Beiträge von chilipaprika

    Was ist denn das für eine unglaublich schlechte Uni, wo die Grundschulleute keine Differenzierung von Schriftspracherwerb, keine Leseförderung für kleine Kinder, keine Grundschuldidaktik haben oder wo die Gym-Leute sich die ganze Zeit mit Grundschulthemen beschäftigen?

    Und die Grundschulleute haben an deiner Uni nicht mehr Didaktik, kein anderes Fach (Mathegrundlagen?), nicht andere BiWi-Veranstaltungen?

    das Fach "SoWi" spricht für NRW, das wäre eine ganz klare Missachtung des LABG und der verabschiedeten Studienordnungen. An meiner Uni sitzen zwar die Studierenden zum Teil in einigen Veranstaltungen zusammen (zum Beispiel im Drittfach GS-Lehramt mit dem einen Fach des 2FB /MEd), aber sie haben (insbesondere in Deutsch und Mathe, die auch sprachliche und mathematische Grundbildung heißen) weitaus mehr Grundschulbezug...
    Ich glaube also, dass du nur einen kleinen Einblick als die Realität wahrgenommen hast (oder deine Uni einfach richtig richtig schlecht ist. Weil so wird die Qualität von gar keinem Lehramt gewährleistet)

    Aber Nachbesetzungen sind Ausnahmen, oder? (Auch wenn die Ausnahmen einen vermutlich einen immer größeren Anteil ausmachen, insbesondere in den Mangellehrämtern und Mangelfächern… )

    20 Stunden als Nicht-Schulform-Absolvent (und ohne Ref!) sind aber schon echt eine Menge. Ich hoffe sehr, dass der TE nicht wirklich von 28 Stunden ausging...

    Arme Grundschulen...
    (Ja, wie ich letztens hörte: "schlechte Lehrer*innen sind besser als keine Lehrer*innen" und ja, schulformfremde Personen und Quereinsteiger*innen sind nicht per se schlecht, ABER: ich gönne jeder Schule die beste Auswahl an Kandidat*innen. und es beinhaltet für mich mindestens Menschen mit Ref, Erfahrung und der passenden Ausbildung (sowohl fachlich als auch didaktisch / für die Altersstufe)

    Öhm, nein. Manche Bundesländer stellen vor den Sommerferien bereits ein, die alljährlich anders liegen, a

    Neugier: welche?

    (NDS: ich wurde zum 1. August eingestellt, unabhängig davon, dass die Schulferien noch gute 3,5 Wochen dauerten. Einstellung ist glaube ich dort immernoch 1.8., 1.2.)

    NRW: 1.11., 1.5. Entlassung genau 18 Monate später.
    Neueinstellungen für Planstellen: 1.8., 1.11., 1.2., 1.5., Hauptverfahren 1.8. und 1.2., aber man will es sich auch mit den Absolvent*innen gut stellen, deswegen auch November und Mai, obwohl es an den wenigsten Schulen Sinn ergibt...

    Diagnostik ist eine Kernkompetenz des Lehrer*innendaseins.
    Du musst also wissen, welche Kompetenzen in welchen Zeiträumen / Klassenstufen erreicht sein sollten, dann kannst du überprüfen, wo sich die Schüler*innen befinden.

    Einige Verlage haben sowas in den ersten Seiten des jeweiligen Lehrwerks oder in Handreichungen für Lehrer*innen.
    Aber was willst du damit anfangen? Kannst du mit dem Diagnoseinstrument umgehen und dann entsprechend fördern?
    (oder ketzerisch gefragt: wärst du nur ein besseres Automat, das die Materialien herausgibt?)

    Ich sehe den Umweg nicht als Umweg.
    Aber dafür bin ich 1) zu französisch sozialisiert, 2) Eisenbahnertochter. Da kennen wir uns mit Streiks aus.

    ich habe mich bis vor ein paar Jahren (deutsche Mentalität kommt an) nie als geschädigte Kundin eines Angebots gesehen, sondern als "doof aber ich bin im Geiste (oder auf dem Platz) mit den Streikenden"
    Ich war im Winter 95 6 Wochen auf dem Schulhof und habe den Streik unterstützt, hatte nicht mal die Hälfte an Unterrichtsstunden. Wir haben in dem Zeitraum keine Post, Diesel war knapp und mein Vater streikte. Weihnachten 95 war in streikenden Familien (mehrheitlich öffentlicher Dienst) keine schöne Sache, das kann ich sagen.

    Wenn ich als Lehrerin streike(n dürfte), dann streike ich nicht nur für bessere Arbeitsbedingungen für mich (was mein absolutes Recht ist), sondern auch für gute Bildungsbedingungen für die Schüler*innen. Also im Schul- und Kitabereich *sollte* man noch mehr die Eltern mitnehmen können.

    Chili, die in der 11. Klasse ihren Deutschunterricht durch einen fast 3-tägigen Sitzstreik vor der Tür der Schulleitung erkämpft hat :D Da habe ich nebenbei keinen beschädigt (außer meinen anderen Unterricht), sondern nur genervt. wer weiß, wo ich sonst heute wäre...

    und dann sind es keine Ferien mehr, sondern nur noch die unterrichtsfreie Zeit.
    (dass dadurch einige Lehrkräfte weniger Urlaub haben / nehmen, als ihnen zusteht, ist eine andere Baustelle)

    Auch wenn es seltener vorkommt als umgekehrt finde ich es wichtig darauf hinzuweisen, dass es heutzutage auch Frauen gibt, die mehr verdienen als ihre Männer.

    Etwas, was mich in Lehrerkollegien immer wundern wird: dass ein Großteil meiner Kolleginnen offensichtlich weniger verdienen als ihre Männer. (Ich unterstelle besagten Kolleginnen zu wissen, dass ein Vergleich nur bei VZ-Gehältern Sinn ergibt). Ob man unsere Gehälter für erhöhungswürdig hält oder nicht: es gibt nicht massenhaft Jobs, die besser verdienen. Also fällt die Liebe doch recht "typisch" aus.
    (Ich habe tatsächlich immer mehr verdient als mein Freund / Partner. Außer, als ich meinen Mann kennenlernte und im Ref war. Der Unterschied ist jetzt aber tatsächlich nicht groß, beim Partner davor hatte ich als Vertretungslehrkraft mit 50% das Doppelte an Geld :-D. Und zugegeben, sein absolutes Desinteresse, jemals 4-stellige Monatslöhne zu verdienen, war für die Beziehung nicht förderlich, also ist meine oben geschriebene Verwunderung ist kein Urteil, sondern tatsächlich nur eine Verwunderung)

    es gibt auch einen Unterschied zwischen "Herr Frozenjoghurt, Sie sind ja bei uns Vertretungslehrkraft, ich würde gerne übernächste Woche kommen, passt Ihnen die Stunde in der 5c am Dienstag? Legen Sie mir bitte bis 7.55 einen Kurzentwurf vor" und "Herr Frozenjoghurt, mein Termin heute um 10 fällt aus, ich schaue mir gerne spontan Ihren Unterricht an".
    Bei Ersterem finde ich schon, dass man sich Mühe geben kann, ein "Methodenfeuerwerk" zu starten (bzw. einfach das zu zeigen, was man kann!). Bei Zweiterem: je nach dem, was geplant war. Eine mindestens solide Stunde müsste da zu sehen sein. Ggf. eine super Stunde (Ich habe direkt nach der Planstelle und auch seitdem immer versucht: (mindestens) eine richtig schöne Stunde, auf die man besonders stolz ist, pro Woche. Bei Hauptfachgruppen kommt es auf eine tolle Stunde pro Monat hin, und natürlich mit der Zeit hat man dadurch einen besonderen Stock an Stunden, auf die man sich freuen kann. Zumindest für mich immer der mentale Anker der Woche, "quasi UB-Stunden" zu haben, die auch mit der Zeit immer einfacher aus dem Handgelenkt gehen.)

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