Beiträge von chilipaprika

    Fächer werden nicht fortgeführt, weil man die Stunden hat, sondern das Wahlverhalten der SchülerInnen ist so, dass ein Bedarf angemeldet wird, dem die SL entsprechen kann oder nicht.

    Idealerweise.
    Ich rede nicht einfach so daher. Ich kenne solche Fälle.

    Sorry, es gibt Minikurse (weil Fach bevorzugt behandelt wird, oder weil der Kollege eh seine Stunden braucht) und Kurse mit wesentlich mehr Anmeldungen, die nicht fortgeführt werden, weil "zu wenig Schüler*innen". Ich sage nicht, dass es überall so ist (zum Glück!), es sind manchmal aber Parameter, die eine Rolle spielen, weil es nunmal auch Sachzwänge sind.

    Die neue G9-Staffel kenne ich nicht, ich sage nur: diese Förderstunde habe ich noch nie gesehen. Die Verrechnung von 3-4 Fördertermine vor Ostern ist ein Myterium an sich.

    Aber ja, sorry, es spricht der Frust aus mir. Ich will wirklich nicht großkotzig rüberkommen. Es ist durchaus ein Fakt, dass mein Kopf sehr weitsichtig(er) sieht als der Kopf vieler anderen Menschen, aber über Einstellungen und UV habe ich mir die letzten 10 Jahren genug Gedanken gemacht, dass es ein Wunder ist, dass mein Kopf durchs Schütteln nicht weggeflogen ist.
    Und dass ein Fach manchmal in der Oberstufe weitergeführt wird, "nur", weil man die Stunden hat (und sie benutzen muss), kenne ich, ich bin aber diejenige mit dem Fach, das man absägt und dann woanders einsetzt.
    Höre ich mich frustriert an? Jup.
    Könnte ich schreien, wenn ich Studis mit der Fächerkombi Erdkunde/Sowi berate und leider leider weiß, dass sie vielleicht doch unterkommen, weil irgendeine SL sie "so gut im Team passend" finden?

    Ich empfehle dir 1-2 Stunden systemisches Coaching, ich bin 100% sicher, dass du mit den entsprechenden Fragen sofort klarer siehst und der Groschen fällt. Ich möchte es gerade nicht anbieten, eine Freundin von mir spezialisiert sich aber gerade auf Lehrkräfte, erstes Gespräch wäre auch kostenlos (ich habe gestern noch ihre Unterlagen in der Hand gehabt und für "lehrertauglich" erklärt :) )
    Sie gibt dir nicht die Lösung, ist dir aber dabei behilflich, DEINE Lösung zu finden.

    sorry, ich habe genug SL gesehen, die D/Ge oder zwei überbelegte Nebenfächer einstellen / einstellen wollen, weil die Person gut ins Team passt.
    Dass dann eine (mehrere!) Kollegin(nen) mit besagtem Nebenfach plötzlich 90% nur noch ihr Hauptfach unterrichten, weil der neue Kollege eingesetzt werden muss, ist nunmal ein Problem.

    Wie kommst du auf 36 Stunden für die 2. Fremdsprache?
    Die G9-Stundentafel hat 15 Stunden. 2 Kurse in der Sek 1, okay. Oberstufe muss nicht angeboten werden und aus 2 Sek1-Kursen gibt es keine 2 Sek2-Kurse.

    Mach es doch als selbstständige Tätigkeit. Dann gilt das Arbeitszeitgesetzt nicht. Mache ich bei meiner Nebentätigkeit auch so ;)

    Ist doch auch deine Sache was du in deiner Freizeit machst.

    nö, ist nicht.
    Man kann sich streiten, ob man es okay findet, aber ich hatte in den letzten Wochen mehrere Personalräte UND die Rechtsreferentin meines Verbandes am Telefon bzw. per Mail. Alle sind entsetzt, dass meine Nebentätigkeit nicht genehmigt wird, ABER: man/ich muss den Antrag stellen.

    Angenommen, du bist zur Zeit verbeamtet: ich vermute, dass die neue Stelle nicht verbeamtet ist (über die ganzen Hürden des Ländertauschverfahrens zu kommen, um sich erst DANN die Frage zu stellen, wäre bemerkenswert).
    Das heißt: du hast quasi nichts zu verlieren, wenn du die Stelle dort annimmst und es versuchst oder nicht annimmst und dich jetzt krankschreiben lässt und zur Ruhe kommst. So eine Zäsur kann auch gut helfen, um sich zu sortieren und mit Hilfe des PR eine Versetzung zu erwirken. Mir sind zwei solche Fälle bekannt, wo aus der (schulbedingten) Krankschreibung die Person nicht an seine alte Schule zurückkam, sondern eine Versetzung zum nächsten Zeitpunkt erwirkt wurde. Da sollte man nicht wählerisch sein mit "aber direkt vor der Haustür", aber das ist sicher nicht dein Ziel.
    Ich bin wirklich jemand, der auch meint, man muss auch mal die Konsequenzen seiner Wünsche tragen und ggf. kündigen, wenn man mal "was Besseres" möchte, aber solche Bedingungen SIND der Grund deiner Krankheit. Alles dokumentieren, es ist - sobald du genesen bist - deine Karte für eine neue Schule.

    Jein. Nur die Module des Faches, also nicht ein komplettes Bachelor/Master-Studium.
    Ja, es ist viel Aufwand, aber es ist auch eine Investition in deine Zukunft (nicht nur die Planstelle, sondern auch deine Stellung im Kollegium. Glaub mir, du wärst nicht der erste frustrierte Kollege, der in seinen Fächern blockiert ist aber du wärst sicher auch nicht der erste (und leider leider) auch nicht der letzte, dessen Schuleinsatz die Kollegen einschränkt.

    NRW stellt doch in den nächsten Jahren auf G9 um und wird dann Lehrkräfte für einen weitern Jahrgang benötigen.

    Wenn man darüber hinaus ist, wird es die üblichen Stellen für pensionierte Lehrkräfte geben.

    Kannst du nebenbei Zusatzqualifikationen ausbauen?

    Für die Fremdsprache (Latein) spielt die Umstellung keine Rolle, weil die Schüler*innen im G8 in der 6. Klasse die 2. Fremdsprache angefangen haben, in G9 in der 7. (also nicht mehr Stunden als vorher).
    Bei Geschichte gibt es glaube ich auch keinen großen Zuwachs UND im Vorfeld dieser Umstellung werden schon seit ein paar Jahren "Vorgriffstellen" mit Abordnung für die ersten Jahren an andere Schulformen mit Bedarf (Grundschule, Sekundarschule, Hauptschule...) besetzt.
    Zusatzqualis und Drittfächer sind definitiv ein Vorteil bei den zwei Fächern.

    "Meine" Schule wird in den nächsten 2-3 Jahren 3 von 4 Lateinlehrkräften verlieren.
    Ich bin aber ganz ehrlich: ich würde durchdrehen, wenn die Schule jemanden mit Latein/Geschichte einstellen würde.
    Latein wird maximal 14-16 Stunden einnehmen (7.-10. Klasse, ich habe die aktuellste Stundentafel nicht im Blick), und es gibt in der Regel nur 2 Lateingruppen im Jahrgang. und dann noch 10 Stunden müssen also Geschichte sein. Minimum, jedes Jahr.
    Da wir in Geschichte sicher eine Überbelegung haben, bringt es Unruhe in beiden Fachschaften (der Lateinlehrer mit einem "unbrauchbaren" Zweitfach (UV-teachnisch!!!) muss also möglichst viel Latein bekommen, die anderen Lateinlehrer bekommen nie Oberstufe, und/oder kriegt automatisch sein Zweitfach, der Deutsch/Geschichtskollege hat also am Ende vielleicht 20 Stunden Deutsch und 5 Stunden Latein, Jahr für Jahr...

    Aber sei beruhigt, ich bin nicht SL und meine Erfahrung zeigt: die wenigsten SL denken so weitsichtig, wie ich es tue. (und einige können es sich nicht mal leisten, so zu denken...)

    und warum hast du diese Schulstelle angenommen? Was waren denn deine Gründe? (insbesondere, wenn du rechnen konntest, dass an deiner Wunschschule zwei Jahre später eine Ausschreibung kommen würde (könnte), wirst du nicht halbherzig was angenommen haben.)
    Versuche, dich auf diese Gründe zurückzubesinnen. Oder sind sie jetzt alle weg?

    Klassenleitung ist keine Extraaufgabe. Ungerecht ist das nur insofern, dass sich manche Kollegen davor drücken.

    oder (um jetzt die KuK in Schutz zu nehmen, die keine Klassenleitung haben):
    Viele Schulen haben sie gar nicht auf dem Schirm, weil viele SL von der Gottgegebenheit der Klassenleitung durch Deutsch, Mathe oder Englisch ausgehen.
    und viele gehen auch immer von ihrem Pool an LK aus, ohne an neue denken zu können.
    Ich habe in meinem ersten Jahr "nein" gesagt (die rumlaufende zuständige Kollegin machte es mir auch noch sehr schmackhaft mit "besonders schwierige Klasse, blabla" (?)), danach wurde ich nie wieder gefragt (ich bin nicht traurig drum, ich bin nicht soooo wild auf eine Klassenleitung..) Es war glaube ich eine Mischung aus "oh sie hat sicher abgesagt, weil sie schwanger wird" (besagte Kollegin war auch der Meinung, eine Frau im Alter, Kinder zu bekommen, solle ihrer Meinung nach keine Klassenleitung bekommen ( ...) ) und "sicher unfähig" und es war der Anfang einer sehr langen Kette an schlechten beruflichen Entscheidungen. Ab auf den Abstellgleis.
    Wenn ich aber sehe, wie Klassenleitungen fertig aussehen und dass keine angemessene Unterstützung für die gegeben wird, dann werfe ich mich nicht in den Graben und engagiere mich woandershin.

    ich spielte mit dem Gedanken, meine Planstelle in Teilzeit anzutreten (viel Pendelei und "Eingewöhnen"), meine Schulleitung erklärte mir, dass es eine ganz schlechte Idee sei, ihrer Erfahrung nach würden die wenigsten dann wieder aufstocken.

    die "grundlose" (und auch die familiär bedingte) Teilzeit wird eben nicht mindernd angerechnet.
    Es gibt nicht für jede reduzierte halbe Stelle eine Vertretungslehrkraft, sondern: das Ministerium geht davon aus, dass diese natürlichen Schwankungen im System eingespeist sind und das Kollegium das einfängt (bei der Altersermäßigung ist es definitiv so, mir wurde es auch für die "grundlose" TZ auch so erklärt. Deswegen muss eine SL nicht nur ihr Okay geben, sondern sagt auch damit, dass sie keine Probleme dadurch bekommt, die UV zu halten.

    Jetzt verstehe ich endlich, warum die Französischkollegen immer diese Crêpes mit ihren Klassen backen! ;)

    tja, das Crêpes-Gerät (von der Steuer abgesetzt) und die Zutaten (von der Steuer abgesetzt "Lektion 8, Landeskunde") sind schnell rentabilisiert.
    Ich bin übrigens sicher, dass man den Dreisatz auch anhand von Rezepten sehr gut üben kann.

    Ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass es mit der Verbeamtung klappt und war sogar ziemlich baff.
    Ich bin aber ganz ehrlich: ohne Verbeamtung wusste ich damals schon, dass ich (Korrekturfächer) vermutlich auf 70% oder so gehen würde (wenn schon weniger Geld, dann auch mal Wochenende, der Unterschied macht es auch nicht mehr).
    Ich glaube, ich hätte aber tatsächlich noch mehr gezweifelt. Nicht, weil das Geld oder der Status (sowieso nicht) für die Berufswahl entscheidend war (haha, ich wollte in einem Land Lehrerin sein, wo man die Hälfte verdient), aber dann hätten die Kombi von Ungerechtigkeit im Vergleich zu anderen Kolleg*innen zu Belastung des Jobs an sich dazu geführt, dass ich gekündigt hätte.
    Ja, E13 außerhalb der Schule ist echt schwierig zu finden (merke ich gerade, wie unverschämt die Stellen ausgeschrieben werden), aber E13 in der Schule mit 70/80% oder E11, ganz ernsthaft: wenn man sich eh noch nicht daran gewöhnt hat, dann hat man (vielleicht je nach Hintergrund) andere Erwartungen. Ich lebte als Vertretungslehrerin mit 60% E-13 ganz okay (klar, ich war alleinstehend und ohne zu große Verantwortungen) und habe mindestens ein Jahr auf A13 gebraucht, um zu verstehen, dass das Geld, was jetzt reinkommt, meins ist und zu meinen Lebenshaltungskosten beitragen kann.
    Jetzt ist ein Großteil des Geldes verplant, aber eyh: das Haus muss nicht jetzt sofort abbezahlt werden, wenn ich dafür unglücklich bin (und das beziehe ich jetzt nicht auf mich, sondern generell: Vom A wird man nicht glücklich, vom E wird man nicht arm. Trotzdem muss der Rest jeweils stimmen und ich habe hohen Respekt für alle E-Leute, die tagtäglich im SELBEN Lehrerzimmer mit A-Lehrkräften arbeiten (kein Vergleich zwischen Schulformen und Bundesländern).

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