Beiträge von chilipaprika

    Mit dem Sold eines Lehrers kann man natürlich leicht sagen, dass einem die Erhöhung nicht weh tut.

    Du hast keine Ahnung, ob die Erhöhung mir weh tut oder nicht. Selbst mit hohem Einkommen könnte ich alles verplant haben.
    Und ich habe als Studentin mit wenig Einkommen durchgehend GEZ bezahlt.

    Ich hatte zwar zu wenig Einkommen und wäre also rechtlich gesehen dazu berechtigt gewesen (konnte ich nachweisen), durfte ich aber nicht, weil ich als Ausländerin eine Erklärung abgeben musste, dass ich keine staatlichen sozialen Leistungen in Anspruch nehmen darf, sonst wird mir meine Aufenthaltserlaubnis entzogen.

    und ich habe geschrieben, dass ich eine Steuerfinanzierung besser fände. Dann würde ich (und du) mehr zahlen, damit die Haushalte mit niedrigem Einkommen weniger belastet sind.

    Und ich bin durchaus in der Lage, multiperspektivistisch auf Sachverhalte zu schauen und nicht von meinen persönlichen Vorteilen mein Urteil abhängig zu machen. Finde ich übrigens auch einer Politiklehrkraft - einer anderen Politiklehrkraft ggü - unwürdig, sowas anzunehmen.
    Aber zum Glück bist du bald auch eine reiche Lehrkraft und wirst also deine ganzen politischen Meinungen ändern, weil es dir wohl egal ist.

    Autobahnen und Kitas erfüllen wichtige Funktionen für unsere Gesellschaft, Fernsehen und Radio eher nicht so wichtige.

    ich frage mich gerade, ob du einfach versuchst, zu provozieren, um eine kognitive Dissonanz zu erzeugen. Nur: du bist hier im Lehrerforum, nicht im Klassenraum.
    Bist du tatsächlich (als Politiklehrer*in!!!!) der Meinung, Medien würden keine wichtige Funktion erfüllen?!!
    Bist du tatsächlich so naiv, zu glauben, dass der Öffentliche Rundfunk nur das ist, was du bei der 15 Minuten Tagesschau heute ABend im Fernsehen siehst? Die ganzen Recherchen, Investigationen?
    https://www.ndr.de/der_ndr/zahlen…ationen100.html Nur um ein paar der Projekte zu nennen...

    Ich würde mich mal über Nachrichten freuen wie "Wir senken die Kosten und Abgaben in den und den Bereichen."

    Du meinst zum Beispiel die schrittweise Einführung der kostenlosen Kita-Jahren in den letzten Jahren? Oder die deutliche Bezuschussung der Kitagebühren im Zusammenhang mit dem Rechtsanspruch auf einen Platz, wo vorher ein Elternteil quasi 6 Jahre auf Gehalt verzichten musste?
    oder die kostenlosen Coronatests des letzten Jahres? Die Finanzierung der Kurzarbeit seit 15 Monaten? die kostenlose Impfung, die uns geschenkt wurde?

    Die Milliarden, die Menschen gegeben werden, die ihre Wohnungen und Geschäfte in der Flut verloren haben, obwohl sie sich selbst dazu entschieden haben, KEINE Elementarversicherung zu haben?

    usw...

    Ich finde die Erhöhung sehr gut. Naja, aus Prinzip.
    Nicht, weil ich zuviel Geld habe, und tatsächlich habe ich zu wenig Ahnung vom Ganzen, aber dass ein solches gutes, vielfältiges Angebot finanziert werden muss, ist klar. Gut, eine allgemeine Finanzierung über die Steuer wäre mir durchaus lieber, aber das wird sich nicht ändern.
    Zu den Gehältern weiß ich nicht genug aber ich bezweifle, dass sie so hoch sind, wie man es glaubt, insbesondere im Vergleich zu den anderen, privaten Sendern.

    Dem Argument, dass nicht jedes Bundesland einen eigenen Sender und so weiter braucht, möchte ich entgegenbringen, dass es natürlich nicht so ist und dass sehr viel in Kooperation läuft. Sehr viele Filme, die auf ARD laufen, sind zb vom NDR oder WDR usw.. mitfinanziert.
    Wenn wir eine große VIelfalt in der Medienlandschaft sehen wollen, und Qualitätsbeiträge, ohne viertelstündliche Werbeunterbrechung, dann kostet es Geld. Es ist kulturelle Förderung vom Feinsten.

    Ich selbst konsumiere eh kaum ÖRR-Content, geht aber vielen in meiner Generation so. Ich sehe es oft so, dass die Jungen den Älteren ihren ÖRR mitfinanzieren müssen, obwohl sie ihn selbst kaum konsumieren.

    DAS Argument finde ich sehr traurig, besonders aus dem Mund einer zukünftigen PoWi/SoWi-Lehrkraft.

    Ich habe keine Kinder, ich bin es satt, die Kitas zu finanzieren... und ich bin echt froh, in der PKV zu sein, schließlich werden die GKVs auch so komisch mischfinanziert, warum kann man da seine Kinder und Ehepartner*in kostenlos mitfinanzieren?

    Nur zur Sicherheit: es war (traurige) Ironie.

    das ist bei BK auch insofern anders, als dass die OBAS-Leute auch seminargrenzüberschreitend sein müssen (weil eben nur 1 Standort für ganz NRW offen hat, obwohl trotzdem woanders ein Lehrer mit Maschinentechnik beginnt...) und die Fachleiter*innen eh Strecken fahren, die nicht mehr lustig sind. Da ist die grundständig ausgebildete Kiggie eher die Ausnahme :D
    Der Deutschfachleiter fährt nicht außerhalb seines Bezirks (Auf einer Fachleiter*innen-Überlegung-Fortbildung waren viele Leute aus allen Lehrämtern beteiligt, die eben überlegen, FL zu werden und die Unterschiede in der Haltung / Erwartung waren eklatant "Wie? Ich hab kein Auto, ich will nur die Schulen innerstädtisch" bis "ich fahre zur Zeit kommissarisch eh schon 80 Kilometer, ist bei uns normal"

    Hm, ja ich gebe zu bei Gemüse ist der Unterschied meist nicht so eklatant.

    Wie bewertet ihr eigentlich Hofladen, der nicht Bio ist (aber eigener Anbau) verglichen zu Bio aus Supermärkten? 😉

    ganz klar Hofladen und Markt.

    Schon alleine für die Gemüsesorten, die man nur schwer im Supermarkt findet bzw. seltener. Am Wochenende will ich sogar zum Selbstpflückfeld. Als ob ich jemals bei Lidl Buschbohnen kaufen würde. Aber das Pflückerlebenis wird mich zum Verzerren motivieren :D

    Und bei "Bio" hängt es davon ab, WARUM man BIO kauft, mir ist der Siegel nicht so wichtig, sondern vielleicht eher das Gefühl / das Wissen, dass "sauber" gearbeitet wird. (und nein, ich weiß nicht, wie bei jedem Bauer um die Ecke gedüngt wird)

    Ich würde sogar die Behauptung wagen, dass die meisten "Bioläden-Kunden" nicht unbedingt wegen "Bio" dahin gehen (wir zb nicht), sondern weil es ein lokaler Händler ist, und er den besten Käse hat. Regional und örtliche Angebote haben für MICH Priorität auf Bio und sogar fair (außer bei Kaffee, Tee und Kakao, was echt schwer ist, das schaffe ich bei weitem nicht :( ).
    Aber sonst überwiegt für mich der lokale Mehrwert.. Ich will ja in 30 Jahren nicht in einer Geisterstadt leben (was sich eh schon abzeichnet :( aber für die Lebensmittel sollte es noch machbar sein)

    Um auf die chilenischen Äpfel zurückzukommen:

    --> https://www.br.de/radio/bayern1/…eeland-100.html

    Und das mit dem PKW des Kunden findest du im letzten Absatz.

    irgendwann lese ich den Artikel komplett, aber nur diesen Absatz: so eine lächerliche Rechnung würde nur funktionieren, wenn du sagst, dass der Bioladenkäufer nur einen Kilo-Apfel kauft und mit dem Auto fährt, während die Edeka-Käufer alle zu Fuss den Monatseinkauf machen.
    Also: wenn ich im Bioladen oder im Hofladen bin, kauf ich nicht mal einen Kilo Apfel (gut, bei den Kartoffeln schon), weil: ich muss es tragen. UND: ich laufe gerne dahin.

    Nein, Bio ist nicht per se klimaschonender. Hat vermutlich auch nie jemand behauptet. Es stehen andere Aspekte dahin. DEINE Behauptung / Statement, man könne es gleich lassen, weil die anderen eh mit dem SUV fahren, ist aber lächerlich.
    Jeder kleine Schritt kann helfen, und ja einige Punkte widersprechen sich: saisonal / regional ist nett, aber Kaffee? Bio und fair ist wichtig, passt nicht immer zusammen, usw..
    Anders gefragt: was sind DEINE Ansätze, etwas zu machen? Also ich frage nicht, dass du rechtfertigst, was du nicht machst, weil es nichts bringe, sondern: beschäftigst du dich an einigen Punkten damit, was du machen kannst?

    Ja, DAS ist natürlich der Grund, warum du das nicht machen würdest.
    Ich glaube, das Dilemma Bio / regional / saisonal ist halt ein schwieriger Spagat.

    [Achtung, Zynismus] Wenn es dir um die gesamte Weltbevölkerung geht: nein, die Menschen einiger Südseeinsel können sich vermutlich kein Bio (vom Anbau her) leisten. Aber eyh: ist eh egal, deren Inseln sind eh abgesoffen, sie können weder etwas anbauen, noch dort (über)leben.

    klar, die Mehrheit der Bioladekäufer*innen sind SUV-Fahrer*innen... Hast du dafür einen Beleg oder selbst eine anekdotische Evidenz deiner Beobachtung beim wöchentlichen Einkauf?

    (Vorm Laden sind immer 1-2 Fahrräder von ca. 2-3 Kunden drin. Ich selbst gehe nur zu Fuss zum Bioladen, mein SUV ist zu groß, es passt nicht im Parkplatz in der Innenstadt... Deswegen nehme ich ihn nur, wenn ich zum Bauer um die Ecke gehe (oder natürlich, um meine Kinder zur Kita zu bringen))

    Tja, kann sich auch nicht jeder eine Kinokarte kaufen.
    Sorry, wir driften ab, aber die Schulträger*innen sind nicht für die Sozialpolitik zuständig. Dafür gibt es Regierungen.
    Internet/Telefon sind ein Teil des Regelsatzes bei Transfertleistungen, Prioritäten setzen zwischen: Anschluss zuhause mit WLand oder Handys für jeden sind natürlich eine Sache (und ja, ich bin durchaus für eine Anhebung der Sätze und eine Entkriminalisierung von ALG2-Bezieher*innen. Aber ich bin auch gegen diese ständige Vermischung von Ansätzen. Individuelle Gewinne privatisieren, Anreize setzen, damit jede*r eigenen Reichtummaximierung hat, aber Probleme vergesellschaften und alle Verluste bzw. Kosten durch den Allgemeintopf bezahlen lassen, geht nicht.)
    Bildung ist nicht Freizeit.
    Freizeit wird durch Bildung- und Teilhabepaket abgedeckt.

    Mein Schulträger soll mir und den SuS vernünftige Arbeitsbedingungen ermöglichen.
    und aus dem Freizeittopf das Freibad aufpeppeln (zu welchem man in meiner Stadt zum sagenhaften Preis von 10 Euro für die ganzen Sommerferien als Schüler*in gehen kann). Für BuT-Kinder ist es frei.

    Anders gefragt: wenn die Eltern es auch nicht wollen (die Entscheidung getroffen haben, keinen Internetanschluss oder kein internetfähiges Gerät zu organisieren) oder auch nicht können, ist es Aufgabe der Schule / des Schulträgers, dies zu ermöglichen? (Durch Bereitstellung des Geräts UND des Datenvolums / Bildungsflatrate)
    Ich bin vielleicht eine Spaßbremse, aber es gibt auch eine gewisse Grenze bei den "staatlichen Aufgaben".
    Und ehrlich gesagt denke ich eher an die Gruppe der "bewusst nicht wollen" als an die "können nicht".

    Fallen Angel Nee, ich persönlich finde es okay.
    Also: ich finde es nicht unbedingt okay, DASS es ein unterschiedliches Deputat gibt, aber WENN, dann finde ich nicht, dass man für eine Arbeit, für die man gar nicht ausgebildet ist (Studien- und Refabschluss) in dem Umfang (Stunde anteilig des Deputats, Lohneinstufung) bezahlt wird, wie jemand, der eben voll qualifiziert ist.
    Ich hatte als Vertretungslehrerin vorm Ref E13. Da ich fest davon überzeugt war, nicht verbeamtet zu werden, hatte ich also, trotz Sek1-Unterricht und kein vollständiges Staatsexamen dasselbe Geld wie einige KuK an der Schule (okay, vielleicht ohne Z? sowas habe ich mir nicht gemerkt). Das geht gar nicht.

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