ich will nicht sagen, dass es für alle genauso gut funktionieren kann, aber manchmal muss man auch einen gewissen Berufsethos haben und sich nicht aus vermeintlichen Folgen abschrecken lassen.
Meine Ref-Klasse, in der ich im Endeffekt 3 UBs machen musste (in NDS macht man ca. 15-18 UBs pro Fach), war spätpubertär und der Meinung, sie würde es mir zeigen.
Ende vom Lied: eine Klassenarbeit, die ich mir von der Schulleitung genehmigen lassen musste (wegen des schlechten Schnitts). Schüler*innen UND Eltern, die der Meinung waren, dass sie jetzt die Arbeit neu schreiben dürften. Nur: ich konnte nachweisen, dass die Arbeit gut vorbereitet wurde und dass keiner einen Grund hatte, solche schlechten Leistungen abzuliefern. Bei den anschließenden Elterngesprächen (zwei Mütter waren der Meinung, ihre Kinder hätten bessere Noten verdient) saß zwar die Fachvorsitzende, stärkte aber meine Position, weil ich eben alles belegen musste.
Nachdem dieser kleine Machtkampf geklärt wurde, lief alles ziemlich gut in der Klasse. Klar testen die Kids. Warum sollten sie arbeiten und Hausaufgaben machen, wenn es ohne ginge. Die Willigen bzw. Fleissigen danken einem doppelt und dreifach. Die SuS wollen die Grenzen testen und respektieren auch einen für deine Konsequenz. Klar, beste FreundInnen sind wir alle nicht geworden, aber respektiert haben sie mich trotzdem und sie haben keinen UB sabotiert (weil es so oft die Angst von Refs ist).
Klar, man steht in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis, aber wenn man seinen Job sauber macht, ist es sicher die meiste Zeit nur halb so wild. [und wie gesagt: ich spreche nicht von den Sonderfällen mit psychotischen Fachleitern, aber es wird wohl eine Minderheit betreffen.]