Beiträge von chilipaprika

    Das ist doch jetzt aber perdue, wenn ich den Maßnahmenkatalog richtig verstehe. Da ist noch nicht einmal mehr gefordert, dass die Lehrbefähigungen der Betreffenden ein Schulfach aus der Grundschule abbilden. Die Kombi Informatik und Wirtschaftswissenschaften wären möglich (ich weiß, sehr unwahrscheinlich).

    Aber nur, wenn die Gym-Lehramt studiert haben. (viel wahrscheinlichere Kombi: alles mit EW. EW mit Philo (wobei es da noch Ethik entspräche)
    Wenn sie kein Lehramt studiert haben, brauchen sie für OBAS mindestens ein Grundschulfach (könnte aber sicher auch Geschichte sein).

    Wie soll die o.g. Weiterqualifizierung aussehen? In welchem Umfang und wo (Seminar)? Kommen weitere Prüfungen, Unterrichtsbesuche o.ä. auf diese Freiwilligen zu?

    Als ich mich fürs Ref in NRW bewarb, wurde ein von mir gewünschtes Fach mit bilingualer QUalifikation in der Stadt, in der ich wohnte, angeboten. Ich rief im Seminar an (wir sprechen von relativ kurz vor der Bewerbungsfrist, wenn nicht unbedingt 3 Tage davor) und fragte nach "Details" nach, wie: Wieviele Schulen hat überhaupt das Seminar mit dem Fach? In welchem Fach mache ich Unterrichtsbesuche? (nur im bilingualen Angebot oder auch im deutschsprachigen)? Darf ich das Sachfach bilingual haben ohne das Sprachfach im Ref?...Darf ich mich danach auf meine deutschsprachige Quali bewerben, usw..
    Die Seminarleitung wusste GAR NICHTS davon. Sie hatte ähnlich früh/spät wie ich von diesem neuen ANgebot erfahren und war "zuversichtlich", dass sie es stemmen könnten, keine AHnung, woher Fachleiter:innen kommen sollten, aber vielleicht nur mit SOnderangeboten, ach ich weiß es nicht, Frau Chili.

    Soviel zur Reihenfolge von Denken und dann Agieren.

    (Ich bewarb mich, überraschenderweise überrannten nicht alle bilingualen Fachler:innen die Seminare, 2 der angebotenen Seminare wurden geschlossen, ich wurde an das Seminar geschickt, das es schon immer gegben hatte (ich glaube, damals, vll noch heute, gab es abwechselnd genau 3 Seminare NRW-weit, und dabei blieb es letzendlich, ich lehnte den Platz ab und wanderte ins Nachbarbundesland ab.)

    Klingt logisch und ganz fantastisch (v.a. Aufsichten!) aber führt das nicht dazu, dass immer mehr Vertretungsstunden so abgedeckt werden? Besser als die Kinder heimzuschicken allemal, aber wenn sowas erst mal erlaubt ist und zu funktionieren scheint, braucht man sich ja auch nicht mehr um Lehrkräfte bemühen. Oder funktioniert das auch auf Dauer gut?

    Du meinst: es führt dazu, dass die Kollegin mit Grippe und 40Grad Fieber zu Hause bleibt? Ja! UNVERSCHÄMT!

    (Spoiler: im französischen System verliert man bei Krankheit ab dem ERSTEN (!!) Tag den Lohn und jede Krankheit ist also automatisch für die ersten 4 (oder 3?) ein Lohnverlust! Also nein, die Menschen melden sich nicht aus Spass krank, trotzdem werden immer Menschen krank, gehen auf Fortbildungen, deren Kinder werden krank... und da muss vertreten werden)

    Ich sprache nicht von der Vertretung "es fehlt ein Sportlehrer, das übernimmt Frau Volleyball für das Halbjahr mit Deputatserhöhung" sondern von "Frau Volleyball hat eine 2-tägige Fortbildung in Hockey, und Frau Chili macht Vertretung im KLassenraum" vs. "Herr Alltagshelfer macht Aufsicht mit den Vertretungsmaterialien"

    "schlecht bezahlt" sind sie definitiv, aber ich meinte: jemand, der (wesentlich) schlechter bezahlt wird als eine Lehrkraft.
    Die werden in Frankreich tatsächlich unter Mindestlohn bezahlt (fragt mich nicht), was damit zu tun hat, dass sie die Schulferien bezahlt bekommen, in denen sie logischerweise nicht arbeiten (und es gibt in Frankreich schon eine Menge davon).
    Vom ursprünglichen Konzept waren die "surveillant(s)" (Aufsichtspersonen) Studierende, die sich dadurch Geld verdienten (in meiner Schulzeit waren sie 1-2 Tage pro Woche in der Schule. In meine 600-700 SuS-Schule waren so um die 3-4 pro Tag anwesend.
    Es sind aber mittlerweile viele, die den Job vollständig als Mischung von pädagogischer Hilfskraft und Verwaltungskraft (Ausbildung irrelevant)

    @chilipaprika: Ich sehe da durchaus einen Widerspruch:

    Schlecht bezahlte Menschen in Schule, aber mit Menschenverstand, Autorität und gleichem Wissen wie die ausgebildete Lehrkraft?

    Wie meinst du das? Wer sind diese Menschen?


    Ich ging von meiner Schulform bzw. von der Breite meiner Schulform (KLasse 5 bis Klasse 13) aus. Für die Grundschule sähe ich es anders. Danke für den Kontra-Impuls. (da wäre vergleichbar: alle "Hort-Erzieher:innen" aus Berlin, die schon ab der 3. (?) Stunde im Haus sind und einiges abfangen können.
    Wie geschrieben: Für Vertretung (vulgo: Aufsicht) in der 8. Klasse in Physik braucht man keine Kenntnisse (wenn man welche bräuchte, hätten wir alle andere Vertretungskonzepte). Autorität korreliert weder mit der Bezahlung noch mit dem Studienabschluss.

    Anderer Impuls:

    (und ich glaube, da mittlerweile Einsicht in ausreichend englische und irische Schulen zu haben, um eine Verallgemeinerung zu haben)
    In England und Irland gibt es in (fast?) jeder Schulklasse einen Teaching Assistant oder einen Assistant für SEN-Kids (Special Education Needs). Es sind also IMMER 2 Menschen im Klassenraum. Eine Lehrkraft und eine Assistanz.

    Grundsätzlich bin ich kein Fan von solchen Berufen, die immer eine Unterstufe von anderen Berufen sind, aber: 1) was bringt mir mein Geld am Ende des Monats, wenn ich die ganze Arbeit eh nicht schaffe? 2) Wie lächerlich ist es denn, für solche "einfache Aufgaben" A13-Bezahlungen rauszuhauen. Ich halte mich nicht für etwas Besseres oder so, aber ehrlich: wieviel Geld kostet umgerechnet meine Aufsicht auf dem Hof?! (ich kenne die Antwort: 0 Euro, weil man mich einfach dazu zwingt, jede neu erfundene Aufsicht zu machen.)

    Alltagshelfer, eine selten bescheuerte Idee zur Entlastung der Lehrkräfte. Wo werden die eigentlich "abgestellt", wenn man sie nicht braucht?

    Ich habe tatsächlich keine Ahnung, was "Alltagshelfer" genau sein sollen, aber ich kann sagen, was schlecht bezahlte Menschen in Schulen in Frankreich machen:
    - alle Aufsichten
    - Dokumentation von Abwesenheit / Verspätungen und ggf. automatische Briefe /SMS Mails an Eltern (sorry, ich bin halt, ich glaube, heute geht es automatisch per Mail)

    - Vertretungsaufsichten, wenn ein Lehrer krank oder abwesend ist
    - Aufsicht in der Schulbibliothek / in der Mensa

    Alles Sachen, wo man echt keine A12 oder A13 braucht. Auch um eine Vertretungsstunde Physik in der 8. Klasse (auf Buch und Papier, da nicht im Fachraum) reicht ein bisschen Menschenverstand und Autorität. Denn: der "Alltagshelfer" weiß GENAUSO viel wie ich trotz meiner zahlreichen studierten Sek2-Fächer.

    da es ja mein Beispiel war: an Chinesisch als Schulsprache hatte ich nicht im Kopf und sowieso nicht, dass es mehr als 2-3 Stellen im Lande wäre (interessant!), aber dass man eh daraus ableitet: Sprachverständnis, Linguist, Kultur, Wirtschaft, usw.. -> einiges ableitbar, hatte ich sogar im Hinterkopf. Bei Kreativität kann man einiges sehen.
    Und das finde ich an sich auch okay, ich bin mehr als die Gesamtheit meiner besuchten Kurse und Abschlüsse.
    ABER: solange es Regeln gibt, die für die einen sehr engmaschig sind, kann man nicht für andere besagte Regeln super lockern und TROTZDEM am Ende die selben Bedingungen (Vertrag, Verbeamtung, Entgelt) anbieten.
    und entweder bin ich der Meinung, dass ein guter Grundschullehrer Mathedidaktikkenntnisse haben muss und ich muss dies als notwendige Voraussetzung machen, oder eben nicht.

    ... dass wir nach fast einem Jahr "Kampf" ab Januar 2 Tage Home Office die Woche haben dürfen. Eine erhebliche Verbesserung meiner Lebensqualität und Laune (und auch vor Ort wird es durch die niedrigere Anwesenheitsquote viiiiiiiiiiiiiel arbeitsfreundlicher. Ich werde meine HO-Tage antizyklisch zum Rest der Abteilung setzen :-D, ich werde wohl schöne Mittwoch- und Freitag-Arbeitstage haben.)


    Edit: oh mein Gott oh mein Gott... schlimmsten Grammatikfehler korrigiert. Sorry für alle verletzten Augen

    aber Sissy, du ziehst schon einen Unterschied zwischen BK und Grundschulen, oder? Die didaktische Basis wird da gelegt, die Freude am Lernen zu erhalten, usw.. Wieviel "Mathe ist doof, ich kann's eh nicht" kann erspart bleiben, wenn ein gutes Verständnis durch gute didaktische Grundlagen geschaffen werden kann? (Nein, Seiteneinsteiger*innen sind nicht per se schlechter, aber das selbe Land kann doch nicht die Fächerwahlfreiheit einschränken (Deutsch UND Mathe Pflicht, plus Drittfach) und jetzt Leute zulassen, die gegebenenfalls "nur" ein beliebiges Fach der Grundschule nachweisen können. Das ist soviel Aufwand, das nachzuholen, daran wird doch das System (und unsere Kinder) scheitern.
    Es gibt Tage, an denen ich doch froh bin, keine Kinder zu haben. Ich würde von diesem Wissen durchdrehen.

    Was mich total stört, ist auch dass Gym-Leute (oder "Magister") mit einem (!) Schulfach an die Grundschule gehen können.
    Und was mich total ärgert: dass genau die ganzen Mädels, die ich jede Woche an der Uni mit Englisch/Erziehungswissenschaft sehe, die schon 3 Praktika an der Grundschule gemacht haben, aber noch nie in der Sek1, geschweige denn Sek2, mir auch offen darlegen, dass sie zwar Gym/Ges studieren, es aber "offen halten" wollen (mit EW!!!), dann tatsächlich jetzt in genau den Korridor reinkommen könnten (der - seien wir mal ehrlich - eh verlängert wird!).
    Die meisten dieser Mädels studieren Gym/Ges, weil sie kein Mathe belegen wollten. Einige sagen auch, dass sie am NC gescheitert sind, aber Mathe ist der Hauptgrund (zum Teil habe ich auch welche gesehen, die an Mathe gescheitert sind, und jetzt Gym/Ges studieren, aber es sind Ausnahmen), und E/EW ist schon cooler und einfacher als E/D.

    Was ist es - trotz Lehrermangels!! - für ein Signal?
    und wie soll ich mir deren Unterricht vorstellen? (und die Belastung für die grundständigen KuK, die nebenbei ab jetzt nur noch in 1/2 unterrichten dürfen / können.)

    Zitat

    Angesprochen sind Personen mit Berufserfahrung, die über einen nicht-lehramtsbezogenen Masterabschluss einer Universität oder Fachhochschule verfügen, der Studienleistungen beinhaltet, die einen Bezug zu mindestens einem Unterrichtsfach der Grundschule haben.und

    und wen soll es bitte NICHT betreffen?

    Welcher Abschluss beinhaltet keine Studienleistungen mit Bezug zu einem Unterrichtsfach der Grundschule? Jenseits vom Sinologen fällt mir kaum was ein…

    Bei Bedarf immer kreativ sein

    BWL -> Mathe

    Zu einfach?

    Mediendesign -> Kunst

    Architektur -> Zeichen, Kunst, Mathe

    Meeresbiologe -> Sachunterricht, Bio (Schwimmen und Sinken!)

    Optiker -> Physik, Sachunterricht, Mathe.

    Und wenn die schon 2-3 Kinder haben und lieb sind: gebonkt.

    weil "hier" in Nähe von Unistädten einige Menschen keine Lust haben 45Minuten zu pendeln. Sorry, wenn das ein Problem ist, ist nicht der Stadt dafür zuständig, einem eine Stelle zu zaubern.
    Es ist ein Unterschied, ob die Lebensumstände sich ändern (Umzug des Partners, was auch immer) oder ob man eine Stelle 50km weiter *annimmt* und dann erwartet, dass man eine neue nähere Stelle bekommt, weil es doch zu weit ist.

    Wenn irgendwo niemand hinwill:
    - LIstenverfahren wie in Bayern

    - nur befristete Stellen für Vertretungslehrkräfte mit Ortszuschlag, die sich vielleicht doch bereit erklären, entsprechend umzuziehen

    - dann bleibt der Mensch, der aus der Unistadt pendeln will, arbeitslos.

    Man kann nicht ALLES haben (Verbeamtung, Geld und Arbeitsplatzsicherheit, sein eigenes Lehramt und eigene Fächer UND die Stelle vor der Haustür)

    Da bin ich ziemlich radikal, stehe aber dazu. Ich finde, dass diese Regel einfach viel zu oft missbraucht wird und dass es für viele Standorte zu krassen Nachteilen führt.

    die 35km waren schon ein NRW-Luxus, lasst uns naiv glauben, dass es im Sauerland anders sein wird als neben Unistädten.
    Ich habe zuviele Fälle von "Stelle 50-60km von großer STadt angenommen, weil ich eh bald schwanger sein werde" (GLück gehabt, DASS es klappt!) und dann sind alle Schulen in besagten Städten und Umkreis voll mit Versetzungen nach Elternzeit und können nie selbst ausschreiben.

    Ich glaube ja (ich glaube (husthust, ich Alzheimer-Linguistin), es wäre sogar die Prosodie).
    Es gibt auf Deutsch sowohl eine Satzbetonung als auch eine Wortbetonung.

    (und: es sind beides für mich rote Tücher, Phonetik war sowohl im Deutsch-Studium (im Ausland) als auch im Französisch-Studium (in Deutschland) ein Problem, ich "höre schlecht" (ich höre ganz normal gut, aber ich HÖRE bestimmte Töne nicht, auch nicht die Betonung. Deswegen bin ich auch in Chinesisch grandios gescheitert...

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