Um welche Klassenstufe handelt es sich denn?
Beiträge von Plattenspieler
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Doch, Spitzer sagt mir schon was. Ich habe ein Büchlein von ihm und einiges über ihn gelesen.
Ich habe auch überhaupt nichts gegen ihn persönlich, wüsste aber auch nicht, inwieweit die von dir zitierte Beschreibung über ihn mich in meiner Meinung verunsichern sollte ... ? Er ist und bleibt Mediziner, und deren Hauptgeschäft ist und bleibt nun einmal Pathologie und die Behandlung von Krankheiten. Dass es zahlreiche Grenzfelder und Überschneidungen gibt, ist klar, aber trotzdem ist die Herangehensweise eine andere, die uns in der Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen nur begrenzt weiterhilft, uns vor allem nicht sagen kann, welche didaktisch-methodischen Konzepte sinnvoll sind. -
In Grund-, Sonder- und zunehmend auch Hauptschulen überwiegt auch in Deutschland das Klassenlehrerprinzip. Ich halte es trotzdem für sinnvoller, wenige Fächer fachwissenschaftlich und didaktisch fundiert zu studieren, als überall ein paar Grundlagen, aber nichts richtig zu erlernen.
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Ich denke jeder, der naturwissenschaftlich gebildet ist wird das genauso sehen.
Vllt. jeder, der naturwissenschaftlich gebildet ist und überhaupt nicht über seinen Tellerrand herausschauen möchte, wie es bei dir öfter den Eindruck macht ...
Das schlimme ist, dass sich so viele hier so pädagogikhörig sind und sich dadurch eine Kompetenz einbilden, wenn sie viel davon im Studium hatten
Ich finde es eher schlimm, dass viele, die keine/wenig Pädagogik im Studium hatten, sich derart über sie erheben und sie für nichtig erklären, ohne überhaupt Ahnung zu haben, was Pädagogik eigentlich ist.
Es gibt übrigens auch einen ausgeprägten empirisch und evidenzbasiert arbeitenden Zweig in der Erziehungswissenschaft.
Was nicht heißt, dass dieser wichtiger oder wahrhaftiger wäre als hermeneutische Zugänge. Die Welt, insbesondere zwischenmenschliche Beziehungen und Kommunikation, lässt sich eben nicht rein mathematisch erklären. Vielleicht hast du auch schon einmal etwas vom Technologiedefizit im sozialen Handeln gehört?!
Das heißt nicht, dass ich alles, was die Pädagogik macht, für richtig halte, und dass ich die Medizin als wichtige Bezugsdisziplin der (Sonder-)Pädagogik ablehne - im Gegenteil! Aber die Expertise für Lehr- und Lernprozesse liegt eben schon immer - berechtigterweise - in der Pädagogik und der Psychologie.
Fehlerhaftes methodisches und ideologisches Vorgehen gibt es übrigens in allen Wissenschaftsdisziplinen ...
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Mal ganz unabhängig davon, was Spitzer zu diesem oder jenem Thema sagt: Soll uns als pädagogisch-psychologisch-therapeutisch fundiert ausgebildeten Lehrern jetzt plötzlich ein Mediziner erklären, wie Unterricht und Lernen zu funktionieren hat?!
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Was ist denn aber, wenn die Kinder keine oder nicht die richtigen Fragen stellen?
Kinder stellen immer Fragen (außer sie trauen sich nicht). Und gibt es "falsche" Fragen? Kinder fragen das, was sie interessiert, und genau die Antwort darauf bringt sie in ihrem Lernprozess weiter.
wenn es einfach nicht in den Unterricht passt
Warum sollte etwas, was die SuS freiwillig lernen wollen, "nicht in den Unterricht passen"?
Und was ist mit denen, die gar keine Lust haben zu lernen?
Früher oder später wollen alle Kinder lernen (außer sie haben schon extrem negative Erfahrungen im Bildungssystem gemacht).
Ich weiß nicht, ob wir vielleicht aneinander vorbeireden.
Schau dir einfach einmal Robischons Homepage an; dann weißt du, wovon er redet.
Zu einer adäquaten Lernumgebung gehört für mich auch ein entsprechendes, von den Schülern abverlangtes und im Zweifel mit Maßnahmen durchgesetztes Verhalten. Kein Schüler kann ordentlich lernen, wenn Leute laut durch die Gegend rufen, Schabernack treiben oder herumhüpfen. Bei einer Gruppenarbeit zum Beispiel muss Ruhe herrschen.
Glaubst du nicht, dass die SuS mit der Zeit selbst merken werden, wie sie am besten arbeiten können und sich gewisse Verhaltensweisen ohne Anordnung von selbst einstellen?
Es kann jeder zu Wort kommen, man muss sich nur melden. Einer muss eben moderieren, wer gerade dran ist. Diese Rolle erfüllt der Lehrer.
Sonst begründest du doch schulische Regularitäten oft mit den Parallelitäten im nach- und außerschulischen Leben, nicht? Muss man sich dort melden und aufgerufen werden, um etwas sagen zu dürfen? Und warum muss die Moderation immer vom Lehrer übernommen werden? Sollen SuS sich in dieser Rolle nicht selbst auch erproben?
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Ich weiß nicht, ob es das bei euch gibt, aber hier ist es möglich, dass Sonderschullehrer vom MSD einmal (oder auch mehrmals) in die Grundschule kommen, um sich ein Kind in der Gruppen- und Einzelsituation anschauen, um ihre Einschätzung (Schuljahr wiederholen, Umschulung, besondere Fördermaßnahmen etc. pp.) abzugeben, ohne dass sie gleich ein sonderpädagogisches Gutachten schreiben müssen.
So etwas wäre vielleicht auch eine Möglichkeit (am besten der MSD einer Sprachheilschule?) ...Ansonsten hört sich die Beschreibung für mich gar nicht so katastrophal an. Diktate (klassische?) in der zweiten Klasse halte ich sowieso für absurd. Zu diesem Zeitpunkt gibt es meiner Erfahrung nach auch genug Kinder, die noch keine Rechtschreibregeln anwenden können. Kann er denn - weitgehend - phonetisch richtig verschriften? Lesen scheint ja einigermaßen zu funktionieren (3er-Bereich)? Hat er mit den sprachlichen Strukturen des Deutschen (Morphologie, Syntax, Phonologie) im mündlichen Sprachgebrauch größere Probleme?
Eine Wiederholung der ersten Klasse ohne besondere Fördermaßnahmen könnte, denke ich, eher seine Motivation nehmen, und an seinen Leistungen änderte sich vermutlich auch nicht viel. Nur "mitziehen" halte ich allerdings auch nicht für besondere sinnvoll, wenngleich vielleicht nur der Terminus nicht ganz glücklich gewählt ist.
Ich bekomme bei deinem Beitrag generell so etwas den Eindruck, ihr seid eine Grundschule in einem recht gut situierten Viertel und habt mit Kindern mit Migrationshintergrund nicht allzu viel Erfahrung ...?
Aber klar, Ferndiagnostik funktioniert nicht, deshalb schau, wie du an fundierte Hilfe kommst! -
Ich habe auch den "alten", englischen Kindle mit Tastatur. Ich nutze ihn hauptsächlich für kostenlos oder billig angebotene Bücher/Texte und auch eigene PDF-Dateien - die meisten Bücher, für die ich Geld ausgebe, möchte ich dann doch "richtig" haben.
Aber ist ne tolle Sache; nur zu empfehlen. -
Zitat
Wenn jemand ... eher unsicher in der Sprache ist,
sollte derjenige lieber gar kein Englisch unterrichten, denn sonst sind
Zitateine falsch eingeübte Aussprache (und) falsch trainierte Satzstrukturen
leider unvermeidlich, egal ob er mit oder ohne Buch arbeitet.
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Das hört sich doch vernünftig an! Wenn man dann eben noch thematisiert wer gut gearbeitet hat in der Partnerarbeit und wer nur gequatscht hat und wie das (meist) auch mit den Ergebnissen beim "Vorstellen der Beispiele" korreliert, wissen die Kinder gleich, wie der Hase laufen sollte.
Was an dem Wort "Test" so abschreckend ist, kann ich nicht ganz verstehen. Meine Erfahrung aus dem Alter ist, dass viele Schüler sogar gerne getestet werden WOLLEN, weil sie dann zeigen können, was sie nicht schon alles toll können.
Ist dieses "Mama, Mama, schau mal schau mal was ich kann" Prinzip. Kennt ihr das gar nicht von kleinen Kindern die danach gieren zeigen zu können was sie gelernt haben / machen können um dafür Aufmerksamkeit und Lob zu bekommen? Damit muss man arbeiten!Komisch: Sonst sprichst du dich doch immer für eine intrinsische Motivation aus und dafür, dass die Kinder lernen (sollen), weil sie Spaß an der Sache haben, und nicht wegen eines Lobes o.ä. (ist das nicht bereits Kuschelpädagogik?!)
Außerdem widerspricht dir doch keiner darin, positiv zu verstärken durch Lob, Bestätigung etc.
Aber die - lernpsychologisch gesprochen - (positive) Bestrafung bei nicht erbrachter Leistung ist eben im Grundschulalter - speziell bei Englisch im ersten Schuljahr, einem der konzeptionell spielerischsten und am wenigsten auf den Leistungsgedanken ausgerichteten Fächer - erfahrungsgemäß eher kontraproduktiv für die Motivation. -
Irgendwas MUSS falsch laufen, sonst wären die Ergebnisse im Ländervergleich nicht so schlecht.
Welche Ländervergleiche zum Englischunterricht in der Primarstufe kennst du denn?
Könnte man nicht die ganzen Beiträge von und über Silicium in diesem Thread wieder auslagern? Ist doch jedesmal das gleiche ...
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Der Experte für Grundschulpädagogik hat gesprochen: mehr Druck, Disziplin und "Tests" im Englischunterricht der ersten Klasse. Gut, dass wir das jetzt wissen.
Und auch, dass eine strenge Grundschullehrerin gehabt zu haben das Studium ersetzt.

Ich persönlich kenne zwar "playways" nicht, würde aber im ersten Schul-/Lernjahr gar nicht mit einem Lehrwerk arbeiten; gerade in Englisch kann man den Spieltrieb und Wissensdurst der Schüler doch eher in offeneren und handlungsorientierteren Situationen nutzen als durch die Arbeit in/mit einem Buch.
Vielleicht auch einmal in Richtung total physical response denken? Vielen Schülern macht so etwas viel Freude und man kann es wunderbar mit der ganzen Klassengemeinschaft durchführen. Außerdem können auch die Schüler, die sich auf Englisch noch nicht äußern können/wollen, gut mitarbeiten. Die 'fitteren' hingegen können langsam selbst die 'Anweisungen' geben usw. usf. -
der Ertrag eines solchen Unterrichts [...] wird deshalb mager ausfallen, weil die Kinder schon von Haus aus psychisch nicht in der Lage sind, sich selbst effizient zu organisieren.
Gerade dann müssen sie das doch in der Schule lernen und üben!
Oder meinst du, sich selbst organisieren zu können ist nichts, was im späteren Leben unverzichtbar wäre?Ich setze eher auf eine gezielte Modellpflege des lehrerzentirerten Unterrichts und bewährten konservativen Unterrichtsformen, z.B. durch konsequente Verkleinerung der Klassenstärken.
Na ja, wenn man Klassenstärken von 5 - 10 Schülern noch reduziert, sehe ich eher die von Fairlight befürchtete Gefahr für das Gefühl für die Klassengemeinschaft und außerdem für die Gruppendynamik.
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Ä: wie A, die Zeigefinger tippen zusätzlich auf die Nasenflügel (Ä-Punkte)
Sch: Finger auf den Mund legen wie bei Sch/Pssst-leiseWas beides am Sinn von Lautgebärden vorbei geht... Die sollen die Artikulation verdeutlichen (deshalb heißen sie auch so) und keineswegs die Buchstabenform nachahmen oder - noch schlimmer - als Sinnlautmethode einen semantischen Zusammenhang von Laut und einer Handlung o.ä. herstellen (schließlich müssen die SuS ja gerade das Gegenteil lernen: dass Buchstaben/Laute abstrakte Zeichen sind, die unabhängig vom Kontext gleich funktionieren).
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Ich befürchte, dass auch die Gymansien demnächst mit diesem Problem vermehrt konfrontiert werden. Meiner Meinung nach werden hier die Bedingungen am schlechtesten sein: Die größten Klassenstärken ( alle wollen auf Gymnasium), viele Lehrer, die päd. und lernsyschologisch unzureichend ausgebildet sind, weil das Fach sehr stark im Vordergrund steht, viele Seiteneinsteiger ohne Lehramtsstudium.
Das sehe ich nun wiederum nicht als Befürchtung, sondern als Hoffnung, denn so müssen auch die Gymnasien etwas an ihrer Konzeption ändern und sehen sich gezwungen, so manches - u. a. die von dir angesprochenen Punkte - einmal zu überdenken und ihre Unterrichtsqualität zu erhöhen.
Wenn ich die in der Diskussion aufkommende Position mancher Gymnasiallehrer höre, sie hätten sich bewusst für dieses Lehramt entschieden, um die "Elite" zu unterrichten, könnte ich kotzen.Ich habe das gerade einmal überschlagsmäßig durchgerechnet. Bei 40 Stunden Arbeitszeit pro Woche habe ich etwas über 10 Minuten individuelle Förderzeit pro Schüler und Woche.
Auch das liegt ja nur daran, dass an Gymnasien überwiegend das "Fachlehrerprinzip" statt dem Klassenlehrerprinzip vorherrscht - eine Tatsache, die man leicht ändern könnte, was sicherlich noch mehr Vorteile mit sich brächte.
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Das Standardprogramm gibt es nicht, es muss jeder das bekommen, was er benötigt.
Ja, und manche Kinder benötigen eben sonderpädagogische Bildungsangebote.
Aber ja, es ist genau das, was uns vorhergesagt wurde passiert, die Sonderpädagogen schreien am lautesten weil sie Angst haben!
Die Sonderpädagogen haben geschichtlich betrachtet deutlich mehr in Richtung Integration gedacht und getan als Regelschullehrer. Und bis heute gehen Kooperationen zwischen Sonder- und Regelschule und/oder integrative Unterrichtsformen, wenn sie nicht von oben verordnet werden, eig. nie von Regelschulen, sondern fast immer von Sonderschulen aus.
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Ebenfalls IMHO sagt die UN-Konvention im Orignaltext, dass alle Kinder eine bestmögliche Förderung erhalten sollen. Dies wurde vor dem Hintergrund formuliert, dass viele Kinder, die eine Förderung nötig haben, in vielen Ländern der Welt gar nicht schulisch gefördert werden. In Deutschland ist dies aber nicht so. Hier werden sie gefördert, bestmöglich. Sprich: Deutschland müsste den Vertrag (wenn man ihn so auslegt) gar nicht umsetzen, weil wir ihn eh schon erfüllen. (Ich suche bei Gelegenheit mal die Quelle, die ich dazu hatte. Habe aber derzeit zu tun.)
Davon abgesehen, dass sich sowieso nur ein kleiner Teil der Konvention überhaupt auf Bildung/Schule bezieht, kann man das durchaus so betrachten (wie es viele ja auch tun): Gefordert wird ein inklusives Schulsystem (und als Teil eines inklusiven Schulsystems könnte man durchaus auch Sonderschulen betrachten), keine inklusiven Schulen!
Aber auch ich bin für Integration/Inklusion bei den richtigen Rahmenbedingungen.
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Das Latinum habe ich noch nie vermisst, weder bei der Asterix-Lektüre noch bei der Berufsausübung.
Aber dass du es nie vermisst hast, bedeutet ja nicht automatisch, dass deine Lebensqualität mit Latinum nicht doch noch höher wäre.
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Studier doch einfach, was dich interessiert!
Ob/was für einen Beruf man nachher damit bekommt, kann man sowieso nicht wissen. Sonderpädagogik dürfte von den Einstellungsprognosen her in den meisten Bundesländern meines Erachtens doch besser aussehen als Realschul- oder Gymnasiallehramt, oder irre ich?
Und was du so gegen Integration hast, habe ich auch noch nicht ganz verstanden (denn bei dir klingt es tatsächlich, als hättest du nicht etwas gegen die schlechten Rahmenbedingungen der Integration, sondern gegen diese an sich?) ...
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