Aber wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass die Probleme am Lockdown und den Maßnahmen liegen. Die Probleme liegen an der Verbreitung des Virus. Und wir sehen gerade in China, was passiert, wenn sich das Virus ungehindert verbreiten kann. Die geistigen und körperlichen Probleme vieler Menschen können am Lockdown oder an der Maskenpflicht liegen. Viele Probleme liegen aber an der Pandemie begründet. Obwohl es in Schweden fast keine Maßnahmen bei Minderjährigen gab, gibt es dort die gleichen Anzeichen für psychologische Belastungen. Schulschließungen sind ein Problem, Infektionswellen aber auch.
Nun, für Kinder war der Lockdown schon hart.
Besonders ganz zu beginn der Pandemie, wo sich jede Familie mit maximal einer weiteren Person treffen durfte, was dann für kleinere Kinder (Zweijährige und so) hieß, dass sie einfach gar keine Treffen mit gleichaltrigen Freunden mehr haben konnten, weil zwei Mamas und zwei Kinder schon zu viele Menschen waren.
Oder dass Spielplätze abgesperrt waren. Dass man zwar spazieren gehen, aber sich nicht auf einer Wiese auf eine Decke setzen durfte. Dass Sportvereine geschlossen waren, sich dann einfach auch viel weniger bewegt wurde als sonst. Das war für kleinere Kinder schon absolut nicht toll.
Und die größeren, wie meine eigenen, deren Jugend einfach zwei Jahre pausiert wurde. Klar konnten die mit ihren Freunden chatten, sie sind sowieso ganz gern mal daheim und schauen fern, und haben das längere Ausschlafen teilweise auch genossen. Aber im Endeffekt fehlen da jetzt einfach Erlebnisse wie Klassenfahrten, Kinoabende, auch Partys. Dinge, die für Jugendliche zum Erwachsenwerden gehören. Wahrscheinlich haben die das noch nicht einmal so sehr vermisst in dieser Zeit, denn wie kann man etwas vermissen, das man noch gar nicht kennt? Trotzdem ist es ungewöhnlich, wenn Jugendliche im Alter von, sagen wir mal, 13 - 17 so stark von ihrer Peergroup getrennt werden, sie ja in dem Alter enorm wichtig ist.
Muss los -später mehr...