Beiträge von Plattenspieler

    Echt? Dabei ist das doch eine besonders einfache Variante zur geschlechtsneutralen Formulierung.

    Ah. Dann kannst du mir sicherlich erläutern, inwiefern "Ärzt*in" geschlechtsneutral ist, wenn die Männer dabei ausgeschlossen werden?

    Aber wie machen das denn die, die das generische F. trotzdem verwenden? Können die zaubern oder sind das Zeitreisende?

    Die drücken sich oftmals sehr missverständlich aus bzw. rufen eine anderes Verständnis bei den Zuhörenden bzw. Lesenden hervor, als sie selbst beabsichtigen.

    In Mathematik setze ich auch Geldscheine (also Rechengeld, groß zur Demonstration) ein. In der Regel bin ich jedoch froh, wenn die SuS einigermaßen mit Euro und Cent rechnen können und brauche keine historischen Währungen.

    Im Singular muss man selten gendern, weil man ja meist weiß, von wem gesprochen wird und welches Geschlecht die Person hat.

    Man weiß vielleicht, welches biologische Geschlecht eine Person hat, aber man kann doch nie wissen, welchem Gender sie sich gerade zugehörig fühlt?

    Aber dann kann man doch wenigstens von GS-Lehrerinnen sprechen.

    Kann man, aber was ist dadurch gewonnen? Der Beitrag von laleona zeigt doch, dass sie trotz der Bezeichnung "GS-Lehrer" an Frauen denkt. Durch "GS-Lehrerinnen" wären die wenigen Männer in dem Beruf dann ausgeschlossen (so viel zur Sichtbarmachung von Minderheiten), weil es ein 'generisches Femininum' nun einmal nicht gibt.

    Dass jemand "Ärzt*in" schreibt, habe ich noch nie gesehen.

    Wie ist das dann die "korrekte" (gendersensible) Bezeichnung im Singular?

    Die männliche Form ist hier aber nun mal nicht die Standardform. Wenn ein Mann den Arztberuf ausübt, ist er ein Arzt, wenn eine Frau diesen Beruf ausübt, ist sie eine Ärztin. Das ist die sprachliche Realität, egal wie sehr Du Dich windest. Und wenn man von "Ärzten" spricht, schließt man demzufolge das weibliche Geschlecht aus.

    Bleiben wir mal bei dem Beispiel: Wenn man von "Ärzt*in" oder "Ärzt*innen" schreibt oder spricht, schließt man dann nicht das männliche Geschlecht aus?

    Ebenso sind GS-Lehrer, Sekretärinnen (sieh an, ich wähle sogar die weibliche Form) und Krankenschwestern in meinem Kopf fast immer weiblich.

    Zeit, das aufzubrechen.

    Warum muss man das aufbrechen? Personen dieser Berufsgruppen sind auch in der Realität fast immer weiblich.

    Kannst du das begründen? (Bestimmt, aber nachdem mir nicht direkt ersichtlich ist, um welchen Aspekt es bei deiner Bewertung gehe könnte, fände ich es interessant, das besser zu verstehen, nachdem du einer der wenigen hier bist, der diese Phänomene auch aus einer sprachheilkundlichen Perspektive zu bewerten vermag. :) )

    Ja, gerne.

    Also zunächst einmal gilt für den Sigmatismus wie für das Stottern (und fast jedes Störungsbild): Erstens: Es gibt ein breites Spektrum zwischen kaum zu erkennen bis stark die Verständlichkeit einschränkend. Zweitens: Es gibt Therapiemöglichkeiten für jede Altersgruppe.

    Insofern würde ich auch niemanden pauschal wegen des Sigmatismus vom Lehrerberuf abraten.

    Wenn ich trotzdem teilweise Zweifel habe, dann habe erst einmal natürlich primär den Unterricht bei uns im Blick. Wir versuchen im therapieimmanenten Unterricht, SuS auch bezüglich ihrer Aussprachestörungen zu fördern. Gerade die Frikative sind da bei vielen Schülern ein Schwerpunkt. Das wird natürlich schwierig, wenn ich als Lehrkraft die Laute schon nicht ganz korrekt bilden kann, das den Kindern beizubringen.

    Aber auch an Grundschulen wird z. B. bei den Buchstabeneinführungen ja viel mit dem Mundbild gearbeitet. Da ist es natürlich problematisch, wenn der Lehrkraft beim Vormachen die Zunge zwischen die Zähne rutscht. Generell sind vor allem SuS mit Lernschwierigkeiten beim Schriftspracherwerb auf eine deutliche und klare Artikulation der Lehrkraft angewiesen.

    Natürlich ist ein Sigmatismus nicht "ansteckend" in dem Sinne. Allerdings erleben wir in der Praxis immer wieder Kinder, bei denen die Eltern ähnliche Sprach-, Sprech- oder Kommunikationsauffälligkeiten haben. Ich würde nicht ausschließen wollen, dass das auch bei einem Lehrer, der die Kinder in Grund- oder Förderschule als Klassenlehrer viele Stunden in der Woche unterrichtet, möglich ist.

    Es gibt wohl Untersuchungen, dass bei Lehrkräften mit Stimmstörungen es den Kindern schwerer fällt, im Unterricht zuzuhören und sie sich nachher inhaltlich an weniger erinnern als bei Lehrkräften mit gesunder Stimme (und auch für die stimmliche Entwicklung der SuS soll es negativ sein). Auch hier könnte ich mir einen ähnlichen Effekt bei einem starken Sigmatismus vorstellen.

    Beim Fremdsprachenunterricht denke ich primär an das Englische, wo es neben /z/ und /s/ ja tatsächlich auch /ð/ und /θ/ als Phoneme gibt, die (inter)dental gebildet werden. Wenn die Artikulation der Lehrkraft, von der die SuS die Sprache ja vor allem hören, unklar ist, kann das m. E. auch zu Schwierigkeiten führen.

    Nachvollziehbar? Wie gesagt: Das soll nicht heißen, dass ich Leuten, die lispeln, davon abrate, Lehrer zu werden. Aber der Aspekte sollte man sich bewusst sein. Für Berufsschullehramt für Elektrotechnik spielen die meisten Punkte wohl eine eher geringe Rolle.

    Also wenn man keine Kippa oder kein Kreuz mehr tragen darf, finde ich das auch bedenklich (Religionsfreiheit).

    Zu den "Tattoos, Piercings, Bärten [?] und andere[m] Körperschmuck" steht ja nicht viel im Artikel." Hat jemand hier einen Link oder weiß, was da jetzt noch zulässig ist?

    Ich wäre noch für: keine kurzen Hosen bei männlichen Beamten. Bzw. bei Männern überhaupt. Außer beim Sport. Aber das hatten wir ja schon in anderen Threads ...

    Jetzt haben Lehmann und Aogo beide ihre Jobs verloren. Schauen wir mal, wie es mit Palmer weitergeht. Vielleicht leiten die Grünen ja tatsächlich mal ein Parteiausschlussverfahren ein. In Tübingen wird er vermutlich trotzdem wiedergewählt.

    chilipaprika Es war anscheinend ein Zitat: Fall Aogo: Boris Palmer provoziert bei Facebook mit N-Wort – Baerbock droht mit Parteiausschluss - WELT

    Diskutieren wir hier auch darüber, warum Aogo seinen Job bei Sky vorläufig niedergelegt hat?

    Ein Fachleiter macht mir wegen ganz leichtem Lispeln die Hölle heiß (andere FLs befragte ich, die bemerkten das gar nicht) - von wegen Sprachvorbild und so...Der FL erkrankte, sonst hätte ich ein echtes Problem gehabt (die aufgezwungene Sprachtherapeutin meine, da könne man wenig machen, weil es bei mir vermutlich mit Gehör/Gehirn zusammenhängen würde - bin übrigens nie wieder auf die minimalste Sprachstörung angesprochen worden)

    Nichts für ungut, aber:

    1. ist "Lispeln" (ich nehme an, es ist ein Sigmatismus interdentalis gemeint?) keine Sprachstörung, sondern eine Sprechstörung,

    2. sehe ich das tatsächlich eher als Problem für den Lehrerberuf als Stottern. Gerade bei Grund- oder Förderschule oder Deutsch als Fach (oder auch Fremdsprachen).

    Feedback war richtig. Der Schüler ist nicht der einzige, der fast durchgehend so schreibt, er gehört, was die Rechtschreibung betrifft, einer etwa 80%igen Mehrheit an. Den Stapel zu korrigieren gönne ich meinen schlimmsten Feinden nicht. :D

    Und die Leute bekommen von euch die Fachhochschulreife?

Werbung