Es gibt Begriffe, bei denen völlig unabhängig vom Geschlecht eine gewisse Abwertung mitschwingt. Das Wort "Stewardess" habe ich ewig nicht mehr gehört, es heisst "flight attendant" bzw "Flugbegleiter/in". Das ist so wie die Krankenschwester, die heutzutage auch ziemlich irritiert.
was da mitschwingt oder früher mitschwang, hat natürlich mit sexismus zu tun. wenn eine frau einen beruf ausübt, wurde/wird er oft etwas weniger ernstgenommen. so pejorativ klingen männliche berufe sehr selten.
"frauenfußball" klingt auch wie eine minderwertigere version von "normalem" fußball (wird ja auch schlechter bezahlt). genau wie "frauenband". viele frauen mögen solche markierungen zu recht nicht. so, wie viele hier geborene menschen mit nichtweißer hautfarbe nicht nach ihrer "eigentlichen" herkunft gefragt werden möchten, möchten viele frauen in professionellem kontext nicht über ihr geschlecht, sondern eben über die profession definiert werden. das ist einer der gründe, warum das gendern mehrheitlich abgelehnt wird, gerade von frauen aus den östlichen bundesländern, die ganz selbstbewusst früher fachleiter und rektor waren und sich mit männern messen konnten und wollten. schade, dass diese selbstverständlichkeit verschwunden ist. luise f. pusch erwähnt in ihrem buch "das deutsche als männersprache", dass die endung -in früher sogar bedeutete, dass die frau das anhängsel eines mannes mit einem beruf war. die müllerin z.b. arbeitete selten in der mühle, sondern war eben die frau des müllers.