Beiträge von chilipaprika

    Genau. Es hat viel mit der Haltung zu tun.
    Keine Frage, das Studium IST verschulter und es wird den Studis auch mehr als "Schule" verkauft. Aber es gab auch zu meiner Zeit (ganz toll auf Staatsexamen) Musterstudienpläne. Und ja, die Bafög-Empfänger*innen sollten sich eher daran halten.
    Aber heute glaubt jede*r, dass er/sie rausfliegt, weil er/sie einen Kurs schiebt.
    Auch ich musste im Studium Vorlesungen besuchen. Nur weil ich nicht direkt am Ende eine Klausur geschrieben habe, war es nicht minder relevant. Der Stoff von 2 Vorlesungen (die ich je 2 mal besucht habe, beim ersten Mal waren meine Aufzeichnungen doch nicht weit genug, ich brauchte die Wiederholung vor der Endprüfung) wurde in 15 Minuten in der Endprüfung abgeprüft. Neben den anderen Themen. Klar, ich hätte auf viele Vorlesungen verzichten können ("das schöne Leben im Staatsexamen / Diplom"), dafür hätte ich am Ende noch mehr Bücher lesen müssen.

    Ich habe ein Erweiterungsfach mitten im Bachelor-System studiert. Klar gab es auch super Diskussionen. Wenn aber einige (zum Glück nicht alle!) Studierende sich in dieser Geschichte des armen überarbeiteten Bachelor-Studis gefallen, dann wird alles vermieden, was nach Arbeit riechen könnte. Das führt zum Teil zu Abwärtsspiralen, wenn Dozent*innen dann "entgegenkommen" und dann sagen "eine Hausarbeit von 5 Seiten" (haha).
    Ich habe NICHT in der Regelstudienzeit studiert. Erstmals hatte ich den Spass meines Lebens soviel Bildung aufzusaugen wie möglich, aber: ich musste arbeiten. Und es ist jetzt ebenfalls so: 30 ECTS pro Semester sind 40 Stunden pro Woche, 5 Wochen frei im Jahr.
    Wer arbeiten muss, ist entweder gut und super organisiert, oder braucht länger. Es war schon vorher so. Aber ich schweife ab, es ist wieder die BA/MA-Geschichte.

    Ach, über Bachelor/Master bzw. Verschulung des Studiums können wir uns gerne unterhalten, aber: ich habe im Studium (zum Glück!) keine zukünftigen Schulinhalte durchgenommen. Ich hoffe ja, dass es bei den Sek1-Leuten auch nicht der Fall ist.
    Ich habe ja nicht eine Ausbildung gemacht, um die Zeitformen noch mal zu pauken, bevor ich sie unterrichte.

    CDL

    Es ist mir völlig egal, wie lange du studiert hast und was du schmalspur findest.

    Es geht darum, dass ein Sek1-Studium mi BA/MA so lange dauert wie ein Sek1+2-Studium in der gleichen Studienform.

    Das macht keinen Sinn, da Sek1+2-Kräfte logischerweise genauso für die Sek 1 qualifiziert sind, und auch noch zusätzlich für die Sek 2. Warum sollte also das Studium gleich lange dauern?

    Vielleicht ist dir mal im Studium aufgefallen, dass du nicht die Inhalte im Schnelldurchgang machst sondern dich grundsätzlich mit dem Fach beschäftigst.

    soll also der Kollege, der an dem Sonntag einen freien Tag hat, kommen und 5 Stunden arbeiten? und wann macht der wählende Kollege seine fehlenden 5 Stunden? Beide Kollegen verzichten also ein paar Wochen lang auf ihren ebenfalls gesetzlich gesicherten Ruhetag? Glaubst du, es erhöht die Wahlbereitschaft?
    Ich bin Politiklehrerin UND interessiert. Ich habe wirklich schon mal gekämpft, um wählen zu gehen (wie gesagt 2002 einen ganzen Tag "geopfert", um zum Konsulat zu fahren). Aber seitdem: nee. Wie gesagt, so oder so möchte ich jetzt nicht mehr für Frankreich wählen, aber meine Alternativen sind: 2-3 Stunden Autofahrt hin zum Konsulat (und Warten und zurück), oder eine Vollmacht. Das war schon vor meiner Entscheidung eine Hürde und die Folge war: ich habe nicht mehr gewählt. und das OBWOHL ich wirklich interessiert und demokratieüberzeugt bin.
    Jetzt wirst du sagen "aber normalerweise sind es keine 3 Stunden Fahrt".
    Nein, aber ein Tausch von Stunden, der mir meinen freien Tag wegnimmt? Obwohl ich schon Schichtarbeit arbeite?

    In deiner Theorie wäre eine Erweiterung der Öffnungszeiten der Wahlbüros auf 2 Tage vielleicht gut. Aber wer soll es stemmen? Es ist GUT, dass in Deutschland die Wege zu den Wahlbüros kurz sind. So soll es auch bleiben. Ich will kein Riesenbüro mit langer Warteschlange (Hürde), das weit weg von meinem Zuhause ist (Hürde).

    Jetzt hat sie ertmal beschlossen ein FSJ zu machen. Wenn es noch klappt an einer Grundschule, ansonsten ist ein FSJ in einer KIta schon mal gesichert. Das verschafft ja erstmal Zeit um sich Gedanken zu machen und schadet ja sonst auch nicht ;).

    Eine sehr gute Entscheidung. Gibt Erfahrung, Wartesemester, bei einigen Studiengängen Pluspunkte, das kann auch in einigen Studiengängen als Praxisphase anerkannt werden...

    Ich habe früher selber neben meinem BWL-Studium als "Externer" alle Mediziner Scheine bis zum Physikum gemacht (hat dann aber doch nicht mit einem Medizin Studienplatz geklappt). Das war zwar nervig aber ging. Ich glaube aber das sowas heutzutage nicht mehr so einfach ist zumal meine Tochter wohl Bafög bekommt.

    Nee, das geht leider nicht mehr.
    Die Unis sind so auf "digitale Verwaltung" umgestiegen, dass man oft nur Kurse buchen kann, die für einen Studiengang freigeschaltet sind, man kann nur höchstens "außercurriculare" Studienleistungen, aber keine Prüfungsleistungen (wie eine Modulprüfung, benotet) machen... Einerseits sicher, um solche Tricks zu vermeiden, andererseits schränkt es finde ich sehr das "freie Studieren", wie ich es auch kennengelernt habe. und so bin ich auch an meine Fächer gekommen...

    Und wenn Bafög im Spiel ist, ist es umso wichtiger, aufzupassen.

    Außerdem stimmt Frapper s Hinweis schon: Was wäre, wenn z.B. in einem Altersheim einfach die Heimleitung die Stimmzettel ankreuzt und abschickt, weil die Senioren sich nicht persönlich ausweisen müssen? Da fehlt doch eindeutig eine Kontrollinstanz an der Stelle.

    Das ist einer der Gründe, warum es in Frankreich verboten ist. (seit 1975, unter anderem aus Angst vor den "linksversifften" Postboten (das Wort ist wahrscheinlich das passende, weder meine Sprache noch meine Argumentation).
    Es wurde letztes Jahr wegen Corona überlegt, dies wieder einzuführen, aber vom Senat abgelehnt.

    naja, zu unserer kollektiven Entlastung: die meisten von uns unterrichten ja auch kein Arbeitsrecht ;)

    Und wenn ich bei einigen KuK sehe, wie wenig sie zB. zu Themen wie Studium, NC und so, obwohl sie selbst durchgegangen sind, woher sollten sie / wir solche Details wissen?
    Ich habe schon mehrfach (an der selben Schule) einen Vertrag zwei-drei Tage nach Beginn der Vertretungstätigkeit. Mir war die Regelung bekannt aber ernsthaft, das war mir klar, dass ich gerichtlich ohne 2. Staatsexamen nicht weit komme. Und ich mochte den verschuselten Schulleiter.
    An einer anderen Schule hat die dortige SL mir aber sowas von klipp und klar verboten, auch nur einen Zeh in einem Klassenraum oder Lehrerzimmer zu tippen, bevor ich im Sekretariat unterschrieben habe, das fand ich nett.

    Im Studium bzw. vor der Planstelle habe ich ziemlich alle Sorten von Beschäftigungsverhältnissen gehabt, da blickt man manchmal auch nicht mehr durch (Mini, Midi, "normal", Mini mit freiwilliger Rente (größter Fehler meines Lebens, aber egal), Honorar, bar auf die Hand, "ach wir nennen es Stipendium", ... :-D)

    Es ist nicht per se ungerecht. Es gibt vielleicht an deiner Schule eine*n Fortbildungsbeauftragte*n und eine Fortbildungsplanung.
    Es soll nicht einfach jede*r etwas besuchen, was ihm/ihr Spass macht, sondern generell soll es der Schule zu Gute kommen. Also zum Beispiel (Bsp. Allgemeinbildendes Gym/Sek1): die Lernstandserhebungen in Klasse 8 zeigen große Defizite in Lesefähigkeit. Die Fachschaft Deutsch nimmt sich also vor, sich in dem Thema fortzubilden. Entweder geht eine Lehrkraft zu einer Fortbildung und gibt ihr Wissen weiter, oder eine externe Fortbildung wird ins Haus für die Fachschaft geholt, usw...
    Oder es gehört zum Schulkonzept, dass eine Skifahrt angeboten wird und es gibt nicht genug KuK mit Skischein, so dass immer auf externe Skilehrer*innen zurückgegriffen werden muss, da ist die Schule vielleicht interessiert, einer neuen Kollegin den Skischein zu bezahlen, was auch den Vorteil hat, dass die Geschlechterverhältnisse bei der Betreuung der SuS auf der Fahrt wieder ausgeglichener sind.

    Also: vielleicht passt "dein" Projekt in das Projekt der Schule ;)

    Dann warst du wohl in der Steinzeit und ich schon in der Bronzezeit?
    Aber ich habe damals auch keine Marktstudie gemacht. Es war der Wagen, der in die Siedlung kam und hupte. Auch ein Erlebnis an sich für mich. Damals kosteten aber die Eis Kugeln über die Grenze schon 2-2,50 DM.
    Wenn ihr glaubt, Franzosen lernen Deutsch wegen der großen Autos und so... Nee... Für das günstige Eis und die günstige Schokolade!

    Du bist / warst ja Mathematiker. Noch nie den Taschenrechner benutzt? Sogar den wissenschaftlichen / grafikfähigen? Bist du etwa zu faul geworden zu rechnen?

    Du bist / warst ja Anglizist. Noch nie das elektronische Wörterbuch / eine App benutzt? Bist du etwa zu faul, ein Papierwörterbuch mit dir zu tragen und drin zu blättern? (Fun fact: meine ersten Auslandsaufenthalte in der Steinzeit waren genauso: mit einem unglaublich sexy Bauchgurt, ein Wörterbuch (nicht ein Miniklein, sondern ein A6-Format und schon ziemlich dick, war mein normales Wörterbuch) drin und ab auf die Welt losgelassen...

    Es geht nicht darum, NUR NOCH Apps zu nutzen, ohne 2+3 koprechnen zu können oder das Alphabet zu verlernen, weil man nur Vokabelapps nutzt,.. Aber es ist schon ziemlich cool, wie der Fortschritt auch bestimmte Sachen erleichtert (und ja, ich bin SEHR kritisch, was die Fortschritte in der Computerlinguistik und Sprachverarbeitung anbelangt, aber dafür, dass du ständig plädierst, dass 7-jährige selbst schuld sind, wenn sie den Sinn von Schule nicht verstehen, Verantwortung für sich selbst nicht übernehmen und weiterhin rumalbern, bist du da sehr pessimistisch: lass den Saugroboter, lauf zum Wahlbüro, zahl mit Münzen...

    ... nebenbei: das alles im Internet wäre vor 25 Jahren auch nicht möglich gewesen.

    Danke für die Begründung. Ich finde schon länger, dass die Bevölkerung immer fauler bequemer wird, weswegen ich bei jeder vermeintlichen Vereinfachung immer sehr skeptisch bin.

    aber die Briefwahl gibt es schon ewig in Deutschland... Die Möglichkeit rückte letztes Jahr sehr stark wegen Corona in den Fokus.


    Ich finde es auch gut, wenn viele Menschen wählen. Das ist ja auch der Sinn von Demokratie. Auf meinem Wahlzettel steht, dass man 10h lang wählen darf. Lehne ich mich zu sehr aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass auch für die von dir genannten Berufsgruppen es möglich wäre, dennoch zu wählen, z.B. vor Schichtbeginn/nach Schichtende oder während der Mittagspause? Notfalls kann man sicher auch um eine Ausnahme zum Nachkommen bürgerlicher Pflichten beim Arbeitgeber erfragen. Bei der Impfung war das z.B. bei vielen Arbeitgebern auch möglich.

    Nicht jede*r arbeitet am Wohnort. ( 8 Stunden-Schicht plus Mindestpausenzeit, da ist es schon eng.) Dann kommen Fahrzeiten.
    und: Urlaub darf man nicht mehr haben?
    Bei der Impfung musstest du nicht an EINEM Tag zu einem bestimmten Ort, unabhängig vom Arbeitgeber. Arbeitgeber*innen konnten also zb selbst eine Impfung organisieren, usw..
    Der Gesetzgeber müsste zumindest eine Alternative erschaffen, wenn keine Briefwahl. Gegenvorschlag: Vollmacht. Fändest du es besser?

    ich werde Briefwahl machen, bringe es aber selbst dahin, für das Feeling.
    Ich bin eine begeisterte Wahlbürogängerin, schon seit meiner Kindheit, der Ablauf, die Symbolik, genieße aber diese Möglichkeit (dieses Mal wegen Urlaub). Und wäre doch mittlerweile froh, das gäbe es auch in Frankreich (auch wenn ich mittlerweile aus davon unabhängigen Gründen nicht mehr wählen möchte, hätte es mein Leben auch vereinfacht. Ich sag nur: 3 Stunden Fahrt zum Wahlbüro, anstehen... und dann 3 Stunden zurück. Es lebe die Briefwahl!)

    Und: ach ja: wir haben eine Pandemie. Da ist jeder Brief in einem Umschlag nicht schlecht...

    Jede Schule in NRW hat einen Fortbildungstopf.
    Bevor deine Augen leuchten: meine Mittelgroße Schule (ja, wir sind ärmer als BKs aber trotzdem als Orientierungshilfe) hat nicht mal 2000 Euro drin. Also vor Corona. Für das ganze Kollegium! inklusive Fahrtkosten. Inklusive Fortbildung für den pädagogischen Tag. Vielleicht gibt es aber seit Corona einen Hunderter drauf ;) (aber ja, ich weiß, dass BKs mehr Geld haben, weil die Betriebe eben auch Geld geben können)

    Also: Fragen tut nicht weh, du kannst schon Argumente überlegen, was du im Gegenzug der Schule anbietest (also kollegiumsinterne Fortbildung, Weitergabe in die eine Fachschaft (in dem Fall vermutlich nicht). Ich vermute, ich weiß, welchen "Zertifikationsstudiengang" du meinst (irgendwann bilden Samu, du und ich eine Selbsthilfegruppe für Fortbildungssüchtige), wenn ich richtig liege, steigen vermutlich deine Chancen, wenn du schon auf einer entsprechenden "Führungsposition" bist bzw. mit dem Feld beauftragt ;)

    Zumindest in meinem Bundesland müssen Wahlpflichtkurse einen schulinternen Lehrplan befolgen, der sich auch in der Regel an "irgendwas" orientiert (Vorschlag des Fachverbands, Erfahrungswerte für die Forführung eines Faches, Lehrwerk...).
    Du wirst den Kurs nicht mehrere Jahre haben, das heißt, ein*e Kolleg*in muss ihn fortführen und wissen, was gelaufen ist. Es ist ein jahrgangsübergreifender Kurs: Die 8t-Klässler*innen hatten letztes Jahr auch den Kurs, also musst du auch herausfinden, was gelaufen ist.
    Ich vermute, dass es ein "Vertiefungskurs" für die guten bzw. interessierten Schüler*innen (eine typische, mittelgroße Sek1-Schule hat ja als Wahlpflichtkurse sowas wie Mathe/Nawi/Technik (oder mit Trennung), 2. Fremdsprache, wahrscheinlich Hauswirtschaft, vll etwas Musisches oder bilingual ...
    Ist bei den Gymnasien in der Wahlpflichtfach II - Schiene (8./9., bald 9./10. Klasse) ähnlich mit der 3. FS und zum Beispiel ein bilinguales Angebot...

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