Müsste man nicht vielmehr schließen, dass es deutlich zu viele Mathematiker in der Wirtschaft gibt, da es einem erheblichen Prozentsatz nicht gelingt, als Mathematiker zu arbeiten
Das könnte man schließen, wenn ein bedeutender Teil der Mathematiker keinen Job finden würde, dem ist aber nicht so. Das Mathematikstudium ist ein sehr generalisiert aufgestelltes Studium. Es gibt nicht den Mathematikerjob. Es gibt Jobs in denen Mathematiker ihre im Studium erlernten Techniken mehr oder weniger einsetzen können. Das sie so vielfach eingestellt werden, zeigt eher, dass die Wirtschaft Mathematiker sehr schätzt.
Wenn bei "Als-Mathematiker-Jobs" Knappheit herrschen würde, warum stellen sie dann nicht einfach einen der übrigen Mathematiker ein, statt ihn frustriert zu einer Softwarebude gehen zu lassen?
Weil Mathematiker, ähnlich wie BWLer, sich auch schon im Studium spezialisieren können. Versicherungen suchen Versicherungsmathematiker oder Wirtschaftsmathematiker usw. Die Wirtschaft braucht mehr dieser spezialisierten Mathematiker, sonst wären sie nicht so überaus gut bezahlt.
Ich glaube auch kaum, dass Mathematiker frustiert zu einer Softwarebude geben, dafür ist die Bezahlung dort einfach zu gut.
Mathematiker erhalten als Einstiegsgehalt also im Mittel 11% mehr als BWLer. Das ist nicht gerade eine hohe Prämie gegenüber einem Massenstudiengang.
11% ist schon ganz ordentlich. Spannend wird es aber erst, wenn man sich die Weiterentwicklung der Gehälter ansieht. Das Anfangsgehalt ist ziemlich belanglos. Und auch hier sehen die Statistiken sehr gut aus.
entspricht das durchschnittliche Mathematikergehalt etwa dem, was die oberen 75-80% der BWLer im Mittel erreichen.
Du vergleichst das durchschnittliche Gehalt mit den oberen 75% -80% der BWLer? Das macht keinen Sinn, außer du willst die Statistik so hinbiegen, damit es in deine Theorie passt.
Ich würde mal sagen, das ist, was die Studenten, die ein Mathematikstudium erfolgreich abschließen, auch bei einer anderen Entscheidung erreicht hätten.
Nein hätten sie nicht. Warum ein langweiliges BWL Studium durchhalten, wenn man so etwas spannendes wie Mathematik studieren kann.
Der Markt ist also gut im Gleichgewicht. Es gibt keine Knappheitsprämie, die das Ergreifen dieses Studiums besonders incentivieren würde, eine Risikoprämie für die viel höhere Abbruchquote ist auch nicht enthalten.
Dazu müsstest du die Knappheitsprämie erstmal bestimmen können, um zu bestimmen, ob wir jetzt im Martkgleichgewicht sind oder nicht.
Da unter MathematikerInnen sozusagen Vollbeschäftigung herrscht und es momentan kein Problem ist einen Job zu finden, der im Durchschnitt gut bezahlt ist, scheint der Markt noch nicht gesätigt zu sein.