Beiträge von chilipaprika

    ich zitiere: (Quelle: https://www.lehrerfobi.nrw.de/fobisys/muenster/24/2018.1-88.htm)

    Zitat

    Für alle Maßnahmen gilt:
    Die Teilnahme an einem Zertifikatskurs zur Erlangung einer
    Unterrichtserlaubnis setzt zwingend eine Lehramtsbefähigung (2.
    Staatsexamen) der jeweiligen Schulstufe voraus!

    Ich kenne keine Ausnahme und es wäre ehrlich gesagt ein nicht nachvollziehbares Unding!
    (wir sind uns sicher einig, dass diese Zetrifikatskurse ganz gut sind, aber ein notwendiges Übel und nicht dem Niveau eines entsprechenden Studiums entsprechen.)


    @ AnnaLisa: wie werden denn jetzt diese Sek1-Kollegen bezahlt? A13?


    Dann verstehe ich aber dieses extreme Druckspiel nicht, dass man also die Leute ewig in der Luft hängen und regelrecht zappeln lässt bis zum allerletzten Moment.

    der Buntflieger

    ja... wegen dieser Intransparenz (die in NDS bis Ende des 14. (!!!!) Monats geht), habe ich sehr viele Zusammenbrüche und Heulkrämpfe gehabt.
    Ich habe mein Ref am 1. August begonnen und Ende September im Schuljahr darauf erfahren, was meine Ausbildungsnote ist. Davor: kein einziges Notenfenster (wie zb in NRW ab dem 3. UB verpflichtend), keine einzige Andeutung. Die Seminarleiterin hat sich nur einmal in einer Nachbesprechung im 10. Monat erbarmt, als ich danach in Tränen ausbrach und meinte, ich käme gar nicht damit klar, ob ich gerade auf einer 1 oder auf einer 5 stünde, eine 1 würde ich ja ausschließen, aber eine 5 könnte ich gar nicht einschätzen..., mir zu sagen, dass ich nicht so negativ denken würde, eine 5 würde sie nicht sehen, aber natürlich könnte sie es ja nicht wissen, ich hätte noch ein paar UBs (und 6 Wochen Sommerferien dazwischen...). Ende vom Lied, eine 1,9 als Vornote. KEIN EINZIGER MENSCH kam je auf die Idee, mich zu beruhigen. (außer die Mentoren, aber sie geben ja keine Noten...)
    JETZT denke ich mir: ja, hätte ich besser gewusst, was das Ziel ist, wäre mir klar gewesen, dass viele der Kritikpunkte sich nicht auf einer 5 bewegen sondern zwischen 3 und 2... (1 gab es an meinem Seminar nur bei Gottähnlichkeit und passendem Parteibuch)
    Versuche, realistisch zu sein und zu gucken, was tatsächlich alles an Kriterien gilt. und was man an dir "bemängelt". Denk daran: deine Mentoren und Fachleiter wollen, dass du eine 1,0 hast.

    PS: Wenn du SchülerInnen hast, die eine 1 minus haben, beräst du sie auch, was sie machen könnten, um eine 1 glatt zu haben. (Zugegeben, der Vergleich hinkt insofern, dass der Schüler _weiß_, dass er eine 1minus hat und entscheiden kann, ob er auf eine 1glatt will.

    aber selbst dann: es ist nicht nur aufwändig zu begründen, warum sie jemanden NICHT wollen, sondern sie verlieren auch geschenkte Stunden. Ich meine: ich kann mir nicht vorstellen, dass es überhaupt ein Bundesland gibt, wo die Schulleitungen denken "uh, was soll ich denn mit diesen ganzen Stunden anfangen, keine Ahnung, wo ich Kurse teilen könnte, AGs anbieten könnte, usw.."

    Ok, ich wusste nicht, dass 1) es in BaWü eine so lange "Einführungsphase" gibt, und 2) dass du noch so am Anfang bist (dafür kommst du sehr "ich weiß, wie es geht" rüber)...
    Ich hab mein Ref in NDS gemacht: ab dem ersten Tag 6 Stunden eigenverantwortlich und 4-8 Stunden Ausbildungsunterricht bei anderen FachlehrerInnen.
    In NRW, wo ich jetzt bin, haben die Refs 3 Monate Einführungsphase mit Hospitationen und viel Ausbildungsunterricht, dann 1 Jahr lang 9 Stunden eigenverantwortlichen Unterricht (heißt hier "BDU - bedarfsdeckenden Unterricht") und dann 5-6 Stunden AUsbildungsunterricht bei FachlehrerInnen. Also ohne Beobachtung.

    im Ausbildungsunterricht sitze ich natürlich mit dabei, im BdU "meiner" Referendarin selbstverständlich nie.

    Ich bin in der Lage zu verstehen, dass es _auch_ Schulen gibt, die furchtbar sind. Wenn du _wirklich_ glaubst, dass man dir vielleicht keinen eigenverantwortlichen UNterricht gibt (ich weiß: aufgrund der mangelnden Transparenz dreht sich jeder eigene Horrorfilme im Kopf, aber versuch mal realistisch zu sein), dann hast du ganz andere Probleme als Details. Keine vernünftige Schule verzichtet auf die Unterrichtsstunden des Refs. Die Stunden sind in der Schulrechnung mitgerechnet. Sprich: das Kollegium muss es dann auffangen.

    chili

    Soweit ich weiß, bleibt nur der Weg über die Uni. Erststudium im Zweitstudium "anerkennen lassen" und den Rest nachmachen.
    Allerdings gibt es auch (von den Prüfungsämtern der Unis organisiert) mal "Aufstiegsprüfungen". Das kenne ich von RLP. Ich weiß aber auch nicht, ob sie zb die Prüfung für jemanden aus einem anderen Bundesland abnehmen würden.

    Verständnisfrage: deine Schule hat das Fach Physik nicht in der Oberstufe?!!

    Hallo chilipaprika,
    das ist es doch genau, weshalb sich das "System" so hartnäckig selbst erhält: Warum soll es der Referendar besser haben? Ich musste doch auch kämpfen und leiden, um Lehrer/in zu werden.


    Ich glaube, du hast eine schlechte Phase und kannst nicht gerade denken.
    Das hat gar nichts mit einem Einführungsritual zu tun. Ich schließe ja die Fälle von Mobbing aus und gehe erstmal von einer "normalen" Drucksituation aus. Es ist klar, dass der Druck hoch ist. Von diesen 18 Monaten hängt deine gesamte zukunft ab...

    Im Ref habe ich mich am Anfang das eine oder andere Mal gefragt, warum ich denn alles so früh haben müsste, reicht doch am Abend davor. Ich habe gelernt, mich zu organisieren, das große Ganze zu sehen und verstanden, dass Reihen geplant werden müssen, dass ich besser weiß, wo ich nächste Woche hinwill, damit ich die passenden Hausaufgaben aufgeben kann, usw..
    Jetzt habe ich eine junge Referendarin, die das partout nicht einsehen will, mir ihre Planung für den nächsten Tag einfach nur zu spät abgibt oder einfach glaubt, dass sie es sich leisten kann, ohne vorbereitetes Tafelbild in die Stunde zu kommen. Ich habe als Grundsatz, dass ich nicht in die Stunde eingreife, weil ich nicht will, dass die SchülerInnen meine Meinung sehen. Mein Grundsatz ist aber auch, dass meine SchülerInnen saubere Notizen im Heft haben. Von einem schlechten Tafelbild ist noch nie jemand gestorben. Von einem katastrophalen, konfusen Tafelbild lernt man aber in den unteren Klassen nicht, also greife ich ein.

    Es gibt bestimmte Sachen, die man im Laufe des Refs und im Laufe der ersten Jahren erst begreift.


    Zitat


    In Zeiten, in denen Lehrerüberschuss herrscht, kann man das vielleicht noch als notwendige Selektion ansehen; derzeit aber wirkt das eher wie ein deplatzierter Automatismus. Man müsste die Reffis stark machen und auf den Beruf bestmöglich vorbereiten, stattdessen sind wir alle am Limit unterwegs und nicht wenige quälen sich täglich in die Schule, weil sie von ihren Mentoren drangsaliert werden.


    Tja, wenn "strukturierten UNterricht lernen" = drangsaliert werden, ja, gerne. Ich sage es mal so: Einige müssen es auch mal härter gesagt bekommen, weil sie die netten Worte nicht verstehen.
    Und nur, weil es einen hohen Lehrermangel gibt, heißt es nicht, dass die Qualität sinken darf.


    Zitat

    Es ist die Haltung und Grundeinstellung gegenüber den Berufsanfängern, was das Referendariat so sehr als Ausbildung belastet und in Misskredit bringt. Aber was rede ich mir den Mund fusslig.

    1) Referendare sind keine Berufsanfänger, sie lernen noch.
    2) sehr viele der Mentoren sind selbst Berufsanfänger. Sie wollen also genau das beibringen, was man braucht, um a) die Prüfung zu bestehen, b) bei der anschließenden vollen Stelle überleben zu können.

    Aber was rede ich mir den Mund fusselig...

    chili

    Aber dann sollte man auch die Stärke haben, das Ref woanders fortzusetzen.
    Aber das Spiel "ich bin nicht stark genug, dem Druck des Refs Stand zu halten, bin aber gut genug (und habe genug Spaß), eigenständig eine Vertretung zu übernehmen, ist widersprüchlich (und ich hatte im Ref echt einige Zusammenbrüche, obwohl ich vorher schon 80% reine Korrekturfächer schon unterrichtet hatte.) Ich weiß, dass der Druck anders ist. Aber es gibt Regeln, und einige muss man halt einhalten, wenn man dem System angehören möchte. Man kann sich leider nicht nur die Rosinen rauspicken. Vieles, was im Ref unverständlich im Ref erscheint, erklärt sich später (und dann versucht man auch, seinen eigenen Ref dahingehend auszubilden.)

    Dann geht man in Elternzeit oder wird krankgeschrieben? In NRW ist die Prüfungsphase verhältnismässig kurz, man gilt als endgültig abgebrochen/durchgefallen erst sehr spät. (Ich kenne es eher so, dass viele, die vorher woanders abgebrochen haben, nach nrw wechseln) Warum nicht durchziehen? Je nachdem wie lange der Abbruch auch ist, ist es die Frage, inwiefern die persönlichen Gründe beseitigt sind.

    Hallo Marina!

    Ich war selbst als Oberstufenschüler dort und erinnere mich, dass wir typische Programmpunkte [..] abgelaufen (!) sind.

    Ja, das ist nicht nur mein Geheimnis mit Schulklassen (schon 3 mal), sondern mit all meinen FreundInnen / Gästen, mit denen ich in Paris war. Ist günstiger und man sieht wirklich viel mehr.
    (ich habe bei meinem letzten Paris-Besuch meinem Mann vorgerechnet, dass ich zum 11. Mal auf dem Eiffelturm war (schon das 2. Mal mit ihm) und ich es ab jetzt nur noch mit Schulklassen machen, ich KANN es NICHT MEHR sehen :D )

    chili

    Also hier vielleicht ein bisschen mehr als im Referendarforum. Bist du denn Referendarin? Dort las sich das eher, als würdest du eine Ref-Sitzung leiten wollen/müssen... Ich gehe erstmal davon aus, dass das Setzen des Links nur reiner Zufall war.

    5 Tage in Paris sind ziemlich viel für eine 9. Klasse
    Wieviel Geld hast du denn zur Verfügung? Ich war schon für 180 Euro (60 Euro für 2 Nachtfahrten mit Flixbus, 85 Euro für 2 Übernachtungen in Halbpension, 30 Euro für Eintritte) 3 Tage in Paris.

    kostenlose / sehr kostengünstige Punkte:
    Notre-Dame: bis nach oben steigen und natürlich drin.
    Eiffelturm: zu Fuss bis in den 2. Stock (die Fahrt in den 3. Stock war bei meiner Fahrt optional und auf eigene Kosten)
    Abendfahrt auf einem Bateau-Mouche (wahrscheinlich das teuerste: 6 Euro?)
    Louvre: kostenlos, kann man aber flexibel gestalten
    Katakomben: selbst noch nie gemacht: Reservierung Monate im Voraus
    Versailles: habe ich selbst nie mit SchülerINnen gemacht, ist nicht mein Ding, kein Interesse
    durch Montmartre laufen
    die Seine ablaufen
    auf den Arc de Triomphe steigen, dann die Champs Elysées runterlaufen
    im Quartier Saint Michel essen
    bei den Halles essen
    in der Metro ohne Fahrer ganz vorne sitzen.
    Bei Pompidou die Statuen von Nicki de Saint Phalle begucken.
    Drum herum viel angucken
    IN Belleville die Architektur und den Migrantenviertel gucken.
    Die "Liebeswand" anschauen
    Den Sacré Coeur und den Viertel daneben angucken, vielleicht gerne abends
    jüdischen Viertel ablaufen
    ein Crepes essen
    in einer Patisserie eine Patisserie kaufen (nicht erst am letzten Tag. Wenn man es früh macht, gibt es Wiederholungschancen. Ist lecker, stärkt die französische Wirtschaft und Liebe (auch für ein Fach / eine Sprache) geht bekanntlich durch den Magen)


    ich mache soviel zu Fuss, dass die Kids nach dem Abendessen (bei unserer Unterkunft gegen 18uhr oder 19uhr) kaum Lust haben, rauszugehen (ja, selbst die 17jährigen). Ab ins Bett.
    An einem Tag Eiffelturm, einem Anderen Notre Dame, einem anderen Arc de Triomphe, wenn man Lust hat. Man kann vom Arc de Triomphe bis zum Louvre laufen, ist auch schön und anstrengend.


    Damit lässt sich ein wirklich volles, interessantes Programm basteln, das wirklich sehr kostengünstig ist.
    Quizz bzw. Arbeitsaufträge für die Woche geben, damit die Kids selbst INteresse entwickeln.

    Für die freie Zeitgestaltung: Frei geben, SchülerINnen in KLeingruppen haben den Auftrag, innerhalb der 2-3 Stunden, die sie frei haben, mindestens 1, 2, 3 Bilder in der WhatsApp-Gruppe zu posten, was sie machen: ein Crepe gegessen, vor dem Louvre gestanden, ein besonderes Straßenschild entdeckt, ... (ich war dort, als es noch keine Alterseinschränkung für WhatsApp gab und die Lehrkräfte wurden nach der Fahrt aus der Kursgruppe wieder "rausgeworfen" ;) )

    VIel Spass (und ich hoffe ernsthaft, dass deine Frage reell war und nicht wegen Werbung.)
    Chili

    es hängt sicher von der Schulform ab... Bei uns am Gym ist idealerweise schon alles am letzten Schultag vor den Ferien "fertig". Der Stundenplan und so muss noch gemacht werden, aber die KollegInnen wissen, was die im Jahr darauf unterrichten. Mögliche Verschiebungen sind selbstverständlich möglich, aber normalerweise soll es stimmen.
    An Sek I-Schulen, wo eh fast jeder fachfremd unterrichtet, ist es sicher so, dass einiges sich noch verschiebt...

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