Beiträge von Plattenspieler

    Etwas offtopic:
    Das verlangt ihr von Schülern der dritten Klasse? Ist das bei euch so vorgeschrieben?
    Ich frage nur, weil in BW nach dem Bildungsplan der Grundschule bis Ende Klasse 4 gerade einmal Subjekt und Prädikat verlangt werden, was die Satzglieder anbelangt. Noch keine Objekte und adv. Bestimmungen. Noch nicht einmal die verschiedenen Kasus sind danach verbindlich. Und ihr macht das alles schon in Klasse 3?

    Ich kann dir das Aufbaustudium SoPäd (gerade mit L und S) nur empfehlen, wenn du wirklich auch inhaltlich (!) interessiert bist.
    Und Stellen scheinen zumindest zur Zeit in NRW für SoPädler ja (erstaunlicherweise) genügend da zu sein...

    Uns hat man am Seminar damals gesagt, dass das erste Staatsexamen nahezu keinen Einfluss auf die Leistungsziffer habe später. Jeder, der sich im ersten Staatsexamen sehr gut angestellt hat, hat damit also nur einen Vorteil im Ref beim Ortswunsch gehabt. Ich weiß allerdings nicht, wie verlässlich die Aussage ist.

    Die Leistungszahl in BW wird folgendermaßen errechnet:

    Zitat

    Gesamtnote der 1.Staatsprüfung x 20
    plus Gesamtnote der 2.Staatsprüfung x 20 = Summe = Leistungszahl

    http://www.seminare-bw.de/servlet/PB/sho…istungszahl.pdf

    Erstes und zweites Examen zählen also je 50 %.
    Früher war es anscheinend 25 % (erstes) zu 75 % (zweites Examen).

    Dass das tatsächliche Sitzenbleiben nur in wenigen Fällen wirklich etwas bringt, sehen ja die meisten Lehrer mehr oder weniger ähnlich. Die eigentliche Frage ist aber in meinen Augen: hat die Androhung der Nichtversetzung einen Einfluss. Beziehungsweise wie werden sich in Zukunft Schüler verhalten, die alleine aufgrund schlecher Arbeitshaltung Lücken aufbauen und die nicht mehr befürchten müssen, dass das irgendwelche mittelfristigen negativen Konsequenzen hat, weil sie ja trotz 7 mal "mangelhaft" im Zeugnis jahrelang durchgewunken werden und sie sich der Illusion hingeben, dass es ja völlig reicht sich dann im Abschlussjahr ein bischen anzustrenge, dann wird es mit dem Realschulabschluss oder dem Abi schon klappen.

    Wenn wir die Schüler nur durch die Androhung oder die Durchführung von Konsequenzen oder Sanktionen zum lernen motivieren können, sollten wir uns dann nicht erst einmal über Lehrinhalte, -methoden, -qualität etc. Gedanken machen, bevor wir über das Sitzenbleiben sprechen?

    Es geht lediglich darum, eine Ungerechtigkeit anzuprangern - und zwar die, dass ein Staat für den Lehrerberuf WErbung macht, 1000e Lehrer in Fächern ausbilden lässt, die am Ende keiner braucht, was schließlich dazu führt, dass ein großer Teil hochqualifizierter Akademiker von Hartz IV leben muss.

    Wenn sie wirklich "hochqualifiziert" sind, finden die Leute auch einen Job (evtl. eben außerhalb des öffentlichen Bildungswesens) und müssen nicht von Hartz IV leben. Ein Studium - und das scheint ein grundlegendes Missverständnis in diesem Thread zu sein - ist nämlich explizit keine Ausbildung, die auf einen bestimmten Beruf hin zielt.


    In der Prüfung haben die kirchlichen Prüfer ein entscheidendes Mitspracherecht. Falls die bemerken, dass man dieses Fach eigentlich gar nicht "richtig" unterrichten möchte, lassen sie die Prüflinge nicht auf die Kinder los - und verweigern das Bestehen der Prüfung.

    Und das ist auch richtig so.

    Zitat von Michi12345


    Das stimmt schon, gezwungen wird man nicht. Aber in Kombination mit meinen beiden Wunschfächern kamen lediglich noch Fremdsprachen oder Reli in Frage.

    Hättest du nicht Deutsch als Hauptfach und dann Chemie + eine weitere Naturwissenschaft wählen können?


    Zitat von Michi12345


    Ich glaube mit Reli in der Hauptschule könnte ich mich noch anfreunden, da dort auch viele ethische/moralische Themen behandelt werden, aber in der GS scheint es doch viel "Bibelunterricht" zu sein.

    Hast du einmal in den Bildungsplan der HS/WRS geschaut? Hoffentlich doch.
    Da gibt es wie in der GS die sieben Bereiche:
    1. Mensch sein – Mensch werden;
    2. Welt und Verantwortung;
    3. Bibel und Tradition;
    4. Die Frage nach Gott;
    5. Jesus der Christus;
    6. Kirche, die Kirchen und das Werk des Geistes Gottes;
    7. Religionen und Weltanschauungen.
    Also durchaus auch engere biblisch-kirchliche Inhalte, die auf dem Wissen der GS aufbauen, und auch die "moralischen Frage", die natürlich auftauchen, werden im Endeffekt natürlich unter Rückbezug auf die Bibel, die christliche Überlieferung und die kirchliche Lehrmeinung diskutiert.

    Allerdings habe ich mit der Kirche nix am Hut und kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, das Fach zu unterrichten. Ich glaube zwar, dass es etwas gibt, dass man Gott nennen könnte, aber ich glaube nicht unbedingt an Jesus und die biblischen Inhalte.

    In dem Fall würde ich nicht empfehlen, das Fach zu unterrichten. Du vertrittst im RU immerhin die Kirche und sollst die Kinder an den Glauben heranführen. Wie soll das gehen, wenn du selbst nicht gläubig im christlichen Sinne bist?
    Ich halte das moralisch durchaus für verwerflich.
    Auch aus Elternsicht würde ich mich beschweren, wenn ich irgendwie herausfände, dass der Religionslehrer meiner Kinder kein Christ ist.

    Jetzt vor dem Ref. fällt dir das natürlich früh ein. Aber man kann doch in BW relativ einfach noch ein weiteres Unterrichtsfach als Erweiterungsfach studieren, oder irre ich? Oder eben, wie schon manche geschrieben haben, in ein anderes Bundesland gehen, das nur zwei Fächer verlangt.

    Natürlich. Ich habe auch schon Kinder im Sonderschulkindergarten Gedichte (natürlich kurze) auswendig lernen.

    Die SuS machen das ja nicht das erste Mal. Fingerspiele, Lieder oder "Kinderverse" erwerben sie doch i. d. R. schon in früher Kindheit bzw. spätestens im Kindergarten. Gedichte sind doch im Grunde (aus Kinderperspektive) auch nichts anderes, außer dass sie sich manchmal nicht reimen.

    Du legst den Kindern nahe zu beten?

    Hoffentlich!

    Als Lehrer in BW hast du laut Schulgesetz den Auftrag, die Schüler in Verantwortung vor Gott, im Geiste christlicher Nächstenliebe zu erziehen.

    Der Bildungsplan für die Grundschule besagt darüber hinaus für den Religionsunterricht.

    Zitat

    Sie [die SuS] werden darin unterstützt, elementare religiöse Sprachformen (Lieder und Gebete) sowie religiöse Ausdrucksformen (wie Stille, Meditation und Gottesdienst) zu verstehen, zu achten und mit zu gestalten. Die Schülerinnen und Schüler werden ermutigt und begleitet, eine persönliche, vertrauensvolle Gottesbeziehung sowie einen persönlichen Glauben an Jesus Christus zu entfalten und Heimat in ihrer Kirche zu finden.


    (S. 32f.)

    Zitat

    Der katholische Religionsunterricht ermutigt und begleitet die Kinder auf ihrem Weg zu einer persönlichen, vertrauensvollen Gottesbeziehung. (...)
    Der Religionsunterricht hilft den Kindern, sich in ihrer Konfession und damit in ihrer Religion zu „beheimaten“. Er führt in die Grundkenntnisse ein und bietet Zeit und Raum, Ausdrucksformen des Glaubens einzuüben.


    (S. 34)

    Selbst bei den Kompetenzformulierungen heißt es:

    Zitat

    [Die SuS ...]können mit ihren Fragen und Gedanken ihre Welt vor Gott bringen.


    (S. 36)

    bzw.

    Zitat

    [...] können die Erfahrung, dass Gott in seiner Güte den Menschen nahe ist, in Bildern, Liedern und Gebeten zum Ausdruck bringen


    (S. 38)

    Was, lieber Silicium, spricht also dagegen, im Unterricht zu beten und den Schülern dies nahe zu legen?

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