Beiträge von chilipaprika

    So, ich wage jetzt das Experiment. Ich habe eine Schülerarbeit zur Vorkorrektur hier liegen, die sprachlich unglaublich schlecht ist. Die Schülerin ist Legasthenikerin, sie kann es einfach nicht besser. Ich werde das morgen mit ihr besprechen und ihr sagen, sie soll das an ChatGPT abgeben, der schreibt ihr hoffentlich einen lesbaren Text. Ihre Aufgabe wird dann sein, diesen inhaltlich zu korrigieren denn bekanntermassen wird er auf der Fachebene irgendeinen Kram von sich geben. Ich weiss grade nicht ob ich lachen oder weinen soll, dass die Schülerin nicht von selbst auf die Idee kommt. Ich habe der Klasse gezeigt, dass es das gibt ... :autsch:

    und das Verrückte: solche Programme gibt es.
    Ich war letztes Schuljahr zu Besuch in einer dänischen Schule, dort wird (landesweit) seit Jahren ein Programm genutzt, das die SuS mit einem bestimmten Ergebnis im Test jederzeit und in Abschlussprüfungen benutzt werden darf. Das Programm kann Dänisch und Englisch, und hat verschiedene Arten zu arbeiten: es erkennt falsch geschriebene Wörter, es schlägt Wörter vor, es kann mündlich diktiert werden, usw.. Die LRS-Schüler*innen bekommen eine Schulung, das Programm ist immer im Klassenraum, es darf auch manchmal von jedem benutzt werden (es gibt eh Noten erst ab der 8. oder 9. Klasse), aber für die Abschlussprüfungen nur von LRS-Kindern.

    Wieso rechnest du ein Halbjahr mit 26 Wochen? Mehrarbeit wird nicht in den Ferien bezahlt, sondern nur die tatsächlich geleistete Mehrabeit wird bezahlt. Der Abrechnungszeitraum ist der Monat, so dass dort auch Ausfallstunden gegengerechnet werden.

    Auszahlen lassen kannst du das natürlich, dafür musst du die Stunden im Formular angeben, dieses abzeichnen lassen und an LBV schicken lassen.

    Nein. WENN ich in einem Halbjahr 2 Stunden die Woche mehr im Stundenplan habe, wird SELBSTVERSTÄNDLICH alles angerechnet, auch wenn die SuS im Praktikum sind oder Ferien sind.

    Na gut, wie ist es noch mal, sprechenden Menschen kann geholfen werden.
    Wenn du schon konkret schriftliche Arbeitsanweisungen einer anderen Schule erhälst (Mails), dann würde ich EXPLIZIT (und nachweisbar also auch schriftlich /per Mail) sowohl bei Schule (neuer) als auch BR fragen, ob sich dein Dienstort wohl geändert hat, du wüsstest von nichts (Schriftliches).

    in was für einer komischen Schule bist du denn?
    Ohne schriftliches Papier würde ich meinen Schreibtisch nicht räumen. Ohne schriftliche Anweisung durfte ich meinen Dienst auch nicht aufnehmen (hätte mich sonst einklagen können.)
    Auch Vertretungsstunden müssen "schriftlich" angewiesen werden (digital ist "schriftlich"). Dann wird wohl keine Abordnung einfach so mündlich gegeben.

    Abordnungsstelle an ein:e Schulamt/RP/Zfsl/Hochschule bekommen. Sonst sehe ich die hohe Stundenzahl nicht.

    Ansonsten prüfen, ob die Voraussetzungen für eine Teilzeit vorliegen, um dann ggf. eine komplett externe Nebentaetigkeit (angemeldet) ausführen zu können.

    Achtung! Beamte dürfen maximal 1/5 der Haupttätigkeit daneben arbeiten (falls genehmigt).

    Ich meinte aber nicht mal Zitieren oder Unterstützung.

    Die KI liefert nachweislich falsche Antworten und LÜGT (siehe Beispiel oben). Sie erfindet einen wissenschaftlichen Artikel, den es nie gegeben hat (was sie danach zugibt), um (zb.) ein sprachliches Phänomen, das sie erfunden (!) hat, zu erklären.
    Da weiß ich nicht, wieviele Kolleg*innen in ihrer Vorbereitung à la "was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Freuds und Eriksons Entwicklungsmodellen nicht nur reinfallen werden, sondern das auch weitererzählen werden. (Ich bin im betroffenen Fach auf einer landesweiten Mailingliste, wo Klausuren und potentielle Texte geteilt werden. Mein Gott, wie oft melden sich einige mit "ich habe diesen Klausurtext irgendwo gefunden" (also wissen schon, dass dieser Text klausurfähig war und ist), "wer hat einen EWH?". Weil einige NICHT in der Lage sind, selbst den Erwartungshorizont zur Klausur zu produzieren.

    Ich finde, FALSCHE Sachen zu entlarven, erst recht, wenn sie mit angeblichem Beleg geliefert werden, ist echt eine viel größere Hürde, als eine viel zu gute Übersetzung mit noch nicht gelernten grammatikalischen Formen zu sehen.

    In den Gebieten, wo ich mich auskenne, brauche ich das Ding nicht. In den Gebieten, wo ich mich nicht auskenne, erscheint mir das Risiko, dass ich die Fehler nicht merke, viel zu hoch.

    Wisst ihr, worüber ich mir aber Gedanken mache (und ich bin mir dessen bewusst, wie bescheuert und arrogant es sich anhören kann): die vielen (hoffentlich trotzdem eine Minderheit aber mir doch zu viel) Kolleg*innen, die es nicht schnallen werden bzw. selbst sowas als Vorbereitung oder was auch immer nutzen.
    Ich habe jedes Jahr Nebengespräche wegen der Facharbeit (die eben ein Heranbringen an das wissenschaftliche Arbeiten sein soll, usw..), wo (zu) viele Kolleg*innen der Meinung sind, "ach, als hätte ich je gelernt zu zitieren", "ach, ich habe was Anderes zu tun, als nachzuschlagen, ob es plagiert wurde", "ach, sie sind noch in der Schule, sie können es später lernen". Und dann alle Kolleg*innen, die am Liebsten eine fertige Unterrichtsplanung hätten, weil Einlesen und anschließendes, didaktisches Reduzieren zuviel Aufwand ist. Ich spreche nicht davon, dass es im Alltag zeiteffizient(er) ist / sein kann, auf fertige Lehrmaterialien zurückzugreifen. Um Gottes Willen, dafür gibt es auch Lehrwerke und Verlage. Nein, von Kolleg*innen / Referendar*innen, die bestimmte Theorien selbst nie gelesen haben UND (das "und" ist wichtig) so wenig Wissen drum herum haben, dass sie es auch nicht einordnen können, also in der Regel nur knapp über einen Durchschnittsschüler sind und schnell ins Wanken geraten, wenn man mit ihnen eine Abiplanung macht, oder selbst kaum eine neue Klausur erstellen können, wenn es nicht schon den Erwartungshorizont dazu gibt.

    Wenn die KI eh nachweislich lügt und Fehler einbaut und diese erst korrigiert, wenn man sie darauf aufmerksam macht... Wie sollen solche Menschen (Lehrkräfte / Schüler*innen) die Fehler merken?

    Mein Mann kann leider zur Zeit keine Elternzeit machen, hat sein Arbeitgeber abgelehnt, wegen Mangel an Mitarbeiter.

    Das ist auch nicht das grundlegende Problem.

    Seit wann kann Elternzeit abgelehnt werden? (ist eine ernsthafte Frage, das wusste ich nicht (falls es überhaupt stimmt!))

    und doch: es IST das grundlegende Problem. Du brauchst deine ganze Aufmerksamkeit für das Ref, um dich eben nicht mehr von negativen Gedanken leiten zu lassen. (und ja, MÜtter können "ganze" Aufmerksamkeit noch steigern und haben noch Zeit für die Kids. Aber nicht für Betreuung ab 13 Uhr, Haushalt und Vor- und Nachbereitung von Examensprüfungen, die über das Leben entscheiden.)

    ALso: mutmachende Worte: ja, es ist machbar. Das haben viele geschafft. Aber deine Bedingungen könnten auch optimiert werden. Und du bist sicher nicht von einer 2 auf 4,3 durch Rausgehen in einem Fach (warum denn nicht 5?), also ist es sicher für dich auch schöner, wenn du versuchst, durch gute Planung und Vorbereitung, von Anfang an, ganz oben zu sein.
    Sorry. So richtig Mut machen tue ich damit wohl nicht, mich regt es aber total auf, wenn der /die Partner*in sich schön aus Allem rauszieht. Im späteren Leben kann es mir fast egal sein, aber jetzt geht es darum, dass du deine Ausbildung abschließt, da muss er/sie den Kürzeren ziehen. Wenn überhaupt, denn den Kürzeren hast du zur Zeit eindeutig, auch ohne die vollständige Kinderbetreuung.

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