Beiträge von chilipaprika

    Das fast alle Teilzeit Personen Freitags frei haben (weil das einfach immer schon so war),

    Das wäre meine Horrorvorstellung, wenn ich in Teilzeit ginge.
    Ich hatte mal in Teilzeit 2 Jahre lang den Montag frei. Das fand ich ziemlich super. Weil ich an meinem "freien" Tag eben super viel gemacht habe, und es den Rest entlastet hat. Freitag hätte ich so oder so nichts machen können.
    Ein Tag mitten in der Woche wäre natürlich auch gut.
    Interessanterweise haben tatsächlich alle meine aktuellen Teilzeitkolleg*innen sich den Freitag herausgesucht (können sie frei legen), ich scheine also wohl in der Minderheit zu sein.

    ja, das wusste ich von deinen Beiträgen.
    und ich finde es super.
    Nicht nur von der Haltung der Schulleitung, sondern auch super und beneidenswert, dass ihr die Rahmenbedingungen habt, die es ermöglichen, es zu tun (also kopplungsmässig, Personal, usw..)

    so absurd es klingt (und ich würde mich nie trauen, sowas zu wollen): ein guter Stundenplan berücksichtigt alle Bedürfnisse (soweit wie möglich und nicht überzogen), egal, ob ich es für legitim halte, dass Frau Schüler sich um ihre Tante kümmert und sie jeden Dienstag Nachmittag im Altersheim besucht.
    (Soweit wie möglich: nicht alle erste Stunden und Nachmittage ausklammern, sondern vielleicht einen halben Tag für einen bestimmten Termin ausklammern, usw. Jeden seiner Mitarbeiter*innen ernst nehmen und wertschätzen, wäre doch gut.
    und wir brauchen nicht darüber zu reden, dass es kaum zu realisieren ist, wenn die Sachzwänge der Sporthallenbelegung auf die Religionslehrerknappheit und hohe Teilzeitmütterquote trifft, die keinen Kitaplatz haben.

    Das ist eben die Krux. Ich berate eben Studis, die mir auch sagen "ich habe B2 in Französisch". "Haben Sie B2 auf dem Abizeugnis oder ein reales B2-Niveau?" "auf dem Zeugnis" ... tja, dann seien Sie ehrlich, hilft keinem.

    Ich bin sehr irritiert, dass das Europalehramt zulassungsfrei ist. Als ich kurzzeitig darüber nachgedacht habe, es zu studieren (lange lange ist es her. So in etwa als die heutigen Studienanfänger*innen geboren wurden (oh mein Gott! :-D), dann hätte ich (glaube ich?) eine Mathe-"Prüfung" machen müssen und auch in einem zweiten Fach, ich glaube in Französisch, weil ich mich in Deutschland direkt beworben habe. Gott sei Dank (im Nachhinein) durfte ich gar nicht zur Prüfung antreten, weil mein Abitur schon länger als ein Jahr alt war und man durfte sich nur direkt nach dem Abi oder ein Jahr später bewerben. (und mein Gott bin ich froh, dass ich nicht Grundschullehrerin geworden bin).


    Zur Ausgangsfrage halb:
    Sprich bitte perfekt Englisch. und zwar RICHTIG. nicht das, was du für perfekt hälst, weil du LK hattest und da gute Noten hattest.
    Du wirst nicht automatisch ein guter Lehrer, wenn du super ENglisch sprichst, aber du wirst nie ein guter Lehrer, wenn du nicht gut sprichst. Entweder, weil du dir dessen bewusst bist, und dich immer wieder "drücken" willst und schämst und so weiter, oder noch schlimmer: du bist dir dessen nicht bewusst (das sind die schlimmsten).
    Der Rest kommt von alleine, es ist ein Handwerk. Das Handwerk für die Sprache muss aber vorher sitzen.

    Ist es tatsächlich so, dass man mit C1 an einer weiterführenden Schule eine Fremdsprache unterrichten kann? Zumindest in der Sek 2 doch nicht, oder?!

    doch, leider ist es so.
    Aber man kann hoffen, dass die Studis es besser können, als das Minimum. C1 ist aber auch mal sowohl Voraussetzung für den Master als auch das Ende. Aber eyh, C1 kriegt man eh mit dem Abi bescheinigt.
    Haha [sorry, Sarkasmus]

    Klar ist es optimal, wenn jemand C2-Kenntnisse in einer modernen Fremdsprache mitbringt, aber in der Regel sind die Sprachpraxiskurse im Umfang her zu gering, dass man über ein Studium formal C2 erreichen kann. An meiner ehemaligen Universität schließt man das Gymnasiallehramtsstudium in modernen Fremdsprachen auf dem Sprachniveau C1 ab, im Grundschulbereich genügt bereits B2.

    und deswegen kann man hoffen, dass die Studis ihre Kompetenzen woanders entwickeln (zum Beispiel im Zielland, zusätzlich zu ganz viel Lesen, Hören, Sprechen).

    Ich sage doch nicht als Deutschlehrerin "aber in der Regel sind die Literaturkurse im Umfang her zu gering, dass man über ein Studium nur 3 Werke vollständig analysiert".
    Pech, Kinder, ich hatte das Thema nicht im Studium, wir werden Kabale und Liebe nicht lesen..

    Warum sollte denn separat gekocht werden? Klingt nach Energieverschwendung. Man kann auch gemeinsam kochen oder sich abwechseln oder man übernimmt dafür andere Aufgaben.

    eben. Und deswegen ist es ein ganz schwieriger Spagat. In einem normalen Haus kann man zwar ganz erwachsen sein, aber trotzdem es wird einem schwer gemacht, absolut selbstständig zu sein. Und damit sage ich es wertfrei, weil es mir fast egal ist und ich es absolut okay finde, sich die Miete und weitere Kosten zu sparen und lieber weniger nebenjobben müssen, aber ganz unabhängig kann man im Jugendzimmer nicht sein.

    Und auch wenn ich mich für ‚reich‘ halte (und jetzt meine ich nicht den Quatsch mit Liebe, Gesundheit und so, sondern pragmatisch das Geld): wir sind nicht sooo reich. Die reichen Menschen besuchen kaum eine Kita (obwohl stimmt nicht, kenne einen Fall bei uns), bzw. würden es anders lösen, haben eh Privatkitas und so.

    500 Euro im Monat machen mich nicht arm, aber schränken mich durchaus ein, das ist egal.

    JEDE Gebühr schreckt ab. Und KEIN Mensch sollte vom Zugang zu Bildung abgeschreckt werden. (Und ja, es gibt keine Uni- und Ausbildungspflicht, ich bin gegen Studiengebühren und für die staatliche Übernahme der kostenpflichtigen schulischen Ausbildungen)

    Warum genau sollte denn die Allgemeinheit zu 100% für die Kita-Kosten deiner Kinder aufkommen? Sie zahlt ohnehin schon einen Anteil (was auch richtig ist), aber in erster Linie sollte jeder für die Kosten, die durch ihn oder seine Kinder entstehen, selbst aufkommen können. Immerhin ermöglicht dir die Kita ja überhaupt, dass du fast VZ arbeiten kannst.

    Weil frühkindliche Bildung staatlich sein sollte. KEIN ELternteil, ob „reich“ oder „arm“, sollte auch nir eine Sekunde überlegen, ob das Kind in die Kita geht oder nicht.

    Soll man jetzt auch für die Grundschulkosten anteilig aufkommen und es dann feiern, dass es bei weitem nur ein Anteil ist?!

    das liegt daran, dass du in der Großstadt arbeitest. Auf der "ländlichen" (haha) Seite der Großstadt, fällt MIR auf, wieviele meiner Kolleg*innen in der Großstadt lieber herpendeln.

    Ohne eine Statistik dafür parat zu haben vermute ich, dass die Berücksichtigung des Dienstortes aus Landessicht finanziell eher noch kostspieliger wäre. I

    Abgesehen davon: die Diskussion sollte doch nicht sein "was wäre günstiger?" (denn: kein Mietzuschuss wäre am günstigsten) sondern "was ist der Grund / die Logik?".
    Ich gestehe dem Land, es anders zu sehen als ich, aber der Kostenfaktor sollte kein Argument sein, wenn man schon bereit ist, solche Wahlgeschenke zu machen. (Gibt es tatsächlich ein reales Interesse seitens des Landes, oder reden wir gerade über Verbandsforderungen? Ich bin so uninformiert, ich rede hier absolut theoretisch-analytisch darüber)

    Ich vermute, dass für die meisten Familien ein Unterschied von 130 € monatlich (brutto) nicht ausschlaggebend für die Wahl des Wohnortes sein dürfte.

    Die meisten Familien ziehen auch nicht vom Umkreis in die Stadt, wenn irgendwann Kinder da sind, sondern umgekehrt (weil man zum Beispiel mehr Wohnraum braucht). Wenn aber das Land bei der Geburt des Kindes plötzlich mehr Geld gibt, dann schaut man, wieviel man plötzlich im Vergleich "verlieren würde", wenn man doch wegzieht.

    danke.
    Nee, es ist auch in NRW "nicht zulässig". Trotzdem haben es sehr viele Schulen in der Schulordnung. So als Abschreckung. Aber im äussersten Fall würde sicher jede vernünftige Oberstufenleitung den / die Schüler*in trotzdem zur Nachschreibeklausur zulassen. (selbst erlebt)

    German : redet ihr ggf. über zwei verschiedene Sachen? Ich kenne es so, dass bei Klassenarbeiten (Sek1) eine Entschuldigung der Eltern reich, bei Klausuren (sek2) ein Attest erwartet wird (auch wenn ich zumindest weiß, dass es im Zweifel egal ist, und ich keins einfordern dürfte, es ist aber bei uns Usus in der Oberstufe)

    Und zum Auslandsjahr: sie wohnt ja nicht bei dir im Haus. Mich würde interessieren, ob Menschen, die im Haus der Eltern wohnen, seltener für längere Zeit ins Ausland gehen. Ich weiß es nicht, es war nur ein Gedanke.

    Die quantitative Untersuchung müsste alle Störfaktoren berücksichtigen:
    - wohnt zuhause, weil er kein Geld hat (kein Bafög, weil Eltern "zu reich" sind, aber mit dem Hauskredit überlastet sind)

    - wohnt zuhause, weil Partnerin auch auf dem Dorf ist und ein Umzug in die Unistadt sich nicht lohnt..

    DAS sind auch Faktoren, die gegen den Auslandsaufenthalt sprechen. Also keine Korrelation, sondern eher beides Folgen eines anderen Faktoren.

    Das Ausziehen gehört zum Abnabbeln / Lösen des Elternhauses, was auch widerum zu den Aufgaben der Lebensphase gehört (vgl. Hurrelmann), man kann es aber auch anders lösen.
    Das Ausziehen war das beste, was mir passieren konnte, ICH hätte es sonst nicht geschafft, aber es gibt auch mal Konzepte, wo es klappt. Ich halte es aber umgekehrt für gewagt, zu sagen, dass alle, die zuhause bleiben, es schaffen. Dazu gehören zwar zwei Seiten, und vermutlich gefällt es auch den Eltern, noch Sachen für die Kinder zu übernehmen.

    MICH als Mutter würde es durchaus nerven, wenn mein volljähriges Kind weiter in seinem Jugendzimmer wohnt UND nur hin und her huscht, nie bei Familienabendessen ist und so weiter. Gleichzeitig für sich alleine kochen, neben / nach mir in der Familienküche, oder sich immer wieder ein Brot mittags kaufen, ... das würde mich wirklich triggern. und das ist eben das schwierige an der Balance: wieviel Selbstständigkeit ist in einem "normalen" Haus? Nicht jede*r hat zwei Badezimmer, zwei Küchen, usw.. Eine separate Wohnung in einem Haus ist doch "bei den Eltern" wohnen. Selbst wenn Mama regelmäßig Lasagne hochbringt. (Gut, wenn sie Lasagne hoch bringt und gleichzeitig putzt und aufräumt, da läuft was schief).

    Nein, ich spreche nicht von der Abschaffung der Kostendämpfungspauschale, verzeihe, wenn mein Satz missverständlich war. Das System "Beihilfe/PKV" für Beamte finde ich an sich problematisch (und begrüße sehr die Möglichkeit in einigen Ländern einen Zuschuss zur GKV zu bekommen).
    Dadurch, dass der Staat alle seine gut verdienenden, (ursprünglich) gesunden Beamten aus der GKV befreit und denen die Beihilfe/PKV-Möglichkeit "anbietet", spart es natürlich eine Menge Beiträge in die GKV, macht aber das solidarische System der GKV kaputt.

    Ich kenne viele, die noch/wieder bei ihren Eltern leben und trotzdem alleine klar kommen (und natürlich im Haushalt mithelfen).

    (Hervorhebung von mir)

    Ich glaube es so zu verstehen, dass du es anders meinst, aber Sprache ist wichtig: sie helfen hoffentlich nicht im Haushalt, sondern machen (zum Teil/ihren Teil) vom Haushalt.

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