Beiträge von hofnarr

    Die Eliten fördern sich selber. Der Gesellschaft wäre am besten damit gedient, wenn das Mittelmaß gefördert würde; interessant ist langfristig nicht, dass die Besten am besten sind, sondern das Mittelmaß möglichst gut.


    nele


    Ganz genau so ist es. Stattdessen gibt es genügend Staaten, in denen der Mittelstand kaputt gemacht wird.

    Der junge Mann aus Salem, der da meinte, wer nicht sähe, "dass es wenn es kein Wirtschaftssystem gäbe, ja auch kein Sozialsystem gibt" doch sehr kurzsichtig sei, bestach selber ja nun weder durch weitreichende Kenntnisse, noch durch irgendetwas anderes als politische Naivität. "Die Menschen müssen, sehen, dass jeder die Chance hat, etwas aus sich zu machen", es läge doch nur an der eigenen Motivationslage. Wenn selbst die Stipendiateneltern noch 6000 Euro zuzahlen müssen, hängt das selbstverständlich allein an der Motivationslage ...
    Da war mir der Student schon sympathischer. Der erklärte, für seine Kinder käme nur der staatliche Weg in Frage, da er sähe, dass man, wenn man sich imer nur in bestimmten Kreisen bewegt, die gesamtgesellschaftliche Perspektive verloren ginge..

    Lehrer-Faktencheck: Wer streikt, muss sich ja auch gleich wieder rechtfertigen gegen alle Klischees, die so im Umlauf sind.

    Der kleine Junge, der da am Ende auf die Frage, wie er diesen Englisch Drill eigentlich findet, nur wirres Zeug schreit "abgestrichen! Es hat kein Ende!" hat doch schon eine Verhaltensstörung.
    "Basteln und malen und schlafen, nix anderes als das." Und dabei mit beiden Fäusten auf den Tisch, völlig entnervt. Armes Wurm. Der wirkt völlig durch. Und wüncht sich nur ein Bett. Würde ich auch, wenn ich so durch den Wolf gedreht werden würde. Mannmannmann.

    Kannst ja mal hier gucken: Unser Unterrichts-Video auf youtube.

    Im Ernst!? In dem Video murmelt einer schnell und relativ unverständlich herum. Es sind Erklärungsschritte ausgelassen, für Schüler, die das nicht kapiert haben, null Hilfe. "Zum Üben" steht drunter, nur gibt es keine Übungshilfen, Pausen, Fragen, irgendwas. Nur öder, zu schneller Lehrervortrag mit irre wackelndem Cursor. :(


    Noch schlimmer im Video Quadratische Funtionen. Da wird mittendrin mal kurz ein Schüler angeschnauzt, dann weiter mit sich selber Unterricht gemacht. "... geht's jetzt weiter. Ein nach links, ein nach oben..." .
    Ohne Erklärung, murmel murmel. "...die Nullstellen, die kriegt man über pq-Formel oder sonstwas für Varianten halt raus".
    Oh, Mann.. :D


    Da ist Graf Zahl durchaus hilfreicher. Der hat auch videos bei youtube.



    Zitat

    Susannea ist aus Berlin - da muss man nicht besonders gut sein als Lehrer. Von nix kommt nix




    http://forumhochbegabung.siteb…f=27&t=1595&start=60&sid=


    :D

    Zitat

    Original von Vaila
    Damit Gewerkschaftsmitglieder von Schule zu Schule herumgondeln und in den Gesprächen mit den KollegInnen betroffene Gesichter machen? - Immerhin besser und geruhsamer, als einen Vormittag Unterricht zu machen!

    Man sieht, dass du von gewerkschaftlicher Arbeit keine, aber auch wirklich gar keine Ahnung hast.

    Wir machen das jahrgangsweit im Rahmen der Methodentage in Klasse 8 und nochmal (akademischer) in 11 -
    die Schüler bekommen ein kleine Präsentationsthema, müssen dazu
    1. selber günstige Recherchevorgehen besprechen und festlegen, auch
    2. eine Liste mit "no-nos" aufstellen
    3. die Recherche durchführen
    4. dabei die Probleme und Fragen, die auftauchen, protokollieren
    5. die Ergebnisse vorstellen und
    6. mit der Klasse besprecchen, wie man die Schwierigkeiten umgehen kann, Effizienztipps, Quellentipps, Evaluationstipps, Nutzungstipps entwickeln etc
    - wichtig ist dabei, dass die Schüler sich das, was sie selbst entwickelt haben, besser merken und eher beachten als das, was sie auf Lehrerhandouts bekommen.


    Zum Einlesen bekommen die Schüler folgenden Link:
    http://www.werle.com/intagent/ - das ist die derzeit beste Einführungsseite zum Thema, vor allem die Seite "Informationen beurteilen"

    Ich hatte gute Mentoren und furchtbar schlechte Fachleiter. Das führte zu erheblichen Belastungen. Dazu kam eine vorherige langjährige Berufserfahrung in einem ganz anderen Bereich, der es mir schwer machte, mich so manchem kindischen Spiel in den Ausbilsungsseminaren anzupassen.
    Wenn aber nicht gerade Seminar oder Unterrichsversuch war, war das Referendariat ganz stimmig. Meine Mentoren haben realitätsnah beraten und mich machen lassen, ich bekam ein angemessenes Feedback: "Das musst du noch nicht können, solltest du aber anstreben. Das konntest du nicht wissen, ist eine Erfahrungs/Routinefrage. Aber das aber musst du dir schon vorher überlegen...etc". Das hat mir sehr geholfen.

    Zitat

    Original von putzmunter
    Vor allem hab ich durch dieses Buch begriffen, wie wichtig es ist, dass man den Schülern die Wertschätzung nicht entzieht, wenn man sie diszipliniert. Hört sich widersprüchlich an, macht aber wirklich Sinn. putzi

    Das ist überhaupt nicht widersprüchlich und Bestandteil einer jeden guten Erziehung, auch als Papa, nicht nur als Lehrer.


    Naja, es wird ja keine ärztliche Diagnose zurückgewiesen. Aber wenn ein Schüler für einen Tag krank geschrieben ist - und in der 3. - 6. Stunde desselben Tages piepsgesund und fröhlich zum Unterricht erscheint, nur nicht zur ersten und zweiten Stunde, wo der Test war - dann ist er ganz offensichtlich an dem Tag nicht krank oder unterrichtsunfähig. Und eine Krankschreibung kann vom Schüler nicht selektiv stundenweise eingesetzt werden. Bzw dann gilt das nicht als Entschuldigung für den Test!


    Wenn er konsequent den ganzen Tag fehlt, muss man es, wenn auch zähneknirschend, akzeptieren. Übrigens auch dann, wenn man den Schüler nachmittags beim Getränkemarkt trifft mit einem sixpack unterm Arm - oder?

    Kann es sein, dass der "Darf ein Lehrer"-thread bisher eher zur Verwirrung als zur Klärung beiträgt?
    Ich würde ja den Chef oder die Chefin fragen, die haben das zu wissen.


    Bei uns ist es derzeit zum Beispiel Mode, zu den beiden "Doc Holidays" zu gehen, die hier in der Nähe ansässig sind, und die Schülern auf Zuruf Atteste ausstellen, wie die Narren in Köln zu Fassenacht Konfetti.
    Jene Schüler beginnen jetzt, diese Atteste selektiv einzusetzen (also für den Kurztest in der ersten und zweiten Stunde - und dann aber nicht mehr in der 3. und 4. , 5. und 6. Stunde).


    Das berechtigte Rückweisen dieser Atteste seitens der Kollegen wurde öfter mal mit der Frage "Darf ein Lehrer ein Attest zurückweisen?" kommentiert. Es gab Diskussionen.


    Wir haben den Chef gefragt, und der hat gesagt "Klar darf man so einen Quatsch zurückweisen", hat das über die Klassenlehrer den Schülern mitteilen lassen und seitdem ist Ruh.

    Als Exjournalist ist mir das natürlich ein Anliegen: Zeitungen analysieren, onlinemedien auseinandernehmen, Beiträge TV und Radio kritisch inspizieren. Das bekomme ich - schon aufgrund der Berufserfahrung - denke ich auch ganz gut hin, zumindest melden mir das die Schüler zurück. Ich habe auch immer Praxistage dabei: Besuch beim HR, bei einer Kasselaner Zeitung und einer Werbeagentur.


    Was mir schwerfällt, denn ich bin eher der analytische Typ, ist kreative Gestaltungs, Reflexions- und Schreibaufgaben und Arbeitsformen in diesem Zusammenhang zu (er)finden. Jenseits von "schreibt jetzt den Artikel selber, im Bildzeitungs- FAZ oder TAZ Stil".


    Kann ich hier bei den Deutschkollegen Anregungen bekommen?


    Vielen Dank!
    euer Narr


    Ohja: Klassenstufen 9 und 10

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