Beiträge von wossen

    Ja, und das Schmerzensgeld ist wirklich nicht hoch genug. Während die Einstiegsgehälter bei Lehrkräften wirklich in Ordnung sind, sind die späteren Abstände der Stufen deutlich zu niedrig. Ich meine, selbst ein Schulleiter einer großen weiterführenden Schule mit 1000+ Schülern und 100+ Lehrkräften, für die er die Verantwortung trägt, verdient gerade einmal um 30% mehr als die "normale" Lehrkraft. In anderen Schulformen sind die Unterschiede teils noch deutlich niedriger. Dafür muss man erst einmal Leute finden, die das auch wirklich machen wollen.

    Der große Unterschied gegenüber der Nicht-Beamtenwelt ist halt, dass ein Großteil der Attraktivität über die Pension läuft.....Führungspositionen haben halt lebenslang finanzielle Auswirkungen (man beachte auch, dass die HöchstRENTE 3384€ beträgt, die haben bundesweit 50 Personen). 30% sind da schon eine ganze Menge (auch, da die Sozialversicherungsbeiträge im Beamtentum wegfallen). Der Sprung von A14 auf A 15 ist schon okay. A16er Pension ist auch schon in Ordnung.......das ist schon ein sehr attraktives Gesamtpaket (mit Beihilfe usw. - und vor allem keiner 'Abstiegsmöglichkeit').

    Wenn man die Schulleitungen höher besolden sollte, was sollten denn dann die Beamten in den vorgesetzen Behörden bekommen? (die ja auch Aufstiegspositionen für Schulleiter beinhalten)

    Völlig finanziell uninteressant sind Führungspositionen allerdings für tarifbeschäftigte Kollegen

    Ich nehme an, dass es der Threaderstellerin darum geht, ob sie unbedingt den schulischen Kurs besuchen muss (sie kann den ja z.B. für qualitativ minderwertig halten und deshalb ihn lieber ausserhalb der Schule absolvieren wollen).

    Also, nach meinen übereinstimmenden Erfahrungen an Schulen in drei Bundesländern lauten, dass überall alle Kollegen alle 2 Jahre eine Erst-Hilfe-Fortbildung absolvieren mussten. Das Gros hat ein von der Schule organisiertes Angebot wahrgenommen, man konnte aber auch ersatzweise einen selbst organisieren, bei einem anerkannten Bildungsträger den Kurs zu machen (in NRW musste der irgendwelche Kriterien erfüllen, um anerkannt zu werden).

    Frage wäre dann eher nicht das 'Ob' oder die Sinnhaftigkeit, sondern ob die Schulleitung den Modus des Erwerbs der Erste-Hilfe-Ausbildung vorschreiben kann.

    (Hochschul-)vorlesungen sind in der Tat eine völlig andere Situation...

    Habe übrigens an der Uni den Eindruck, dass die Möglichkeit der Aufzeichnung (kann ja jeder unauffällig mit Handy im Hörsaal machen), den Charakter von Vorlesungen geändert hat.

    Heute ist das eher reine Wissensvermittlung - zur Zeit meines Erststudium (in den 80ern) gab es von vielen Profs eine Fülle von persönlichen Einschätzungen und Anekdoten in Vorlesungsveranstaltungen, die sie bestimmt nie in der Form schriftlich für die Öffentlichkeit niedergelegt hätten

    Papergirl:

    Zitat

    Die Rentenversicherungsverluste zahlt die Landesschulbehörde nach, sofern man nach dem Ref nicht verbeamtet wird (innerhalb von 2 Jahren).

    Berechnungswert ist das Bruttoeinkommen im Referendariat.....das wird in der Regel eine klare Benachteiligung von Lehrern mit 2. Staatsexamen gegenüber denjenigen ohne 2. Stex. sein (von verbeamteten Lehrkräften gar nicht zu reden, für welche die Refzeit als hinsichtlich Pensionshöhe als vollwertige Zeit anerkannt wird)

    Der Unterschied der Bezahlung E12/E13 ist übrigens wirklich nicht so dolle.

    Insgesamt bist Du finanziell ähnlich gestellt über die Lebenszeit, wie ein voll ausgebildeter Lehrer mit 2 Fächern im Tarifbeschäftigtenverhältnis (das dauert Jahrzehnte, bis man die Gehalts- und Rentenversicherungsverluste aus der Referendariatszeit wieder kompensiert hast)

    Fachfremder Unterricht ist an Schulen ja nun wirklich was ganz alltägliches und auch unvermeidbares (okay, wenn Du jetzt ausschließlich z.B. Philosophie unterrichten würdest, aber ein Fach, dass sogar Physikanteile hat??)

    Plattenspieler schreibt:

    "stellten". Bis vielleicht ca. zur Jahrtausendwende, als dies noch nötig war. In manchen Gegenden vielleicht auch noch ein paar Jahre länger, ja.

    Wobei: Selbst zu meiner eigenen Schulzeit hatte jeder Raum einen eigenen OHP und man musste nichts hin- und herschieben.

    In Berlin mag manches anders sein.........In Thüringen tatsächlich auch?

    Klar, da gibt es sogar Schulträger, welche den Lehrkräften keinen Kopieretat zuweisen (Kopien müssen erworben werden, einen teil kann man sich über Kopiergeld bei den SuS wiederholen, für die von ihnen aufzuladenen Kopierkarten wird den Lehrkräften sogar ein kleines Pfand abgenommen). Bei Susannea mit dem Toilettenpapier wird aber wohl bei der verwaltungsförmigen Beschaffung etwas daneben gegangen sein...

    Das ist aber regional unterschiedlich (Neubauten bzw. Grundrekonstruktionen werden z.B. meist prächtig mit elektronischen Tafeln ausgestattet - aber der Altbestand....), Viele Schulen verfügen aber mittlerweile über einen einzelnen Smartbordraum mit einem Gerät für die Schule (wird dann so als 'Kinoraum' oder so genutzt). Das Engagement der Schulen/Lehrerschaft (bzw. der Leitungsebene) zum Gelangen an Smartbords ist stark unterschiedlich ausgeprägt

    Bei der 'OHP-Not' ist das Problem bzw. die Ursache, dass die nicht neu angeschafft werden (ohne, dass es einen elektronischen Ersatz gibt).

    xxheliaxx: Jo, so kenne ich das auch...

    Nuja, die Schulträger stellen ja gängigerweise schon OHP-Wagen bereit....hab aber noch nie gesehen, dass man die von dem Hausmeister dann von einem Raum in den anderen schieben lässt.....(zum Schieben muss man sich allerdings auch etwas bücken, nach Auffassung von einigen hier anscheinend auch schon absolut unzumutbar für "Landesbeamte" - sieht es übrigens bei tarifbeschäftigten Lehrern anders aus?)

    Ich arbeite an einer Förderschule und an in letzter Zeit wechselnden inklusiven Schulen.

    Die Frage (bzw. das Infragestellen) nach der Verbreitung von Overheadprojektoren/Polylux verrät, dass die Vielfalt von schulischen Verhältnissen und Umständen viel größer ist, als Du ahnst und überblickst...

    Jo, das ist hier wieder (wie auch in anderen Threads) eine Kontroverse, die zwischen Lehrern von 'großen' Schulen mit 'großen' Schülern und Grundschulen (Förderschulen) geführt.

    wird.

    Bei uns sind in der Vorbereitungswoche sogar extra 2 Tage zur Einrichtung und Gestaltung des Klassenraums vorgesehen.....(außer dem Klassenlehrer selbst, kann das auch niemand sinnvoll machen)

    Ich frage mich bei den 'Hardlinern', ob die auch ihren Overheadprojektor/Polylux von einem Raum in den anderen vom Hausmeister transportieren lassen? (ist ständig erforderlich, da wir nicht genug davon haben). Wäre an vielen Schulen eine sichere Möglichkeit, sich lächerlich zu machen - und ganz davon abgesehen, eine Zumutung gegenüber den Hausmeistern.

    Klar, Großoperationen werden vom Schulträger durchgeführt, aber....

    Tja, es hat eigentlich auch wenig Sinn, hier auf Englisch mit Dir zu diskutieren, da das mit dem Eintreffen an der Schule (z.B. im Jerichower Land) niemand mehr mit dir machen wird.

    Geh mal davon aus, dass Du im entscheidenden Bewerbungsgespräch (das steht ja offensichtlich noch bevor) eh nicht genommen wirst.

    Aber das Ministerium kann so von dem 'Erfolg' der Headhunterbeauftragung im Ausland berichten - x-Personen hätten Interesse gezeigt (vielleicht führt man für die Öffentlichkeit auch Einstellungen durch, man kann die angeworbenen Leute dann ja ohne Presse wieder schnell loswerden)

    Die Kombination von fehlenden Sprachkenntnissen und das völlige Fehlen von pädagogischer Ausbildung/Kenntnissen (+Kenntnissen des deutschen Bildungssystems) lässt das alles sinnlos erscheinen (und das Risiko trägst Du, nicht die einstellenden Ministerialbeamten - zumindest im regulären Einstellungssystem in S-A erfolgen Einstellungen ganz hierarchisch 'von oben', ohne Beteiligung der Schulen)

    Hmja, aber "fine quality of work" muss man erstmal machen, bzw. sie muss als solche angesehen werden.

    Da sehe ich doch ein sehr erhebliches Risiko. Verbindlichen arbeitsrechtlichen Schutz hat man praktisch nicht, da kann man auch locker von einem anderen Land nach Sachen-Anhalt ziehen und steht nach ein paar Monaten auf der Straße....(habe den Eindruck, dass in S.-A das mit den Neuanwerbungen im trial-und error-Verfahren mit den nicht ausgebildeten Lehrkräften gemacht wird).

    Irgendeine Qualifikation für den Schuldienst außer den aus einem B.A. abgeleiteten zwei Unterrichtsfächern ist ja erstmal nicht zu erkennen.... Sprache kommt noch dazu (kann mir gut vorstellen, dass der Schulleiter, dem man zugewiesen wird, nicht gerade begeistert sein wird.....und dann erst einmal die Kollegen in der Provinz in Sachen-Anhalt, wo man höchstwahrscheinlich landen wird)

    Na ja, meiner Erfahrung nach läuft es gerade an den ersten Schultagen, wo sich die SuS gegenseitig und ihre neue Schule größtenteils noch nicht kennen, eigentlich immer gut. Ich wüsste nicht, dass es da in den letzten 20 Jahren, die ich Klassenlehrerin war, mal in irgendeiner Klasse Stress gab (den gibt es höchstens, wenn man hinter nicht erschienen SuS "hinterhertelefonieren" muss..., aber das übernehmen bei uns meist Kolleg*innen).

    Nö, das ist an Förderschulen mit den ganztägigen Klassenlehrerunterricht nicht nur an den ersten Schultagen der SuS an der Schule. sondern oft regelmäßig...(z.B. bei hohem Krankenstand mit Aufhebung des Normalstundenplans, Schuljahresabschlusswochen, Schuljahresbeginnwochen, usw.)

    Auch im regulären Stundenplan sind die Klassenlehrer mitunter einen ganzen Schultag in 'ihrer' Klasse....natürlich macht man da dann nicht 6 Stunden intensiven Unterricht (die 'unintensiven' Stunden sind aber nicht unbedingt unproblematisch). Klassenlehrerwochen werden sogar begrüßt und sind beliebt - die Klassenlehrer sind nur in ihrer Klasse (viele sind da am Liebsten) und die Fachlehrer haben wenig zu tun, oft sind die auch mit ener Reduzierung des Gesamtunterrichtsvolumens der SuS verbunden.

    BBS-Lehrer scheinen vom Rest der Schulwelt schon etwas abgekoppelt zu sein...:gruss:

    Hmja, Du wirst mit einiger Sicherheit in die ländlicheren Gegenden Sachsen-Anhalts kommen, weiß nicht so recht, ob die Schulleiter und Kollegen dort jemanden akzeptieren würden, der ihnen vom Ministerium hingeschickt wird, aber sich nur auf dem Niveau von B2 auf Deutsch kommunizieren kann (dazu kommt noch, dass bei älteren Kollegen mit DDR-Ausbildung gute Englischkenntnisse nicht vorausgesetzt werden können) - und zudem von Schule offensichtlich keine Ahnung hat (und auch keinerlei Erfahrung mit deutschem Schulwesen, auch nicht als Schüler).

    Ich weiß nicht so recht, ob du da glücklich werden wirst.....aber interessant, hier von den Headhuntern des Kultusministeriums in S.A. in seiner praktischen Umsetzung zu lesen (die Beauftragung ging ja durch die Presse).

    Tja, warum willst Du den Job machen? Es wird auf jeden Fall sehr schwer....

    Nuja, ist denn mit der Klassenleiterstunde eine Ermäßigungsstunde verbunden?

    An Grund- und Förderschulen, die ich kenne, sind solche Klassenleiterstunden (ja Klassenleitertage oder gar Klassenleiterwoche) eine normale Sache, kräht kein Hahn nach (also wie bei Zauberwald im Posting über mir).

    Die Fachlehrer ordnen sich dann Klassen zu (in der Praxis geschieht das aber häufig nicht, da die Klassenlehrer wenig Wert darauf legen, dass Ihnen dann jemand quasi funktionslos zuguckt). Minusstundenanrechnung für Fachlehrer schon etwas kleinlich.

    Der Thread ist ein hübsches Beispiel dafür, wie der Beamtenstatus allzu oft aus Menschen Lehrer macht?

    Und er liefert viele Gründe dafür, dass es lohnt, über eine Abschaffung dieses Status nachzudenken...

    Nuja, als Tarifbeschäftigter wäre es eher noch schwieriger "Satire-Videos" mit irgendeinem direkteren Bezug zum Arbeitgeber zu machen, da die Sanktionen dann schwerwiegender wären....

    Auch hier in diesem (unklaren) Sachverhalt, erfüllt der Beamtenstatus eher eine Schutzfunktion für den Beschäftigten - und ist eigentlich praktisch (!) mit keinerlei zusätzlichen Verpflichtung gegenüber dem TB-Statuts verbunden.

    Dieser Beamten-Mythos ist wirklich unausrottbar.....

    Ich finde das nicht ansatzweise plausibel. Sie mögen die Beihilfe zwar in gleicher Höher erhalten, bezahlen dafür aber - anders als Angestellte - auch den verbleibenden Teil der PKV in gleicher Höhe von ihren verminderten Einnahmen. Was ansonsten mit "sämtliche Gimmicks" gemeint sein soll, erschließt sich mir nicht. Die Pensionsrückstellungen können damit jedenfalls nicht gemeint sein.

    Unkündbarkeit ist z.B. eines der Gimmicks - oder auch, quasi jederzeit wieder Vollzeit arbeiten zu können/dürfen.

    Das Beamtenverhältnis ist schon von seiner Genese her als Vollzeitverhältnis konzipiert worden....darauf spielt der Schulleiter vermutlich an. Deutlich wird das heute noch in Debatten, etwa der amtsangemessenen Besoldung, wo davon ausgegangen wird, dass der Beamte als Alleinverdiener eine gesamte Familie unterhalten muss.

    Nuja, ein Unterzeichnen mit 'Sonderpädagoge' dürfte formal für Tarifbeschäftigte nicht gedeckt sein (ebenso für verbeamtete Lehrkräfte, welche ihre Amtsbezeichnung führen müssen).

    So dürfte eigentlich (in vielen Bundesländern) auch für Tarifbeschäftigte nur die Möglichkeit bestehen, sich in offiziellen Dokumenten als 'Beschäftigter' zu bezeichnen.

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