nicht Erbrochenes im Klassenzimmer hat und wenn Durchfallkinder daheim bleiben statt in der Schule Durchfall zu haben und danach mit ungewaschenen Händen Türklinken, Stifte etc pp anfassen.

    Das kannst du als Gymnasiallehrer vielleicht nicht verstehen oder dir nicht vorstellen. Klar ist es praktischer, sein krankes Kind abzugeben mit der Ausrede, es war ja gestern bestimmt schon ansteckend, also ist es sowieso schon egal. Aber auch hier. Was ist das bitte für eine Sichtweise? Mach das bitte nicht, die Erzieher und Grundschullehrer werden es dir danken.

    Wäre ich betroffen, würde ich sagen "Danke für euer offenes Auge. Es war unnötig, aber gut dass du auf deine Mitmenschen so aufpasst. ... ." Finde es richtig, wenn Menschen auf ihre Mitmenschen aufpassen und sich Gedanken machen.

    Wenn jemand aufgrund von Hörensagen zu seinem Vorgesetzten zitiert und zu einem eventuell vorhandenen Alkoholproblem befragt wird, und dann darauf hoffen muss, dass der Vorgesetzter ihm glaubt, wenn er es abstreitet (obwohl "Alkoholiker ihre Sucht ja nicht zugeben", also kommt es drauf an, wie der Schulleiter - der in dem Metier Laie und weder Psychologe noch Arzt ist - das Ganze einschätzt), dann würden sich bestimmt die wenigsten Menschen bedanken, es sei denn, das Verhältnis zum Schulleiter war vorher schon super und das Gespräch wurde extrem professionell geführt.

    Schwierig, das Ganze. Sehr schwierige Situation. Für alle Seiten.


    Einen deutschen Namen finde ich tatsächlich total schwierig.. Aber da wäre es natürlich praktisch, wenn er auch im Englischen funktioniert, aber nicht völlig anders ausgesprochen wird... Kompliziert 😅

    Da gibts doch viele, Anna, Martha, Mia, Lukas, Linus, Paul, Hugo, ...

    Die Igbo-Namen auf der verlinkten Seite finde ich total schön. Ich würde einen wählen, den man spricht, wie man ihn schreibt. Von der Liste zum Beispiel Ajani oder Adanna oder so. Ob als Erst- oder Zweitnahmen, weiß ich nicht. Ich würde auch schauen, wie es zum nachnamen passt und wie der Klang mit dem Zweitnahmen am Ende besser ist.

    Wir hatten bei uns an der Schule in der gleichen Klasse schon Alkan und Amin. Neben der Aussprache würde ich noch auf mögliche Doppeldeutigkeiten in der jeweils anderen Sprache achten. Ob Alkan und Amin hier schon geboren sind, weiss ich nicht, waren nicht meine Schüler. Falls ja ... Naja, zumindest hatte die Chemielehrperson 3 oder 4 Jahre lang Freude dran.

    Ich hab jetzt echt überlegen müssen, was an Amin so lustig sein soll, bis ich dann die dritte Zeile und "Chemie" gelesen habe. Ich hätte da keine Verbindung gezogen.

    Ich finde "Enes" irgendwie schlimm, weil das erste Kind, das ich mit dem Namen hatte, ihn immer "Enis" ausgesprochen hat und dann kann man sich ja eins und eins zusammenzählen, was man da für Assoziationen hat.

    Ebenso haben bei mir Schüler, denen im Abarbeiten des richtigen Lösungsweges ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen war, IMMER mehr Punkte erhalten als Schüler, die gar keinen Lösungsversuch unternommen haben. Mit einem verbindlich vorgegebenen 20-Punkte-Schlüssel gibt es für solche Differenzierungen keinen Spielraum - wer rechnet schon mit Viertel-Punkten?

    Das kenne ich ehrlich gesagt nicht anders. Rechenfehler werden einmal als falsch gewertet und wenn dann damit schlüssig weitergerechnet wird, gibt es wieder Punkte, auch wenn das Endergebnis anders ist. Zum Beispiel.

    Und was meinst du mit verbindlichem 20-Punkte-Schlüssel? Man bepunktet die Proben (Tests) doch je nach Umfang, aber setzt die Punkteverteilung vorher fest... Ich verstehe grad nicht, ob du meinst, dass es an bestimmten Schulen auf jede Probe 20 Punkte gibt, oder was du sonst meinen könntest.

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